Investieren in Renovierung oder Aktien / Anleihen / Festgeldkonto

#1 · 8. September 2020, 16:32

Hallo,

eine Frage in die Runde. Ich bin derzeit am Überlegen das Bad meiner Eigentumswohnug zu renovieren. Plan ist, mir mit meinem Partner in ca. 3-5 Jahren eine größere Bleibe zu kaufen und die Wohnung ab diesem Zeitpunkt (mit neuem Bad zu einem sehr guten Preis) zu vermieten. Von der Vermietung soll dann der Kredit für das neue Eigenheim abbezahlt werden.

Das Bad muss in jedem Fall gemacht werden, die Frage ist nur ob wir unser Erspartes Geld nun direkt für die Renovierung ausgeben sollen oder besser investieren und das Geld für die Bad Renovierung, dann direkt in ein paar Jahren mit einem "Wohnbaukredit" mitzufinanzieren und das ersparte Geld nun einfach gut anzulegen, damit es zumindest ein bisschen mehr wird 😀

Was ist eure Einschätzung dazu?

Vielen Dank für die Hilfe,

Liebe Grüße

Maria

#2 · 8. September 2020, 16:56

In welche Anlageklasse willst du euer Erspartes denn investieren, damit es "in 3-5 Jahren wenigstens ein bisschen mehr wird". Mir fällt da ehrlich gesagt nichts ein.
Für den Aktienmarkt, zudem in der aktuellen hochvolatilen Phase, ist der Zeitraum zu kurz.

Benötigt ihr das Geld nicht eher als Eigenkapital für den später anstehenden Kauf und würde dieses Eigenkapital eure Zinsen, die ihr für die dann aufzunehmende Hypothek zahlen müsst, nicht so sehr senken, dass es die Möglichkeiten des jetzigen Investments aussticht?

Wenn ihr das Bad jetzt renoviert ist es "dann" halt ein 3-5 Jahre altes Bad. Ist nicht das Gleiche wie ein "neues" und ihr könnt die Wohnung nicht für den gleichen Mietzins ans Volk bringen.

Es grüsst das Sparschwein.

#3 · 8. September 2020, 17:06

Hallo Maria

hier pauschale Ratschläge zu holen um dann danach zu handeln ist schwierig und nicht seriös, weil es von vielen persönlichen Faktoren abhängt wie:

Risikobereitschaft (wenn du in eine höher rentierte Anlage gehen willst musst du ins Risiko)
Einkommenssituation, sprich regelmäßiger Cashflow
Lebensalter
Lebensituation (familiäre Situation)
Wieviele freie Mittel stecken in der Wohnung wieviel Verbindlichkeiten?

Frage zudem bzgl. des zu finanzierenden Hauses: Wieviel Darlehen benötigt ihr im ersten Rang? Wäre hier Liquidität aus einem möglichen Verkauf sinnvoller als steuerbelstender Cashflow (Miete) in der Aufbauphase? Usw. usw. ...

#4 · 8. September 2020, 17:48

Zitat von Muslime_Frugi am 8. September 2020, 17:06 Uhr

Hallo Maria

hier pauschale Ratschläge zu holen um dann danach zu handeln ist schwierig und nicht seriös, weil es von vielen persönlichen Faktoren abhängt wie:

Risikobereitschaft

Genau, es gab auch schon Forenmitglieder, die hätten die ganze Wohnung beliehen und ~~Wirecard~~ äh Tesla Aktien gekauft um sich dann davon in 3 Jahre 2 neue Wohnungen zu kaufen

#5 · 8. September 2020, 19:58

Natürlich saniert ihr das Badezimmer am besten jetzt. Aufgrund de Pandemie stelle ich es mir derzeit leichter vor, gute Handwerker ohne ewige Wartezeit zu bekommen.

Dann habt ihr die nächsten Jahre selber etwas von dem neuen schönen Bad und da ihr es selber habt sanieren lassen, geht ihr auch so mit dem Badezimmer um, dass es in einigen Jahren, wenn ihr euch ein neues Haus gönnt, immer noch wie neu ist.

Ihr saniert doch nicht ein Bad um es dann Mietern wie Perlen vor die Säue zu werfen.

#6 · 8. September 2020, 20:56

Zitat von Sparschwein am 8. September 2020, 16:56 Uhr

In welche Anlageklasse willst du euer Erspartes denn investieren, damit es "in 3-5 Jahren wenigstens ein bisschen mehr wird". Mir fällt da ehrlich gesagt nichts ein.
Für den Aktienmarkt, zudem in der aktuellen hochvolatilen Phase, ist der Zeitraum zu kurz.

Ich hatte den Plan so verstanden, dass die Renovierung nicht vom Verkauf der Aktien bezahlt werden soll, sondern dass die Aktien bleiben und die Renovierung kreditfinanziert wird und der Kredit vermutlich aus dem laufenden Einkommen getilgt wird, während das Depot weiterläuft. In dem Fall wäre der frühe Start des Depots sogar ein Pluspunkt.

Die Idee wäre effektiv wieder ein Aktienkauf auf Pump. So ein Hebelgeschäft macht manchmal in speziellen Situationen und bei genügend Risikofreude Sinn, da die Schwankung noch stärker ist als bei einer 100% Quote Aktien, während der Kreditzins direkt von der Rendite abgeht und das Rendite/Risikoverhältnis schnell uninteressant macht. Wurde im Forum schon mehrfach diskutiert, bei Interesse einfach suchen.

tldr: Steckt das Geld direkt in die Renovierung, alles andere wäre für euch wahracheinlich ein schlechtes Geschäft.

#7 · 8. September 2020, 21:20

Hallo!

Ich würde das Bad jetzt auf keinen Fall renovieren. Erst renovieren wenn Du ausziehst. Denn dann kannst Du die Renovierungskosten von der Steuer absetzen.

Du kannst Renovierungskosten von der Steuer nur absetzen, wenn Du die Immobilie vermietest.

Für mich wäre es ganz klar. Erst renovieren, wenn Du es steuerlich absetzen kannst.

Ich wohne seit Jahren in Miete in einem Kackbraunen Badezimmer. Aus dem Waschbecken kommt nur noch warmes wasser, da die Kaltwasserleitung zugerostet ist. Macht mir aber nix. Im Gegenzug haben bzw. bekommen wir keine Mieterhöhung. Ich kann damit leben. Im Badezimmer halte ich mich nur gelegentlich auf. Für die Notdurft und zum Duschen/Waschen. 🙂

#8 · 8. September 2020, 21:38

Da hat Frisa recht, also Geld direkt investieren, aber erst im Rahmen der Vermietung, vorher als Tagesgeld, ggf. Festgeld halten. Badrenovierung ist eh nervig, solang man noch selbst da wohnt. 🙂

#9 · 10. September 2020, 6:15

Auch ich kann Frisa zustimmen. Erst renovieren wenn du es steuerlich absetzen kannst. Zudem würde ich nicht unbedingt das ganze Band renovieren lassen. Die Kosten der Handwerker hierfür sind die letzten Jahre deutlich gestiegen. Muss wirklich alles gemacht werden ? oder reicht es vielleicht die Fliesen auszutauschen oder zu streichen? und nur das WC und das Waschbecken tauschen. Zur Vermietung würde ich das Bad herrichten aber nicht komplett erneuern. Den finanziellen Aufwand einer kompletten Modernisierung (kostet bei einem 8m2 Bad bei uns gerade so um die 25.000 Euro) bekommt man bei der Miete meist nicht vergütet.

#10 · 10. September 2020, 10:20

Richtig was Lex hier schreibt. Jeden € den man in eine Renovierung steckt ist nachher vielleicht noch die Hälfte wert. Eine Geldvernichtung. Es wäre ein Lottogewinn, dass ihr den Geschmack des Käufers so genau trefft, dass dem das sogar MEHR wert ist als ihr reingesteckt habt.

Man renoviert aus zwei Gründen (so haben wir das "gelernt" bei unserem Projekt): Für sich selber schöner und sparsamer machen, oder um die Kosten über die Miete umlegen zu können und steuerlich geltend zu machen, also langfrigstig mehr als 100 % des Invests rückzubekommen.

Ansonsten ist das Wohfühlgefühl beim für sich selber renovieren nicht zu unterschätzen. Ein modernes schönes Bad ist schon ganz nett.