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Hallo zusammen

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Hallo zusammen,

 

ich verfolge den Block seit ca. einem halben Jahr und möchte heute die Gelegenheit nutzen mich auch vorzustellen. Vorab muss ich sagen, dass ich bei vielen Forenbeiträgen blass werde vor Neid was sich manche hier für ein dickes Polster angespart haben, soweit bin ich noch lange nicht.

Ich bin 36 Jahre alt und in normalen Verhältnissen aufgewachsen. Meine Großeltern haben mir mein komplettes Studium finanziert, so dass ich nach erfolgreichem Abschluss ohne große Schulden ins Leben starten konnte. In den ersten fünf Jahren konnte ich kein Polster aufbauen, da das Geld gerade gereicht hat um über die Runden zu kommen. Seit 2015 bin ich in der höheren Managementebene angekommen und kann seit dem ein bisschen was zur Seite legen. Ich habe weder eine ETW (obwohl schon oft drüber nachgedacht, aber die Preise in Leipzig sind momentan extrem hoch), noch habe ich Aktien. Bis zum Zeitpunkt der Negativzinsen habe ich mein Geld auf dem Girokonto verrotten lassen. Nun wurde ich gezwungen ein Schließfach zu mieten. Ich lebe relativ normal, gebe mein Geld nicht für materielle Dinge aus, sondern für Urlaube und Erlebnisse. Mein selbstdefinierter Luxus besteht in einer Raumpflegerin und einem Gassiservice für unseren kleinen Mischling. Wir wohnen in einer 88 m² großen Mietwohnung im Zentrum für derzeit 1.000 € warm. Die restlichen Fixkosten (Telekom, Strom, Sportabos) schlagen mit 200 € zu buche. Meine Ausgaben beziffern sich auf 800 €, da meine Lebenspartnerin pauschal 400 € dazu gibt. Im Schnitt gebe ich zwischen 2.000 - 2.500 € im Monat aus mit Essen, Trinken und Reisen. Ich bekomme derzeit rund 3.500 € netto inkl. Firmenwagen + "Mietzuschuss" = 3.900 € zum Leben und Sparen. Aufs Jahr gerechnet spare ich derzeit rund 20.000 € mit einer Sparquote von 35% (Schnitt der letzten 5 Jahre). Ich führe übrigens seit Tag 1 meines Berufslebens ein Haushaltsbuch, dass ich täglich aktualisiere und auf Stand halte. Ich habe letztes Jahr für 10 Monate eine Auszeit genommen, da ich bereits einen 2-fachen Hörsturz hatte. Diese Zeit habe ich mit meiner Familie, Freunde und Hund sehr genossen. Ich konnte in dieser Zeit zwar nichts zurücklegen, aber weniger ist es auch nicht geworden 🙂 Zum Abschluss kurz einen Überblick über meine "Reichtümer": 60.000 € im Schließfach 25.000 € Girokonto und 25.000 € Wohnriester. Ich werde wohl noch sehr lange arbeiten müssen um das spätere Leben dann auch so in vollen Zügen genießen zu können. Das wars von mir. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit

Hallo @leipziger1986, Willkommen am Forum.

Ich persönlich finde es schon einmal als guten Anfang, dass Du seit dem ersten Tag Deines Berufslebens ein Haushaltsbuch führst.

Und was Du so schreibst, ist doch schon einmal eine gute Ausgangslage.

Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum Du ein Schließfach anmietest - dadurch zusätzlich Kosten generierst - um dort die 60k zu deponieren.

Die 25k auf dem Girokonto bieten doch eine gewisse Sicherheitsreserve, welche - ich darf Dich zitieren - dort "verrottet". Es wäre von daher zu überlegen, die 60k nicht weiter nutzlos im Schließfach verrotten zu lassen, sondern dass Du das Geld investierst. Und bei 36 Jahren kann man sicher davon ausgehen, dass Du noch so 10-20 Jahre im Berufsleben sein könntest.

Halo Leipziger,

du bist 36, in der höheren Managementebene, hattest mit 36 schon 2 Hörstürze (also ordentlich Streß), hast eine Sparquote von 35% und kommst aktuell auf 85 TEUR Cash, das aktuell 5 - 7% im Jahr verliert durch die Inflation.

Da machst du grundlegend was falsch (nach meiner Sicht auf die Dinge)!

 

Hallo @leipziger1986 und willkommen im Forum! Nach deiner Vorstellung fehlen mir irgendwie noch entscheidende Teile. 🙂 Das wichtigste wohl, was denkst du hat zu deinen gesundheitlichen Problemen geführt, hast du daran was geändert? Und dann natürlich die Frage, was hast du für Ziele? Vorher kann man ja kaum beurteilen, ob deine - für die hiesigen Verhältnisse - ungewöhnliche Vermögensaufteilung so Sinn macht.

 

Danke für eure Beiträge. Mein Plan sieht vor weiter zu sparen und laut meinen Berechnungen habe ich in 30 Jahren rund 500.000 € gespart. Das muss dann für meinen Lebensabend reichen (+kleiner Rente, wenn diese bis dahin nicht abgeschafft wurde). Variante 2: eine ETW kaufen, damit der Kostenblock Miete wegfällt Variante 3: eine ETW kaufen, damit zusätzliche Einnahmen reinkommen. Mit den Aktien kann ich mich einfach nicht anfreunden.

Zu meiner Gesundheit: nach etlichen Untersuchungen konnte kein Auslöser festgestellt werden. Ich habe während meiner Auszeit lange überlegt was ich mache. Zur Debatte standen Selbstständigkeit (=noch mehr Streß), einen Job mit weniger Verantwortung (=weniger Geld) oder das gleiche wie vorher. Ich habe mich für Variante 3 entschieden, weil mir die Arbeit einfach riesig Spaß macht und ich dem was ich mache echt gut bin (solange bis irgendwann umkippe oder umfalle). Mein Plan sieht auch vor aller 5-10 Jahre diese Auszeit zu wiederholen. Dieses Gefühl von jetzt auf gleich alles hinter sich zu lassen ist unbeschreiblich. Desweiteren habe ich darüber nachgedacht, Rentenpunkte zu kaufen um schneller ans Ziel zu kommen. Hat jemand auch schon mal mit diesem Gedanken gespielt?

Zitat von Leipziger1986 am 11. März 2022, 16:25 Uhr

...Mein Plan sieht vor weiter zu sparen und laut meinen Berechnungen habe ich in 30 Jahren rund 500.000 € gespart. Das muss dann für meinen Lebensabend reichen...

Entschuldige diese Formulierung, aber die Aussage ist absoluter Schwachsinn!

Wegen der Negativzinsen mietest Du dir ein Schließfach an, um dort 60k Bargeld zu deponieren und weiter zu "sparen" - den Anbieter musst Du mir unbedingt nennen, denn dort existiert scheinbar ein Inflationsfreier Raum.

Du sparst also dieses Jahr 100 Euro, damit diese nächstes Jahr nur noch eine Kaufkraft von ca. 95 Euro haben. In 2024 dann nur noch 90 Euro usw... Dann rechne Dir mal aus, nach Deiner Beispielrechnung über 30 Jahre, was das gesparte Geld zu dem Zeitpunkt noch für eine Kaufkraft hat.

Und nachdem Du dich mit Aktien nicht anfreunden kannst - obwohl es auch noch andere Wertpapierarten gibt - würde ich in Deinem Fall zu Variante 2 raten. Nimm die 60k aus dem Schließfach, spar Dir diese Kosten und nimm es als Eigenkapital für den Kauf einer ETW. (Sofern Du die Stadt nicht wechseln möchtest und für die Familie ausreichend Platz vorhanden ist.)

Nach Deinem Vorstellungspost zahlst Du monatlich 1.000 Euro Miete (warm). Nimm jetzt erneut Deine Kalkulation über 30 Jahre - somit zahlst Du dem Vermieter ganze 360.000 € an Miete - das könntest Du für die Altersvorsorge in das selbstgenutzte Eigentum verwenden.

Ich bin jetzt kein Immo-Experte / Vermieter wie andere hier am Forum, aber ich gehe bei der Wertentwicklung einer Selbstgenutzten Immobilie immer von einer "Seitwärtsbewegung" der Preise aus. Sprich: Was ich heute in die Wohnung investiere (natürlich ist hier Lage, etc. alles immer vorausgesetzt) - das wird sie an Wert vermutlich auch in 10 oder 20 Jahren haben (Inflationsbereinigt).

Und bei der derzeitigen Zinslage am besten eine Finanzierung über mindestens 15 Jahre - am besten noch länger.

Moin @leipziger1986

Ich kann Lostoi nur zustimmen. Das Geld im Schließfach einzusperren nimmt dir (zumindest derzeit) jährlich 5% des Ersparrten an Inflation wieder weg. bei 250.000€ wären das dann 1000€ jeden Monat die du aus Sparleistungen dazu packen musst nur damit es nicht weniger wird bzw. um den inflationären Kaufkraftverlust auszugleichen. Beim Immobilienkauf arbeitet die Inflation hingegen FÜR dich. Da bei länger anhaltender Inflation auch die löhne mit ansteigen, zahlst du durch einen derzeit noch zinsgünstigen Kredit den Immobilienkauf von heute mit dem Einkommen von morgen. Bei der selbstbewohnten Immobilie ist es auch relativ egal, wie sich die Preise entwickeln. Betrachte die eingesperrte Miete als Dividende für deinen Kauf. Über einen einfachen AllWorld-ETF würde ich dennoch mal nachdenken. Es müssen ja keine riesigen Summen sein die du dort investierst. Über einen Zeitraum von 15-20 Jahren ist das eine sehr sichere Anlageform und Inflationsschutz, nur eben nichts für Kurzverweiler die bei jeder Kursänderung sofort Tatendrang verspüren handeln zu müssen.

Mein ETF Depot mit gut 100.000€ steht derzeit ebenfalls gute 10% im Minus da ich ungünstig zum Allzeithoch investiert habe. Sowas ist natürlich ärgerlich, fällt in ein paar Jahren aber kaum noch ins Gewicht, da ich weiter bespare und langfristig historisch stets ein Wirtschaftswachstum vorhanden ist.

Das muss dann für meinen Lebensabend reichen (+kleiner Rente, wenn diese bis dahin nicht abgeschafft wurde)

Wenn du der Rente so kritisch gegenüber stehst bzw. sogar davon ausgehst dass sie in 30 Jahren gar nicht mehr existiert, dann ist ein Kauf von Rentenpunkten sicherlich keine sonderlich gute Idee. Zudem würde ich das Geld nicht bereits in jungen Jahren dort parken, Punkte nachkaufen kannst du später immer noch und das Geld ist langfristig "weg", bis du in den gesetzlichen Ruhestand gehst - wäre doch schade drum 😉

 

VG

 

 

Danke für eure Beiträge. Ich werde nach meiner Probezeit einige Immobilien besichtigen und dann zuschlagen. Bei größer 4000€ pro qm zwar echt übel, aber was soll’s. Rumliegen lassen bringt ja auch nichts. Ich werde zusätzlich noch in Gold investieren, auch hier dürfte der Wertverlust gering sein. Und natürlich weiterhin sehr sparsam leben. Meine Oma hat immer gesagt: man kann nur das Geld ausgeben was man hat.

Zitat von Leipziger1986 am 11. März 2022, 16:25 Uhr

Mit den Aktien kann ich mich einfach nicht anfreunden.

Magst du das noch ein wenig ausführen?

@thewanderer: gerne. A hab ich während meiner Studienzeit mal 500€ durch Sparkassenfonds verloren und B hab ich davon viel zu wenig Ahnung. Ich weiß dass es da mittlerweile Apps gibt und man das Geschäft über ein Depot von zu Hause aus steuern kann. Aber welche Fonds sind die Richtigen? Wieviel Geld sollte man in die Hand nehmen? 1000 Fragen keine Antworten. Ps ich habe schon mal ein Depot geöffnet das war es aber auch bisher

@leipziger1986 mir geht es da genau so wie dir. Hab auch ein Depot eröffnet 2000€ dort überwiesen aber noch keinen ETF etc. gekauft. Da war ich auch erschlagen an den Auswahlmöglichkeiten und habe kein Vertrauen in diese Anlageform fassen können. Der Hauptgrund bei mir ist der das ich den Wert eine Aktie oder eines ETF Depots nicht beeinflussen kann da ich total dem Markt ausgeliefert bin. Darum ist für mich die Anlageklasse Immobilien deutlich geeigneter da ich hier sehr viele Einflussmöglichkeiten habe die Rendite meiner Objekte zu steigern mit eigener Hände Arbeit. Ich empfehle dir sobald du die Chance auf einen Kredit hast dir eine Wohnung zu suchen. Deine Oma in allen ehren doch die Zeiten haben sich massiv geändert. Es gibt Heutzutage Kredite mit 10 jähriger Laufzeit von unter 1,5% das ist noch unterhalb der Inflationsrate und da gilt aus meiner Sicht dann eher der Satz: '"Wem es möglich ist zu investieren (positiver Cashflow) der sollte diese Chance nutzen solange die Ausgangslage noch so gut ist und das gerne auch mit anderer Leute Geld (Kredit von der Bank)". Fazit: Damit kannst du auch Geld ausgeben das du eigentlich nicht hattest. Der erste Kredit ist immer eine gewisse Überwindung aber danach läuft es wie von alleine. Dir viel Mut auf deinem Weg. Gruß Jan

@leipziger1986 Also die Aussagen kann ich nicht ganz nachvollziehen - bzw. nur bedingt.

Ich habe früher auch einige Jahre diverse DEKA-Fonds mittels (thesaurierendem) Sparplan bedient (damals gabe es ETF's noch nicht). Die Zinsen wurden immer wieder gleich in neue Anteile investiert und sind daher nie "auf meinem Girokonto" erschienen. Nach einigen Jahren habe ich die Sachen dann doch nachgerechnet und festgestellt, dass durch die Ausgabeaufschläge eigentlich keine wirkliche Wertsteigerung vorhanden war. Also habe ich alle aufgelöst und mir das Geld auszahlen lassen.

Und ich kann Frugi85 nur zustimmen - mach dich mal ein wenig schlau über ETF's. Es brauchen ja monatlich nur 100 Euro (oder mehr oder weniger) sein und guck es Dir an.

Mit meinem Depot (ETF's und einzelne Aktientitel) habe ich bspw. seit Jarhesbeginn 2,54 % Plus gemacht, über den Gesamtzeitraum habe ich eine Wertsteigerung von 41,51 %.

Und auf die Sicht von 15-20 Jahre gehe ich - ganz vorsichtig geschätzt - auf alle Fälle von einer Steigerung in Höhe der Inflationsrate im Durchschnitt aus. Du hast also durch das eingezahlte Geld zumindest keinen Kaufkraftverlust.

Zusätzlich, wenn Du wirklich eine Immobilie kaufst, hast Du diesen Wert noch als Reserve.

 

Hallo Leipziger,

schön hier von dir zu lesen 🙂  Zu den finanziellen Aspekten wurde ja schon viel geschrieben, dem man eigentlich nur zustimmen kann. Mich interessiert hier eher der Aspekt deiner Auszeit: Wie hast du diese Monate so verbracht? Was hast du gemacht? Warst du viel auf Reisen? Würde mich vor dem Hintergrund eines ab August startenden Sabbaticals sehr interessieren.

@luxander: durch Corona war ich nicht im Ausland. Ich war viel innerhalb von Deutschland unterwegs. Ich war 14 Tage in Berchtesgaden und an der Ostsee, viele Tagesausflüge mit meiner Freundin und dem Hund und mit Freunden. Es war total schön früh aufzustehen und keine Verpflichtungen zu haben, keine Termine einhalten zu müssen, keine Lösungen finden zu müssen für die Probleme anderer. Ich habe mir 5 Monate einen Mietwagen gegönnt und einfach losgefahren. Weiterhin habe ich 2-3 Monate ein Coaching zum Thema Selbstständigkeit besucht (ein Kunde brachte mich auf die Idee und wollte mit mir zusammen arbeiten). Zudem war ich noch bei 2-3 Vorstellungsgesprächen (das Amt wollte ja auch n bissel Aktivitäten sehen). Ich muss aber dazu sagen, dass sie mich in der ganzen Zeit echt zu Frieden gelassen haben

 Ich werde zusätzlich noch in Gold investieren, auch hier dürfte der Wertverlust gering sein.

Gold ist auch nichts anderes als eine physische Aktie. Allerdings unterliegt Gold erheblich größeren Schwankungen und ist somit viel volativer als ein breit gestreutes ETF  Portfolio. Wäre mir zu riskant.

Gold boomt oft dann, wenn Aktien schwächeln. Würde ich also höchstens als Ausgleich für Wertpapiere betracten.

Wer z.b. 2012 Gold gekauft hat, der hatte fast 10 Jahre lang knapp 50% Wertverlust, Inflation unberücksichtigt. Ein Welt ETF ist da deutlich ausgeglichener. Derzeit erlebt Gold wieder einen Hype, da die Aktienkurse zum Jahreswechsel stark abgesackt sind, Corona, Russland etc... Das ist für Goldinvestments also ungünstig zum Einstieg. Für Aktien derzeit hingegen ein sehr guter Einsteigsteitpunkt.

Ich investiere auch 90% meiner Sparquote in nur einen einzigen Welt ETF. Er deckt quasi die komplette globale Marktwirtschaft ab, inkl. Entwicklungsländer.

Vielleicht machst du dich nochmal etwas schlau, das Stichwort lautet All World ETF oder MSCI All world country.

Ein risikofreies Investment gibt es nicht. Über einen Anlagehorizont von min. 10 Jahren kann aber eigentlich nicht viel schief gehen...

vg

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Zitat von Leipziger1986 am 12. März 2022, 10:28 Uhr

@thewanderer: gerne. A hab ich während meiner Studienzeit mal 500€ durch Sparkassenfonds verloren und B hab ich davon viel zu wenig Ahnung. Ich weiß dass es da mittlerweile Apps gibt und man das Geschäft über ein Depot von zu Hause aus steuern kann. Aber welche Fonds sind die Richtigen? Wieviel Geld sollte man in die Hand nehmen? 1000 Fragen keine Antworten. Ps ich habe schon mal ein Depot geöffnet das war es aber auch bisher

Solche Erfahrungen haben viele gemacht, und bleiben dann leider dauerhaft vom Aktienmarkt fern. Nicht böse gemeint, aber bei dir waren nicht die Aktien das Problem, sondern dein fehlendes Grundwissen. Du hattest vermutlich vorab keinen Plan gemacht, was bei Kurseinbrüchen zu tun ist, daher der spontane Ausstieg mit Verlust, zu hohe Kosten wegen falscher Beratung, vielleicht sogar noch zu wenig gestreut? Bevor du jetzt Immobilien kaufst, nur weil dir das "alternativlos" vorkommt, würd ich mich da an deiner Stelle dringend nochmal zum richtigen Verhalten an der Börse schlau machen und deine Meinung überdenken. Falls du danach dabei bleibst, hast du immerhin eine informierte Entscheidung getroffen, und nicht nur eine nach Bauchgefühl.

Wenn du nicht spekulieren und nicht mehr als nötig lernen möchtest, und mit dem Depot später wenig Zeitaufwand haben willst, ist wohl die einzig sinnvolle Sache passives Buy&Hold von marktbreiten Aktien-ETF-Fonds, bzw. am besten nur mit einem einzigen davon. Dazu gibts im Internet jede Menge gute Quellen, die sich bei ihren Empfehlungen nur in Details unterscheiden. Such z.B. mal Videos von Finanzfluss, schau was Finanztipp und Verbraucherzentralen zum Thema ETFs schreiben, idealerweise lies ein gutes Grundlagenbuch, z.B. von Hartmut Walz "Einfach genial entscheiden in Geld- und Finanzfragen"  oder von Gerd Kommer "Souverän investieren für Einsteiger". Im Wertpapier-Forum.de gibts im Fonds-Unterforum inhaltlich gute Einsteiger-Anleitungen, oder auch bei Reddit unter r/Finanzen. Und halte dich bitte solange fern von allen "Beratungsangeboten" von Banken, Versicherern und provisionsbasierten Maklern. Da kommt seltenst was Gutes für dich raus.

 

Nachtrag: Da du ja diesen Blog liest, hast du vielleicht schon Olivers Grundlagen-Artikelreihe zum Thema Aktien gesehen? https://frugalisten.de/geldanlage-fuer-frugalisten-keine-angst-vor-aktien/

Schon ein paar Jahre alt, aber sollte alles uneingeschränkt weiter gelten (bis eventuell auf Steuer-Themen, das hat sich mittlerweile stark vereinfacht).

Zitat von Frugi85 am 12. März 2022, 17:25 Uhr

 Ich werde zusätzlich noch in Gold investieren, auch hier dürfte der Wertverlust gering sein.

Gold ist auch nichts anderes als eine physische Aktie. Allerdings unterliegt Gold erheblich größeren Schwankungen und ist somit viel volativer als ein breit gestreutes ETF  Portfolio. Wäre mir zu riskant.

Gold boomt oft dann, wenn Aktien schwächeln. Würde ich also höchstens als Ausgleich für Wertpapiere betracten.

Wer z.b. 2012 Gold gekauft hat, der hatte fast 10 Jahre lang knapp 50% Wertverlust, Inflation unberücksichtigt. Ein Welt ETF ist da deutlich ausgeglichener. Derzeit erlebt Gold wieder einen Hype, da die Aktienkurse zum Jahreswechsel stark abgesackt sind, Corona, Russland etc... Das ist für Goldinvestments also ungünstig zum Einstieg. Für Aktien derzeit hingegen ein sehr guter Einsteigsteitpunkt.

Ich investiere auch 90% meiner Sparquote in nur einen einzigen Welt ETF. Er deckt quasi die komplette globale Marktwirtschaft ab, inkl. Entwicklungsländer.

Vielleicht machst du dich nochmal etwas schlau, das Stichwort lautet All World ETF oder MSCI All world country.

Ein risikofreies Investment gibt es nicht. Über einen Anlagehorizont von min. 10 Jahren kann aber eigentlich nicht viel schief gehen...

vg

in euro war der verlust beim gold nicht ganz so gross  (https://www.gold.de/kurse/goldpreis/ )vielleicht bei 30% und beim msci world gab es solche phasen auch von 2000-2010

https://www.dividendenadel.de/msci-world-renditedreieck/

Ist schon richtig, dennoch sind die die Phasen mit größerem Wertverlust bei Gold doch sehr lange ausgedehnt. Will das auch gar nicht schlecht reden, habe auch ein paar tausender in Gold. Da es sich aber oft antizyklisch zu Aktien verhält, ist es für mich eher eine Beimischung um weniger volatil aufgestellt zu sein. Gerade habe ich Gold verkauft und den Erlös in meinen gefallenen Al World ETF gesteckt.

Gold alleine betrachtet ist aber weder weniger risikobehaftet als Aktien, noch schwankt,es weniger im Kurs. Was ich damit sagen wollte: wer sich vor Aktien gruselt, der sollte bei Anlage NUR in Gold noch deutlich schlechter schlafen können. Wertverlust passiert auch durchs abgeschlossene Schließfach hindurch.

Derzeit übrigens steht Kupfer hoch im Kurs. Seit fast fünf Jahren lagern hier vom Hausbau noch hunderte Kilo Kupferrohre und alte Elektrokabel - Zeit, das mal in Angriff zu nehmen 😉

 

.....bevor es geklaut wird, ich hab bis vor kurzen neben einer Kirche gewohnt, da haben Diebe nicht davor zurückgeschreckt nachts die Kupferdachrinnen abzuschrauben

Bei Gold besteht zudem noch die Gefahr des Verbots oder Besteuerung, ohne Risiko ist das sicher auch nicht.

Zum MSCI World vielleicht nochmal, der ist dieses Jahr, wenn ich es richtig sehe 12,x% im Minus, bleibt das am Jahresende so und rechnet mal noch 7% inflation darauf, hat man einen Kaufkraftverlust Richtung 20%, das ist krass, wie schnell das gehen kann.

 

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