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Langsam herantasten

Hallo an Alle!

Ich habe schon viel gelesen, jetzt dachte ich, melde ich mich auch mal an. Bin seit einem Jahr erst bewusst dabei, auch etwas aus unserem Ersparten zu machen. Ich weiß, mit Mitte 40 ist das etwas spät, aber egal. Besser irgendwann als nie anfangen.

Mann und ich kommen beide aus Familien, in denen jede Mark umgedreht werden musste. Aktien, Investments, etc, sind Dinge, die kamen im Alltag nie vor, man kannte so Dinge wie Sparbuch und Bausparvertrag.

Deswegen haben wir auch, als es nirgends mehr Zinsen gab, das Geld trotzdem einfach liegen gelassen. Seit letztem Jahr hab ich für mich ein Depot eröffnet und in ETFs investiert, erstmal den Zeh ins Wasser stecken. Auch wenn man drüber liest, dass das langfristig angelegt werden soll etc, kribbelt es anfangs schon, wenn das Geld erstmal weniger wird.

Dieses Jahr hab ich jetzt meinen Mann im Boot. Er wollte es klassisch machen, ok, hab mich dazu überreden lassen, einen Termin bei der Bank zu machen fürs Fondssparen, da ich eh allein unsere Finanzen regele. Tja, zwei Termine gehabt, jedes Mal musste ich dem Herrn im Anzug die mir wichtigen Infos aus der Nase ziehen und dann hab ich gesagt, ne, egal, wir machen das nicht. Ehemann hat dann zugestimmt, auch für ihn ein Depot zu eröffnen und jetzt lege ich auch für ihn mit an.

So nach und nach ist mein Plan den Großteil dessen, was dumm auf der Bank liegt, umzuschichten in die beiden Depots. Ein Teil als Reserve bleibt dann auf der Bank für Notfälle.

Und jetzt macht mir bitte Mut und sagt, das alles war keine blöde Idee von mir und auch wenn jetzt das Depot auf Talfahrt ist, wird es sich in vier, fünf, zehn Jahren, ausgezahlt haben, was ich mache 😉 .

 

Danke fürs Lesen.

 

So lange es keine High Yield ETFs auf Basis indonesischer Start up's sind die Mofas reparieren wollen scheint das doch kein schlechter Weg. Mut haben zur eigenen Denke und Entscheidung. Ich finde es erstmal gut. Speziell dem Banker abzusagen sogar hervorragend.

Zitat von Absprung_2020 am 28. Februar 2023, 10:29 Uhr

So lange es keine High Yield ETFs auf Basis indonesischer Start up's sind die Mofas reparieren wollen scheint das doch kein schlechter Weg. Mut haben zur eigenen Denke und Entscheidung. Ich finde es erstmal gut. Speziell dem Banker abzusagen sogar hervorragend.

In Indonesien spielen Zweiräder eine wichtige Rolle im Individualtransport, auch von Touristen gerne genutzt. Durch Reparaturen sind wir da auch im Bereich Nachhaltigkeit ganz vorne unterwegs und da Corona immer weniger eine Rolle spielt, der weltweite Tourismus wieder anläuft und gerade Bali ganz vorne mit von der Partie ist frage ich mich, in was man SONST BITTE investieren sollte?! Bitte um ISIN.

 

Zitat von Timberell am 28. Februar 2023, 9:52 Uhr

Hallo an Alle!

...

Und jetzt macht mir bitte Mut und sagt, das alles war keine blöde Idee von mir und auch wenn jetzt das Depot auf Talfahrt ist, wird es sich in vier, fünf, zehn Jahren, ausgezahlt haben, was ich mache 😉 .

Hallo,

na, das müssen wir dir nicht sagen, das werden dir schon die Zahlen zeigen.

Was ich noch nicht verstanden habe ist, was deine Motivation ist und um welche Summen es geht.

Du schreibst nur, du willst "etwas aus eurem Ersparten machen". Aber warum? Nur weil man das heute so macht? Nur weil ihr es könnt?

Grüsse vom Sparschwein

 

Hallo Timberell,

herzlich Willkommen im Forum.

Es lohnt sich immer, die von dir genannten Schritte zu gehen, Glückwunsch zu diesem Wechsel. Ich würde bei der Anlage in ETFs wenigstens von 10 Jahren Anlagedauer ausgehen. Von daher nicht entmutigen lassen, falls es zunächst nicht so gut läuft und weiter monatlich zukaufen.

Ansonsten sind deine Informationen zu spärlich, um mehr zu eurer finanziellen Situation zu kommentieren. Bei Fragen kannst du dich gerne melden.

Alles Gute,

Photo

@sparschwein

Manche Dinge sind zwar ganz wichtig, aber sind polypolistisch strukturiert. Gewinne daher nicht möglich. Hände weg daher von Beteiligungen an  Imbiss- und Dönerbuden in Deutschland, Mofareparaturwerkstätten in Indonesien, Pizza aus der Hand in Italien, Reisbauern in Vietnam oder Fahrradreparaturwerkstätten in Hanoi, Schuhbesohlern in Mumbai usw..

Übrigens: Derlei Business selbst anzufangen mit den eigenen Händen, das garantiert ziemlich genau den Lebensstandard den die alle haben. Wohlan, und Ende mit dem Ausflug in die Volkswirtschaftslehre.

Zitat von Timberell am 28. Februar 2023, 9:52 Uhr

...mit Mitte 40 ist das etwas spät... [...]

Mann und ich kommen beide aus Familien, in denen jede Mark umgedreht werden musste. Aktien, Investments, etc, sind Dinge, die kamen im Alltag nie vor... [...]

...jetzt macht mir bitte Mut und sagt, das alles war keine blöde Idee von mir und auch wenn jetzt das Depot auf Talfahrt ist, wird es sich in vier, fünf, zehn Jahren, ausgezahlt haben, was ich mache [...]

Hallo, @timberell,

 

herzlichen Glückwunsch dazu, mit 40 dem Schatten der Familie noch zu entwachsen.

Das Versprechen, dass sich deine Investments und Depots in zehn Jahren ausgezahlt haben werden, wird dir keiner geben können, das hast du auch im letzten Jahr sicherlich schon gelernt.

Was dir aber jeder versprechen kann: Die Kaufkraft deines Geldes wäre auf dem Sparbuch absolut sicher nach zehn Jahren gesunken.

Zitat von Absprung_2020 am 28. Februar 2023, 10:52 Uhr

@sparschwein

Manche Dinge sind zwar ganz wichtig, aber sind polypolistisch strukturiert. Gewinne daher nicht möglich. Hände weg daher von Beteiligungen an  Imbiss- und Dönerbuden in Deutschland, Mofareparaturwerkstätten in Indonesien, Pizza aus der Hand in Italien, Reisbauern in Vietnam oder Fahrradreparaturwerkstätten in Hanoi, Schuhbesohlern in Mumbai usw..

Übrigens: Derlei Business selbst anzufangen mit den eigenen Händen, das garantiert ziemlich genau den Lebensstandard den die alle haben. Wohlan, und Ende mit dem Ausflug in die Volkswirtschaftslehre.

Da müssen wir größer denken. Aus der Werkstatt wird eine Kette, wird ein Konzern und schon rollt der Rubel.

So, fertig. Danke für den fröhlichen Austausch am Vormittag.

Danke für die Antworten erstmal.

Da wir beide relativ sparsam leben, zahlen ne vernünftige Miete, haben keine sauteuren Hobbies und Autos sind kein Statussymbol sondern Mittel zum Zweck, haben wir bisschen was auf der Seite liegen. Das lag jetzt aber die ganze Zeit nur auf dem Tagesgeldkonto herum und hat nix gemacht außer weniger wert werden.

Davon hab ich letztes Jahr 18k in drei ETF verteilt und bespare die mit je 200 monatlich. Für meinen Mann jetzt auch drei ETF ausgesucht und da insgesamt auch 18 k eingezahlt (auf zwei Monate verteilt). Die werden dann auch mit je 200 Euro monatlich bespart.

Dann haben wir noch etwas Gold gekauft, 10k bei der Bank fest angelegt und ansonsten war es das erstmal.

Ich hätte gerne noch etwas höhere Sparraten, aber da muss ich noch Überzeugungsarbeit leisten. Göttergatte ist der Meinung, dass eh alles komplett den Bach runtergeht. Ich bin der Meinung, lieber optimistisch sein und für später zurücklegen (wir müssen ja deswegen nicht nur Wasser und Brot essen oder so), wenn ich Recht habe, wars ne tolle Idee, wenn er Recht hat, war es eh egal, was wir tun. 😆

PS: Und jetzt geh ich mal nach indonesischen Start Ups suchen. 😉

Hallo @timberell, herzlich Willkommen.

Also zu Deinem "zu spät" kann ich nur sagen - es ist eigentlich nie zu spät.
Ein Freund von mir bspw. (Anfang 50) beginnt jetzt verschiedene Überlegungen zu Anlagen zu starten, da er das "Muss" zwischenzeitlich erkannt hat.

Allerdings ist er kein FIRE-Kandidat (ebensowenig wie ich) - sondern stellt eben Überlegungen für die nächsten 12-x-Jahre an.

Zusätzlich noch zu dem Fondssparen Gespräch mit dem Banker:

Hier hat mich wirklich angefuchst, dass ich im ersten Gespräch explizit gesagt hatte, was ich wollte, was ich nicht wollte und auch Zahlen genannt habe. Im zweiten Gespräch mit Ehemann dann wurde mir ein Sparplan erstellt, der null zu meinen Vorstellungen passte. Ich hatte das Gefühl für dumm verkauft und bevormundet zu werden. Vor allem, weil angeblich bestimmte Konditionen so waren, dass man das so und so machen musste. Hätte man mir bei Gespräch 1 auch schon sagen können, dann hätten wir uns das zweite sparen können. Mein Mann war auch ganz entsetzt, als ich meinte, ne, da sag ich per Mail Dankeschön, wird nichts mit uns, weil der Mann sich ja extra Zeit genommen hat. Ich meinte nur, der bekommt doch sein Gehalt in der Zeit.

 

Zitat von Timberell am 28. Februar 2023, 9:52 Uhr

Und jetzt macht mir bitte Mut und sagt, das alles war keine blöde Idee von mir und auch wenn jetzt das Depot auf Talfahrt ist, wird es sich in vier, fünf, zehn Jahren, ausgezahlt haben, was ich mache 😉 .

 

Wer weiss das schon, vielleicht erst wieder in 25 Jahren...

Zitat von Timberell am 28. Februar 2023, 11:23 Uhr

Zusätzlich noch zu dem Fondssparen Gespräch mit dem Banker:

Hier hat mich wirklich angefuchst, dass ich im ersten Gespräch explizit gesagt hatte, was ich wollte, was ich nicht wollte und auch Zahlen genannt habe. Im zweiten Gespräch mit Ehemann dann wurde mir ein Sparplan erstellt, der null zu meinen Vorstellungen passte. Ich hatte das Gefühl für dumm verkauft und bevormundet zu werden. Vor allem, weil angeblich bestimmte Konditionen so waren, dass man das so und so machen musste. Hätte man mir bei Gespräch 1 auch schon sagen können, dann hätten wir uns das zweite sparen können. Mein Mann war auch ganz entsetzt, als ich meinte, ne, da sag ich per Mail Dankeschön, wird nichts mit uns, weil der Mann sich ja extra Zeit genommen hat. Ich meinte nur, der bekommt doch sein Gehalt in der Zeit.

 

Ja, so ist das bei den Banken oft. An mir hat sich die größte Bank in D, bei der ich meine Depots habe, auch schon mit allen möglichen Beratern, teilweise extra aus Frankfurt, die Zähne ausgebissen. Ich habe jetzt den Kontakt eingestellt und die Bank auch.

Die wollen ihre Produkte vertreiben, nicht mehr und nicht weniger.

Zitat von Timberell am 28. Februar 2023, 11:23 Uhr

Zusätzlich noch zu dem Fondssparen Gespräch mit dem Banker:

Hier hat mich wirklich angefuchst, dass ich im ersten Gespräch explizit gesagt hatte, was ich wollte, was ich nicht wollte und auch Zahlen genannt habe. Im zweiten Gespräch mit Ehemann dann wurde mir ein Sparplan erstellt, der null zu meinen Vorstellungen passte. Ich hatte das Gefühl für dumm verkauft und bevormundet zu werden. Vor allem, weil angeblich bestimmte Konditionen so waren, dass man das so und so machen musste. Hätte man mir bei Gespräch 1 auch schon sagen können, dann hätten wir uns das zweite sparen können. Mein Mann war auch ganz entsetzt, als ich meinte, ne, da sag ich per Mail Dankeschön, wird nichts mit uns, weil der Mann sich ja extra Zeit genommen hat. Ich meinte nur, der bekommt doch sein Gehalt in der Zeit.

 

Du musst hier berücksichtigen, dass es sich bei solchen Terminen eigentlich nicht um ein Beratungs- sondern um ein Verkaufsgespräch handelt.

Der Banker bekommt seine Umsatzzahlen zur Zielerreichung genannt, ebenso wird vorgegeben, welche Produkt(palette) besonders bepriesen und verkauft werden soll.
Eine "richtige Beratung" findet hier in den seltensten Fällen statt.

Wenn Du einen Banker im Bekanntenkreis hast, dann rede mit ihm (sofern er zu dem Thema Ahnung hat) - präsentiere ihm am besten Deine Ideen/Vorschläge...

Ich hab es in der Vergangenheit bspw. immer so gehandhabt: Man trifft sich auf ein Bier und quatscht über die Dinge. Wenn ich das Bier gezahlt bekomme, dann freue ich mich zum einen darüber, zum anderen freue ich mich, wenn ich jemanden etwas "verständlicheren" Input geben konnte.

Edit:
Vor allem hat derjenige dann gewusst, dass ich ihm nichts verkaufen will. Es war nur ein Gespräch am Biertisch. Am Ende muss er die Entscheidung für sich selbst treffen.

 

Meinem ehemaligen „Finanzoptomierer“ habe ich deutlich und mehrfach erklärt, dass ich mir gerne Angebote unterbreiten lassen, jedoch weniger agressiv investieren möchte und vor allem ehrliche und transparente Kommunikation wünsche.
Was macht der „Gute“ mit den Infos? Empfiehlt mir einen Fond mit 5% Ausgabekosten + jährlicher Verwaltungsgebühr von fast 2% und äußert eine Prognose von „ Geld wird sich in ca. 6Jahre verdoppeln“. Nicht ein Wort von möglichen Risiken (lt. Broschüre Totalausfall möglich). Hab ihm dann freundlich den Kontakt gekündigt.

Er hat meine Ausführungen erst per email, dann per Telefon und zuletzt persönlich im
Gespräch mitgeteilt bekommen. Keine 10min später spult er - mir gegenüber sitzend - sein über jahrzehnte eingespieltes Verkaufsprogramm ab.

 

 

@lostoi Natürlich weiß ich, dass die ihre Produkte verkaufen möchten. Das finde ich auch legitim. Aber in einem solchen "Beratungsgespräch" wichtige Informationen verschweigen, die man ihm erst aus der Nase ziehen muss, das ist nicht in Ordnung. Denn da hab ich mich dann gefragt, was verschweigt er mir noch.

Muss ich mich eben selbst ums Geld kümmern. Und das empfinde ich persönlich als anstrengend, ist einfach nicht meine Welt.

Aber wenigstens hab ich persönlich für mich einen groben Plan. Mir persönlich geht es ja nur darum, eine eventuelle Rente aufstocken zu können und vielleicht auch früher schon weiter Arbeitszeit reduzieren zu können. Derzeit "leisten" wir es uns auch, dass wir beide Teilzeit arbeiten, da wir uns aufgrund unterschiedlicher Arbeitszeiten sonst sehr selten sehen würden. Das ist für mich mein Luxus, den ich mir leiste. Und es bleibt trotzdem genug Geld übrig, das wir auf Seite legen können für später, das empfinde ich ebenfalls als Luxus und weiß es sehr zu schätzen.

Ich sehe für mich diese Freiheit als wichtigstes Ziel an, eben nicht das Gefühl zu haben, im Hamsterrad fest zu stecken. Die Freiheit, nicht in Panik verfallen zu müssen, sollte man den Job verlieren. Die Freiheit, nicht jede Arbeit annehmen zu MÜSSEN. Und, deswegen auch die Mietwohnung, die Freiheit, einfach umziehen zu können und sich irgendwo anders ein Zuhause zu schaffen.

Du machst es genau richtig. Breitgestreute ETF kaufen, liegen lassen, nicht durch sinkende Kurse in Panik verfallen und alles verkaufen sondern stumpf weiter sparen. "Hinten ist die Ente fett" - ein Spruch meiner Oma.

Die Zeit ist Dein Freund.