Zitat von Karnickel am 4. November 2018, 18:04 Uhr

Hallo Gleichgesinnte!

Ich habe gestern das Wort Frugalismus/Frugalist zum ersten Mal gehört: In einem Galileo-Bericht auf youtube. Und ich habe gleich gemerkt: Wow, das bin ja ich!

Besonders lustig fand ich, dass es da hieß, Frugalisten seien meistens Ingenieure oder Softwareentwickler. Nun, laut meinem Diplom bin ich Maschinenbau-Ingenieurin, gearbeitet habe ich die letzten 10 Jahre als Software-Ingenieurin. Trotz meines ganz gut bezahlten Jobs habe ich es "versäumt", meinen Lebensstandard an das neue Einkommen anzupassen. Ich bin im Grunde einfach auf dem Studenten-Niveau geblieben. Materielles war mir einfach noch nie wichtig.

Ich bin jetzt 35 und habe vor einem halben Jahr aufgehört zu arbeiten. Vorerst, muss man sagen, denn bis ins Alter reicht es noch nicht. Ich brauchte aber aus verschiedenen Gründen dringend eine Auszeit: Zum einen ist meine Mutter schwer krank. Da zählt jeder Tag doppelt und dreifach, und ich hätte es mir im Nachhinein nie verzeihen können, den herrlichen Sommer 2018 in einem Büro zu verbringen, anstatt mit ihr zum See zu fahren o.ä.

Zum anderen war ich es endgültig leid, die Ideen anderer Leute umzusetzen, anstatt meinen eigenen Projekten nachzugehen. Und dafür fehlte mir nach 9-10 Stunden im Büro einfach die Energie. Ich möchte jetzt einfach einige Dinge ausprobieren: Ein paar Büchlein schreiben (Da habe ich ein paar kleine feine Sachbücher im Kopf, und eine noch nicht ganz ausgereifte SciFi-Roman-Idee), ein paar Apps, ein paar andere Sachen. Vielleicht bringt irgendwas davon sogar mal genug Geld, damit ich gar nichts anderes mehr tun muss. Wenn nicht, hey, was solls, ich will das jetzt einfach machen, und wenn es nicht reicht gehe ich dann eben nochmal ein paar Jahre arbeiten.

Was meinen Lebensstil angeht bin ich zwar im Herzen Minimalist, aber an der Umsetzung scheitert es noch ein wenig *lach* Es liegt hier einfach noch zu viel Krempel rum, vor allem Geschenktes oder von meinen Eltern übernommenes. Neues zu kaufen vermeide ich nämlich sehr konsequent. Nicht aus Geiz oder übertriebener Sparsamkeit, sondern weil mich überflüssiger Besitz einfach belastet.

Mein Traum wäre ein winziges Häuschen mit großem Garten, wo ich mit dem Laptop auf der Terrasse sitzen kann um meinen Ideen nachzugehen, während ich meinem selbst gezogenen Gemüse beim Wachsen zusehe und ein paar Hühner durch den Garten streifen. Das wäre für mich die perfekte Mischung aus Technik und Natur, aus Kopfarbeit und Handarbeit, aus nach den Sternen greifen und im Dreck wühlen 😀

Soweit fürs Erste, ich freue mich auf eure Kommentare!

Liebe Grüße

Sabine