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Konsument crasht in den Frugalismus

Und dabei dachte ich immer, ich sei von der schlauen Sorte und kein stumpfer Konsument...

 

Hi,

ich bin Mitte 30, habe einen handwerklichen Beruf in der Industrie gelernt und fast ein halbes Jahrzehnt 8-12€ die Stunde verdient, womit ich -auch mangels Geldproblemen- eigentlich lange relativ zufrieden war. Heute wäre ich es aber nicht mehr, denn zum Sparen blieb bei meinem "normalen" Lebensstil nichts übrig. Anschließend habe ich ca. ein halbes Jahrzehnt lang vermutlich eher durch Glück deutlich mehr als das doppelte wie zuvor verdient aber trotz angestrebter Sparsamkeit leider viel davon wieder ausgegeben. Nach viel zu vielen Umzügen wollte ich mich z.B. endlich mal festsetzen und "zu leben" anfangen, was in einer großen, teuren Wohnung mündete, um auch einer eventuellen, zukünftigen Partnerin etwas bieten zu können und durch Corona dann aber zunichte gemacht wurde. Wobei mir das finanzielle Risiko, bzw. die Abhängigkeit vom Job aber von Anfang an bewusst war. Ich plane meist vorraus und habe immer mindestens einen Plan B. Ohne Corona schien die Situation sicher.

Und nun sitze ich hier, nach etlichen aber für mich immernoch teils nachvollziehbaren Fehlentscheidungen. Sehr gut bezahlten Job verloren, gute Wohnung verloren und nun endlich das durchziehen, woran ich zuvor seit mindestens einem Jahrzehnt nur gedacht habe.

Ich bin in dem Thema Frugalismus nicht völlig unbedarft, auch wenn mir der eigentliche Begriff erst seit letztem Jahr bekannt ist. Hatte auch vor der teuren Wohnung bereits überlegt "sollte ich die Situation nutzen um mein Leben zu genießen oder sollte ich den hohen Lohn nutzen und möglichst viel davon zurück legen, um dann damit auszuwandern, obwohl es mir gerade beruflich und finanziell besser geht, als es das im Ausland zumindest anfangs, vermutlich jedoch sogar jemals möglich sein könnte?". Aber dank Corona hat sich die Frage jetzt erledigt. So ein Gehalt bekomme ich in meinem Beruf nie wieder. Ich halte seit ca. 5 Jahren relativ erfolgreich Einzelaktien, die aber keine Dividenden ausschütten und die ich demnächst auch großteils in einen (ersten) ETF umschichten will. Viel ist es aber nicht. Sind nur knapp zehntausend Euro Eigenkapital die sich fast verdoppelt haben (vor Steuern). Die selbe Summe habe ich nochmal in Gold und in Barreserven, wobei ersteres für mich nicht existiert und nur für evtl. zukünftige Weltkriege/kriesen etc. gedacht ist. Und das wars auch schon. Aktuell wird das Geld aber zerfressen, da ich kein ALG1 mehr bekomme (ich hatte keine Kurzarbeit und wegen einer vorherigen Arbeitslosigkeit nur ein halbes Jahr).

 

Die letzten Monate habe ich genutzt mein Leben auf Stand zu bringen. Uralte Datenträger endlich mal ausgemistet, teils vernichtet, verschlüsselte Backups angelegt, inklusive Einarbeiten in die Thematik. Meine vielen Aktenordner geschreddert, weil ich für mich festgestellt habe, das Wegheften vielleicht schön gedacht war aber eine irrsinnige Platzverschwendung ist. Ich glaube der endgültige Auslöser war vor allem der letzte Umzug. Wieder diese vielen, kiloschweren Kartons schleppen, mit Dingen darin, die vielleicht mal juristisch wichtig sein könnten, aber Jahre und Jahrzehnte lang nie angeschaut/benutzt werden und digital auf einen Fingernagel passen. Jetzt habe ich nur noch einen einzigen, kleinen Ordner wichtigster Originale. Das komplette Einscannen und schreddern meines bisherigen Lebens hat unfassbar lange gedauert und dessen Inhalte teils auch zusätzlich zum Nachdenken angeregt. Ich hätte nicht alles scannen müssen aber da ich mich unter anderem mit dem Thema Datenbanken befasse, weiß ich das jede noch so unsinnige Information eines Tages evtl. mal von hoher Wichtigkeit werden könnte. Und wenn ich Dinge tue, dann tue ich sie richtig (zumindest glaube ich das).

Ich werde auch noch einige meiner Konsumgüter verkaufen oder wegwerfen und langfristig meinen Haushalt möglichst klein halten, weil dieser mich (vor allem während eines Umzuges) nur noch belastet. Ich behalte nur Dinge, die meine Kreativität oder Gesundheit fördern und vor allem relativ regelmäßig gebraucht werden. Wobei mein gesamtes Leben schon seit jeher darauf ausgelegt ist, Dinge selber zu machen und zu reparieren. Also eigentlich besteht mein gesamter Hausrat, ausser teils teure Kleidung, teurem großem Kühlschrank/Waschmaschine und 2 großen Fernsehern (für die ich immer weniger Zeit habe) eigentlich nur aus Werkzeugen jeglicher Art. Und die Gartengeräte... Die ich nicht mehr brauche...

Ich habe seit vielen Jahren sogar wahrhaft Träume, wie andere Menschen sich auf dem Weg sonst wohin machen, auf dem Weg zur Arbeit, zu einem Treffpunkt, auf der Flucht, vor was auch immer etc. Nur ich komme in diesen Träumen nicht vom Fleck, weil ich erst noch meine tausenden Dinge um mich herum in die unendlich große Tasche packen muss, weil ich nichts zurücklassen will... Immer und immer wieder und nie werde ich darin fertig. Mein Unterbewusstsein versucht mir auf diese Weise in den Arsch zu treten und ich hörte einfach nicht zu. Tatsächlich habe ich im Leben weder richtige Freunde noch eine Partnerin. Daher greifen diese wiederkehrenden Träume sogar gleich 2 Themen aufeinmal auf.

 

Aktuell befinde ich mich psychisch irgendwie in einer Art Schwebe.
Bisher nichts erreicht zu haben (weder finanziell noch sozial) und mit zwei großen Zielen und vielen kleinen auf einmal und einem scheinbar sehr ungemütlichem Weg dort hin.

Es ist unglaublich schwer zu beschreiben:
Ich denke schon Ewigkeiten darüber nach auszuwandern, unter anderem weil mir Deutschland einfach zu eng ist. Liegt vielleicht auch daran, dass ich auf dem Dorf aufgewachsen bin. Ich brauche unberührte Natur und Stille oder zumindest Naturgeräusche statt Verkehr. Eher Berge statt Flachland. Auch wenn das jetzt erstmal oberflächlich klingt. Sowas ist immer schwer zu beschreiben. Und mir persönlich sind die Probleme einiger anderer Länder lieber, als die, die Deutschland hat oder potentiell noch haben wird. Aber sowas ist unter Anderem auch immer eine Geschmacksfrage, Ansichtssache und ich kann auch nur auf das Wissen zurückgreifen, welches mir bisher begegnet ist und mich irren. Und vermutlich spielt auch mit ein, dass ich hier bisher eher negative als postive Erfahrungen gemacht habe, teils wars Pech (die falschen Leute um einen herum) und teils wohl auch eigene Schuld (falsche Wege gegangen).

Andererseits würde ich auch wahnsinnig gerne nochmal studieren wollen, nämlich IT, ein Thema welches mich schon mein Leben lang begleitet und mich heute deutlich mehr begeistert als mein bisheriger Beruf, der mich nur noch nervt. Also der Wechsel vom Handwerk ins Büro.
Das geht für mich mangels Qualifikation und Geld aber nur über ein Fernstudium in Deutschland, während Vollarbeitszeit. Und ich weiß nicht, ob ich in der Lage dazu bin, das zu stemmen. Vor allem in den derzeit unsicheren Zeiten. Gleichzeitig lerne ich derzeit aber 2 Fremdsprachen, einmal English, worin ich noch viel zu schlecht bin und eine zweite für Notfälle, falls ich wirklich kurzfristig aus Deutschland weg will, bzw. langfristig, wenn mich hier wirklich nichts mehr hält. Dann kommt noch die soziale Situation hinzu, keine Freunde oder Partnerin zu haben, welche mich psychisch belastet und lähmt und mit der ich mich auch dringend befassen muss. Ich habe meine bisherige Zeit zu sehr mit Konsum verschwendet oder mich in kreativen, wissenschaftlichen und technischen Bereichen privat zu bilden, die mir weder beruflich noch sozial etwas bringen.

Ich bin ein Mensch der sich wahnsinnig viel beliest sich mit zu vielen Dingen zu ausgiebig beschäftigt und sich aber weder an die 80-20 Regel hält noch wirklich Prioritäten setzt, obwohl diese bekannt sind. Aktuell müsste ich mich z.B. um Jobsuche bemühen aber mich lähmen andere private Themen, die ich weg haben will, weil sie mich psychisch nur noch belasten wie bspwl. der oben erwähnte unsägliche private Papierkramirrsinn oder das ganze Gerümpel in meiner Wohnung. Ich habe mittlerweile auch Angst davor wieder zu arbeiten. Mir rennt einerseits jetzt schon die Zeit davon, Sprachen lernen, sich mit Themen wie Ausland, Studium, IT befassen, oder Steuerthemen die aufgrund meiner derzeitigen Situation bald auf mich zu kommen (habe bisher nie eine Steuererklärung machen müssen) und tausende andere Themen, die ich gerade vergessen habe, Sprachen lernen, Dinge erledigen, die zuvor viel zu lange liegen gelassen wurden. Andere schauen Netflix, ich habe mehr als genug zu tun, sitze meist nur vorm Rechner und bin am recherchieren und vergesse Mittag zu essen. Wie soll das erst wieder mit einem 8 Stunden Job werden. Vor allem in meiner Berufsklasse, in die ich charakterlich nicht mehr hineinpasse, weil ich in meinem Einsiedlerdasein spießig geworden bin und diesen Straßenjargon einfach nicht mehr hören kann. Ich habe das Gefühl in mir breitet sich in diesem Punkt eine Form von Aroganz aus. Obwohl ich an mir selber auch noch viel zu arbeiten habe. Teilzeit ist in meinem Berufszweig auch fast unmöglich. Ich fühle mich, als hätte ich mich verlaufen. Den falschen Beruf gewählt, das Geldsystem und vor allem das Leben zu lange nicht verstanden und viel Zeit verschwendet.

 

 

Warum bin ich hier?
Ich versuche hier meinen Weg zu finden. Den richtigen. Eine Möglichkeit mich aus dem Misthaufen zu ziehen, in den ich mich hineinmanövriert habe. Denkfehler ausfindig zu machen und vor allem die richtigen Prioritäten zu setzen. Es werden demnächst vermutlich auch noch (vor allem finanzielle) Probleme auf mich zukommen, um die ich mich die letzten Monate nicht gekümmert habe. Das verbrannte Geld, weil ich die Jobsuche nach auslaufen des ALG1 pausiert habe (kein ALG1 zu bekommen war schon förmlich eine Erleichterung, weil eine Pflicht weniger...), die Krankenversicherung um die man sich aufeinmal selbst kümmern muss, die letzten Briefe die ich einfach nicht mehr gelesen/beantwortet habe, weil mir alles über den Kopf wächst und ich garnicht mehr weiß, was ich zuerst machen soll. Weil mir erst jetzt wirklich bewusst geworden ist, wie sehr mein Leben in die falsche Richtung gelaufen ist und ich aktuelle deswegen auf Krampf versuche, jetzt alles auf einmal einzurenken. Zumindest kann ich mir nicht vorwerfen, das letzte halbe Jahr sinnlos vor der Glotze gehangen zu haben. Ich habe sehr viel geschafft. Nur das ich die Probleme in der völlig falschen Reihenfolge und vielleicht auch zu intensiv angehe. Das hat mir auch gezeigt, das psychisch mit mir etwas nicht stimmt. Denn eigentlich bin ich aktuell nur mittelmäßig dauergestresst aber ohne Panik oder wirkliche Depression zu verspüren. Aber dafür viel Entäuschung. Vermutlich bin ich nur leichtsinnig, "weil ich ja Geld habe"... Hatte noch keine Zeit darüber nachzudenken. Darüber rege ich mich nächstes Jahr auf...

 

Was sind meine Ziele?
Irgendwann in einem, stabilem, naturbelassenem Land mit wenig Menschen (hab ich mir schon ausgesucht) in der hintersten Ecke auf einem Dorf oder Kleinstadt gemeinschaftlich und gemütlich vor mich hin leben. Wobei ich Deutschland noch ein wenig Zeit lasse, sich einzurenken. Mindestens 1 Jahr. Noch will ich nichts ausschließen.
Sehr viel in der Natur sein, Wissen aus dem Internet beziehen. Vielleicht sogar mit einem eigenen kleinen IT-Business. Ansonsten mit einem gemütlichen Angestelltenjob.
Ein eigenes Haus zu kaufen oder gar eigene Kinder in die Welt zu setzen und sicher durch die Zukunft zu führen, dafür bin ich wol schon zu alt bzw. werde ich zu alt sein, bis ich den Punkt erreicht habe, dass ich mir das finanziell und situationsbedingt zutraue. Letztgenanntes sind daher keine Ziele mehr. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu pessimistisch. Finanziell erwarte ich nicht mehr viel im Leben, auch wenn mir meine Excelltabelle sagt, dass ich bis 75 immernoch Millionär werden kann. Mein Ziel ist eine gesicherte und vor allem ruhige Zukunft in der ich kreativ sein darf und Zeit habe mich in Bereichen weiterzuentwickeln, die mich interessieren. Finanziell unabhängig werde ich wol erst frühestens mit 65 eher 70, alles andere ist Glück.

 

Was will ich kurz bis mittelfristig erreichen?
- Einen halbwegs gut bezahlten Job finden, der möglichst Spaß macht, nachdem ich bisher im Leben darin viel zu viel Glück hatte
- Finanzen stabilisieren und anschließend optimieren, da für mich derzeit sehr hohes Potential besteht, viel zu verbrennen (mangels Job und ALG)
- Leben minimieren, was sich aber vermutlich mit einer zukünftigen Partnerin beißt

- Freunde und Partnerin finden, wobei sich das aber mit dem Auswanderungswunsch beißt
- Studieren, was sich aber irgendwie mit allem beißt (vielleicht überschätze ich das auch nur)

Wovor habe ich Angst?
- Dass mich das Studium überfordert (obwohl ich selbst auf den Mathematikteil richtig Bock habe) und ich für absolut nichts mehr Zeit habe, ich nicht weiß, ob es überhaupt nötig ist oder ich mich in den Arsch beißen werde, es nicht gemacht zu haben, vor allem aber die Zeitkosten
- Dass der nächste Job meinen Lebenslauf versaut, er mir überhaupt keinen Spaß macht, ich auf eine Leihbude bei mickrigem Gehalt und schlechten Arbeitsbedingungen angewiesen bin oder darin mit Menschen zu tun habe, die mit mir aufgrund meines Einsiedlerdaseins sehr inkompatibel sind und alles davon ist leider sehr warscheinlich, denn während meiner ALG1-Phase sah der Markt extrem düster aus, das bin ich sonst ganz anders gewohnt
- Das mich das Frugalistenleben unglücklich macht, nicht direkt mich selbst, aber ein Lebenlang habe ich versucht einer potentiellen Frau etwas bieten zu können (oberflächlich, Wohnungstechnisch) und nun tue ich aufeinmal das genaue Gegenteil, leider bin ich zu einfühlsam und tue alles im Hintergedanken, es irgendwann mit jemanden teilen zu können

 

 

So, da ich jetzt schon 5 Stunden an diesem Text schreibe, lasse ich es mal lieber gut sein. Es können daher Fehler hier und da auftreten. So viel zum Thema 80-20 😛 Liest bei der Länge eh keiner mehr. Eines meiner Probleme. Ich hab den Hang Baladen zu schreiben. Seht ihr? Es hört einfach nicht auf... :mrgreen: 🙄

Wow, toll geschrieben. Ich kann dir keine Ratschläge geben. Mich wundert etwas, dass jemand der offensichtlich so viele Gedanken hat und so tiefsinnig ist, andererseits einem sehr oberflächlichen Lebensstil verfallen war oder es zumindest so empfindet.

Ich selber werde auch im Leben keine finanzielle Unabhängigkeit mehr erreichen. Bin mit Anfang 40 (vor 2 oder 3 Jahren) erst auf die Idee gekommen zu sparen und zu investieren und werde nach aktueller Hochrechnung erst zum Renteneintritt 7-stellig sein, wenn überhaupt. Ich finde aber, dass sich auch der Weg dahin angenehm anfühlt. Mit dem Zugewinn an Kapital steigt für mich das Gefühl von Unabhängigkeit, was wiederum die Pflichtaufgaben (Arbeit) leichter erscheinen lässt.

Ich habe übrigens auch 4 Jahre lang Deutschland den Rücken gekehrt und im Ausland Frau gefunden und Kind gezeugt, auch als armer Schlucker. Geht alles.

Hallo,

ich nutze mal meinen ersten Beitrag, um dir kurz zu antworten.

Ich denke, du sollst als erstes den Gedanken loswerden, irgendeine Entscheidung für zukünftige Frauen, Freunde etc. zu treffen. Wahrscheinlich hat es gerade deswegen bisher nicht geklappt die passende Partnerin zu finden. Wie soll dich jemand lieben, wenn man dir anmerkt, dass du gar nicht das Leben führst und die Person bist, die du wirklich sein möchtest. Wenn du zufrieden mit deinem Leben bist, dann kommen die richtigen Menschen automatisch in dein Leben.

Also Priorität Nummer 1 ist: Werde zufrieden!

Das geile an deinem Text ist ja, dass du eig. genau weißt, welche Schritte dafür in welcher Reihenfolge notwendig sind und du ja sogar dafür schon die finanziellen Mittel hast. Also schule um und stürz dich in das neue Abenteuer der IT.

Wenn du das geschafft hast, dann würde ich nochmal überlegen, ob du trotzdem auswandern/umziehen möchtest. Vllt. ergeben sich ja auch ganz neue Möglichkeiten, wenn du einen Job in der IT suchst.

Das du schon einige Dinge aussortiert hast, finde ich super. Hör einfach weiter auf dein eigenes Ich und nicht auf andere. Schalte den Kopf mal aus und stell dir dein Traumleben bildlich vor.

Das schöne ist ja, dass du jetzt unzufrieden bist, also es eigentlich nur besser werden kann.

Hab keine Angst und glaube an deine Träume. Andere werden es immer befremdlich finden, aber es ist dein Leben und nicht das von anderen.

Das Buch "Das Gesetz der Resonanz" finde ich übrigens super. Da bekommt man nochmal vor Augen geführt, was alles möglich ist, wenn man wirklich dran glaubt und das wir automatisch das in unser Leben ziehen, was wir ausstrahlen.

 

Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg. Lass dich nicht davon abbringen und setz einfach nur deine Wünsche um.

 

Hallo Holzklotz,
erst mal willkommen hier!
Was für ein Text! Einen solchen Aufsatz hätte ich nie hinbekommen. Alle Achtung! 😉

Ich lese eine gewisse Orientierungslosigkeit in deinem Text. Alles mal probiert, aber nie wirklich zufrieden. Das ist für einen gewisse Zeit vielleicht in Ordnung, aber irgendwann wird es zur (eigenen) Qual.

Zitat von Holzklotz am 20. April 2021, 17:31 Uhr

was in einer großen, teuren Wohnung mündete, um auch einer eventuellen, zukünftigen Partnerin etwas bieten zu können und durch Corona dann aber zunichte gemacht wurde.

Uaahh! Als ich das gelesen habe, hat es mich geschüttelt. Sicherlich gibt es Frauen, die Männer suchen, die die dicke Kohle haben (oder es zumindest vorgeben zu haben), aber was hast du von so einer Frau, die nur bei dir ist, weil du ihr das Leben ermöglichst, was sie gern hätte. Sie soll doch dich lieben und nicht deine Kreditkarte, oder?

 

zum Thema Studium:
Da du eine Ausbildung und mehr als 5 Jahre Berufserfahrung hast, kannst du dich auch ohne höheren Schulabschluss bewerben bzw. einschreiben. An FH´s ist die Zulassung etwas leichter zu bekommen, als an Unis.
Da du schon eine ganze Weile aus dem Schulstoff raus bist, wäre ein Vorkurs nicht so ganz schlecht. Diese laufen immer ein paar Wochen vor Semesterbeginn. (Ich weiß jetzt nicht, ob es die nur im Sommer, oder auch im Winter gibt.) Was da aufgefrischt wird, kannst du auf den Seiten der FH´s/Unis nachlesen.
Ich weiß von dem IT-Studium an einer FH in Brandenburg, dass das (aus meiner Sicht) nicht sooo schwer ist. Natürlich muss man sich reinknien. Sollte es dich an der FH unterfordern ist ein Wechsel an die Uni von der FH aus für  jemanden ohne Abi leichter. 😉
Wegen der Finanzierung kannst du dich über ein elternunabhängiges Bafög für über 30-jährige schlau machen.  Mit einen Nebenjob und einem sparsamen Lebensstil lässt sich der Schuldenberg überschaubar halten. Das haben Millionen Studenten vor dir auch geschafft. 😉

zum Thema Auswandern

Nachdem ich deinen Text gelesen habe, habe ich die Befürchtung, dass das Auswandern nur ein "Fluchtversuch" wäre.
Natürlich gibt es Leute, die lieber wo anders leben wollen, die haben dass aber auch einen Plan, was sie dort machen wollen und wie sie leben wollen. Das kann ich bei dir (noch) nicht rauslesen. Ich habe die Befürchtung, dass du dort genauso rumeiern würdest wie hier in Deutschland.
Sortiere dich und deine Vorhaben: Studium/arbeiten/Frugalismus und dann pack´s an - praktisch, nicht vor´m PC.

Ach ja: Englisch lernen ist super! Brauchst du beim IT-Studium und ist immer gut auch im sonstigen Leben.

 

Zitat von Holzklotz am 20. April 2021, 17:31 Uhr

Wovor habe ich Angst?
- Dass mich das Studium überfordert (obwohl ich selbst auf den Mathematikteil richtig Bock habe) und ich für absolut nichts mehr Zeit habe, ich nicht weiß, ob es überhaupt nötig ist oder ich mich in den Arsch beißen werde, es nicht gemacht zu haben, vor allem aber die Zeitkosten

Dazu habe ich oben schon was geschrieben.
Wenn du es nie probierst, kannst du nicht beurteilen ob du es schaffst oder nicht und läufst dein ganzes Leben hinter den Traum her. Versuch es oder verabschiede dich von dem Traum. (Das ist der Tipp einer alten Frau. 😉 🙂 )

 

Zitat von Holzklotz am 20. April 2021, 17:31 Uhr

Wovor habe ich Angst?

- Dass der nächste Job meinen Lebenslauf versaut, er mir überhaupt keinen Spaß macht, ich auf eine Leihbude bei mickrigem Gehalt und schlechten Arbeitsbedingungen angewiesen bin oder darin mit Menschen zu tun habe, die mit mir aufgrund meines Einsiedlerdaseins sehr inkompatibel sind und alles davon ist leider sehr wahrscheinlich, denn während meiner ALG1-Phase sah der Markt extrem düster aus, das bin ich sonst ganz anders gewohnt

Packs an und bewirb dich. Warten, zweifeln und Papiere sortieren bringen dich nicht weiter. Hab Mut versuche Selbstvertrauen auszustrahlen. Bewirb dich ruhig auch mal für Stellen, wo deine Qualifikation (noch) nicht ganz ausreicht, die dir aber gefallen würden. Mach klar, dass du dich in den Job reinschaffen wirst.
Wenn es so schnell mit den gutbezahlten Traumjob nicht klappt, geh halt vorübergehend zum "Sklavenhalter". Nicht selten wird man dann von dem Unternehmen abgeworben (dafür habe ich einige Beispiele, mich eingeschlossen). Wenn du beim Sklavenhalter arbeitest, bewirb dich weiter um deinen Traumjob. Aus einer laufenden Beschäftigung ist es leichter bei einer Bewerbung Erfolg zu haben, als aus der Arbeitslosigkeit.

 

Zitat von Holzklotz am 20. April 2021, 17:31 Uhr

Wovor habe ich Angst?

- Das mich das Frugalistenleben unglücklich macht, nicht direkt mich selbst, aber ein Lebenlang habe ich versucht einer potentiellen Frau etwas bieten zu können (oberflächlich, Wohnungstechnisch) und nun tue ich aufeinmal das genaue Gegenteil, leider bin ich zu einfühlsam und tue alles im Hintergedanken, es irgendwann mit jemanden teilen zu können

Verabschiede dich von dem Gedanken einer Frau etwas bieten zu müssen. Wir leben im 21. Jahrhundert. DU !! muss glücklich werden, dann ziehst du die Frauen allein mit deiner Ausstrahlung und deiner Persönlichkeit an.
Ob das mit dem Frugalismus etwas für dich ist, wirst du sehen. Probiere es. Vielleicht hilft aber auch schon mal einfach zu überblicken, was du wofür ausgibst.

 

Ich drücke dir alle Daumen für deine Zukunft. Pack´s an!!

 

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -
Zitat von Flitzekittel am 21. April 2021, 10:10 Uhr

zum Thema Studium:
...
Wegen der Finanzierung kannst du dich über ein elternunabhängiges Bafög für über 30-jährige schlau machen.  Mit einen Nebenjob und einem sparsamen Lebensstil lässt sich der Schuldenberg überschaubar halten. Das haben Millionen Studenten vor dir auch geschafft.

das hätte vor allem den Vorteil der Gewöhnung an einen "frugalen" Lebensstil  😉

und wenn Du danach - mit (wieder) gutem Einkommen - der Versuchung widerstehst die Ausgaben dem Einkommen anzupassen, dann kommt von ganz alleine eine fette Sparquote!

Zitat von Holzklotz am 20. April 2021, 17:31 Uhr

..., was in einer großen, teuren Wohnung mündete, um auch einer eventuellen, zukünftigen Partnerin etwas bieten zu können ...

wäre nur blöd gewesen, wenn die Partnerin statt (D)einer großen Wohnung

  • lieber ein kleines Häuschen mit Garten
  • in dem kürzlich geerbten Elternhaus bleiben
  • ihren Job 50 km von Deiner Wohnung entfernt hätte und mit dem Radl in die Arbeit fahren
  • ...

gewollt hätte!

oder beschränkt sich Dein "Beuteschema" auf Obdachlose, die Du von der Straße wegholen kannst?

Hallo und danke für die vielen Antworten!

Zitat von Flitzekittel am 21. April 2021, 10:10 Uhr

zum Thema Auswandern

Nachdem ich deinen Text gelesen habe, habe ich die Befürchtung, dass das Auswandern nur ein "Fluchtversuch" wäre.
Natürlich gibt es Leute, die lieber wo anders leben wollen, die haben dass aber auch einen Plan, was sie dort machen wollen und wie sie leben wollen. Das kann ich bei dir (noch) nicht rauslesen.

 

Als ich intensiv mit English angefangen habe, hab ich meine Faszination für Sprachen und andere Kulturen entdeckt und bin auch so erst wieder auf's Thema Auswandern gekommen, nachdem ich es zuvor eine Weile schleifen lassen hatte. Über das Thema Auswandern habe ich mich jahrelang und vor allem im letzten sehr intensiv informiert, die halbe Welt in verschiedensten Punkten miteinander verglichen und mit Leuten gesprochen die in den potentiellen Wunschländern schon lange leben (über Jobsuche, Behördengänge, Wohnungssuche, Steuern etc.). In der Materie stecke ich mittlerweile deutlich tiefer als in vielen anderen Themen die mich interessieren. Für mich ist das in erster Linie aber auch eher ein Plan B und selbstverständlich muss ich die wichtigsten Punkte noch in Deutschland regeln. Ich habe es daher eher nebenbei erwähnt, weil es für mich zu den großen Zeitfressern gehört und auch zur Entscheidung ob ich noch 3 -6 Jahre in Deutschland studiere oder ins Ausland gehe und dort die selbe Zeit nutze, mich auf eine Einbürgerung hinzuarbeiten, die ja auch viele Jahre Zeit kostet. Würde ich bei meinem jetzigen Beruf bleiben, hätte ich dort eine finanziell bessere Zukunft als in Deutschland. Ich habe alle meine Gedanken zu diesem Thema natürlich noch nicht offengelegt, möchte es aber dabei auch erstmal belassen. Aktuell konzentriere ich mich hauptsächlich auf mein Dasein in Deutschland. Das Thema Auswandern läuft nebenher und ist wie gesagt nicht in Stein gemeißelt. Ich halte mir nur gerne viele Optionen offen.

 

Thema Studium:

Bafög würde mich meiner Meinung nach finanziell zu weit zurück werfen und für die meisten Studiengänge ohne Hochschulabschluss muss man soweit ich mich belesen habe, Erfahrungen in einem Beruf haben, der zum jeweiligen Studiumgang passt. Und obwohl ich in meiner Ausbildung auch kurzzeitig Programmieren auf dem Plan hatte, gehört mein Ausbildungsberuf defintiv nicht zu denen, die für ein IT-Studium ohne Hochschulabschluss notwendig wären. Daher kommt für mich eigentlich ausschließlich die Uni-Hagen in Frage. Dort benötige ich nur Berufserfahrung in einem beliebigem Job und mache als Ausgleich eine Zulassungsprüfung. Zudem kostet es fast nichts (wenige hundert Euro im Jahr insgesamt, weil staatlich). Diese Möglichkeit würde auch nicht so schmerzen, müsste ich sie abbrechen. Hat aber auch Nachteile, es erfordert dafür noch mehr Eigendisziplin als an vielen anderen Universitäten und es soll dort schwerer sein, weil dieser Uni die Durchfallquote nahezu egal ist. Aber diese Meinung basiert nur auf dem Wissen, das ich bisher dazu erlangt habe. Das man auch Ü30 noch Bafög überhaupt beantragen kann, wusste ich z.B. noch nicht und habe ich nach deinem Hinweis eben durch Recherche erst erfahren. Diese Ausnahmen scheinen seltener erwähnt zu werden, allerdings hat mich das Bafög Thema widerum aber bisher auch nicht wirklich interessiert, da es eben zumindest mittelfristig dennoch zu einem hohen finanziellen Verlust führt. Und da ich sowieso schon spät mit der FIRE-Thematik anfange, wollte ich nicht auch noch zusäzliche finanzielle Löcher schaffen, die ich dann mit noch weiter fortgeschrittenem Alter kaum noch aufholen kann.

 

 

Zitat von exit-tbd am 21. April 2021, 13:23 Uhr
Zitat von Holzklotz am 20. April 2021, 17:31 Uhr

..., was in einer großen, teuren Wohnung mündete, um auch einer eventuellen, zukünftigen Partnerin etwas bieten zu können ...

wäre nur blöd gewesen, wenn die Partnerin statt (D)einer großen Wohnung

  • lieber ein kleines Häuschen mit Garten
  • in dem kürzlich geerbten Elternhaus bleiben
  • ihren Job 50 km von Deiner Wohnung entfernt hätte und mit dem Radl in die Arbeit fahren
  • ...

gewollt hätte!

oder beschränkt sich Dein "Beuteschema" auf Obdachlose, die Du von der Straße wegholen kannst?

Deine letzte Mutmaßung finde ich ganz schön unhöflich. Ich bin ein sehr introvertierter und empathischer Mensch, aus Gründen meiner frühesten Vergangenheit die definitiv andere zu verantworten haben. Mir ist die eine, lebenslange Beziehung wichtiger als Sex, falls du davon sprichst. Beides hatte ich übrigens schon seit vielen Jahren nicht mehr. Und zumindest mit letzterem kein Problem im Gegensatz zu gefühlt 95% der restlichen Männer, die glauben, man stirbt, wenn man mal einen Monat lang keinen Sex hat. Ein Thema über das ich mich aufregen kann. Gibt halt leider viele kaputte Menschen in dieser Welt (zumindest meiner persönlichen Meinung nach, hat halt jeder andere Präferenzen oder Bewertungen zu dem Thema). Ich bin, zumindest in dieser Hinsicht keiner davon. Nachdem ich zuletzt beruflich jahrelang finanziell so viel Glück hatte, war es für mich keine Schande, vorraus zu Träumen, Kinderzimmer oder Ankleidezimmer für die Dame einzuplanen und anfangs als Arbeitszimmer zu nutzen, weil ich zu der Zeit sowieso viel Platz schon für mich alleine brauchte. Ich hatte eine gewisse, oberflächliche Vorstellung von einer Partnerschaft, die bei jedem anders aussieht und nach einigen Jahren hohem Gehaltes, war ich es gewohnt mir immer gleich was "Vernünftiges" zu kaufen und wollte mir den Traum endlich sesshaft zu werden erfüllen, als sich die "perfekte" Wohnung anbot. Dass das typisch emotionales, kompensierendes Konsumdenken war und rational betrachet finanzieller Irsinn, wird einem Träumer eben meist erst klar, wenn er dabei das erste mal ordentlich auf die Schnauze fliegt. Ich hatte zuvor finanziell nie Probleme und die Warnleuchte zu dem Thema entsprechend eingestaubt. Wir sind alle nur Menschen und keiner ist perfekt und so werde ich auch in Zukunft Fehler machen, obwohl ich alles versuche sie zu vermeiden. Und wie man sich im Leben verhält und wie lange, ist nicht so oft von einem selbst abhängig, wie oft behauptet wird, sondern vor allem was man sich von anderen abguckt oder einem von denjenigen beigebracht wurde. Was man hingegen nicht zu sehen bekommt, kennt man auch nicht. Da kommt man dann nur durch Zufall drauf oder jemand stubst einen drauf an. Sorry, aber belassen wir das Thema lieber dabei. Kannst du ja nicht wissen.

 

 

Und weil mir zu dem Thema Verschwendung noch was einfällt:

Obiges Beispiel zeigt gewissermaßen eigentlich auch, wie hochoptimiert heutezutage alles ist. Wenn man nicht maximal effizient handelt, landet man schnell in einer Sackgasse, weil die Spielräume immer kleiner und die Risiken immer größer werden.  Das selbe beobachte ich schon lange in der Industrie (oder meiner letzten Firma), immer schneller, immer knappere Lager, immer mehr auslagern, immer mehr Geld sparen. Das führt aber dazu, dass man sich den eigenen Spielraum immer weiter verkleinert. Immer kleinere Fehler führen zu immer größeren Katastrophen. Auch ein Grund, warum ich in ein Land strebe, wo dieser Optimierungswahn noch nicht ganz so ausgeprägt ist und generell nahezu alles ruhiger von statten geht. In einer heilen Welt müssten die Menschen kaum Zeit aufwenden ihr Leben zu optimieren und abzusichern, sondern hätten mehr Zeit es einfach zu genießen. Aktuell entwickelt sich gefühlt alles aber anders herum. Verschwendung und Optimierung haben meiner Meinung nach beide ihre Vor und Nachteile. Und dadurch das meistens optimierungswütige Psychopathen im Management großer Firmen sitzen, die über keinerlei oder zumindest kaum Epathie verfügen und nur nach großen oder besonders kleinen Zahlen gieren, müssen die empathischen Menschen, die einfach nur ihr Leben in Ruhe genießen wollen, in diesem Wahnsinn mitziehen oder gehen unter. (zum Thema Psychopathen empfehle ich das kurze Video von greator auf Youtube)

Mir ist mal wo eine wissenschaftliche Arbeit begegnet, die besagte, dass die Erde dauerhaft Ressourcen für bis zu etwa 40 milliarden Menschen bereithalte. Würde er denn sinnig mit diesen umgehen. Die aktuelle Zahl an Menschen könnte durchschnittlich also viel verschwenderischer, bzw. im deutlich größeren Luxus leben und zwar für immer. Dadurch dass aber hauptsächlich die wenigen reichsten Menschen (Arm-Reichschere) das meiste Geld vereinnahmen und die hochwertigsten Güter konsumieren, während die Gewinne deren Industrie aber darauf beruhen, dem Rest der Menschheit möglichst viel Geld aus den Taschen zu ziehen, durch möglichst minderwertige (auch in Hinsicht auf Ökologie) und vor allem besonders kurzlebige Güter, die teils schwer zu recyclen sind und regelmäßig ausgetauscht werden müssen (Handys), ökologisch teils brutal übertrieben verschwenderisch sind (Verbrennerfahrzeuge, Fleischproduktion), sieht die Sache natürlich komplett anders aus. Finanzielle Umverteilung die auf ökologisch verwerfliche Kurzlebigkeit beruht um es kurz zu fassen. Die FIRE-Bewegung ist auch nicht zu 100% ehrenwert. Denn im Prinzip beruht diese ja darauf, selber zwar als einzelner zu verzichten aber am großen verschwenderischen Leben anderer zu verdienen. Denn ohne Verschwendung funktioniert kein ETF oder vergleichbare Einnahmequellen (bzw. wären alle Menschen Frugalisten). Die Welt wäre heiler und gerechter, würden alle Menschen gleichermaßen verschwenderisch leben (bis zu einem gewissen Punkt). Verschwenderisch in der Kultur (um das Leben zu genießen) und verschwenderisch in der Wissenschaft (Raumfahrt z.B., um den zukünftigen Generationen mehr Einblick zu geben, in welcher Welt sie eigentlich Leben und einen Sinn dahinter zu finden). Statt dessen sitze ich jetzt hier, will an den optimierungswütigen Psychopaten in den Großkonzernen auf der einen Seite und den verschwenderischen Konsumenten auf der anderen Seite partizipieren, weil man in unserem kranken System so zu mehr Geld kommt als durch ehrliche, vernünftige Arbeit. Während die Reichen das Geld haben sich Zeit zum sinnieren über das Leben zu kaufen, oder wie ein Elon Musk das Weltall zu erkunden, muss ich mich die ganze Zeit mit dem optimieren meines Lebens und gar dem Überleben beschäftigen, während für den Rest nur gestresste Zeit übrig bleibt, die kaum die notwendige Konzentration zulässt. "Wo finde ich den nächsten Job?", "welche Qualifikation bringt mich finanziell langfristig weiter?", "sollte ich auswandern oder nicht?", "sollte ich studieren und wieviel Zeit kostet das wieder?", "wie lege ich mein Geld an?", "wieviel kann ich sparen?", Einarbeiten im neuen Job, Wohnungssuche, Brokersuche, ETF-Suche, Jobsuche, Tabellen erstellen, Youtube Videos dazu gucken etc. ...  Keine Zeit zum Leben oder irgendwas in der Welt sinnig voran zu bringen. Statt dessen als Zahnrad von vielen, den Reichen eine ganze Weile in die Hände spielen und später ausgebrannt den "Ruhestand genießen". Ich kann nur hoffen, dass möglichst viele, die deutlich früher mit FIRE angefangen haben als ich, ihre Freie Zeit und immernoch jungen Fähigkeiten nutzen werden, irgendwie die Welt sinnig voran zu bringen. Denn sonst sollte er besser nicht behaupten, seine Lebensweise sei ehrenwerter als die der Verschwender oder Industriepsychopathen dieser Welt, an der er bis zu diesem Zeitpunkt selber teilgenommen hat und ohne die dieses Ziel garnicht möglich gewesen wäre.

Aber das ist nur meine Sicht auf die Dinge. Wer Fehler in meinen Gedanken findet, darf gerne reingrätschen.

Ich möchte dich nicht angreifen, aber dir kurz meine Gedanken beim Lesen deines Textes erläutern:

  • Du beklagst dich einerseits über die Verschwendung und den unnötigen Konsum, aber willst auf der anderen Seite Frauen mit einer schönen Wohnung und materiellen Dingen beeindrucken
  • Du nennst Elon Musk als Beispiel, der Zeit und Geld hat, um das Weltall zu erkunden, aber jammerst rum, dass du nicht mal Zeit hast, um einen Job zu finden oder dich über Aktien zu bilden. Schonmal überlegt, dass Elon Musk sicherlich mehr gearbeitet und schlaflose Nächte wegen seiner Firma hatte, als du und ich zusammen. Er hat einfach an seine Idee geglaubt und sich gegen alle überwiegend kritischen Stimmen durchgesetzt. Da warten einige heute noch auf den Sturz von Tesla. Meiner Meinung nach kann man sich an solchen Menschen eine Inspiration holen, was mit dem Glauben an eine Idee alles möglich ist
  • Du kritisierst die FIRE Bewegung, aber möchtest irgendwie doch selbst profitieren

Du strahlst eine Menge Unzufriedenheit aus. Arbeite vllt. eher zunächst an dir und lerne Dankbarkeit für die Dinge die du schon in deinem Leben hast. Dann formuliere dir klare Wünsche und dann tu alles dafür, was notwendig ist. Wichtig ist nur, dass du anfängst und den Weg schon genießt. Wäre es nicht toll, wenn du in ein paar Jahren zurückschauen kannst und erzählen kannst, dass du trotz der Probleme eine Weiterbildung absolviert hast und einen tollen Job gefunden hast, der dich zufrieden macht und das Geld ganz nebenbei fließt. Und wenn du diesen Prozess gemeistert hast und Zufriedenheit/Dankbarkeit im tiefsten Inneren spürst, dann wird auch eine tolle Frau in dein Leben treten.

Ich denke, dass es auch im Leben irgendwann einen Zinseszins gibt. Am Anfang ist alles mühsam und nach einer gewissen Zeit, fällt einem alles zu und es wird immer leichter.

Träume mal ein bisschen und schau weniger auf andere. Versuche deine Träume zu verwirklichen.

 

Liebe Grüße

 

Zitat von Holzklotz am 21. April 2021, 17:02 Uhr
Thema Studium:

Bafög würde mich meiner Meinung nach finanziell zu weit zurück werfen und für die meisten Studiengänge ohne Hochschulabschluss muss man soweit ich mich belesen habe, Erfahrungen in einem Beruf haben, der zum jeweiligen Studiumgang passt. Und obwohl ich in meiner Ausbildung auch kurzzeitig Programmieren auf dem Plan hatte, gehört mein Ausbildungsberuf defintiv nicht zu denen, die für ein IT-Studium ohne Hochschulabschluss notwendig wären.

Äm - nein! Ich weiß von einem gelernten Koch, 36 Jahre alt mit Familie, der Informatik an einer FH studiert. Der hatte mit Sicherheit keine IT-Berufserfahrung.
Sollte dich das Thema wirklich interessieren, schau noch mal genauer nach den Details, die du bisher nur so zu wissen glaubst.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -
Zitat von Flitzekittel am 21. April 2021, 20:25 Uhr
Zitat von Holzklotz am 21. April 2021, 17:02 Uhr
Thema Studium:

Bafög würde mich meiner Meinung nach finanziell zu weit zurück werfen und für die meisten Studiengänge ohne Hochschulabschluss muss man soweit ich mich belesen habe, Erfahrungen in einem Beruf haben, der zum jeweiligen Studiumgang passt. Und obwohl ich in meiner Ausbildung auch kurzzeitig Programmieren auf dem Plan hatte, gehört mein Ausbildungsberuf defintiv nicht zu denen, die für ein IT-Studium ohne Hochschulabschluss notwendig wären.

Äm - nein! Ich weiß von einem gelernten Koch, 36 Jahre alt mit Familie, der Informatik an einer FH studiert. Der hatte mit Sicherheit keine IT-Berufserfahrung.
Sollte dich das Thema wirklich interessieren, schau noch mal genauer nach den Details, die du bisher nur so zu wissen glaubst.

https://www.fernuni-hagen.de/rewi/studium/bachelor/voraussetzungen.shtml

Wenn ich hier unter "Studium ohne Abitur" schaue, steht dort:

"

  • Personen mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung in einem studiengangsaffinen Fach (bspw. Rechtsanwaltsfachangestellte/r oder Justizfachangestellte/r), die mindestens eine dreijährige Berufserfahrung in diesem Beruf nachweisen können;
  • Personen mit einer mindestens zweijährigen Berufsausbildung in einem nicht affinen Fach die mindestens eine dreijährige Berufserfahrung in diesem Beruf nachweisen können und entweder das Probestudium im Studiengang oder eine besondere Zugangsprüfung erfolgreich absolviert haben

"

Punkt 1 finde ich an sämtlichen Hochschulen und Universitäten (wenn überhaupt, oft gibts nur eine Zulassung mit Abi).

https://www.fernuni-hagen.de/studium/fernuni_fuer_alle/beruflich_qualifizierte/index.shtml Hier sind die notwendigen Qualifikationen zu finden, je nachdem, was man studieren möchte. Diese ähneln sich auch mit den Anforderungen aller FHs die ich mir angeschaut habe, wenn man ohne Abi studieren möchte. Mein Beruf ist nicht dabei. Also kommt für mich nur Punkt 2 infrage.

Die Möglichkeit von Punkt 2 kenne ich ausschließlich von der Uni Hagen. Natürlich habe ich nicht alle FHs abgeklappert, diese hatte ich wegen der Kosten generell nur überflogen. Aber ich glaube wir führen dieses Thema gesondert fort.

Selbstverständlich beruht mein Wissen nur auf dem, was mir bisher an Informationen begegnet ist. Das kann ich nicht oft genug betonen. Und je nach Priorität investiere ich vorerst mal mehr, mal weniger Zeit in ein Thema. Und dadurch, dass ich mich derzeit mit wahnsinnig vielen Themen gleichzeitig befasse, kann ich auch ausschließen dass ich mich überall vollständig informiert habe. Dafür gibt es ja Foren, um sein Wissen zu vervollständigen oder das jemand drauf hinweist, dass es falsch oder unvollständig ist.

 

 

Zitat von Robert95 am 21. April 2021, 20:09 Uhr

Ich möchte dich nicht angreifen, aber dir kurz meine Gedanken beim Lesen deines Textes erläutern:

  • Du beklagst dich einerseits über die Verschwendung und den unnötigen Konsum, aber willst auf der anderen Seite Frauen mit einer schönen Wohnung und materiellen Dingen beeindrucken
  • Du nennst Elon Musk als Beispiel, der Zeit und Geld hat, um das Weltall zu erkunden, aber jammerst rum, dass du nicht mal Zeit hast, um einen Job zu finden oder dich über Aktien zu bilden. Schonmal überlegt, dass Elon Musk sicherlich mehr gearbeitet und schlaflose Nächte wegen seiner Firma hatte, als du und ich zusammen. Er hat einfach an seine Idee geglaubt und sich gegen alle überwiegend kritischen Stimmen durchgesetzt. Da warten einige heute noch auf den Sturz von Tesla. Meiner Meinung nach kann man sich an solchen Menschen eine Inspiration holen, was mit dem Glauben an eine Idee alles möglich ist
  • Du kritisierst die FIRE Bewegung, aber möchtest irgendwie doch selbst profitieren

Du strahlst eine Menge Unzufriedenheit aus. Arbeite vllt. eher zunächst an dir und lerne Dankbarkeit für die Dinge die du schon in deinem Leben hast. Dann formuliere dir klare Wünsche und dann tu alles dafür, was notwendig ist. Wichtig ist nur, dass du anfängst und den Weg schon genießt. Wäre es nicht toll, wenn du in ein paar Jahren zurückschauen kannst und erzählen kannst, dass du trotz der Probleme eine Weiterbildung absolviert hast und einen tollen Job gefunden hast, der dich zufrieden macht und das Geld ganz nebenbei fließt. Und wenn du diesen Prozess gemeistert hast und Zufriedenheit/Dankbarkeit im tiefsten Inneren spürst, dann wird auch eine tolle Frau in dein Leben treten.

Ich denke, dass es auch im Leben irgendwann einen Zinseszins gibt. Am Anfang ist alles mühsam und nach einer gewissen Zeit, fällt einem alles zu und es wird immer leichter.

Träume mal ein bisschen und schau weniger auf andere. Versuche deine Träume zu verwirklichen.

 

Liebe Grüße

 

Genau das was du schreibst, treibt mich ja seit den letzten Monaten intensiv um. Ich habe beruflich und privat wahnsinnig viel Zeit verschwendet und habe falsche Wege zu meinen Zielen verfolgt und will das jetzt ändern. Deswegen werfe ich mein Leben auch gerade komplett um und schaffe Freiraum, damit ich mich auf sinnigere Dinge konzentrieren kann.