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In die Freiheit gezwungen:D

Ich bin weiblich, 51 und seit ein paar Jahren finanziell frei.

fDas kam aber nicht so ganz freiwillig.

Begonnen hat es vor 18 Jahren, der Partner war weg und ich suchte als Alleinerziehende mit zwei kleinen Kindern eine Wohnung. Ich war erst seit einem Jahr  selbstständig und kein Vermieter wollte uns.

Eine Bekannte zug aus ihrer wunderschönen Wohnung aus, diese Wohnung war aber nur zu verkaufen und nicht zu vermieten. Den Kredit dafür zu bekommen, war richtig schwer, aber schlussendlich klappte es. Und die Rate war incl. Tilgung niedriger als die Miete gewesen wäre und mein gemieteter Gewerberaum war gleich um die Ecke.

Nach ein paar Jahren wurde in der Nachbarschaft ein Zweifamilienhaus günstig verkauft. Günstig, weil ich einem schlimmen Zustand. Diese Finanzierung war schon einfacher, mein Gewerbe zog mit ins Haus, so dass ich mir diese Mietkosten auch sparen könnte. Die Wohnung vermietete ich an einen Bekannten, der da bis heute wohnt.

Danach folgte eine Schockdiagnose beim Arzt, der mir mitteilen musste, dass ich auf Grund einer Chronischen Erkrankung nur noch fünf bis höchstens Zehn Jahre mein Gewerbe weiterführen könne.

Da ich auf gar keinen Fall ins soziale Netz fallen wollte, entschied ich mich, richtig reinzuklotzen, sparsam zu leben um in zehn Jahren finanziell frei zu sein.

Da ich mich mit Wertpapieren so gar nicht auskannte, und mit Immobilien mittlerweile ein bisschen, kaufte ich mit meinen Ersparnissen sehr günstige Eigentumswohnungen über Zwangsversteigerungen.

Als meine Gesundheit mein Gewerbe dann nicht mehr zuließ, verkaufte ich mein Zweifamilienhaus mit großem Gewinn und kaufte von dem Erlös ein Mehrfamilienhaus.

Nun lebe ich von den Mieteinnahmen, wohne bescheiden in einer kleinen Wohnung, die Kinder sind zum Studium ausgezogen und ich genieße den Frühling in meinem neuen Schrebergarten.

 

alleinerziehend mit zwei Kindern in gut zehn Jahren geschafft - dafür, dass man hier immer liest, mit Kindern gehe sowas gar nicht... Hut ab!

Man sieht, offensichtlich kann auch mit Immobilien einiges gehen (etwas Glück gehört dazu sicher genauso, wie eine Portion Verstand - und v.a. auch etwas Mut - man hängt ja voll drinnen). Dass kaufen günstiger ist, als mieten wäre, war bei uns damals auch so - wir haben vor acht Jahren eine Wohnung mit unkündbarer Mieterin (ältere Dame) gekauft, und kurz darauf selbst auch was zur Miete gesucht - da war aber nichts vergleichbares zu vergleichbaren Kosten zu finden, wir hätten ziemlich weit raus gemusst, und mehr zahlen... die Dame ging dann aber ins Altersheim, und wir konnten selbst einziehen.

Ich sage mal: Im Moment wäre das alles weniger leicht, ich schaue immer mal die Angebote durch, mir kommt selten mal was unter, bei dem ich auch nur anfangen würde, zu überlegen. Zwangsversteigerungen könnten noch ein Weg sein, etwas zu guten Preisen zu bekommen, mir fehlt z.Zt. nur etwas der Wille  - es ist halt doch nicht ohne Risiko, und auch immer mit einem gewissen Aufwand verbunden.

Ja, im Moment ist der Immobilienmarkt völlig abgegrast, da kann man nur über Beziehungen etwas Brauchbares finden.

Und ich hatte als Alleinerziehende noch Glück, der Vater hat die Kinder zwar nur sehr sporadisch genommen, dafür aber fast immer Unterhalt bezahlt. Außerdem hatte ich sehr große Unterstützung von meinen Eltern, die immer zur Stelle waren, wenn es mal eng wurde.