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Photovoltaik + E-Auto eben gar nicht teuer

😆 Hallo Miteinander,

Ich will euch heut mal von meinem neuesten Projekt jenseits von Aktien und Co. erzählen, weil ich mich seit Wochen freue wie ein kleines Kind. Ich möchte das einfach mal gerne teilen. Vielleicht ist das für jemand anderen hier ja auch die passende Idee. Und vielleicht hat ja jemand ähnliches gemacht und auch noch tolle Tipps für mich dazu.

Also ich habe ja vor einem Jahr ein Haus gekauft, welches ich renoviert habe. Mein Ziel war, das Haus aus den 60ern in eine technische Zukunft zu führen.

Nachdem ich die wichtigsten Gewerke (teils in Eigenleistung) saniert hatte, hatte ich aber mal eben keine tausende Euros mehr für eine Photovoltaikanlage übrig, bzw. wollte hierfür auch nicht an meine Etf/Aktien. Für die spätere finanzielle Freiheit möchte ich aber natürlich schon eine größere Unabhängigkeit von unseren Energieversorgern. Zudem möchte ich auch was fürs Klima machen :mrgreen:

Dann aber, kam alles durch Zufall ganz anders.
Am Tag X vor ein paar Wochen kam meine Kollegin und sagte: „Hey haste mal nachgeschaut was du gerade für dein Auto auf dem Gebrauchtwagenmarkt bekommst? Ich hab meinen Mini Cooper verkauft und mir statt dessen so nen kleinen E-Fiat geholt“.
Mein erster Gedanke war: „Ohje E-Auto teures Vergnügen 🙄 Ich fahr meinen 13 Jahre alten Mini voll zu Ende…“

Aber dann war ich doch neugierig. Ich hab auf einschlägige Plattformen  mal die Daten meines Mini eingegeben. Da musste ich lachen! Wucherpreise auf dem Gebrauchtwagenmarkt insbesondere die Mini Cooper. Am Nächsten Tag bin ich zum Fiathändler und hab mir ein Leasingangebot für so nen kleinen Fiat 500e machen lassen. Nun hatte ich konkrete Daten zum Vergleich, wobei ich die Versicherung jetzt mal außen vor lasse (weil ähnlich):

Mini Cooper Gesamtkosten pro Jahr: ca. 2950€ im Jahr (Sprit, Steuer, Öl, Inspektion usw.) OHNE Berücksichtigung von anstehenden Reparaturen (die definitiv anstanden) oder dem zukünftigen Wertverfall. Verkaufswert: 10.000€

E-Fiat 500 Gesamtkosten rund 2000€ im Jahr.

Warum ist der E-Fiat günstiger?
Ich zahle 170€ Leasing im Monat= 2040€ im Jahr. E-Auto ist steuerbefreit = 0€. Für E-Autos bekommt der Halter die so genannte Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote) ca. 350-400€ jährlich. 2040-350= 1690€
Wartung ist ebenfalls billiger bei E-Auto, weil kein Motor, Getriebe usw. vorhanden. Anzahlung von 6000€ durch die BAFA-Förderung gedeckt. Zu den Stromkosten komme ich gleich (Spoiler 0€)

Also hab ich meinen Mini zum Verkauf ausgeschrieben (13 Jahre, TÜV auslaufend, Bremsbeläge runter 😆 )

Zwei Wochen hat es gedauert da kam einer und kauft mir den alten Mini ohne zu Verhandeln für 10.000€ auf dem Hof ab 😆

Nächster Schritt ist nun die Verwirklichung einer Photovoltaikanlage mit Wallbox. Hierzu habe ich mir 3 Angebote eingeholt. Zwei davon waren Abenteuerlich (über 15.000€ für ca. 8-9kwp). Das Dritte hab ich dann bei meinem Elektriker des Vertrauens eingeholt. 6,5 kwp für rund 10.400€ :mrgreen: Auftrag erteilt!

So jetzt gleich vorab: Eine 6kwp Anlage ist nicht in der Lage ein E-Auto ohne Netzbezug zu laden. Aber mit intelligenter Wallbox kann man programmieren, dass nur Überschussstrom geladen wird.

Mein großes Glück ist aber, dass mein Arbeitgeber eine gigantische PV auf dem Parkhausdach hat, und wir Mitarbeiter dort kostenlos unsere E-Autos laden dürfen.

So komme ich auf exakt 0€ Stromkosten für mein E-Auto. Hab noch kein einziges mal seit Wochen mein Auto zuhause geladen.

Die PV will ich aber dennoch, denn ein weiteres Highlight ist, dass durch intelligente Energiemanager der Überschuss-PV in meinen Warmwasser-Pufferspeicher geleitet wird und sich die Heizkosten dadurch deutlich senken. Die PV wird montiert sobald das Material geliefert wird. Dauert leider noch ein paar Wochen.

Also Fazit: E-Auto muss nicht teuer sein. Das ist ein Vorurteil. Meines ist billiger als der Benziner vorher. Und der Erlös meines Autos hat mir die PV ermöglicht. Ich spare nun über lange lange Zeit Strom- und Heizkosten und der Wert meines Hauses steigt hiermit auch.

Im übrigen habe ich schon letztes Jahr ein kleines Balkonkraftwerk installiert. Es macht süchtig, die eingesparten KWh Strom zu beobachten :mrgreen:  Meine Stromrechnung hat sich hierdurch schon deutlich reduziert. Amortisation ca. 3-4 Jahre.

 

 

 

 

 

Alles für Dich sehr schön. Aber nur Wenige haben einen Arbeitgeber, bei dem man zum Nulltarif aufladen darf. Deshalb ist Dein Konzept kein Vorbild und rechnerisch auch nur für Dich zutreffend. Wer einen Neuwagen kauft, hat damit einen riesen Sack CO2-Emissionen erst einmal begünstigt. Bei E-Autos wegen der Batterien besonders viel.
Wer damit nur zur Arbeit fährt, also nur wenige Kilometer, sollte als Umweltfreund eher seinen alten Verbrenner weiterfahren. Oder wenn zumutbar aufs Fahrrad umsteigen. Weite Distanzen lohnen sich für E-Autos sowieso nicht wegen der fehlenden Ladeinfrastruktur.

Zitat von FredFinanzFuchs am 29. August 2022, 9:44 Uhr

Alles für Dich sehr schön. Aber nur Wenige haben einen Arbeitgeber, bei dem man zum Nulltarif aufladen darf. Deshalb ist Dein Konzept kein Vorbild und rechnerisch auch nur für Dich zutreffend. Wer einen Neuwagen kauft, hat damit einen riesen Sack CO2-Emissionen erst einmal begünstigt. Bei E-Autos wegen der Batterien besonders viel.
Wer damit nur zur Arbeit fährt, also nur wenige Kilometer, sollte als Umweltfreund eher seinen alten Verbrenner weiterfahren. Oder wenn zumutbar aufs Fahrrad umsteigen. Weite Distanzen lohnen sich für E-Autos sowieso nicht wegen der fehlenden Ladeinfrastruktur.

Du hast Recht, dass ich das Glück habe mit dem kostenlosen Laden beim AG.

Ich hab ja aber daneben noch ne ganze weitere Liste an Vorteilen beschrieben:

- Realisierung einer Photovoltaikanlage durch Verkauf des alten Autos auf dem Gebrauchtwagenmarkt

- Hierdurch Wertsteigerung des Hauses durch PV

- Reduzierung der Heizenergie durch Nutzung von PV-Überschuss

Nun noch zum Thema E-Auto. Natürlich ist mir bewusst, dass der Abbau von Lithium für den Akku einen „riesigen Sack“ Co2-Emissionen hinterlässt. Allerdings ist es ja nun auch so, dass für einen Benziner ja nun auch Öl abgebaut werden muss und zwar das ganze Auto-Leben lang. Das hinterlässt Co2 beim Ölabbau, beim Öltransport mit Schiff, Öl-Zu-Sprit-Herstellung (große Energiemengen werden hierfür benötigt) und am Ende kommt es in Form von CO2 zusätzlich hinten zu meinem Auspuff raus. Also wenn wir zwei Antriebsarten vergleichen, müssen wir schon beide nebeneinander stellen.
Wenn ich nun darauf achte, dass ich mittels PV mein Auto mit grüner Energie belade, sieht die CO2-Bilanz vom E-Auto gleich ganz anders aus. Hierzu gibts ja auch genügend Berechnungen. Das ist keine Raketenwissenschaft. Das E-Auto schlägt den Benziner unter der Voraussetzung, dass PV-geladen wird. Was natürlich völlig schlecht wäre, wenn ich ein E-Auto mit Strom aus Braunkohle betanke. Dann ist die Bilanz zerschmetternd. Da geb ich Dir recht. Für die Produktion von einer KWh Strom benötigt man ja rund 0,5kg Braunkohle… das ist übel.

Nun zurück zum Thema, ob mein Beispiel auch für andere sinnvoll ist. Ich warte nun auf die Installation der PV und dann möchte ich das natürlich auch ausprobieren, wie es wäre, wenn ich auf die eigene PV zuhause angewiesen bin. Mal sehen…

 

 

 

 

 

Es wird aber kaum ein "Frugalist" im Sinne des Wortes einen Mini Cooper haben?

Funktioniert die Rechnung auch, wenn ich einen 20-jährigen Van (Zeitwert: 2.000 €) fahre?

UND ein potentielles E-Ersatzauto ebenfalls als Campervan nutzbar sein sollte = ein 2 Meter langer Laderaum gewünscht ist?
(und vier oder fünf mal im Jahr 600 oder mehr km an einem Tag gefahren werden)

Ne dann funktioniert es natürlich nicht.

Ob ein Frugalist Mini Cooper fährt? Muss doch jeder für sich selbst entscheiden 😉 In meinem Fall hatte ich den Mini gekauft als ich von Frugalisten im Leben noch nie was gehört habe. Nun ist er ja weg…

Also mit meiner Geschichte wollt ich zur Verfügung stellen, weil es für andere vielleicht auch eine Lösung sein könnte. Pauschal kann man doch nie irgendwas schön oder schlecht rechnen. Jeder kann aber mal überlegen und für sich selbst durchrechnen.

Ich bin auf die Sache ja auch nur durch Zufall gekommen. Weil mich jemand drauf gestoßen hat. Dafür bin ich dankbar. Ich bin leider auf ein Auto angewiesen. Da ist nix zu machen. Landei ohne Anbindung an Öffis. Ich wusste aber echt nicht, dass man mit nem E-Auto, gerade auf mittlere Strecken, durchaus günstiger fährt. Wie gesagt, es ist ne Überlegung, die jeder individuell rechnen muss. Ich schwatze niemand ein E-Auto auf. 😆

Ein Forum ist doch zum Ideenaustausch da…

Coole Sache, danke für die Anregungen! Schade, dass gleich immer nur rumgemoosert wird, wenn jemand was teilt.

Mir gefällt’s und ist ne schöne Optimierung!

Zitat von exit-tbd am 29. August 2022, 13:54 Uhr

Es wird aber kaum ein "Frugalist" im Sinne des Wortes einen Mini Cooper haben?

Uff, dann sollte ich wohl nicht sagen, dass ich einen A3 fahre 😯

Zitat von DickesSparschwein am 29. August 2022, 14:18 Uhr

Coole Sache, danke für die Anregungen! Schade, dass gleich immer nur rumgemoosert wird, wenn jemand was teilt.

Mir gefällt’s und ist ne schöne Optimierung!

Danke! 🙂

Naja, so ist das halt… E-Auto vs. Verbrenner ist für manche eine Glaubensfrage.
Wegen knapper Energie propagieren ja manche sogar, dass man das E-Auto wieder abschaffen sollte 😆

Zumindest ist das E-Auto das einzige Fahrzeug, welches ich mit eigens produzierter Energie vom Dach betreiben kann. Ölbohrungen im Garten sind dagegen eher schlecht 😎

 

Zitat von exit-tbd am 29. August 2022, 13:54 Uhr

Es wird aber kaum ein "Frugalist" im Sinne des Wortes einen Mini Cooper haben?

Funktioniert die Rechnung auch, wenn ich einen 20-jährigen Van (Zeitwert: 2.000 €) fahre?

UND ein potentielles E-Ersatzauto ebenfalls als Campervan nutzbar sein sollte = ein 2 Meter langer Laderaum gewünscht ist?
(und vier oder fünf mal im Jahr 600 oder mehr km an einem Tag gefahren werden)

Für 2T€ kriegste natürlich nichts. Unter 10T€ geht aber und man sollte auch erkennen, dass E-Vans noch keine 20 Jahre alt sein können, ergo auch keine PKW für 2T€ im Angebot sein können.

PKW-Suche bei mobile.de – schnell und einfach Dein Fahrzeug finden

Der Gebrauchtmarkt baut sich in der Altersklasse eben erst auf, was man auch an den Fahrleistungen im Vergleich zu angebotenen Benzinern sieht.

Die Logik für mich war folgende:

Wieviel Sprit schluckt mein Verbrenner für Strecken die notwendig sind vs. Gibts ein E-Auto das im Leasing darunter liegt.

Ich hab also eines gefunden, welches deutlich unter den Spritkosten lag 😀

Mein alter Verbrenner hat dann auch noch nen tollen Erlös gebracht welche ich jetzt in ne PV stecke. Und jetzt hab ich einen Neuwagen anstatt ne reparaturbedürftige Kiste.

Ich glaub da draußen gibt bestimmt einige, die sich das mal durchkalkulieren sollten. Wenns passt, super. Wenn nicht, ists halt so.

 

Nächster Schritt ist nun die Verwirklichung einer Photovoltaikanlage mit Wallbox. Hierzu habe ich mir 3 Angebote eingeholt. Zwei davon waren Abenteuerlich (über 15.000€ für ca. 8-9kwp). Das Dritte hab ich dann bei meinem Elektriker des Vertrauens eingeholt. 6,5 kwp für rund 10.400€ :mrgreen: Auftrag

Deine Umsetzung ist super, nur ist deine Photovoltaikanlage zu klein wenn 9 kWp drauf gepasst hätten und der der spezifische Preis pro kWp fast gleich ist.
Hätte auf jeden Fall die größere Photovoltaikanlage gebaut, finde den Preis fast identisch und nicht abenteuerlich. Der Eigenverbrauch steigt und die Rendite in 20 Jahren dürfte höher sein.

 

 

Zitat von Energiefuchs am 29. August 2022, 20:56 Uhr
Nächster Schritt ist nun die Verwirklichung einer Photovoltaikanlage mit Wallbox. Hierzu habe ich mir 3 Angebote eingeholt. Zwei davon waren Abenteuerlich (über 15.000€ für ca. 8-9kwp). Das Dritte hab ich dann bei meinem Elektriker des Vertrauens eingeholt. 6,5 kwp für rund 10.400€ :mrgreen: Auftrag

Deine Umsetzung ist super, nur ist deine Photovoltaikanlage zu klein wenn 9 kWp drauf gepasst hätten und der der spezifische Preis pro kWp fast gleich ist.
Hätte auf jeden Fall die größere Photovoltaikanlage gebaut, finde den Preis fast identisch und nicht abenteuerlich. Der Eigenverbrauch steigt und die Rendite in 20 Jahren dürfte höher sein.

 

 

Das hab ich vielleicht etwas ungenau beschrieben. Ein Angebote 7,8 für 15600 das ander 8,6 für sagenhafte 18.000.

Ich hab mich für die kleinste entschieden, weil bei den größeren die Panelen direkt unter der Starkstromleitung des Dachständers gelegen hätten.
Der Solateur mit dem mittleren Angebot hat leider bis heute sein überarbeitetes Angebot mit Ansteuerung des Heizstabs im Pufferspeicher nicht abgegeben.

So kams zu dieser Entscheidung.

Ich weiß, dass man am besten gleich das ganze Dach belegen sollte. Denke aber dass 6,5 für zwei Personen schon ne ganze Menge ist. Falls je (und ich hoffe es) dieser Dachständer mal weg kommt (Versorger) hätte ich ja aber auch noch Platz für einen Solarluftkollektor. Auch was schönes 😎

 

„Ich weiß, dass man am besten gleich das ganze Dach belegen sollte. Denke aber dass 6,5 für zwei Personen schon ne ganze Menge ist. Falls je (und ich hoffe es) dieser Dachständer mal weg kommt (Versorger) hätte ich ja aber auch noch Platz für einen Solarluftkollektor. Auch was schönes 😎“

6,5 kWp mit einem Stromspeicher ist ausreichend für einen 2 Personen Haushalt um sich ca 65 - 70 Prozent vom Stromeinkauf zu sparen. Kommt allerdings Heizung bzw. Wärmepumpe und Elektromobilität dazu ist die Anlage zu klein.

Warum habt ihr den Dachständer nicht durch einen Strommast neben dem Haus ersetzt. Hat uns einen Antrag auf Anschlussverlegung und 499 Euro gekostet. Ist ja auch üblich wenn eine Gaube oder Logia eingebaut wird?

Für den Luftkollektor schau mal bei GRAMMER Solar, habe ich beruflich super Erfahrungen mit gemacht.

Wärmepumpe hab ich nicht.

Ich hab ne Gasheizung 😆 da soll bei Überschuss ein PV-Heizstab angesteuert werden.
Das mit der Verlegung mit dem Strommasten wusste ich leider nicht. Aber der würde ja dann in meinem Garten stehen, oder? Auch nicht so der Traum.

Wenn du Dich mit Solarluftkollektoren ausgekknst, hab ich mal ne Frage. Bringen die denn einen wirklichen Wärmeeffekt? Ich wohne im Süden und hier ist auch im Winter noch einiges an Sonne. Kann man damit aber wirklich Heizenergie sparen?

Falls ja, gäbe es ja den perfekten Platz neben der PV.

Und zwecks zu kleiner PV… Im Moment kann ich ja bei meinem AG das Auto laden. Falls das irgendwann mal anders sein sollte, könnte ich mir vorstellen eine zweite Anlage auf die Nord-West zu bauen. Mein Dach hat nur 16 Grad. Da ginge noch was.
Also ich weiß schon, dass man eigentlich nach der Devise „Dach-voll“ plant, möchte aber im Moment definitiv noch anderweitig investieren. Einspeisevergütung ist ja eher gering.

Prinzipiell hast Du aber Recht. Danke!