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Mieten oder kaufen - ist Kommer der richtige Ratgeber?

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Ich werde jetzt eine dieser kleinen Wohnung kaufen. Habe 50 % Eigenkapital. Der Quadratmeterpreis liegt deutlich und der 2000 € inklusive Renovierung. Zinsen und Tilgung kann ich wunderbar verkraften. Der Zins ist niedriger als die Miete wäre. Und wenn ich einmal aus irgendwelchen Gründen umziehen will, dann verkaufe ich die Wohnung eben. Ich habe sie nach meinem Geschmack dann schön hergerichtet. Parallel setze ich auf ETFs, dann kann ich das alles mal miteinander vergleichen.
Ein Freund von mir hat vor zehn Jahren eine Wohnung gekauft und sie gerade mit großem Gewinn verkauft. Ja, es ist richtig, dass ein Großteil des Gewinns von der Inflation aufgefressen wird. Aber der Preis ist dennoch höher als die Inflation gestiegen ist Und steuerfrei.

Bin seit 14 Jahren ohne Mieterhöhung. Privater Vermieter. Gehobene Gegend. Eigenbedarfsanmeldung wird - wenn überhaupt - frühestens in 16 Jahren geschehen.
Verkaufen kann ich „mal eben kurzfristig“ Depotsanteile.Eigentum sicherlich merklich zeitaufwendig. Vermisse aktuell nichts .  Immos laufen nicht weg. Kann ich immer kaufen, wenn ich denn will.
Paar Straßen weiter wurde neu gebaut. Mietzins „gewaltig“. Gemietet von teilweise ältere Paare.
So kann ich mir das für mich aktuell auch vorstellen. Umzug, wenn Bedarf besteht. Kaufen oder mieten abhängig von den Gegenbenheiten.
Ich würde aber auch weder Herrn Kommer, noch den Pizzabäcker um Rat fragen.

Ich hau immer folgenden Spruch raus. Bahnfahren und zur Miete wohnen ist was für die reiche Oberschicht. Auto bzw. Radfahren und im Eigenheim leben für die arme Unterschicht.
Begründung: zur Miete wohnen ist hoch flexibel was teuer erkauft werden muss. Autos sind hier in Deutschland unglaublich gefördert und damit super billig.
Viele meiner Freunde konnten sich die Mieten nicht mehr leisten und waren gezwungen zu kaufen. Heute sind sie froh das sie da reingedrängt wurden da es sich langfristig für das Vermögen positiv ausgewirkt hat. Somit schließt sich die Schere automatisch wieder zwischen Arm und Reich. Eigentlich wunderbar.

Zitat von Jan Veerman am 4. September 2024, 21:48 Uhr

Ich hau immer folgenden Spruch raus. Bahnfahren und zur Miete wohnen ist was für die reiche Oberschicht. Auto bzw. Radfahren und im Eigenheim leben für die arme Unterschicht.
Begründung: zur Miete wohnen ist hoch flexibel was teuer erkauft werden muss. Autos sind hier in Deutschland unglaublich gefördert und damit super billig.
Viele meiner Freunde konnten sich die Mieten nicht mehr leisten und waren gezwungen zu kaufen. Heute sind sie froh das sie da reingedrängt wurden da es sich langfristig für das Vermögen positiv ausgewirkt hat. Somit schließt sich die Schere automatisch wieder zwischen Arm und Reich. Eigentlich wunderbar.

Verstehe ich nicht - man kann doch niemand zu einer niedrigeren monatlichen Belastung einen Kredit abbezahlen (+Kapitalkosten + Rücklagen), als die gleiche Behausung an Kaltmiete kosten würde?!

Zitat von nofreelunch1 am 4. September 2024, 15:35 Uhr

Ich werde jetzt eine dieser kleinen Wohnung kaufen. Habe 50 % Eigenkapital. Der Quadratmeterpreis liegt deutlich und der 2000 € inklusive Renovierung. Zinsen und Tilgung kann ich wunderbar verkraften. Der Zins ist niedriger als die Miete wäre. Und wenn ich einmal aus irgendwelchen Gründen umziehen will, dann verkaufe ich die Wohnung eben. Ich habe sie nach meinem Geschmack dann schön hergerichtet. Parallel setze ich auf ETFs, dann kann ich das alles mal miteinander vergleichen.
Ein Freund von mir hat vor zehn Jahren eine Wohnung gekauft und sie gerade mit großem Gewinn verkauft. Ja, es ist richtig, dass ein Großteil des Gewinns von der Inflation aufgefressen wird. Aber der Preis ist dennoch höher als die Inflation gestiegen ist Und steuerfrei.

Ja, beobachte parallel mal wie sich das von dir eingesetzte Eigenkapital parallel im MSCI World entwickelt hätte.

Zitat von nofreelunch1 am 4. September 2024, 15:14 Uhr

In Mythos Nummer 15 entlarvt sich Kommer selbst: er geht von dem Mythos aus, dass Häuser Verkäufer, Bankberater, FinanzierungsExperten etc. objektiv über die vor und Nachteile von Immobilien beraten. Ich denke, dass jeder Normalbürger weiß, dass diese Leute damit Geschäfte machen und deshalb keineswegs objektiv sind. Und genau das gleiche gilt für ihn,: er setzt auf ETFs und Aktien Und empfiehlt dabei eine konkrete Strategie, die mit Immobilien wenig zu tun hat. Sollen wir ihm nun glauben, dass er in Bezug auf Immobilien objektiv informieren will?

Ja, weil Kommer Daten und Fakten liefert, Wirtschaftswissenschaften, das hat ja schon Wissenschaft im Namen.

Im Gegensatz zum Immobilienmakler, der dir ne Bruchbude verkauft, hat Kommer NICHTS davon, wenn du jeden Monat 70% deines Einkommens in den MSCI World butterst.

Zitat von nofreelunch1 am 4. September 2024, 15:35 Uhr

... Zinsen und Tilgung kann ich wunderbar verkraften. Der Zins ist niedriger als die Miete wäre. ...
Ein Freund von mir hat vor zehn Jahren eine Wohnung gekauft und sie gerade mit großem Gewinn verkauft. ...

Du hast nur ein Problem:

Um in zehn Jahren mit Gewinn zu verkaufen brauchst Du (noch) weiter FALLENDE Zinsen!

Bis ca. 2020 sind die Zinsen gefallen - und vor allem DESHALB sind bis ca. 2022 die Immobilienpreise so traumhaft angestiegen!

Zitat von Sparschwein am 4. September 2024, 22:25 Uhr

Verstehe ich nicht - man kann doch niemand zu einer niedrigeren monatlichen Belastung einen Kredit abbezahlen (+Kapitalkosten + Rücklagen), als die gleiche Behausung an Kaltmiete kosten würde?!

Beispiel unser MFH in Schwieberdingen bei Stuttgart 2011 für 265k gekauft war so günstig wie ne Wohnung. Heute vermutlich 600k immer noch so günstig wie ne gute Neubauwohnung.
Für eine arme Familien wie wir es anfangs waren reicht das EG 4 Zimmer mit zwei Kindern. Der Rest kann als WGs für 4k im Monat warm vermietet werden.
Die Kosten für Instandhaltung, Wasser, GAS, WLAN etc. betragen 1k im Monat dann bleiben noch 3k übrig.
Mit den 3k kann man locker die Bankrate bei 4% Zinsen und 2% Tilgung bei einer 100% Finanzierung von 600k zahlen.
Und damit zahlt der Eigentümer genau 0€ jeden Monat da die Mieter alles zahlen inklusive alle Nebenkosten.
Für 0€ findet man hier fast nichts zur Miete mit zwei Kindern wie es bei uns 2011 der Fall war.
Fazit arme Schlucker kaufen und erfolgreiche Menschen können es sich leisten zur Miete zu wohnen und dafür etwas zu bezahlen.

Zitat von exitus2022 am 4. September 2024, 22:47 Uhr
Zitat von nofreelunch1 am 4. September 2024, 15:35 Uhr

... Zinsen und Tilgung kann ich wunderbar verkraften. Der Zins ist niedriger als die Miete wäre. ...
Ein Freund von mir hat vor zehn Jahren eine Wohnung gekauft und sie gerade mit großem Gewinn verkauft. ...

Du hast nur ein Problem:

Um in zehn Jahren mit Gewinn zu verkaufen brauchst Du (noch) weiter FALLENDE Zinsen!

Bis ca. 2020 sind die Zinsen gefallen - und vor allem DESHALB sind bis ca. 2022 die Immobilienpreise so traumhaft angestiegen!

genau deshalb ist jetzt wieder ein super Zeitfenster zum kaufen.
Damals 2010 Zinsen bei 4% und 2020 bei 1% Immopreise haben sich verdoppelt teilweise verdreifacht
Jetzt 2024 Zinsen bei 4% und 2034 vermutlich bei unter 4%. Immopreise werden sich vermutlich wieder verdoppeln.
Von 2020 sind die Zinsen von 1% auf 4% in 2024 gestiegen die Preise aber nur um 30% gefallen. Stellt sich die Frage warum die Preise so wenig gefallen sind vermutlich sind sie zuvor nicht hoch genug gestiegen. Deutsche Immos waren immer schon Schnäppchen 🙂

Zitat von Jan Veerman am 5. September 2024, 0:14 Uhr
Zitat von Sparschwein am 4. September 2024, 22:25 Uhr

Verstehe ich nicht - man kann doch niemand zu einer niedrigeren monatlichen Belastung einen Kredit abbezahlen (+Kapitalkosten + Rücklagen), als die gleiche Behausung an Kaltmiete kosten würde?!

Beispiel unser MFH in Schwieberdingen bei Stuttgart 2011 für 265k gekauft war so günstig wie ne Wohnung. Heute vermutlich 600k immer noch so günstig wie ne gute Neubauwohnung.
Für eine arme Familien wie wir es anfangs waren reicht das EG 4 Zimmer mit zwei Kindern. Der Rest kann als WGs für 4k im Monat warm vermietet werden.
Die Kosten für Instandhaltung, Wasser, GAS, WLAN etc. betragen 1k im Monat dann bleiben noch 3k übrig.
Mit den 3k kann man locker die Bankrate bei 4% Zinsen und 2% Tilgung bei einer 100% Finanzierung von 600k zahlen.
Und damit zahlt der Eigentümer genau 0€ jeden Monat da die Mieter alles zahlen inklusive alle Nebenkosten.
Für 0€ findet man hier fast nichts zur Miete mit zwei Kindern wie es bei uns 2011 der Fall war.
Fazit arme Schlucker kaufen und erfolgreiche Menschen können es sich leisten zur Miete zu wohnen und dafür etwas zu bezahlen.

Also für 265k gekauft und 4k Kaltmiete Einnahmen im Monat - das wäre ja nur Faktor 16 bzw. Über 6% jährliche Rendite nur durch die Miete, wenn das Gebäude nicht im Wert steigen würde - hört sich völlig utopisch an.

bitte exakt lesen ... immer der gleiche Fehler ...

"Der Rest kann als WGs ... warm .... vermietet werden."

  1. WGs
  2. warm
Zitat von MoneyMaker am 5. September 2024, 9:26 Uhr

bitte exakt lesen ... immer der gleiche Fehler ...

"Der Rest kann als WGs ... warm .... vermietet werden."

  1. WGs
  2. warm

Von der Warmmiete kann ich aber nicht einfach direkt die Hypothek tilgen - ist also völlig uninteressant welchen Anteil der Vermieter direkt an die Energieversorger weiterreicht.

Insofern ist nur die Kaltmiete interessant.

Danke für deinen Beitrag...

Zitat von Jan Veerman am 5. September 2024, 0:26 Uhr

Jetzt 2024 Zinsen bei 4% und 2034 vermutlich bei unter 4%. Immopreise werden sich vermutlich wieder verdoppeln.

Von 2020 sind die Zinsen von 1% auf 4% in 2024 gestiegen die Preise aber nur um 30% gefallen. Stellt sich die Frage warum die Preise so wenig gefallen sind vermutlich sind sie zuvor nicht hoch genug gestiegen. Deutsche Immos waren immer schon Schnäppchen 🙂

Unter Anderem weil von 2015 - 2023 über zehn Millionen Menschen nach Deutschland eingewandert sind und sich außerdem die durchschnittliche Wohnfläche pro Person immer weiter erhöht.

Während die Nachfrage also sinkt, dank höherer Zinsen, steigt sie auch gleichzeitig wieder, dank höherer Nachfrage nach Wohnraum.

Hätte es in diesem Zeitraum netto null Einwanderung/Auswanderung gegeben wären die Immobilienpreise sicher stärker gefallen.

 

Zitat von MoneyMaker am 5. September 2024, 9:26 Uhr

bitte exakt lesen ... immer der gleiche Fehler ...

"Der Rest kann als WGs ... warm .... vermietet werden."

  1. WGs
  2. warm

Jein.

a) Man kennt die Höhe des Eigenanteils nicht, ergo muss man das grds. als gemischt genutzte Immo rechnen oder eben eine Vergleichsmiete ansetzen. Da unklar ist, wie groß die eigengenutzte Whg ist, kann man ergo keinen NKM-Faktor errechnen bzw. ist dieser verfälscht.

b) Er rechnet die gesamten "Warm"-Kosten raus, d.h., die 3T€ entsprechen vermutlich den Netto-Kaltmieten der WG's, aber ...

c) ... diese Einnahme muss abzüglich der Zinsen versteuert werden, d.h., hier entsteht eine Finanzierungslücke abhängig vom persönlichen Steuersatz

=> die Bude trägt sich _nicht_ allein aus den Mieteinnahmen der WG's, allerdings dürfte die fiktive Mieteinnahme den unterschlagenen Steueranteil in etwa ausgleichen.

richtig wie @mfz73 erwähnt hat handelt es sich um eine gemischt genutzte Immo (Househacking)
Die Nebenkosten für alle zusammen betragen 1k im Monat (Familie plus alle WG Bewohner)
2011 haben wir nur das EG genutzt. Das UG wird aktuell für 1160€ warm vermietet an 4 Personen und das DG für 1130€ warm an 4 Personen. Das OG welches wir aktuell für die Kinder nutzen wurde 2011 noch an eine Familie mit 6 Personen und später als 4er WG vermietet. Es könnte jetzt für 1600€ als 4er WG laufen. So käme man auf 4k Warmmiete und hätte das EG 74qm für die eigene Familie mit 2 Kindern. Eine fiktive Warmmiete für das EG wären auch 1600€.
Gesamtwarmmiete: 5600€ Gesamtkaltmiete 4600€ bei 600k Kaufpreis für 230qm wäre das ein Faktor von 11 bzw. 9% Rendite.
Das klingt utopisch ist es aber nicht der Trick liegt im Househacking in Verbindung mit WG Vermietung. Mit Airbnb könnte man sogar noch mehr als das Doppelte oder Dreifache erreichen ist aber nicht mein Ding.

Steuerlich gäbe es einiges an Gestaltungsmöglichkeiten: Da 70% vermietet sind kann von den Zinsen und vom Gebäudewert auch 70% abgeschrieben werden. Durch Wertgutachten etc. kann die Gebäudeabschreibung stark erhöht werden. Am Ende zahlt man als Einkommensschwache Familie kaum noch Steuern auf die Mieten ist ziemlich vernachlässigbar.
Eine zu bezahlende fiktive Miete für 4 Personen wird sicherlich viel höher sein als die zu bezahlende Steuer für die Mieten der WG. Reines Bauchgefühl jetzt ohne Zahlen. Ich hätte gesagt mindestens Faktor 3.

Hier auch ein paar Steuertipps für einfache Angestellte https://youtu.be/RzHo0PzTkIM?si=QAJ22ovypNMnsZnh

Zitat von Jan Veerman am 5. September 2024, 0:26 Uhr

Jetzt 2024 Zinsen bei 4% und 2034 vermutlich bei unter 4%.

Was bringt Dich zu dieser Annahme?

Was ist wenn wir seit 2022 bis 2032 ein Stagflationsjahrzehnt haben - von dem wir erst den Gruß aus der Küche gekostet haben, und das eigentliche 3 Gänge-Inflationsmenü kommt ab 2026 - vergleichbar den  1970er Jahren.

Und NACHDEM der Realwert von EUR + USD + der westl. Staatsschulden auf ein Viertel oder Drittel zusammengeschmolzen ist müssen die Zentralbanken (wie 1980) auf 15 % gehen, um den Inflationsdämon wieder einzufangen ...

Was mich zu der Annahme bringt ist das wir ein in einem entwickelten Kontinent leben und hier keine großen Wachstumsschübe mehr kommen bei denen die Wirtschaft heiß läuft und es derartige Turbulenzen gibt. Andere Länder sind schon etwas weiter entwickelt wie die Schweiz oder Japan da können wir uns abschauen wo langfristig die Zinsentwicklung und Inflation hingeht. USA ist ein Sonderfall mit sehr vielen Jungen Einwanderen. Ein klassisches Einwanderungsland in dem die Wirtschaft richtig brummt. Die können sich deutlich höhere Zinsen als Europa leisten.
Stagflation bedeutet die Preise für Immos und Mieten steigen die Löhne aber nicht. Daraus folgt das die Wohnfläche pro Person sinken muss. Darauf bin ich bestens vorbereitet das macht mir keine Sorgen.
Für Inflationsraten wie in den 70er Jahren bräuchten wir Ereignisse die uns zurück in ein Entwicklungsland katapultieren. Daran glaub ich einfach nicht und wenn es passieren sollte dann werde ich mich anpassen.
Aber klar es könnte morgen auch die Welt untergehen etc. ich kann und will mich nicht gegen alles absichern. Ich lebe ganz einfach völlig Sorgenfrei und Glücklich auch wenn es Naiv ist es lebt sich ganz gut so.

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