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Heizen in der Energiekrise

Als kleine Anregung, falls nächsten Winter tatsächlich 1kWh Gas oder Fernwärme Richtung 20ct/kWh gehen sollten:

Angenommen ein Haushalt braucht 10.000kWh Wärme im Jahr, dann wären das Heizkosten von locker flockigen 2000 Euro pro Jahr. Das ist für sich schon unangenehm genug.

An den wirklich kalten Tagen wird ungefähr 1,5% des Jahresverbrauchs benötigt (ist nur ein grober Wert, da spielen mehrere Parameter mit rein).

Im Beispiel sind das dann 30 Euro Heizkosten an einem einzigen kalten Tag.

Die Heizung deutlich runter regeln, wenn man ne Weile nicht da ist oder aber sich wärmer anziehen spart so gerne mal 5-10 Euro an solchen Tagen. Wäre es mir 5-10 Euro pro Tag wert, bei -15°C draußen in der Wohnung T-Shirt statt dickem Pullover zu tragen? Mir nicht.

(mal davon abgesehen, dass es auch gesellschaftlich sehr erstrebenswert wäre, den Gasverbrauch derzeit möglichst stark zu drosseln)

MfG

Ich habe vorigen Herbst digitale Heizkörperthermostate gekauft und bin davon restlos begeistert. Mit denen heize ich z.B. mein Bad morgens eine halbe Stunde bevor ich reingehe auf, und danach schaltet sich die Heizung wieder runter, abends dann dasselbe.
Wohnzimmer wird nur abends beheizt, und der Küchen- und Essbereich ebenfalls, die paar Minuten, die ich da morgens verbringe, machen mir nix wenn es kalt ist.

 

Allerdings muss man bei sowas extrem aufpassen mit der Luftfeuchtigkeit bzw. dem Thema Schimmel. Und bei mir lohnt es sich sehr, weil ich ein altes Haus ohne gute Dämmung habe, wenn ich heize, geht da viel oben raus. Wie das bei einem neuen Haus ist, weiß ich nicht…ich habe auch schon gelesen dass sich herunterfahren nicht lohne weil dann wieder viel Energie fürs Aufheizen benötigt wird.

Insgesamt heize ich nur auf ca. 20 Grad auf, dicker Pulli und Wollsocken sind bei mir schon immer Standard (und eine beheizbare Decke fürs Sofa….).

Im 12WE MFH neubau hatten wir einen Jahresverbrauch an Primärenergie von 8000 kwh an Strom mit Wärmepumpe. Das sind unter 15 kwh/Qm pro Jahr - und das bei ner Bude voller Rentner...

Sowas kann tolle Technik in Verbindung mit moderner energiesparenster Bauweise. Energetisch schlechte Wohmungen brauchen das 20-fache. Schon erstaunlich. Meine Mieter zahlen bei aktuellen Warmestrompreisen weniger als 200€ im Jahr. Mit der jetzt noch neu installierten PV mit Cloudanbindung wirds nochmal gut 1/3 weniger werden in der kommenden Heizperiode.

Ich selbst heize überwiegend mit Holz. Zwar braucht mein privates Haus mkt gut 60 kwh/qm deutlich mehr, aber immer noch relativ wenig im Vergleich mit dem "Bundesschnitt". Ich suche mir das jetzt über die Sommermonate nach und nach zusammen. Das macht etwas Aufwand, dafür habe ich es aber kostenfrei. Für alle drei Wohneinheiten (zusammen 190 Qm) brauche ich ca. 6-8 Raummeter im Jahr und halte gut 30 RM an "Reserve". Macht insgesamt 2 Tage Arbeit an Besorgungsfahrten und Zuschnitt im Jahr. Ich finde das lohnt sich durchaus.

Nun sind beide Beispiele relativ spezielle Fälle aber auch die gibts ja 😉

Generell so als Daumenregel kann man als Faustformel sagen: alle 3 Grad mehr an Durchschnittstemperatur verdoppeln die Heizkosten. Ob man also bei 19 oder 22 Grad in der Bude hockt, macht also bei aktueller Preislage durchaus einen großen Unterschied, da kann jeder etwas mitwirken.

 

Wie Cepha schon sagt, macht Einsparen ja gesellschaftlich gesehn jetzt schon viel Sinn, auch wenn wir persönlich bisher noch vom festgeschriebenen Preis (ca 50€/Monat, Gasetagenheizung inkl. Warmwasser) profitieren. Warmwasser haben wir durch kleine Verhaltensänderungen seit zwei Monaten stark reduziert, besonders beim Duschen. Im Winter werd ich ggf. weniger oder kein Homeoffice machen, abends sind wir sowieso unter Sofa- oder Bettdecke und haben es gern etwas kühler. Solange es nicht stärker ins Minus geht, was hier selten passiert, ist das Wohnzimmer auch der einzige geheizte Raum.

Eine gewisse Grundwärme ist schon auch wichtig für die Bausubstanz. Sinkt die Temperatur zu stark ab, kommt es zu mehr oder weniger Kondenswasser das sich niedersetzt - vor allem dort wo wenig Luftaustausch vorhanden ist, wie hinter Schränken etc. Um sowas vorzubeugen, kann bei mir im Mietshaus nicht unter 16 Grad abgekühlt werden, weiter runter geht der Thermostat nicht einzustellen bzw.,sind die entsprechend,"blockiert". Aber die hätte man dort wohl ohnehin auch ohne viel Zuheizung. Regelmäßiger Luftaustausch ist wichtig -gerade in den Schlafräumen - und nur in warmer Luft kann Feuchtigkeit aufgenommen und abtransportiert werden...muss man im Auge behalten.

vg

 

Richtig, und bei Etagenheizungen muss auch zum Schutz vor Schadstoffen immer genug Luftaustausch stattfinden. Das fordert der Schornsteinfeger ein, darum haben wir z.B. Fensterfalzlüfter und Lüftungsschlitze in den Türen und durch die nicht ganz neuen Fensterdichtungen zieht auch immer etwas Luft. Dazu kommt mehrfaches kurzes Stoßlüften. Aber ist wie gesagt Altbau, neue Häuser haben da natürlich bessere Strategien.

Nicht unbedingt! Bei mir im 12WE Neubau gibts ganz bewusst auch keine aktive Belüftungsanlage, dafür dann wie auch bei dir, Fensterfalzlüfter. Eine undichte Dichtung macht das aber ebenso gut. 😉 Die sorgen aber nur für einen Grundumsatz, gelüftet werden sollte eigentlich immer. Wie richtiges Lüften geht, haben die meisten aber leider auch noch nicht verstanden.

Letztlich alles okay,solange der Taupunkt in der Wand verbleibt und sich nicht auf die Innenseite des "Mauerwerks" verschiebt. DS ist also bei jedem Haus und Werkstoff entsprechend dem Wandaufbau unterschiedlich. Wenn man da keine Ahnung hat, kann man ein Haus mit den falschen individuellen Maßnahmen auch prima substanziell kaput dämmen

vg

 

Hallo frugi85,

ohne Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung im Niedrigenergiegebäude zu bauen ist ein Fehler, manche Bauexperten sprechen da sogar von einem Mangel.

Lüftungsverluste würden bei uns über 60 Prozent der Heizkosten ohne die Anlage ausmachen, du baust einen Luftwasserwärmepumpe mit einer Leistungszahl von 3,5 ein und Lässt dir die Leistungszahl von über 11 der Lüftungsanlage entgehen?

Komfortlüftung mit Wohlfühlcharakter, gibt eventuell mehr Miete.

Falzlüfter funktioniert nur bei Wind, kein Wind keine Lüftung. Zuviel Wind zu hohe Verluste und wieder die Abhängigkeit vom Lüftungsverhalten der Mieter.

Wir haben übrigens gar keine Thermostate für die Zimmer in Betrieb, die Wärmepumpe fährt Außentemperatur gesteuert den Rest macht der hydraulische Abgleich. Über eine Gesamtregler können wir die Temperatur +-3 grad fürs ganze Haus steuern. Erhöht die Effizienz der Wärmepumpe.

 

Hallo Energiefuchs,

Ich habe mich ganz bewusst gegen eine Lüftungsanlage entschieden. Es gibt eine Menge Menschen die da aus verschiedenen Gründen gar nicht gut mit zurecht kommen. Einer meiner Mieter ist genau deshalb nach 2 Jahren aus ebenfalls einem Neubau aus und zu mir gezogen (tatsächlich aus dem Nachbar MFH 5 Meter weiter). Bei ddn Besichtigungen kamen oft Fragen nach der Lüftung und fast nur positives Feedback. Die Heizkosten,sind ja dennoch sehr geringfügig. Die Anlage muss regelmäßig "gewartet" bzw. instand gehalten werden, Filtertausch etc... das ist bei der Verwaltung und auch für die Mieter hinderlich. Im Endeffekt habe ich mich dagegen entschieden. Letztlich auch ein paar Zig-tausend Euro gespart. Die Falzlüfter schließen übrigens automatisch bei zu viel Wind damit es nicht zieht wie Hechtsuppe. Sie sind auch nur so "groß" dimensioniert, dass das geforderte Mindestvolumen an Luftaustausch abgedeckt wird. Primär sollen die Leute ja lüften. Das tun auch alle brav. Das verbraucht im Endeffekt nicht mehr Wärme als eine Belüftungsanlage. Die paar geretteten kwh für die Wärmepumpenanbindung machen den Kohl nicht fett. Zudem wird doch in der Regel die Abluft verwendet um die kalte nachströmende Zuluft "vorzuwärmen". das System ist wie der ganze Schnickschnack,im Suto den keiner braucht und von dem nebst Anschaffungskosten laufend was kaput geht. Als Ausgleich habe ich den ymuetern dieses Jahr aber eine 8kw PV spendiert. sie speist Hausstrom, Fahrstuhl und Wärmepumpe. Das werden so 3.000-4.000 kwh im Jahr ausmachen. Der Überschiss geht in die Stromcloud und kann dort faktorisiert wieder für schmales Geld für die Wärmepumpe entnommen werden. Somit. Muss man sich mal durchrechnen. Letztlich für alle Beteiligten deutlich billier.

Hier, direkt an der Küste sind die Winter zidem idr. sehr milde. Die 30 kw Gastherme die bei schlechter Arbeitszahl und zur Deckung von Spitzenlasten zusätzlich verbaut wurde. hat im,gesamten Heizzyklus genau 2 Betriebsstunden gehabt....also gar nichts 🙂