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Grüße aus Österreich 🙂

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Hallo allerseits!

Ich bin 27 und habe über einen Artikel in einer österreichischen Tageszeitung hier her gefunden (Konkret diesen https://www.derstandard.at/story/2000107722545/frugalisten-sparen-um-mit-40-aussteigen-zu-koennen ). Bis heute wusste ich nicht, dass das, was ich tue bzw gerade ausbaue, einen Namen und eine Community hat und freue mich daher sehr!

So weit ich zurück denken kann (also schon in meiner Kindheit) fand ich den Gedanken abschreckend, einmal in diesem Aufstehen-Arbeiten-Essen-Duschen-Schlafen-Repeat-Rad zu landen. Obwohl ich aus einer wohlhabenden Familie komme, fand ich immer die Idee ansprechend, so minimalistisch wie möglich zu leben, habe mich immer mit eher ärmeren Leuten angefreundet (automatisch, nicht bewusst) und bin meiner ursprünglichen Herkunft inzwischen stark entfremdet.

Ideologisch komme ich sonst eigentlich aus der Öko-Ecke. Also mein größter Antreiber, seit Jahren meinen Lebensstil immer weiter runter zu fahren, sind ökologische Gründe. Ich mache zum Beispiel den Großteil meiner Hygiene/Kosmetikprodukte inzwischen selbst, reise kaum (und wenn nur in Nachbarländer, hauptsächlich Deutschland), und da Österreich für Veganer nach wie vor ziemlich Horror ist, koche ich seeeeehr viel, auch zum Mitnehmen, weil man hier unterwegs kaum was bekommt.
Da ich außerdem eine enorme Kreativ-Natur bin, besteht "Shoppen" bei mir eigentlich nur aus "All die schönen Dinge bewundern, überlegen, wie man sowas wohl machen könnte und daheim selbst probieren" 😀 Das bezieht sich vor allem auf Dinge, die hübsch aussehen, Schmuck und dergleichen. Großes Handwerk hab ich noch nicht probiert, aber in meine 35m² Wohnung passen eh keine Möbel mehr. Allgemein war ich auch immer schon eher ein "Nur kaufen, was ich wirklich brauche oder unbedingt will (mit mindestens ner Nacht oder auch Woche drüber schlafen, wenns teuer ist)" Typ.

Aktuell bekommt meine Entwicklung neben dem ökologischen Antreiber aber auch verstärkt eine persönliche Ebene. Aus gesundheitlichen Gründen hab ich seit je her Schwierigkeiten, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Aktuell ist meine leider Vollzeit Informatik-Ausbildung im Begriff, daran zu scheitern und ich hab gute Lust, einfach endgültig aufzugeben, alle Zelte abzubrechen, nach Deutschland auszuwandern und sammle gerade Ideen für eine alternative Lebensweise. Meine radikalste Idee wäre, meinen eh kaum benutzten Octavia gegen einen Van zu tauschen und auf einen Campingplatz zu ziehen XD Oder ein sehr kleines Haus in der Pampa. Garten muss so oder so dabei sein, weil ich gern Essen anbauen möchte 🙂
Geldrücklagen in Form von Fonds sind durch ein Erbe vorhanden und würden ein paar Jahre (oder Jahrzehnte, je nach Lebensweise) verhindern, Existenzängste zu bekommen. Sofern ich sie anschneide, was ich eigentlich eher ungern tun würde. Am liebsten würde ich mit meiner Kunst Geld verdienen und will das in den nächsten Monaten endlich vertiefen. Und ja ich weiß, wie utopisch das klingt 😉 Einen maximal 20h Job könnte ich auch machen und steht in Betracht. Langfristig möchte ich aber wirklich selbstständig arbeiten.
Mir geht es übrigens nicht darum, Geld anzuhäufen/zu sparen um möglichst früh in Pension zu gehen (Die Menschheit machts eh nicht mehr lang, wenn man mich fragt, zumindest in dieser Form. Aber das ist ein anderes Thema) sondern darum, im Hier und Jetzt so wenig wie möglich ausgeben zu müssen, um so wenig wie möglich einnehmen/verbrauchen zu müssen. Eine möglichst erwerbsarbeitsarme Balance zu finden, die dann auch gern langfristig anhalten kann.

Jedenfalls denk ich mir schon lange, dass ich mehr Leute aus diesem Schlag in meinem (realen oder virtuellen) Umfeld brauche und freue mich, hier Leute kennen zu lernen 😀 Und meine Pläne mit Input zu füttern. Das kam eigentlich genau zur rechten Zeit 🙂

fand ich den Gedanken abschreckend, einmal in diesem Aufstehen-Arbeiten-Essen-Duschen-Schlafen-Repeat-Rad zu landen

darum, im Hier und Jetzt so wenig wie möglich ausgeben zu müssen, um so wenig wie möglich einnehmen/verbrauchen zu müssen

Spannend finde ich meistens, was Menschen wirklich treibt ihre Lebenszeit so einzusetzen, wie sie es tun. Du nennst "ökologische Gründe" als größten Antreiber. Das meint soetwas wie ein Verantwortungsgefühl? Also eine Motiviertheit vor allem aus Fremdheit zu verbreitet vorzufindenden Wirtschaftsweisen?

Ich denke für mich steht dabei eher im Vordergrund Zeit dafür einsetzen zu können "gut zu leben" (innerlich).

Zitat von Jakobgut am 25. August 2019, 14:04 Uhr

Du nennst "ökologische Gründe" als größten Antreiber. Das meint soetwas wie ein Verantwortungsgefühl? Also eine Motiviertheit vor allem aus Fremdheit zu verbreitet vorzufindenden Wirtschaftsweisen?

Es ist definitiv ein Verantwortungsgefühl, aber auch mehr als das. Die Erde ist ein geschlossenes ökologisches System und alles, was darauf lebt, ist ein Teil davon. Jeder Teil erfüllt seine Rolle in diesem System. Wir kommen zur Welt, verzehren, sterben, werden verzehrt, der Kreis schließt sich. Seit die Spezies Mensch bewusst wurde, ist sie energisch darauf bedacht, sich aus diesem Kreis zu lösen, zu übertrumpfen und dabei zu vergessen, dass sie aus diesem Kreislauf gar nicht raus kann und sich mit allem, was sie zu viel verzehrt und zerstört, am Ende auch sich selbst zerstört. Der Welterschöpfungstag ist inzwischem im Juli und das kann und wird so nicht lang weiter gehen. Schuld daran ist der Lebensstil der Industriestaaten. Also unserer. Der Regenwald brennt, um Flächen für Rinderweiden und Futtersoja für die wachsende Fleischgier der Amerikaner, Europäer und Chinesen zu generieren. Wir beuten lieber in Dritte-Welt-Ländern Arbeiter aus, um dann von dort um den Globus zu uns zu schiffen, statt regional zu produzieren und zu kaufen oder wiederzuverwerten. Alles muss immer neu und besser und teurer und noch neuer sein und wird immer kurzlebiger und irreperabler, damit wir ja wieder neu und besser und teurer und noch neuer einkaufen. Wir lassen uns hier exorbitant konsumfokussierte und bequeme Lebensstile aufschwatzen, für die wir uns zu Arbeitstieren machen lassen und wir zerstören dabei unsere Existenzgrundlage, den Planeten. Leute mit 7-8-9-stelligem Einkommen und Workaholics werden gefeiert, Mittelständler, die sparsam und bewusst leben wollen, werden ausgelacht und die ganz armen werden getreten und weiter ausgebeutet. Hier läuft so ziemlich alles falsch und jedes Individuum des Kollektivs Mensch hat dabei seine Teil-Verantwortung. Wir können nichts für diese Umstände und das Umfeld, in das wir geboren wurden. Aber wir können uns entscheiden, es zumindest in unserem persönlichen Mikrokosmos besser zu machen und damit automatisch auch für das Kollektiv, weil es aus uns besteht.

Ich wurde mit diesen Themen bereits in sehr jungen Jahren konfrontiert und sie sind bei mir enorm emotional verankert, weshalb ich eigentlich nicht darüber diskutieren möchte. Bitte wenn möglich nicht angesprochen fühlen. Das hier dient nur als Information, aus welchem Mindset ich komme. Mein Ausgangspunkt für Frugalismus ist neben dem Wunsch nach einem unabhängigen Leben der Wunsch, meinen Footprint so stark wie möglich zu minimieren, weil das für mich der einzig richtige Weg ist. Das ist für mich das, was du als "innerlich gut leben" bezeichnest, was ja jeder für sich anders definiert. Ich weiß, dass ich für die Verhältnisse unserer Gesellschaft zu einem idelogischen Extrem gehöre und Diskussionen darüber tun mir nicht so gut. Ich möchte hier lieber praktische Möglichkeiten sammeln 🙂

Gute Einstellung und gute Posts 🙂

Willkommen =)

Vielen herzlichen Dank ^-^

jedes Individuum des Kollektivs Mensch hat dabei seine Teil-Verantwortung

Ich kann nachvollziehen, daß jemand nicht daran teilhaben will, es sozusagen "unhygienisch" findet. Ich halte diesen Lebensstil aber auch für eine Folge der inneren Fremdheit der Mensch von sich selbst. Nur "weg davon" ist, soweit ich es sehe, keine wirklich tragfähige Alternative. Menschen müssen ihr Dasein wieder anders wertschätzen, erkennen was damit alles zu tun hat, daß sie (das liest sich vielleicht merkwürdig) eigentlich tatsächlich lebendige Wesen sind. Das wissen viele Menschen nach dem was ich so sehe gar nicht mehr, weil sie sich mehr oder weniger nur als funktionierendes Etwas kennen, das ab und zu mal "etwas berauscht sein darf".

Hallo, Aluna,

ich finde es auch einen Skandal, schnell Dinge kaputt gehen. Eine Verlängerung der gesetzlichen Gewährleistung auf 5 Jahre wäre da sehr hilfreich, dafür würde ich auch gerne mehr zahlen. Im Frühjahr gab unser - an sich eigentlich recht neuer - Staubsauger den Geist auf und konnte auch nicht repariert werden. Wir haben dann beschlossen, vorerst keinen neuen zu beschaffen, sondern mit Besen und Handstaubsauger zurecht zu kommen. Bis jetzt ist es ganz ok, weil wir fußbodenheizungsbedingt ohnehin fast keine Teppiche haben, nur einen kleinen im Bad. Aber auch das Bewußtsein, wir könnten ja jederzeit einen neuen kaufen, hilft uns. Angenehmer Nebeneffekt: niedrigerer Stromverbrauch.

Auch die Tatsache, dass Firmen die Geräte absichtlich so bauen, dass sie schnell kaputt gehen und nicht privat repariert werden können, finde ich eine Frechheit. Wie viel Resourcen könnte man damit sparen.

@aluna

Willkommen, du hast vollkommen recht und man merkt das dir "das" Ökologische-Thema emotional wichtig ist. So extrem ist es bei mir nicht, ich kann es aber durchaus verstehen das du dich in Rage schreibst 😉
Das die Welt so schnell den Bach runter geht glaube ich nicht, aber ich sehe mit steigender Verzweiflung das die Menschen zu träge sind dafür zu Arbeiten das es nicht passiert. Und leider ist das, was man selber machen kann, zu wenig wenn die meisten anderen Menschen einfach so weitermachen.

Aber ich habe noch Hoffnung das es auch noch in 200 Jahren Leben auf der Erde geben wird, und sogar Menschen 😉

@schwaebin

Du hast recht. Wobei ich das nur zum Teil nachvollziehen kann, da bei mir nie etwas schnell kaputt gegangen ist und ich mich immer frage was die Menschen denn damit tun das es schnell kaputt geht.
Ich sehe aber auch etwas positives darin. Die Menschen kaufen sich endlich Geräte die weniger Strom verbrauchen und benutzen nicht 50 Jahre den alten scheiß 😉
Z.B. haben keinen Staubsauger mehr der 2000!!! Watt verbraucht. Wobei Geräte die dauerhaft laufen, wie Kühlschränke, noch schlimmer sind.
Ich habe mir von 2 Jahren einen neuen Miele Staubsauger (~250€ glaube ich) gekauft, läuft aber noch wie am ersten Tag.

Ich stimme dir aber uneingeschränkt zu, das jedes Gerät 5 Jahre halten sollte und sehe da die erhöhte Gewährleistung als Mittel um das zu erreichen. Zusätzlich sollte es ein Recht auf Reparatur an die Gewährleistung angekoppelt geben. Wobei ich das wie oben geschrieben zweiseitig sehe, wenn Geräte für "immer" verwendet werden.

Also bei mir geht fast nie etwas kaputt:

  • Mein Drucker neben mir ist mindestens 6 Jahre alt, Original Toner gibt es nicht mehr, druckt aber klasse und hat neu ca. 100 EUR gekostet
  • Das Bügeleisen weiter hinten ist tatsächlich neu, weil das alte mal runtergefallen war. Ich hatte es dann noch geklebt, insgesamt ca. 10 Jahre genutzt
  • Mein Fahrrad ist 22 Jahre alt, habe letztens die Verschleissteile alle erneuert
  • Meine Armbanduhr ist ca. 25 Jahre alt und sieht aus wie neu (ok, hat auch 5 TEUR gekostet)
  • Die elektrische Zahnbürste läuft seit mindestens 5 Jahren
  • Meine Braun Küchenmaschine ist ca. 25 - 30 Jahre alt
  • Mein Koffer ist ca. 20 Jahre alt, hat Unmengen Flüge überstanden
  • Der Föhn ist über 10 Jahre alt. Wir haben schon einen neuen gekauft, aber der alte will einfach nicht kaputt gehen
  • Unser Schreibtischstuhle ist nach ca. 12 Jahren jetzt defekt gewesen. In der Nähe gab es Lagerverkauf. Markenstuhl für 100 EUR statt 750 EUR gekauft.

Also ich finde die Qualität heute recht gut, zumal wenn man die Preise berücksichtigt.

Auch bei uns geht selten was kaputt. Einmal nach 18 Jahren der Toaster, dass konnte ich verschmerzen. Dann der Föhn und auch der Wasserkocher ( beides vom Kaffeeröster).  Da bekam ich aber mein Geld zurück, denn der Wasserkocher hat nur ein paar Tage gehalten. Seither kaufe ich dort nur noch Bettwäsche und Handtücher, die sind wirklich gut und halten fast ewig.  Bei den Elektrogeräten haben wir nur Produkte namhafter Hersteller. Ich hoffe, dass die noch länger  halten. Auch bei den Klamotten kaufen wir nie günstig. Ich glaube das macht sich bezahlt.

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“ (Winston Churchill)

Danke ihr! Schön, dass ich hier auf so viel Verständnis stoße ^-^

@Jakobgut
Ich meine in dem Zitat die Spezies Mensch, nicht die menschliche Gesellschaft, das sind in dem Fall zwei verschiedene Dinge. Man kann sich der Gesellschaft entziehen (Und ich nehme an dass das zumindest zum Teil zum Frugalismus gehört. Gerade was das Funktionieren müssen angeht), aber man kann nicht aufhören, zur menschlichen Spezies zu gehören. Auch wenn man gern würde, was ich bestens nachvollziehen kann ^^

@Schwaebin und @niels
Es würde schon helfen, wenn geplante Obsoleszenz endlich als striktes Verbot gesetzlich verankert werden würde. Das ist die größte Schande, dass dagegen nichts gemacht wird. Und @Niels das ist auch das Stichwort, wie "etwas so schnell kaputt gehen kann". Es wird absichtlich so gebaut. Ich hatte mal eine Graphikkarte, die genau nen Monat nach Garantieende (2 Jahre) von einer Minute auf die nächste plötzlich einfach tot war. Ein Freund von mir ist Technik-Bastler und betreibt nen sehr vorbildlichen Reperatur-Shop für Computer, aber selbst der konnte nichts mehr tun. Seither boykottiere ich diese Arschlochfirma (Nvidia).
Für 5 Jahre Gewährleistung wäre ich auch definitiv. Aber bring das mal in ner schwarzen Regierung durch 😀
Meinen Staubsauger hab ich seit 5 Jahren oder so, ist eigentlich ein kleines Billig-Ding aber macht keinerlei Probleme (Dirt Devil cooper)

Und leider ist das, was man selber machen kann, zu wenig wenn die meisten anderen Menschen einfach so weitermachen

So darf man gar nicht erst zu denken anfangen. Ich bin über die letzten Jahre immer stärker in diesen Themen aktiv geworden, teile mich vielen Leuten mit, bin inzwischen im Umweltaktivismus und teile praktische Tipps für den persönlichen Alltag öffentlich. Vorgestern erst hat mir eine Schülerin geschrieben, wie toll sie findet, was ich mache und dass ich sowas wie ein Vorbild für sie geworden bin. Das hat mich enorm bewegt. Ich denke so gut wie alle Menschen unterschätzen ihre Vorbildwirkung (positive wie negative) extrem. Ich höre und lese immer nur "mimimi aber ich hab so wenig Einfluss, das bewirkt im großen Bild ja nichts, alles egal" Nein! Das stimmt nicht! Wenn du auch nur eine Seele inspirieren kannst, hast du deinen Impact mit einem Schlag verdoppelt. Und diese inspiriert weitere.
Da vor kurzem der Jahrestag war, ein viel größeres Beispiel: Vor einem Jahr noch saß Greta Thunberg mutterseelenallein vorm Parlament und wurde belächelt. Momentan fährt sie zu nem wichtigen Treffen in die USA und tausende Menschen gehen jede Woche durch sie inspiriert auf die Straße. Das nennt man Domino-Effekt und der ist extrem machtvoll. Nur wer aufgibt, hat wirklich verloren 🙂

Nachtrag, weil ich zu langsam verfasse und Privatier und Riese69 dazwischen gerutscht sind:

Da ich erst vor 7 Jahren ausgezogen bin, musste ich noch überhaupt nichts ersetzen, es ist dadurch aber auch kaum was sehr alt. Meinen Toaster und meine Couch hab ich allerdings von meiner Mama weiter gereicht bekommen. Die Couch ist älter als ich 😀 Der Toaster glaub ich auch, weiß es aber nicht. Nur Fahrrad musste zwischendurch nachgekauft werden, weil mir das geklaut wurde 👿
Bügeleisen, elektrische Zahnbürste, Armbanduhr und Küchenmaschine besitze ich gar nicht, fehlt mir auch nicht 😀
Manche Klamotten in meinem Schrank sind 12 Jahre alt. Ich glaub ich hab da noch nie was weggeworfen. Außer Socken und Unterhosen. Selten ist mal was gerissen, aber das näh ich einfach wieder zu.
Mein Billig-Schreibtischstuhl fängt langsam an, sich aufzulösen, aber das hab ich mit Gaffa-Tapa geklebt und ne Decke drüber gelegt, hahaha xD
Computer ist ein Eigenbau und da hab ich bis auf die Graphikkarte bisher nur mal die RAM nachgerüstet.
Handy hab ich mir jetzt ein Shiftphone besorgt, weil die einerseits vergleichsweise ökologisch produziert werden und andererseits modular sind. Mich regt es ja ungemein auf, dass bei allen "normalen" Smartphones inzwischen nicht mal mehr der Akku getauscht werden kann. So von wegen irreperabel, damit man neu kaufen muss. Könnt ich schon wieder ausrasten. Die Shiftphones kommen sogar mit Werkzeug und auf Wunsch mit Anleitungen, damit man sie selbst repariert. Großartiges Geschäftskonzept.

Willkommen, Aluna.

Deine Geschichte klingt recht spannend. Den eigenen ökologischen Fußabdruck zu minimieren, ist auch ein Ziel für mich. Ebenso nicht meinen eigenen Gewinn mit Investments zu maximieren, sondern auf ethisch und ökologisch vertretbare Investments zu achten. Das ist leider alles nicht ganz so einfach. Mit mehr so denkenden Leuten, wird das vielleicht einfacher.

Bitte überleg es dir gut, die Ausbildung als Informatikerin abzubrechen. Da bin ich echt skeptisch, aber du wirst dir das schon gut überlegen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es viele Unternehmen gibt, bei denen man als Informatiker eine erfüllende Arbeit finden kann, bei der man auch die Welt etwas besser macht und gleichzeitig ganz gut verdienen kann.

In der Schnitzelhochburg vegan zu leben ist bestimmt anstrengend. Bei meinem letzten Besuch in Österreich (vor 4 Jahren) war das vegetarische Gericht im Hotel recht oft Palatschinken. Naja... ein paar Tage hält man das schon durch 😉

 

Danke 🙂

Bitte überleg es dir gut, die Ausbildung als Informatikerin abzubrechen. Da bin ich echt skeptisch, aber du wirst dir das schon gut überlegen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass es viele Unternehmen gibt, bei denen man als Informatiker eine erfüllende Arbeit finden kann, bei der man auch die Welt etwas besser macht und gleichzeitig ganz gut verdienen kann.

Ich weiß das. Das ist einer der Gründe, wieso ich das mache. Aber hier geht es nicht um eine rationale Entscheidung, es geht gesundheitlich wirklich nicht. Nicht in der Form.

In der Schnitzelhochburg vegan zu leben ist bestimmt anstrengend

Ja <.< Es wurde und wird besser aber wie alles in diesem Land halt seeeeeeeeehr laaaaaaangsam.
Das hier beschreibt es eigentlich perfekt xD
https://www.youtube.com/watch?v=qvF2iA_fk98

Zitat von Aluna am 26. August 2019, 22:29 Uhr

Ich meine in dem Zitat die Spezies Mensch, nicht die menschliche Gesellschaft, das sind in dem Fall zwei verschiedene Dinge.

Wobei ein Mensch nicht zwangsläufig Schlimmes tut, nur weil er Mensch ist. Das ist eher Eigenheit von Kulturkreisen.

Auch wenn man gern würde, was ich bestens nachvollziehen kann ^^

Vielleicht bin ich ja ein Meerschwein, das im Körper eines Menschen geboren wurde? 😉

@Aluna

Und leider ist das, was man selber machen kann, zu wenig wenn die meisten anderen Menschen einfach so weitermachen

Das war gar nicht als Begründung um nichts zu tun gemeint, sondern ist leider die Realität. Ganz ohne Zukunftsvision 😀
So bleiben muss das natürlich nicht.

Greta ist mir unsympatisch und ich glaube ihr verdienst wird überbewertet. Aber kann ja jeder machen was er will/kann.
Wahrscheinlich wäre sie mir sympatischer wenn sie konkret etwas aktiv nachhaltig beitragen würde zur realtistschen Lösung anstatt vor dem Parlament zu hocken.
Und von solchen Symbol-Aktionen wie in die USA zu segeln, halte ich auch nicht viel. Sie ist weder die Erste noch die Letzte die mit einem Segelboot den Atlantik überquert, die anderen haben nur nicht "CO2 Frei" dazu geschrieben. Außerdem wird dadurch nicht eine Person weniger fliegen wenn sie in die USA muss, denn 3 Wochen Zeit für die Überfahrt muss man auch erst einmal haben.

Aber wenn es den einen oder anderen dazu bringt nicht mit dem SUV spazieren zu fahren weil das Wetter so schön ist, ist ja auch etwas gewonnen.

M.M.n. muss man erst einmal mit den "niedrig hängenden Früchten" anfangen, denn das kann jeder zu sofort machen. Z.B. sollte jeder Haushalt ein Plugin PV Modul haben/bekommen, von der Steuer absetzbar und gut (spart im deutschen Strommix ~138Kg CO2 pro Modul/Haushalt/Jahr). Ist aber halt nicht so nett wie Sitzstreiks und in die Kamera lächeln 😉 Außerdem kostet es Geld...
btw. ich habe eins (bald mehrere mit Ziel 60% Strom-Autarkie) und erzähle gerne verschiedenen Personen davon 😉

Eine Lösung wäre, um die Menschen zum Denken zu bewegen, dann die viel diskutierte CO2-Steuer, und zwar auf alles. Denn wenn es ums Geld geht, kommt Bewegung hinein, sonst bleibt alles beim Alten. Nur mit Geld, Gesetze und Regeln kann man nennenswerte Mengen der Bevölkerung bewegen. Traurig aber wahr.
Oder glaubt jemand ersthaft, das ohne Verbot von Glühbirnen die Verbreitung von LEDs-Birnen so wäre wie sie heute ist?

Hey Aluna

Willkommen im Forum 🙂

Gefällt mir, deine Einstellung, eine ökologische Lebensweise ist mir auch sehr wichtig.

Bezüglich Haltbarkeit und geplanter Obsoleszenz:

Ja, es fällt auf, dass die neuen Smartphones und Laptops so gebaut sind, dass die Akkus nicht wechselbar sind. Und die Leute kaufen sie trotzdem, da ja die neue Kamera zwei Megapixel mehr hat. Und es hat ja noch so einen praktischen (und Datenschutzrechtlich überhaupt nicht riskanten) Fingerprint-sensor... ^^

Ich boykottiere auch alles, wo der Akku nicht wechselbar ist, oder sonstige Vorkehrungen zur schlechteren reparier- oder upgradebarkeit vorgenommen wurden.

- Ich habe eine Microwelle, die über 20 Jahre alt ist.
- Einen Toaster, der auch schon älter als 30 sein müsste.
- Mein Reise-Netbook ist 10 Jahre alt, und da die Festplatte kurz davor war, den Geist aufzugeben, habe ich sie durch eine SSD ersetzt. Der Akku ist auch bald unbrauchbar und wird dann auch ersetzt. (Dank Lubuntu und SSD läuft es jetzt auch wieder brauchbar schnell)
(Achja, alles oben erwähnte habe ich mir nicht gekauft, sondern wurde mir geschenkt, da die Leute etwas neues gekauft haben)

Irgendwie habe ich so den Verdacht, dass früher noch nicht so oft (wie in den meisten heutigen Geräten) die Obsoleszenz geplant wurde..
Aber ich denke es ist auch einfacher geworden, mit Sotware und komplexer Hardware, die Obsoleszenz zu planen, und zu verstecken.

Abgesehen von Markenqualität kaufen fällt mir sonst noch ein:

- Wenn was kaputt geht, schaut z.B. auf einem Flohmarkt, nach alter, langlebiger Technik. Diese hält nicht nur meistens deutlich länger, sondern lässt sich, wenn sie irgendwann dann doch den Geist aufgibt, (leichter) reparieren.

- Wenn möglich Industrie- (z.B. Industrie-Waschmaschine) oder Militärstandard verwenden, (Da in diesen Bereichen höhere Anforderungen herschen, halten die Sachen länger)

Geplante Obsoleszenz ist soviel ich weiss in den meisten Ländern nicht genau geregelt, bzw. würde unter Betrug fallen, aber leider ist es oft schwer, diese nachzuweisen, und es gibt viele Grauzonen (Stichwort eingebauter Akku)

Hier gerade etwas interessantes gesehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geplante_Obsoleszenz#Deutschsprachige_L%C3%A4nder

"Einem Gutachten für die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen aus dem Frühjahr 2013 hingegen zufolge geben die Haushalte in Deutschland pro Jahr schätzungsweise 101 Milliarden Euro mehr aus als nötig, weil die Haltbarkeit vieler Produkte künstlich reduziert worden sei"

Was man damit alles Gutes machen könnte, anstatt die Umwelt zu zerstören...?

PS: Finde die Idee hinter dem Shiftphone auch super. 🙂
Falls mein Galaxy S4 Active (aus dem Jahr 2013) unreparierbar kaputt gehen würde, und ich mir ein neuen Smartphones kaufen wollte, wäre das mein Favorit. (Bzw. das SHIFTmu Bundle, falls das Netbook dann defekt ist)
Aber vermutlich würde ich mir ein gebrauchtes S4 oder S5 active kaufen, da man diese schon sehr günstig bekommt, und gebraucht ist es ja auch noch ökologischer.

 

Danke 🙂

Und es hat ja noch so einen praktischen (und Datenschutzrechtlich überhaupt nicht riskanten) Fingerprint-sensor... ^^

Warum Leute sowas freiwillig verwenden, ist mir auch immer schon ein absolutes Rätsel

Irgendwie habe ich so den Verdacht, dass früher noch nicht so oft (wie in den meisten heutigen Geräten) die Obsoleszenz geplant wurde..

Das ist faktisch so. Technische Geräte für jedermann gibts ja noch gar nicht so lang. Meine Großeltern kannten zB. noch den gemeinsamen Dorf-Fernseher, wo alle schauen gegangen sind. In der ersten Generation, wo die Leute sich so Gerätschaften leisten konnten, haben die sich natürlich bombastisch verkauft. In der nächsten sind die dann wohl drauf gekommen, dass die Verkaufszahlen nicht mehr so gut sind, weil schon alle alles haben und es sich ja ewig hält. Den Rest kann sich jeder zusammen reimen.

Nachteil bei alten Geräten ist allerdings die Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Ich bin etwas überrascht, dass du für einen 10 Jahre alten Laptop noch Akkus findest.

Und Shiftphones kann man auch gebraucht kaufen 😉

Zitat von Niels am 27. August 2019, 18:54 Uhr

Greta ist mir unsympatisch und ich glaube ihr verdienst wird überbewertet. Aber kann ja jeder machen was er will/kann.
Wahrscheinlich wäre sie mir sympatischer wenn sie konkret etwas aktiv nachhaltig beitragen würde zur realtistschen Lösung anstatt vor dem Parlament zu hocken.

[...]

M.M.n. muss man erst einmal mit den "niedrig hängenden Früchten" anfangen, denn das kann jeder zu sofort machen. Z.B. sollte jeder Haushalt ein Plugin PV Modul haben/bekommen, von der Steuer absetzbar und gut (spart im deutschen Strommix ~138Kg CO2 pro Modul/Haushalt/Jahr). Ist aber halt nicht so nett wie Sitzstreiks und in die Kamera lächeln 😉 Außerdem kostet es Geld...

Stimmt, es ist echt frech, dass eine 16-jährige Jugendliche lieber vor dem Parlament hockt und in die Kamera lächelt und dadurch versucht, die ganzen Erwachsenen zum Umdenken und Handeln zu motivieren (was nach Umfragen bereits bei 1/4 der Bevölkerung funktioniert), statt selbst einfach Teil einer realistischen Lösung zu sein und sich zum Beispiel für ein paar Hundert Euro ein Plugin-PV-Modul für ihre Eltern zu kaufen. Der Einfluss wäre natürlich viel gewaltiger, wenn Greta selbst 138Kg CO2 pro Modul/Haushalt/Jahr spart.

Zudem bin ich mir sicher, privat unternimmt Greta überhaupt nichts für den Klimaschutz und wird jeden Tag mit ihrem SUV ihrer Mutter zur Schule gefahren (außer freitags, da muss sie zu den Demos um rumzusitzen), isst jeden morgen eine Scheibe Brot mit einer ganz dicken Scheibe Fleischwurst drauf und kocht Kaffee mit einer Kapselmaschine mit Aluminiumkapseln.

Nur mit Geld, Gesetze und Regeln kann man nennenswerte Mengen der Bevölkerung bewegen. Traurig aber wahr.
Oder glaubt jemand ersthaft, das ohne Verbot von Glühbirnen die Verbreitung von LEDs-Birnen so wäre wie sie heute ist?

Okay, dann machen wir einfach nichts, außer uns um unseren eigenen Einflussbereich zu kümmern und warten darauf, bis Politiker von ganz alleine entsprechende Gesetze verabschieden. Sollen die da oben doch die Menschen motivieren, was zu machen. Mit Gesetzen und so.

Aber wenn es den einen oder anderen dazu bringt nicht mit dem SUV spazieren zu fahren weil das Wetter so schön ist, ist ja auch etwas gewonnen.

Genau das passiert doch, siehe zum Beispiel hier https://www.watson.de/international/greta%20thunberg/849522230-umfrage-fridays-for-future-und-greta-thunberg-beeinflussen-deutsche

 

@stoliver Ich bin zwar in jedem Punkt deiner Meinung, aber ich bin bewusst nicht auf Niels eingegangen, um hier keinen Streit darüber auszulösen. Davon gibts in Tageszeitungs-Kommentaren bereits ausreichend und zielführend ist kein einziger davon. Mir ist es unverständlich, wieso ein Mädchen, das sich vorbildlicher verhält, als alle Personen, die ich kenne (inklusive mir selbst) und nichts anderes tut, als Leute zu inspirieren und zu warnen, um unser Ökosystem zu retten, ständig die Emotionen hochgehen lässt und zum Streitthema wird.

Anfangen kann und soll jeder, wo ers für richtig hält. Wichtig ist, dass angefangen wird. Dass nach der ersten Kleinigkeit nicht aufgehört wird. Und dass sich die Leute, die eh was tun wollen, nicht auch noch unnötig in die Haare kriegen. So entfremdet man sich nur von einander und zerstört wichtiges Potenzial, sich gegenseitig zu motivieren und zu inspirieren.

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