Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Hallo in die Runde.......

Hallo in die Runde,

ich bin kein Frugalist, aber so einige Sachen mache ich schon oder habe ich schon gemacht. So versuche ich immer sparsam zu leben und versuche mein Geld klug anzulegen. Von 2000 bis 2013 hatte ich dann so viel in Fonds, Aktien und Tagesgeld (da gab es noch Zinsen) angespart, dass ich mir ein Haus bauen konnte und meine monatliche Kreditbelastung etwa der vorherigen Kaltmiete entsprach. Nun gehen die Mieten hier in der Großstadt gerade durch die Decke und ich bin froh, dass ich eine feste Rate habe und das Haus dann auch irgendwann abbezahlt ist. Leider bin ich nicht in jungen Jahren auf die Idee gekommen frugal zu leben, sonst wäre ich vermutlich schon Rentner. Andererseits hätte ich zum Beispiel auf meine Fernreisen verzichten müssen.....hm.

Nun bin ich seit einiger Zeit Ü50 und  schon sehr lange als Selbständiger tätig. Anfangs habe ich sehr viel gearbeitet und faktisch alles angenommen und entsprechend gut verdient, aber seit ein paar Jahren fahre ich meine Arbeitzeit langsam runter auf so etwa 70% und bleib bei meinen Einnahmen etwa gleich. Letztes Jahr hab ich nun ein Haushaltsbuch angelegt und festgetellt, dass ich eine Sparquote von 35,5 hatte. Ich weiß, das ist nicht sehr hoch im Vergleich zu anderen hier.

Nun könnte ich entweder weiter mit der Arbeitszeit runter gehen oder ich spare weiter einen relativ hohen Betrag und gehe dann so mit 58/60 in Rente.....

Ich habe gerade auch die Möglichkeit einer Festanstellung in einer großen Firma, dann ist mein Risiko als Selbständiger weg und ich kann bis auf 50% runter.....hm.

Soweit erstmal von mir aus Sachsen.

 

 

 

 

 

Hallo,

ich bin nach landläufiger Definition auch kein Frugalist, aber wie Du selbständig. Ich vermute aber, dass Du Einzeltäter bist, korrekt?

Wie sieht es mit einem Auflösungsgewinn aus, wenn Du Deine Selbständigkeit aufgibst? Du hast ja einmal im Leben das Recht, auf eine steuerlich begünstigte Betriebsauflösung - ist bei Dir Betriebsvermögen etc. vorhanden? Würde bei Abwicklung zu einem fixen Datum und Restabwicklung aller Aufträge noch mal viel Geld auf einmal reinkommen?

Wie berechnest Du Deine Sparquote? Tilgung Haus dabei? Rücklagen/gRV inkludiert?

Und wie rechnest Du, dass Du als Festangestellter auf 50% Arbeitszeit bei gleichem Nettoeinkommen kommen würdest (zumindest verstehe ich Deinen Beitrag so)? Wenn das tatsächlich so sein sollte, dann solltest Du den Job annehmen, denn das hieße im Umkehrschluss, dass Dein Risiko als Selbständiger nicht ausreichend vergütet wird.

 

Hallo,

ja richtig, ich bin Einzelkämpfer ohne Betriebsstätte oder Betriebsvemögen. Ich "verkaufe" nur mich selbst.

Nein, ich hätte als Angestellter bei 50% dann auch weniger Netto als jetzt. Vorteil als Angestellter ist halt die sozial Absicherung....Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlten Urlaub z.B.

Die Ratenzahlung und die KV/RV sind schon mit drin. Monatliche Rücklagen gehören bei mir mit zur Sparquote.

Größte Ausgabenposten sind bei mir

Hauskredit

Gemeinschaftskonto (Lebensmittel, Hausnebenkosten)

Reisen

Barabhebung (Kleinkram den ich nicht extra aufschlüsseln will)

Autokosten

Beste Grüße

Zitat von schubidu am 6. März 2020, 15:29 Uhr

Nein, ich hätte als Angestellter bei 50% dann auch weniger Netto als jetzt. Vorteil als Angestellter ist halt die sozial Absicherung....Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, bezahlten Urlaub z.B.

Das muss man bei Selbständigkeit mit berücksichtigen. Wenn Du selbst zu der EArbeit Schätzung kommst, dass Du im Angestelltenverhältnis besser abgesichert bist, dann bedeutet das - wie schon beschrieben - dass Deine Selbständigkeit das nicht liefert. Aus der Gründungsphase solltest Du ja mittlerweile raus sein, ergo sieht’s ja so aus, dass Deine ne Selbständigkeit diese Absicherung nicht leisten kann.

an der Stelle musst Du Dir tatsächlich die Frage stellen, ob Dir Deine Freiheit so viel wert ist und ob Dein Geschäftsmodell noch zusätzliches Potential hat, das Du heben willst - und kannst.

Da Du ja eher zurückschrauben willst, hört sich das für mich nicht danach an.

Mein eigenes Risiko wird aktuell mehr als abgedeckt und ich habe daher mehr Absicherung als jeder Angestellte. Liegt aber auch daran, dass ich aktuell gar nicht zurückschrauben kann - ich bekomme aktuell jeden Tag Emails und Anfragen, wo es gar nicht um den Preis geht. Die Kunden beauftragen uns quasi blanko, teilweise faktisch.

Und damit ist dann auch „Lohnfortzahlung“ und „bezahlter Urlaub“ bei mir abgesichert.

 

Hallo,

bei mir ist es so, dass ich auch deutlich mehr arbeiten könnte und entsprechend auch mehr verdienen würde, aber das geht dann auf Kosten meiner Freizeit und das will ich auf keinen Fall.

Letztes Jahr waren wir 6mal verreist und auch so achte ich immer darauf, dass genügend Zeit für Familie und Hobbys bleibt.

In meinem Umfeld hab ich leider genügend Negativbeispiele wie es ist bis zur Rente voll durchzuarbeiten und dann etweder schon vor Rentenbeginn schwer zu erkranken oder kurz nach Rentenbeginn. Das lässt einen schon darüber nachdenken ob es denn nicht klüger ist vorher runter zu fahren und auf Einkommen zu verzichten. So ist jedenfalls mein Plan.

Grüße

 

Hängt ja auch immer von der Branche und der persönlichen Organisation ab. Wenn Du in Selbständigkeit Dein Arbeitsvolumen selbst (diszipliniert) regeln kannst, ist das ja ok - in meinen Augen sogar optimal. Einkommen muss halt passen und das ist ein Punkt, wo sich viele Selbständige und auch gerade Einzelkämpfer in die Tasche lügen - was ich Dir aber hiermit ausdrücklich nicht unterstellen möchte.

Von Dir genannte Negativbeispiele kenne ich auch einige, man kann sich aber auch im Angestelltenverhältnis kaputtmachen, insofern für mich persönlich kein Argument für ein Angestelltenverhältnis.

Ich selbst bin mittlerweile relativ regelmäßig einfach mal tageweise unangekündigt nicht im Büro und teste aus, welche Auswirkungen das hat. Meistens keine. Das will ich weiter optimieren - die 4h-Woche von Timothy Ferriss werde ich wohl nicht erreichen, aber prinzipiell ist eine massive Reduktion der "Residenzpflicht" bei mir möglich. Insofern glaube ich nicht, dass ich persönlich in die Workoholic-Falle tappe. 😉