PV-Anlagen
Zitat von Marianori am 15. März 2024, 15:49 UhrGibt es hier im Forum auch Leute, welche rund um PV-Anlagen investieren?
Meine Geschichte:
Wir haben 2022 die erste 10kWp Anlage realisiert und im Sommer 2023 um 20kWp ausgebaut. Damit sind wir zu rund 85% Stromautark im Jahresschnitt. Aufgrund hoher Eigenleistung werden wir die Anlage nach aktueller Rechnung in 8-10 Jahren amortisiert haben. Aktuell heizen wir noch mit Stückholz das 2-FH - mittelfristig folgt eine Wärmepumpe. Da aktuell nur noch Solarstrommangel im Hochwinter (Dez. /Jan.) herrscht und dieser mit einer WP künftig verschärft wird, werden wir diesen Sommer die Anlage noch um rund 8kWp mit einer nach Süden ausgerichteten Fassadenanlage ergänzen. Im Hochwinter hat diese somit eine gute Ausrichtung und ist v.a. nie Schneebedeckt. Das ganze ist natürlich ein wenig eine Spielerei - da wir aber aufgrund der gemachten Erfahrungen nun fast alles selber machen können, können wir sehr günstig diese 8kWp ergänzen. Zudem wollen wir diese Fassade sowieso aus optischen Gründen aufwerten. Weiter haben wir auf ein occ. Elektroauto gewechselt - was wirklich phantastisch ist, dieses können wir tatsächlich zu rund 80% voll aus dem eigenen Strom betreiben. Die Ersparnis gegenüber Kraftstoff als laufende Betriebskosten lassen sich richtig sehen..!
Falls da bisschen ein Diskurs entsteht, kann ich gerne tiefer inkl. Zahlen in die Thematik einsteigen.
Gibt es hier im Forum auch Leute, welche rund um PV-Anlagen investieren?
Meine Geschichte:
Wir haben 2022 die erste 10kWp Anlage realisiert und im Sommer 2023 um 20kWp ausgebaut. Damit sind wir zu rund 85% Stromautark im Jahresschnitt. Aufgrund hoher Eigenleistung werden wir die Anlage nach aktueller Rechnung in 8-10 Jahren amortisiert haben. Aktuell heizen wir noch mit Stückholz das 2-FH - mittelfristig folgt eine Wärmepumpe. Da aktuell nur noch Solarstrommangel im Hochwinter (Dez. /Jan.) herrscht und dieser mit einer WP künftig verschärft wird, werden wir diesen Sommer die Anlage noch um rund 8kWp mit einer nach Süden ausgerichteten Fassadenanlage ergänzen. Im Hochwinter hat diese somit eine gute Ausrichtung und ist v.a. nie Schneebedeckt. Das ganze ist natürlich ein wenig eine Spielerei - da wir aber aufgrund der gemachten Erfahrungen nun fast alles selber machen können, können wir sehr günstig diese 8kWp ergänzen. Zudem wollen wir diese Fassade sowieso aus optischen Gründen aufwerten. Weiter haben wir auf ein occ. Elektroauto gewechselt - was wirklich phantastisch ist, dieses können wir tatsächlich zu rund 80% voll aus dem eigenen Strom betreiben. Die Ersparnis gegenüber Kraftstoff als laufende Betriebskosten lassen sich richtig sehen..!
Falls da bisschen ein Diskurs entsteht, kann ich gerne tiefer inkl. Zahlen in die Thematik einsteigen.
Zitat von TakeTwo am 15. März 2024, 16:19 UhrHallo Marianori,
mich würden in der Tat konkrete Zahlen interessieren, Invest, Ertrag, sonstige Kosten wie Versicherung, wie wird sowas versteuert, etc.
vielen Dank!
Hallo Marianori,
mich würden in der Tat konkrete Zahlen interessieren, Invest, Ertrag, sonstige Kosten wie Versicherung, wie wird sowas versteuert, etc.
vielen Dank!
Zitat von Marianori am 18. März 2024, 11:05 UhrHallo TakeTwo,
Die Anlagen haben uns 40k gekostet komplett Fremdleistungen & Material. Wobei wir dabei auch noch einen 11kWh Speicher haben, welcher rein wirtschaftlich keinen bis wenig Sinn macht. Über 20 Jahre Anlagenlebensdauer gerechnet gibt das Stromgestehungskosten von 7-8 Ct./kWh. 2022 & 2023 konnten wir bereits 4,7k ammortisieren, 2024 wird das erste Jahr sein, bei welchem die Gesamtanlage durchläuft. Bei den aktuell gültigen Strompreisen wird das eine Amortisation von rund 3.5k geben in diesem Jahr. Versicherung ist extrem günstig (1-200.-), bei der obligatorischen Gebäudeversicherung integriert. Steuern sind ein Spezialthema je nach Wohnland und Struktur, ob die Anlage via Firma, Einzelfirma oder Privat läuft, macht kaum Sinn, dieses Fass zu öffnen. Relevant sind bei uns nur die Rückspeisevergütungen da ausbezahlt, der eingesparte Strom durch Eigenverbrauch nicht. (ganz im Gegensatz zum Eigenmietwert, hier wird tatsächlich ein nur virtuell vorhandenes Einkommen versteuert, ein höchst umstrittenes Unding!). Läufts so weiter, ist die Anlage in 9-10 Jahren amortisiert. Ich gehe aber davon aus, dass es schneller geht, da die Strompreise eher steigen als fallen werden, zudem kommt mittelfristig eine Wärmepumpe hinzu, welche den Eigenverbrauch steigert.
Hallo TakeTwo,
Die Anlagen haben uns 40k gekostet komplett Fremdleistungen & Material. Wobei wir dabei auch noch einen 11kWh Speicher haben, welcher rein wirtschaftlich keinen bis wenig Sinn macht. Über 20 Jahre Anlagenlebensdauer gerechnet gibt das Stromgestehungskosten von 7-8 Ct./kWh. 2022 & 2023 konnten wir bereits 4,7k ammortisieren, 2024 wird das erste Jahr sein, bei welchem die Gesamtanlage durchläuft. Bei den aktuell gültigen Strompreisen wird das eine Amortisation von rund 3.5k geben in diesem Jahr. Versicherung ist extrem günstig (1-200.-), bei der obligatorischen Gebäudeversicherung integriert. Steuern sind ein Spezialthema je nach Wohnland und Struktur, ob die Anlage via Firma, Einzelfirma oder Privat läuft, macht kaum Sinn, dieses Fass zu öffnen. Relevant sind bei uns nur die Rückspeisevergütungen da ausbezahlt, der eingesparte Strom durch Eigenverbrauch nicht. (ganz im Gegensatz zum Eigenmietwert, hier wird tatsächlich ein nur virtuell vorhandenes Einkommen versteuert, ein höchst umstrittenes Unding!). Läufts so weiter, ist die Anlage in 9-10 Jahren amortisiert. Ich gehe aber davon aus, dass es schneller geht, da die Strompreise eher steigen als fallen werden, zudem kommt mittelfristig eine Wärmepumpe hinzu, welche den Eigenverbrauch steigert.
Zitat von konsument am 18. März 2024, 12:27 UhrWie ist das eigentlich mit Instandhaltung und Wartung. Laufen die Anlagen wartungsfrei 10 Jahre oder sind Instandhaltungen zu berücksichtigen oder bereits einkalkuliert in der amortisiationsdauer?
Wie ist das eigentlich mit Instandhaltung und Wartung. Laufen die Anlagen wartungsfrei 10 Jahre oder sind Instandhaltungen zu berücksichtigen oder bereits einkalkuliert in der amortisiationsdauer?
Zitat von Arno am 18. März 2024, 13:10 UhrKommt darauf an...
Ich hab vor 20 Jahren mal (auf Garantie neu gelieferte) Panels an einer damals wimre rund 5jährigen Anlage getauscht. Die hatten Wasser gezogen und waren innen korrodiert. Mag ein Serienfehler gewesen sein, mag ein Hagelsturm gewesen sein, keine Ahnung - die stand auf einer Nordseeinsel, vielleicht hat der Hersteller die Panels auch nicht für Salzsprühnebel ausgelegt.
Ich kenne aber auch Anlagen, die in 20 Jahren nur ab und zu mal abgewischt wurden, um den Ertrag nach langen Trockenperioden zu verbessern.
Die Anlage sollte also etwa genauso wartungsintensiv sein wie Fenster, Dächer, Elektroinstallation etc. - da kann man ja auch Pech haben und nach drei Jahren neue Ziegel installieren, alle fünf Jahre das Flachdach neu abdichten oder die Fassadendämmung nach einem Sturm neu machen, oder Glück und 30 Jahre nichts dran tun. Und überall wo die Versicherung fordert, eine normale Elektroinstallation regelmäßig zu prüfen (DGUV zum Beispiel) muss man auch PV-Anlagen prüfen.
Aber dass irgendwas planmäßig verschleißt und regelmäßig getauscht werden muss wie z.B. Motoröl+Filter oder Bremsflüssigkeit am Auto, das haben PV-Anlagen nicht.
MfG, Arno
Kommt darauf an...
Ich hab vor 20 Jahren mal (auf Garantie neu gelieferte) Panels an einer damals wimre rund 5jährigen Anlage getauscht. Die hatten Wasser gezogen und waren innen korrodiert. Mag ein Serienfehler gewesen sein, mag ein Hagelsturm gewesen sein, keine Ahnung - die stand auf einer Nordseeinsel, vielleicht hat der Hersteller die Panels auch nicht für Salzsprühnebel ausgelegt.
Ich kenne aber auch Anlagen, die in 20 Jahren nur ab und zu mal abgewischt wurden, um den Ertrag nach langen Trockenperioden zu verbessern.
Die Anlage sollte also etwa genauso wartungsintensiv sein wie Fenster, Dächer, Elektroinstallation etc. - da kann man ja auch Pech haben und nach drei Jahren neue Ziegel installieren, alle fünf Jahre das Flachdach neu abdichten oder die Fassadendämmung nach einem Sturm neu machen, oder Glück und 30 Jahre nichts dran tun. Und überall wo die Versicherung fordert, eine normale Elektroinstallation regelmäßig zu prüfen (DGUV zum Beispiel) muss man auch PV-Anlagen prüfen.
Aber dass irgendwas planmäßig verschleißt und regelmäßig getauscht werden muss wie z.B. Motoröl+Filter oder Bremsflüssigkeit am Auto, das haben PV-Anlagen nicht.
MfG, Arno
Zitat von Marianori am 18. März 2024, 14:27 UhrAlle 2-3 Jahre Reinigung ist korrekt - nur bei meinem regnerischen Standort im Wasserschloss von Europa ist das kein Thema, ebenso sorgt der abrutschende Schnee im Winter das Seinige zur Reinigung bei.
Fairerweise muss man sagen, dass der Wechselrichter wohl keine 20 Jahre leben dürfte - da ist ein einmaliger Tausch zu kalkulieren. Dies wirft die Wirtschaftlichkeit jedoch nicht über den Haufen. Alle qualitativ Namhaften Hersteller wie Fronius, Huawei, SolarEdge bieten auch rel. kostenfair Garantieverlängerungen auf 10-12 Jahre an, wer sich da zusätzlich absichern möchte.
Alle 2-3 Jahre Reinigung ist korrekt - nur bei meinem regnerischen Standort im Wasserschloss von Europa ist das kein Thema, ebenso sorgt der abrutschende Schnee im Winter das Seinige zur Reinigung bei.
Fairerweise muss man sagen, dass der Wechselrichter wohl keine 20 Jahre leben dürfte - da ist ein einmaliger Tausch zu kalkulieren. Dies wirft die Wirtschaftlichkeit jedoch nicht über den Haufen. Alle qualitativ Namhaften Hersteller wie Fronius, Huawei, SolarEdge bieten auch rel. kostenfair Garantieverlängerungen auf 10-12 Jahre an, wer sich da zusätzlich absichern möchte.
Zitat von DiamondHands am 18. März 2024, 15:25 UhrHi Marianori,
danke für die Infos. Ich wollte mir das ganze auch schon mal durchrechnen. Allerdings gibt es wirklich 1 Punkt, der mir Bauchschmerzen bereitet und zwar die Abschreibung.
Normalerweise rechnet man ja bei Investitionsgütern mit einer Abschreibung, aber im PV Umfeld heißt es immer:”hält alles locker 20 Jahre”. Nur die Frage ist: Was ist nach den 20 Jahren? Komplette Neuanschaffung notwendig? Einzelne Module? (Ist das überhaupt kompatibel möglich?) Wie lang hält der WR? Zu dieser großen Frage hab ich wenig belastbare Zahlen gefunden, aber das ist extrem relevant für die Investitionsrechnung.
Ich komme da immer zu dem Schluss wenn es ein so extrem lohnendes Invest wäre würden das doch viel mehr Firmen professionell betreiben. Dem ist aber gefühlt nicht wirklich so.
Hi Marianori,
danke für die Infos. Ich wollte mir das ganze auch schon mal durchrechnen. Allerdings gibt es wirklich 1 Punkt, der mir Bauchschmerzen bereitet und zwar die Abschreibung.
Normalerweise rechnet man ja bei Investitionsgütern mit einer Abschreibung, aber im PV Umfeld heißt es immer:”hält alles locker 20 Jahre”. Nur die Frage ist: Was ist nach den 20 Jahren? Komplette Neuanschaffung notwendig? Einzelne Module? (Ist das überhaupt kompatibel möglich?) Wie lang hält der WR? Zu dieser großen Frage hab ich wenig belastbare Zahlen gefunden, aber das ist extrem relevant für die Investitionsrechnung.
Ich komme da immer zu dem Schluss wenn es ein so extrem lohnendes Invest wäre würden das doch viel mehr Firmen professionell betreiben. Dem ist aber gefühlt nicht wirklich so.
Zitat von Arno am 18. März 2024, 16:55 UhrMoin,
ich sehe keinen Grund, warum nach 20 Jahren systematisch irgendwas getauscht werden müsste. "Hält 20 Jahre" sagen halt "alle", weil die Förderung so lange läuft.
Viel Erfahrung kann es dazu auch noch nicht geben, denn in halbwegs großen Stückzahlen serienmäßig hergestellte Anlagen gibt es kaum so lange (insgesamt installierte Leistung in Deutschland 2004: 1,1GW, aktuell ~86GW, Zubau 2023: 14,1GW). Aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern - sowohl auf der "was tun nach der Förderung"-Ebene als auch bei den Erfahrungen mit der Technik.
Für Firmen ist das Thema vermutlich zu kleinteilig - ich kenne da so eine PV auf einer Scheune mit rund 15kW, also ~15MWh/Jahr, da reden wir also von Einnahmen von 1200€/Jahr-1800€/Jahr - da muss ein Unternehmen also erstmal 30-50 Anlagen bauen, bevor es einer einzigen Person ein ziemlich kleines Gehalt zahlen kann, und das noch vor Kosten.
Zudem ist die Amortisation recht lang - als Unternehmer will man ja eher nach 3 oder 5 Jahren abgeschrieben haben, nicht nach 10+ Jahren. Und die Kostenstruktur ist sehr unterschiedlich, ob das der Hausbesitzer auf seinem eigenen Dach installiert oder eine Firma einen Nutzungsvertrag über ein fremdes Dach abschließt, mit entsprechenden Verwaltungskosten. Firmen gehen daher entweder auf große Hallen (wenn die Eigentümer das nicht selbst irgendwann mal vorhaben und sich daher die Flächen freihalten) oder versuchen, Freiflächen-Anlagen zu installieren. Was aber genehmigungsseitig nicht immer so ganz einfach ist.
Solange Energie so billig und Arbeitszeit (inkl. Verwaltung) so teuer ist, lohnt sich das daher vor allem zur Senkung des eigenen Stromverbrauchs und mit Eigenleistung bei der Installation. Und wenn es nur die Koordination der Bauarbeiten oder die Anmeldung beim Netzbetreiber ist.
MfG, Arno
Moin,
ich sehe keinen Grund, warum nach 20 Jahren systematisch irgendwas getauscht werden müsste. "Hält 20 Jahre" sagen halt "alle", weil die Förderung so lange läuft.
Viel Erfahrung kann es dazu auch noch nicht geben, denn in halbwegs großen Stückzahlen serienmäßig hergestellte Anlagen gibt es kaum so lange (insgesamt installierte Leistung in Deutschland 2004: 1,1GW, aktuell ~86GW, Zubau 2023: 14,1GW). Aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern - sowohl auf der "was tun nach der Förderung"-Ebene als auch bei den Erfahrungen mit der Technik.
Für Firmen ist das Thema vermutlich zu kleinteilig - ich kenne da so eine PV auf einer Scheune mit rund 15kW, also ~15MWh/Jahr, da reden wir also von Einnahmen von 1200€/Jahr-1800€/Jahr - da muss ein Unternehmen also erstmal 30-50 Anlagen bauen, bevor es einer einzigen Person ein ziemlich kleines Gehalt zahlen kann, und das noch vor Kosten.
Zudem ist die Amortisation recht lang - als Unternehmer will man ja eher nach 3 oder 5 Jahren abgeschrieben haben, nicht nach 10+ Jahren. Und die Kostenstruktur ist sehr unterschiedlich, ob das der Hausbesitzer auf seinem eigenen Dach installiert oder eine Firma einen Nutzungsvertrag über ein fremdes Dach abschließt, mit entsprechenden Verwaltungskosten. Firmen gehen daher entweder auf große Hallen (wenn die Eigentümer das nicht selbst irgendwann mal vorhaben und sich daher die Flächen freihalten) oder versuchen, Freiflächen-Anlagen zu installieren. Was aber genehmigungsseitig nicht immer so ganz einfach ist.
Solange Energie so billig und Arbeitszeit (inkl. Verwaltung) so teuer ist, lohnt sich das daher vor allem zur Senkung des eigenen Stromverbrauchs und mit Eigenleistung bei der Installation. Und wenn es nur die Koordination der Bauarbeiten oder die Anmeldung beim Netzbetreiber ist.
MfG, Arno
Zitat von Max aus E am 18. März 2024, 17:17 UhrAhoi,
Sowohl aus eigenen Erfahrungen als auch aus denen befreundeter Installateure kann ich folgendes berichten:
Die häufigste Ursache für den Ausfall der Anlage oder von Komponenten sind in schlechter Arbeit der Monteure zu begründen. Billiges Material, schlechte Verkabelung, unfachmännischer Anschluss.An zweiter Stelle kommen Defekte durch Schädlinge. Marder, Ratten, Mäuse - diese fressen Kabel an und verursachen Kurzschlüsse. Kann man gut verhindert indem man wo immer möglich Leerrohre und Kabelkanäle verwendet wenn man dafür nicht zu geizig ist.
An dritter Stelle kommt dann der Ausfall von Modulen. Oft erkennt man das schon daran dass sie sich verfärben, beschlagen oder anders aussehen als die anderen Module. Eine Wärmebildkamera bringt dann schnell die Gewissheit bei der fehlersuche. Das kann nach 15 Jahren passieren oder auch schon nach 6 Monaten. Teure "Qualitätsware" zu kaufen hilft einem hier erfahrungsgemäß nur wenig gegen diesen Umstand. PV Module sind zudem nicht genormt. Der Austausch eines einzelnen Moduls kann daher durchaus nicht ganz ohne sein. Oft bekommt man nicht das gleiche Maß nachgekauft oder hat dann eine andere Modulfarbe oder Zellenstruktur die sichtbar ist. Aber OV ist so billig geworden - ich kann jedem nur empfehlen, sich einige Module extra zu kaufen und sich diese, dunkel gelagert, wegzustellen. Ich habe für meine Anlage auch 12 Module weggelegt, zwei habe ich schon ersetzt. Da sollte man wirklich nicht am falschen Ende sparen.
Ein Wechselrichter hält selten länger als 10 Jahre, kostet aber auch nicht die Welt. Da ich bei mir 4 Stück, je mit Multistring verwende, habe ich auch davon einen in Reserve. Hier hingegen sollte man NICHT sparen. Ich persönlich verwende ausschließlich Geräte von SMA. Die sind wirklich gut, können vieles das andere nicht können (merken z.b. auch aus Logdaten dass ein Modul oder String nicht (oder nicht mehr) die gewohnte Leistung liefern und "geben bescheid". Der im Vergleich zu anderen Geräten doppelte Preis lohnt sich!
Wer selbst handwerklich begabt ist und sich das zutraut, der kann die Anlage auch selbst errichten. Das spart richtig Geld, vor allem auch beim Material. Für meine 30KW Anlage habe ich hierfür 9000€ bezahlt. Dazu 2k für den Handwerker der die Elektrik installiert und die Inbetriebnahme durchgeführt hat - Dachhaken unter die Pfannen schieben, Module verschrauben und Kabelenden aneinanderstecken bekommt technisch eigentlich auch jeder hin der schonmal einen Kleiderschrank zusammengebaut hat, nur auf Dächern rumzuzklettern ist ggf. nicht für jeden was 😉
Die Module habe ich von Kleinanzeigen. B-Ware wegen leicht verfärbtem Rahmen zu 90€ pro Kwp. 5 Kw stehen als Defektreserve auf dem Dachboden. Aktuell überlege ich erneut, für einen bekannten 20KW für 65€/KW zu ordern - wieder B-Ware die den Blitztest nicht gänzlich bestanden hat und über keine optischen Mängel verfügt. Auch hier wieder: 16 KW werden installiert, der Rest bleibt als Reserve zum Tausch defekter Zellen
Für die Installation der Module inkl. Montageschienen etc. haben wir zu zweit 3 Tage gebraucht (und das auch nur, weil bei mir übertriebenermaßen fast jede zweite Pfanne geklammert war). Ersparnis gegenüber dem günstigen Angebot vom Profi: knapp 25.000€
Die Anlage läuft jetzt im 4. Jahr und hat sich bereits amortisiert - eben vorwiegend wegen der günstig gekauften Module (gibts jeden Tag irgendwo auf Kleinanzeigen oder Ebay) und der Eigenleistung bei der Installation auf Pfannendach.
Ich schreibe übrigens über 10 Jahre ab.VG
Ahoi,
Sowohl aus eigenen Erfahrungen als auch aus denen befreundeter Installateure kann ich folgendes berichten:
Die häufigste Ursache für den Ausfall der Anlage oder von Komponenten sind in schlechter Arbeit der Monteure zu begründen. Billiges Material, schlechte Verkabelung, unfachmännischer Anschluss.
An zweiter Stelle kommen Defekte durch Schädlinge. Marder, Ratten, Mäuse - diese fressen Kabel an und verursachen Kurzschlüsse. Kann man gut verhindert indem man wo immer möglich Leerrohre und Kabelkanäle verwendet wenn man dafür nicht zu geizig ist.
An dritter Stelle kommt dann der Ausfall von Modulen. Oft erkennt man das schon daran dass sie sich verfärben, beschlagen oder anders aussehen als die anderen Module. Eine Wärmebildkamera bringt dann schnell die Gewissheit bei der fehlersuche. Das kann nach 15 Jahren passieren oder auch schon nach 6 Monaten. Teure "Qualitätsware" zu kaufen hilft einem hier erfahrungsgemäß nur wenig gegen diesen Umstand. PV Module sind zudem nicht genormt. Der Austausch eines einzelnen Moduls kann daher durchaus nicht ganz ohne sein. Oft bekommt man nicht das gleiche Maß nachgekauft oder hat dann eine andere Modulfarbe oder Zellenstruktur die sichtbar ist. Aber OV ist so billig geworden - ich kann jedem nur empfehlen, sich einige Module extra zu kaufen und sich diese, dunkel gelagert, wegzustellen. Ich habe für meine Anlage auch 12 Module weggelegt, zwei habe ich schon ersetzt. Da sollte man wirklich nicht am falschen Ende sparen.
Ein Wechselrichter hält selten länger als 10 Jahre, kostet aber auch nicht die Welt. Da ich bei mir 4 Stück, je mit Multistring verwende, habe ich auch davon einen in Reserve. Hier hingegen sollte man NICHT sparen. Ich persönlich verwende ausschließlich Geräte von SMA. Die sind wirklich gut, können vieles das andere nicht können (merken z.b. auch aus Logdaten dass ein Modul oder String nicht (oder nicht mehr) die gewohnte Leistung liefern und "geben bescheid". Der im Vergleich zu anderen Geräten doppelte Preis lohnt sich!
Wer selbst handwerklich begabt ist und sich das zutraut, der kann die Anlage auch selbst errichten. Das spart richtig Geld, vor allem auch beim Material. Für meine 30KW Anlage habe ich hierfür 9000€ bezahlt. Dazu 2k für den Handwerker der die Elektrik installiert und die Inbetriebnahme durchgeführt hat - Dachhaken unter die Pfannen schieben, Module verschrauben und Kabelenden aneinanderstecken bekommt technisch eigentlich auch jeder hin der schonmal einen Kleiderschrank zusammengebaut hat, nur auf Dächern rumzuzklettern ist ggf. nicht für jeden was 😉
Die Module habe ich von Kleinanzeigen. B-Ware wegen leicht verfärbtem Rahmen zu 90€ pro Kwp. 5 Kw stehen als Defektreserve auf dem Dachboden. Aktuell überlege ich erneut, für einen bekannten 20KW für 65€/KW zu ordern - wieder B-Ware die den Blitztest nicht gänzlich bestanden hat und über keine optischen Mängel verfügt. Auch hier wieder: 16 KW werden installiert, der Rest bleibt als Reserve zum Tausch defekter Zellen
Für die Installation der Module inkl. Montageschienen etc. haben wir zu zweit 3 Tage gebraucht (und das auch nur, weil bei mir übertriebenermaßen fast jede zweite Pfanne geklammert war). Ersparnis gegenüber dem günstigen Angebot vom Profi: knapp 25.000€
Die Anlage läuft jetzt im 4. Jahr und hat sich bereits amortisiert - eben vorwiegend wegen der günstig gekauften Module (gibts jeden Tag irgendwo auf Kleinanzeigen oder Ebay) und der Eigenleistung bei der Installation auf Pfannendach.
Ich schreibe übrigens über 10 Jahre ab.
VG
Zitat von Marianori am 20. März 2024, 9:34 UhrNeubau vs. Nachrüsten:
Beim Nachrüsten v.a. kleinerer Anlagen zerstören z.B. die Kosten für SUVA-Konforme Absturzsicherheit meist die Wirtschaftlichkeit. Ebenso fallen Umbaukosten fürs Tableau an, um den Strom direkt allen Wohnungen verkaufen zu können.
All diese Effekte hat man im Neubaubereich nicht - hier haben die renditeorientierten Bauherren den Braten längst gerochen und investieren maximal in PV, da bei verhältnismässig überschaubaren Investitionskosten die Amortisationszeit bei 5-7 Jahre liegt. Somit kann mit dem Stromverkauf auf der eigenen Liegenschaft eine sehr ordentliche Zusatzrendite erwirtschaftet werden. Das gilt so nur für die CH, da wir zum Glück seit 2018 die unterste Netzebene auf Liegenschaftsbasis teiliberalisiert haben und die private Messung & Handel von Solar- & Netzstrom zulässig ist.
Wieso das keine Firmen machen: Bei uns gibt es das resp. auch die Verteilnetzbetreiber spielen in diesem Markt / missbrauchen teils ihre Monopolstellung. Oft investieren gerade hohe Stromverbraucher selber in die eigenen Anlagen, sobald sie ihr Potential auf dem eigenen Firmendach sehen / verstehen. Unsere Firma sucht solche Objekte, wir konnten aber bisher keines finden / realisieren. Aktuell haben wir aber ein 1000m^2 Dach in Aussicht - unser Vorprojekt hat eine Amortisation von 5 Jahren ergeben, das könnte ein sehr lohnenswertes Investment werden.
Neubau vs. Nachrüsten:
Beim Nachrüsten v.a. kleinerer Anlagen zerstören z.B. die Kosten für SUVA-Konforme Absturzsicherheit meist die Wirtschaftlichkeit. Ebenso fallen Umbaukosten fürs Tableau an, um den Strom direkt allen Wohnungen verkaufen zu können.
All diese Effekte hat man im Neubaubereich nicht - hier haben die renditeorientierten Bauherren den Braten längst gerochen und investieren maximal in PV, da bei verhältnismässig überschaubaren Investitionskosten die Amortisationszeit bei 5-7 Jahre liegt. Somit kann mit dem Stromverkauf auf der eigenen Liegenschaft eine sehr ordentliche Zusatzrendite erwirtschaftet werden. Das gilt so nur für die CH, da wir zum Glück seit 2018 die unterste Netzebene auf Liegenschaftsbasis teiliberalisiert haben und die private Messung & Handel von Solar- & Netzstrom zulässig ist.
Wieso das keine Firmen machen: Bei uns gibt es das resp. auch die Verteilnetzbetreiber spielen in diesem Markt / missbrauchen teils ihre Monopolstellung. Oft investieren gerade hohe Stromverbraucher selber in die eigenen Anlagen, sobald sie ihr Potential auf dem eigenen Firmendach sehen / verstehen. Unsere Firma sucht solche Objekte, wir konnten aber bisher keines finden / realisieren. Aktuell haben wir aber ein 1000m^2 Dach in Aussicht - unser Vorprojekt hat eine Amortisation von 5 Jahren ergeben, das könnte ein sehr lohnenswertes Investment werden.
Zitat von Mako am 14. Mai 2024, 11:47 UhrIch hack mich hier mal ein und hoffe das ist ok 🙂
Ich hab zwei 400er Module auf dem Dach, möchte aber das optimale aus den 2kWp rausholen und überlege jetzt noch 3 weitere zu installieren. Wie sind da so eure Erfahrungen, wie sich das rentiert? Muss mir noch den richtigen Wechselrichter besorgen. Hoymiles soll ja immer ganz gut sein und hab deshalb den hier ins Auge gefasst.
Erfahrungen? Tipps? Hinweise?
Sollte ja mit 400er Modulen gut gehen.
Mein langfristiges Ziel ist mich von 8:00 bis 22:00 Uhr selbst mit Strom versorgen zu können 🙂
Ich hack mich hier mal ein und hoffe das ist ok 🙂
Ich hab zwei 400er Module auf dem Dach, möchte aber das optimale aus den 2kWp rausholen und überlege jetzt noch 3 weitere zu installieren. Wie sind da so eure Erfahrungen, wie sich das rentiert? Muss mir noch den richtigen Wechselrichter besorgen. Hoymiles soll ja immer ganz gut sein und hab deshalb den hier ins Auge gefasst.
Erfahrungen? Tipps? Hinweise?
Sollte ja mit 400er Modulen gut gehen.
Mein langfristiges Ziel ist mich von 8:00 bis 22:00 Uhr selbst mit Strom versorgen zu können 🙂