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Klug gewählt?

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Hallo,

schon länger lese ich hier im Forum und möchte mich nun auch mal vorstellen und habe ein paar Fragen.

Ich bin 50 Jahre und beziehe derzeit Arbeitslosengeld I. Das läuft Ende diesen Jahes aus, ist allerdings nur eine Minisumme 370 €). Zusätzlich erhalte ich aus meinem Dividenden ETF 13.500 € Dividende p.a., zumindest war es 2022 diese Summe. Ich habe es erst seit 9 Monaten so angelegt.

Nun meine Fragen: die Ausschüttung betrug letztes Jahr 3,7 %. Das ist laut meinen Recherchen doch zu viel, um das Vermögen zu erhalten, um dauerhaft davon zu leben oder? Rente bekomme ich später auch nur sehr wenig, 450 € ungefähr, so dass ich zwingend darauf angewiesen bin, von meinem Kapital zu leben.

Angelegt  habe ich es zu 97 % in einem auschüttenden Dividenden ETF und 3 % Tagesgeld. Kann ich das so lassen oder würdet ihr es anders anlegen?

Die 1.100 € monatliche Dividende brauche ich derzeit nicht komplett aber ab nächstes Jahr muss ich mich freiwillig KV versichern und das Arbeitslosengeld 1 fällt weg, so dass es dann nur noch 900 € zum Leben sind (Steuern muss ich glaube ich nicht zahlen, da die KV Beiträge von den Einnahmen abgezogen werden und der Rest dann unter dem Steuerfreibetrag incl Sparerfreibetrag, liegen, richtig?)

Der ETF ist der Vanguard FTSE All World Huigh Dividend Yield UCITS.

Naja, dann hast Du so ca. 350 TEUR Kapital. Das ist überschaubar.

Der ETF kann vom Wert her natürlich stark schwanken und theoretisch können die Dividenden bei einem starken Einbruch der Gewinne auch locker um 20 bis 50 % sinken.

Ich würde zumindest einen Teil des Geldes in Tages-/Festgeld anlegen (sagen wir mal den Bedarf für die nächsten 3 Jahre).

Zitat von ElChaJo am 17. Januar 2023, 7:53 Uhr

 

Nun meine Fragen: die Ausschüttung betrug letztes Jahr 3,7 %. Das ist laut meinen Recherchen doch zu viel, um das Vermögen zu erhalten, um dauerhaft davon zu leben oder? Rente bekomme ich später auch nur sehr wenig, 450 € ungefähr, so dass ich zwingend darauf angewiesen bin, von meinem Kapital zu leben.

Hallo,

ob 3,7% Ausschüttung "zu viel" sind kann man ohne ausgezeichnete Glaskugel nicht beantworten. Du beziehst dich wahrscheinlich auf die 4% Regel, die für eine Anlage über einen langen Zeitraum, in Aktien und Anleihen und in die Vergangenheit geblickt berechnet wurde. Darüber hinaus ist diese Berechnung schon einige Jahre alt.
Was du aber wissen willst ist, ob eine Anlage rein in stark ausschüttende Aktien, mit Blick in die Zukunft und ohne Anleihen Anteil funktioniert ohne den Kapitalstock aufzubrauchen. Das kann dir niemand sagen. Darüber hinaus ist ein Vergleich von Äpfeln und Birnen.

  1. Wie hast du es geschafft dieses Vermögen aufzubauen und währenddessen nur diese geringe Summe an Rentenpunkten zu sammeln?
  2. Warum hast du nicht vor weiter zu arbeiten?

Grüsse vom Sparschwein

Hallo Sparschwein,

das Vermögen stammt aus einer Erbschaft und die niedrigen Rentenpunkte, da ich "nur" Hausfrau und Mutter war.

Ob ich nochmal arbeiten kann, weiß ich nicht. Aufgrund einer schweren Depression bin ich seit fast 2 Jahren arbeitsunfähig.

Dank des Geldes mache ich mir aber auch keinen Druck, wieder arbeiten zu müssen. Da ich sehr minimalistisch lebe, brauche ich nicht so viel. Es würde mich halt sehr beruhigen, wenn ich wüßte, dass ich das Geld nicht total verkehrt angelegt habe. Das, was jetzt an Dividenden reinkommt und ich nicht ausgebe, lasse ich dann  als Cash, falls der ETF oder die Dividenden fallen.

 

 

 

Hallo und willkommen

3,7% Bruttodividende sind nicht zu viel. Die Dividendenrendite war soweit ich weiß auch schon einen halben Prozentpunkt niedriger weil eben die Märkte höher bewertet waren. Der Vanguard High Dividend ist meiner Einschätzung nach einer der besten ETFs mit Dividendenfokus. Da sind solide Value Werte drin und keine hoch ausschüttenden Wackelkandidaten wie im der Global X Superdividend.
Da du erst seit kurzem anlegst bist du mit dieser "ein ETF Lösung" gut bedient und hast eine für dich passende Strategie.

Glückwunsch zu deinen sehr niedrigen Ausgaben. Ist da auch eine Miete enthalten? Das Problem bei solch niedrigen Ausgaben ist, dass es kaum Möglichkeiten gibt diese zu senken.

Der größte Knackpunkt ist tatsächlich das mangelnde Risikomanagement. Dein Kapital ist in Summe mit Anfang 50 einfach zu gering und so befindest du dich im Trade-off zwischen notwendiger Rendite und und eigentlich benötigtem Risikopuffer. Wäre deine ETF Einlage doppelt so hoch würde ich sagen - ok, passt.

Durch die geringe Rente bleibt das Problem ja dauerhaft weiterbestehen, sodass ein imaginäres Damoklesschwert der Altersarmut immer über dir baumelt.

Ich würde mir zumindest bis zur Rente einen Minijob suchen und bei gleich niedrigen Ausgaben den Vanguard ETF ein wenig ausbauen. Eine kleine, nicht belastende Tätigkeit ist zumeist bei Depressionen ja therapeutisch wohltuender als dauerhaft nichts zu machen.

Meinst Du nicht, dass Du wegen Deiner Erkrankung eine EM-Rente bekommen könntest? Dann hättest Du ein kleines Einkommen mehr und vor allem Deine KV wäre abgedeckt. Oder wäre ein Midi-Job, knapp über 520 € denkbar? Auch da hättest Du noch ein zusätzliches Einkommen  und die KV. Die 3,7 % sind halt schon ein wenig auf Kante genäht.

Danke für die lieben Antworten.

Mein Gedanke ist, den Cashbestand noch etwas auszubauen (derzeit 11.000 €, liegt mit 2 % Verzinsung auf einem Tagesgeld) und alles über 15.000 € dann in den ETF. Der gilt aber als dann einzig weitere Anlage nicht als Klumpenrisiko oder?

Eine Erwerbsminderungsrente wurde erstmal abgelehnt, das Widerspruchsverfahren läuft. Aber ich rechne mir keine großen Chancen aus.

Sobald es mir besser geht, würde ich vielleicht versuchen, etwas zu arbeiten um noch ein bisschen sparen zu können. Aber hier im Forum geht es ja darum, frei zu sein und nicht arbeiten zu müssen...das ist mein Ziel.

Eine Miete zahle ich aktuell nicht, lebe im Haus meiner Eltern. Jedoch hatte ich davor eine 1 1/2 Raum Wohnung, da brauchte ich incl Miete (280 €, Auto, Internet, Strom, Versicherungen, Lebensmittel...) auch nur  700 €.

Da ich ja meine Frau pflege und sie auch schon an Depressionen litt und ich so ein bisschen Erfahrungen mit der Thematik habe, würde ich sagen: Lass Dir alle Zeit die Du brauchst und mit Deinem derzeitigen Vermögen kannst Du Dir das auch erlauben!

Es gibt Menschen, die mit noch weniger Geld ein glückliches Leben führen, z.B. Anne Donath, sie hat auch ein lesenswertes Buch geschrieben, in dem sie ihr Leben beschreibt. Mit dem Wohnen im Haus Deiner Eltern kannst Du ja wirklich mit sehr wenig Geld klarkommen.

Ein Klumpenrisiko wären wenige einzelne Aktien oder eine Immobilie und sonst kein Vermögen. Mit dem ETF hast du kein Klumpenrisiko. Eine ausreichende Diversifikation in verschiedene Anlageklassen ist eine andere Sache, da gehören dann auch zu erwartende Zahlungsströme wie die Rente dazu.

Wenn du mit so wenig ein für dich gutes und erfüllendes Leben hast, ist es doch ok. Für mich bedeutet Freiheit auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und mich nicht stark limitieren zu müssen.

Aber dein Fokus liegt auf der Gesundheit und die sollte auch Priorität haben. Wenn du den Status der "schweren" Depression überwunden hast, solltest du dich prüfen, ob Sozialkontakte und eine Aufgabe über eine geringe Tätigkeit für dein Krankheitsbild nicht besser ist als zu Hause bei den Eltern im Haus zu sitzen. Hast du regelmäßige Sozialkontakte, wie sieht deine Tagesstruktur derzeit aus?

Nochmal bestätigt bekommen, dass ich mir Zeit lassen kann, tut gut und ich denke, dass ist auch der einzig richtige Weg, um langfristig gesund zu bleiben. Das empfohlene Buch werde ich lesen, danke !

Dass ich derzeit ein gutes und erfülltes Leben habe, kann ich nicht behaupten 😉 deswegen ja auch die Depression.

Ich vermisse jedoch finanziell nichts, bz muss mich einschränken. Ich achte halt darauf, nicht unnütz Geld auszugeben, zB kostete mein Internet 12,99 € (bei eazy), mein mobiles Internet bei Aldi im Jahrespaket 5 € ...

Mein  Gedanke ist, nochmal mit dem Wohnmobil los, also keine Wohnung in den nächsten Jahren, dafür brauche ich nicht so viel Geld. Das habe ich schon mal angefangen, dann begann  die Depression und ich  musste abbrechen.

Jepp, ich habe soziale Kontakte, wenige, aber ich bräauchte noch nie viele Menschen und ich habe einen Hund, der mich zwingt, eine Tagesstruktur einzuhalten. Es wird nun auch schon etwas besser, da ich mir selber den Druck funktionieren zu müssen, rausgenommen habe.

 

Nochmal zwei Fragen als ETF Anfänger:

Ist meine Information richtig, dass ich ab nächstes Jahr die KV Kosten von ca 2.400 € von den ausgezahlten 13.500 € Dividenden abziehen kann und damit bei einem Freibetrag von 11.604 € (für 2024) und 1.000 € Sparerpauschalbetrag keine Steuern zahle? Und sollten sich die Dividenden mal erhöhen (Steigerung oder falls ich es schaffe, mehr in den ETF zu investieren) ich dann nur für 70 % der über dem Betrag von 15.000 € (Freibetrag + Sparerpauschale + Sozialabgaben) liegenden Summe Steuern zahlen muss (17 % bei Lohnsteuerklasee 1)

Ich hoffe, ich habe es verständlich erklärt.

 

Und nächste Frage: Wie errechne ich den Wertzuwachs eines ETF? Mein ETF hatte am 01.12 22 einen Wert von 384.210 €, zwei Wochen später nur noch 358.056 €.  Das verwirrt mich...bei den Dividenden weiß ich, was ich habe (die Ausschüttungen, da ist der aktuelle Stand  nicht so wichtig) , bei einem wieder anliegenden ETF schwankt der Wert permanent. Oder verstehe ich das falsch?

Hätte ich eine  anliegenden ETF, stiege  er höher als der Dividenden-ETF?

 

Zitat von ElChaJo am 17. Januar 2023, 11:31 Uhr

 

 

Nochmal zwei Fragen als ETF Anfänger:

Ist meine Information richtig, dass ich ab nächstes Jahr die KV Kosten von ca 2.400 € von den ausgezahlten 13.500 € Dividenden abziehen kann und damit bei einem Freibetrag von 11.604 € (für 2024) und 1.000 € Sparerpauschalbetrag keine Steuern zahle? Und sollten sich die Dividenden mal erhöhen (Steigerung oder falls ich es schaffe, mehr in den ETF zu investieren) ich dann nur für 70 % der über dem Betrag von 15.000 € (Freibetrag + Sparerpauschale + Sozialabgaben) liegenden Summe Steuern zahlen muss (17 % bei Lohnsteuerklasee 1)

Ich hoffe, ich habe es verständlich erklärt.

 

Und nächste Frage: Wie errechne ich den Wertzuwachs eines ETF? Mein ETF hatte am 01.12 22 einen Wert von 384.210 €, zwei Wochen später nur noch 358.056 €.  Das verwirrt mich...bei den Dividenden weiß ich, was ich habe (die Ausschüttungen, da ist der aktuelle Stand  nicht so wichtig) , bei einem wieder anliegenden ETF schwankt der Wert permanent. Oder verstehe ich das falsch?

Hätte ich eine  anliegenden ETF, stiege  er höher als der Dividenden-ETF?

 

Ja, das ist ungefähr so, wie Du es beschreibst. Du kannst die zuviel gezahlten Steuern halt erst im nächsten Jahr wieder zurückbekommen. Alles was in Zukunft darüber hinausgeht musst Du mit der normalen Steuerprogression versteuern, beginnt - glaube ich - bei 14 % und steigt dann progressiv nach oben.

Dein ETF besteht aus lauter einzelnen Aktien, die täglich, ja minütlich im Wert schwanken, deshalb hast Du ständig einen anderen Gesamtwert, das kann im Extremfall (Crash) schon mal heftig ausfallen. Auf sehr lange Sicht (mehr als 10 Jahre) sollte der ETF sich zumindest mit der Inflation mitenwickeln, da Du ja schon fast 4 % Dividenden bekommst, würde ich nicht mit all zu hohen Wertzuwächsen rechnen, jedenfalls nicht real,  nach Inflation.

 

Zitat von ElChaJo am 17. Januar 2023, 9:18 Uhr

Hallo Sparschwein,

das Vermögen stammt aus einer Erbschaft und die niedrigen Rentenpunkte, da ich "nur" Hausfrau und Mutter war.

Ob ich nochmal arbeiten kann, weiß ich nicht. Aufgrund einer schweren Depression bin ich seit fast 2 Jahren arbeitsunfähig.

Dank des Geldes mache ich mir aber auch keinen Druck, wieder arbeiten zu müssen. Da ich sehr minimalistisch lebe, brauche ich nicht so viel. Es würde mich halt sehr beruhigen, wenn ich wüßte, dass ich das Geld nicht total verkehrt angelegt habe. Das, was jetzt an Dividenden reinkommt und ich nicht ausgebe, lasse ich dann  als Cash, falls der ETF oder die Dividenden fallen.

 

 

 

Alles klar, jetzt ist es verständlicher. Gute Besserung!
Wenn du Hausfrau und Mutter bist /warst besteht langfristig die Möglichkeit, dass deine Kinder dich finanziell unterstützen könnten?

 

Zitat von ElChaJo am 17. Januar 2023, 11:31 Uhr

Und nächste Frage: Wie errechne ich den Wertzuwachs eines ETF? Mein ETF hatte am 01.12 22 einen Wert von 384.210 €, zwei Wochen später nur noch 358.056 €.  Das verwirrt mich...bei den Dividenden weiß ich, was ich habe (die Ausschüttungen, da ist der aktuelle Stand  nicht so wichtig) , bei einem wieder anliegenden ETF schwankt der Wert permanent. Oder verstehe ich das falsch?

Wieso willst du den berechnen? Der Wert ist um knappe 7% gefallen. Gabs in der Zwischenzeit eine Dividendenzahlung?

Ansonsten einfach nicht drauf schauen, das ist doch letztlich egal, wie es sich auf Wochen-/Monatsbasis entwickelt.

Hätte ich eine  anliegenden ETF, stiege  er höher als der Dividenden-ETF?

Ja, wenn du zwei ETFs auf den gleichen Basiswert vergleichst steigt der thesaurierende (wiederanlegende) über die Zeit im Wert stärker. Der ausschüttende steigt im gleichen Masse (abzüglich der Dividenden).

Grüsse vom Sparschwein

 

 

Steuerlich würde ich mich mal schlau machen wo der Sitz der Gesellschaft ist und wie bei Sitz im Ausland die Ausschüttung steuerlich zu bewerten ist. Deutsche Steuer kann mit dem Jahressteuererklärung bei Einkünften unter dem Steuerfreibetrag rückgeholt werden im Rahmen der Steuererklärung.

Zitat von ElChaJo am 17. Januar 2023, 7:53 Uhr

...: die Ausschüttung betrug letztes Jahr 3,7 %. Das ist laut meinen Recherchen doch zu viel, um das Vermögen zu erhalten, um dauerhaft davon zu leben oder? ...

Angelegt  habe ich es zu 97 % in einem auschüttenden Dividenden ETF ...

Der ETF ist der Vanguard FTSE All World Huigh Dividend Yield UCITS.

was mich etwas irritiert, ist alles auf EINEN Fonds zu setzen

--> wie ist da die Anlagepolitik?
--> gibt es Klumpenrisken? oder ist ein Marktumfeld denkbar, in welchem DIESEN Fonds gerupft wurde?

z,B. wenn die Aktienauswahl nur die aktuelle Dividendenrendite betrachtet - und in jeder Rezession (also so alle 10 Jahre mal) immer die Firmen rausfliegen, die ihre Dividenden zyklisch streichen, und deswegen gerade 50 oder 70 % im Kurs gefallen sind

Hallo Exit,

leider verstehe ich überhaupt nicht, was du meinst...wie gesagt, ich bin noch ganz neu im Thema ETF.

Warum alles in einem ETF? Wie ich mittlerweile gelernt habe, besteht dieser aus ca 1.800 weltweiten Aktien, so dass er kein Klumpenrisiko darstellt. Ich habe mich für diesen entschieden, da er eine hohe Ausschüttungsdividende hat, von der ich die nächste Zeit erstmal meine Ausgaben bestreiten werde. Den Teil, den ich nicht verbrauche, zahle ich zum Teil aufs Tagesgeldkonto und zum Teil reinvestiere ich es wieder in diesen ETF.

Diese Strategie erscheint mir für meine derzeitige Situation am passendsten zu sein und die Antworten hier und zwei in der Zwischenzeit noch gelesene Bücher bestätigen mir das.

Ob alles so läuft, wie ich mir das vorstelle, werde ich im Laufe der nächsten Jahre merken.

Erklärst du mir bitte, was du mit "Marktumfeld, in welchem dieser Fond gerupft wurde" meinst und was dein Bespiel bedeutet?

Zitat von ElChaJo am 19. Januar 2023, 11:05 Uhr

...

Warum alles in einem ETF? Wie ich mittlerweile gelernt habe, besteht dieser aus ca 1.800 weltweiten Aktien, so dass er kein Klumpenrisiko darstellt. ...

Ein Klumpenrisiko KANN das Fondsmanagement sein:
Sind diese 1.800 Aktien immer die gleichen?
Oder wird - und wenn ja nach welchen Kriterien - regelmäßig das eine verkauft und das andere in den Fonds reingenommen?

betrachte z.B. dem Chart von Mercedes fka Daimler
MERCEDES-BENZ GROUP (EX DAIMLER) AKTIE Chart | Chartanalyse | Indikatoren | 710000 (finanzen.net)
(langfristige Kursentwicklung --> auf "Max" klicken)

und die Dividendenhistorie
MERCEDES-BENZ GROUP (EX DAIMLER) AKTIE Dividende | Hauptversammlung | Dividendenrendite | 710000 (finanzen.net)

2008 wurde die Dividende gekürzt und 2009 ganz gestrichen

wenn ein Fondsmanagement die Daimleraktien DANACH zu Tiefstkursen (um die 20 Euro) verkauft hat ... und wenige Jahre später nach Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen zum doppelten Kurs wieder zurückgekauft hat ...

... dann war das der Wertentwicklung dieses (Dividenden)Fonds eher abträglich.

Ich habe den gleichen ETF in meinem Depot allerdings die thesaurierende variante, ist im letzten jahr auch ganz gut gelaufen, zumindest wie fast alles andere Aktienmärkte und ETFS keinen grossen  Verlust, ich finde es eigentlich ganz gut wie Du das machst und Du hast ja genug Geld und damit Zeit rauszufinden wo die Reise noch für Dich hingeht.

Ich würde mich hier nicht verrückt machen lassen.

Der ETF ist breit diversifiziert über Länder und Branchen. Das einzige "Klumpenrisiko" besteht darin, dass sich der ETF auf Dividendenwerte konzentriert, diese Werte können mal schlechter, mal besser als der Gesamtmarkt laufen und die Dividendenauszahlung kann auch schwanken, mal sind es 3,7, mal 3, mal 4,2 %.Aber im Großen und Ganzen ist das eine solide Sache, wie fast alle Produkte von Vanguard. - meine Meinung.

Die "schlechten" Aktien werden in bestimmten Zeiträumen aussortiert, "gute" Aktien kommen dafür rein, vermutlich macht das eher ein Computerprogramm und weniger ein Fondmanager. Bei 1.800 Aktien dürften diese Umschichtungen kaum in der Performance sichtbar sein und sind ja auch sinnvoll.

Gruß Steffen

Zitat von Silberberstreif am 19. Januar 2023, 20:27 Uhr

 ist im letzten jahr auch ganz gut gelaufen, zumindest wie fast alles andere Aktienmärkte und ETFS keinen grossen  Verlust

Ich weiss nicht genau was deine Datenbasis ist, aber eigentlich sind "fast alle" Aktienmärkte weltweit im letzten Jahr zweistellig gefallen. MSCI World -12%, DAX -12%, S&P 500 - 19%?

 

Zitat von exit-tbd am 19. Januar 2023, 19:40 Uhr
Zitat von ElChaJo am 19. Januar 2023, 11:05 Uhr

...

Warum alles in einem ETF? Wie ich mittlerweile gelernt habe, besteht dieser aus ca 1.800 weltweiten Aktien, so dass er kein Klumpenrisiko darstellt. ...

Ein Klumpenrisiko KANN das Fondsmanagement sein:
Sind diese 1.800 Aktien immer die gleichen?
Oder wird - und wenn ja nach welchen Kriterien - regelmäßig das eine verkauft und das andere in den Fonds reingenommen?

betrachte z.B. dem Chart von Mercedes fka Daimler
MERCEDES-BENZ GROUP (EX DAIMLER) AKTIE Chart | Chartanalyse | Indikatoren | 710000 (finanzen.net)
(langfristige Kursentwicklung --> auf "Max" klicken)

und die Dividendenhistorie
MERCEDES-BENZ GROUP (EX DAIMLER) AKTIE Dividende | Hauptversammlung | Dividendenrendite | 710000 (finanzen.net)

2008 wurde die Dividende gekürzt und 2009 ganz gestrichen

wenn ein Fondsmanagement die Daimleraktien DANACH zu Tiefstkursen (um die 20 Euro) verkauft hat ... und wenige Jahre später nach Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen zum doppelten Kurs wieder zurückgekauft hat ...

... dann war das der Wertentwicklung dieses (Dividenden)Fonds eher abträglich.

Finde doch besser heraus, wie es der hier genannte ETF macht und berichte darüber, anstatt hier grundlos neuen Usern Angst zu machen mit Szenarien die vielleicht sein könnten, bei denen du aber mit drei Mausklicks herausfinden kannst, ob es wirklich so ist.

Quelle: https://www.ftserussell.com/products/indices/high-dividend-yield & https://research.ftserussell.com/products/downloads/FTSE_All-World_High_Dividend_Yield_Index.pdf

Review Methodology
4.4.1 The constituents of the index will be selected from the underlying universe by:
1. Removing all real estate investment trusts (ICB Real Estate Investment Trusts 351020 and
Mortgage Real Estate Investment Trusts 302030).
2. Removing all companies which have not paid a dividend in a 12 month period prior to the cut off
or are forecasted to pay a zero dividend over the next 12 months or do not have an available
forecasted dividend for the next 12 months. ("Dividends" exclude any non-regular or "special"
distributions.)
3. The remaining stocks are ranked from highest to lowest by 12-month forward dividend yield.
4. The investable market capitalisation of each stock is then used to calculate percentiles.
5. An existing index constituent will remain a member of the index until its yield rank falls beyond
the 55th percentile. A stock that is not in the index will become a constituent in the index if its
yield rank is within the 45th percentile.

=> Also ja, Unternehmen, die ihre Dividende streichen, fliegen aus dem Index.

Bedeutet das, dass man langfristig mit diesem Index schlechter fährt, als mit dem nicht auf Dividenden fokussierten? => Nein, das kann man so nicht vorhersagen.

 

@ElChaJo: Wenn du jetzt schon weisst, dass du voraussichtlich nicht das komplett Geld der Ausschüttungen benötigst wäre es aber sinnvoller eine thesaurierende Variante auf den Index deiner Wahl zu kaufen, da du somit vom Steuerstundungseffekt profitieren kannst.

Grüsse vom Sparschwein

Zitat von Steffen am 20. Januar 2023, 8:54 Uhr

vermutlich macht das eher ein Computerprogramm und weniger ein Fondmanager.

Das "Fondsmanagement" besteht dann darin, WIE der Computer programmiert wird!

Ist kein grundlegender Unterschied ...

Zitat von Steffen am 20. Januar 2023, 8:54 Uhr

Die "schlechten" Aktien werden in bestimmten Zeiträumen aussortiert, "gute" Aktien kommen dafür rein,

problematisch KANN halt sein, wenn "schlechte" Aktien  erst erkannt und verkauft werden, NACHDEM der Kurs 50 % oder 70 % gefallen ist ... und die "guten" Aktien nach einer Verdoppelung oder Vervierfachung des Kurses gekauft werden ...

...und das AUCH bei "zyklischen" Unternehmen - die in jeder Rezession, also im Mittel alle +/- 10 Jahre, mal für 2 oder 3 Jahre "schlecht" werden - und die dann in jedem Wirtschaftsaufschwung wieder "gut" werden.

Wenn man diese jeweils prozyklisch ver- und wieder zurückkauft, schadet das   über 20 oder 30  Jahre der Performance

-->  Hin und Her macht Taschen leer!

(und ich habe keinen Bock, mir DIESEN ETF genauer anzuschauen - Fonds/ETFs ziehe ich nur in Spezialfällen in Betracht, wo mir eine Direktanlage/Auswahl der Aktien zu schwierig ist - aktuell konkret nur bei Goldminen)

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