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Frei mit 40

Hallo liebe Forengemeinde,

ich habe mich nach einigen Wochen des Mitlesens angemeldet um meine "Geschichte" zu erzählen, vielleicht auch ein paar Tips zu bekommen, mich mit Gleichgesinnten auszutauschen und natürlich auch gerne an meiner Vorgehensweise teilhaben zu lassen.

Das "Konzept" des Frugalisten ist mir noch gar nicht lange bekannt, zum ersten Mal las ich vor etwa einem Jahr einen Artikel im Netz und fühlte mich von den Ideen direkt angesprochen bzw. konnte viele meiner eigenen Interessen und Verhaltensweisen in vielen Bereichen wiederentdeckten und mich damit identifizieren.

Zu meiner Situation:

 Ich bin 35 Jahre alt und wohne in einer Kleinstadt an der Nordseeküste.

Nachdem ich nach meinem Studium ein paar Jahre in diversen Firmen als Ingenieur gearbeitet und mir etwas Geld auf die Kante gelegt hatte, kaufte ich ein stark sanierungsbedürftiges Eigenheim das ich neben meinem Vollzeitjob in 5 Jahren harter Arbeit komplett kernsanierte und dafür zwischenzeitlich auch im Berufsleben pausierte. Aufgrund der vielen Eigenleistungen und der Möglichkeit Sondertilgungen zu leisten sowie stets enthaltsamer Lebensweise ist die Immobilie nun seit diesem Jahr, 7 Jahre nach dem Erwerb bis auf einen minimalen Restbetrag schuldenfrei. Mit meiner Mitbewohnerin zusammen bewohne ich darin eine 60 Qm Wohnung im Erdgeschoss und vermiete das DG. Ein ebenfalls kernsaniertes separates freistehendes kleines EFH auf dem selben Grundstück vermiete ich nach baurechtlicher Umnutzung zusätzlich als Ferienwohnung. Durch diesen Zugewinn habe ich mich vor drei Jahren entschlossen meinen gut bezahlten Job als Ingenieur aufzugeben und habe jetzt einen einfach gestrickten Teilzeitjob im öffentlichen Dienst (60-70 Stunden/Monat) der mir in Umfang und Art der Tätigkeit viel Freude bereitet, wenig anstrengend ist und trotz nur mäßiger Bezahlung ausreicht um alle harten Grund und- Fixkosten zu decken. Zudem verhilft er mir zu günstiger Krankenversicherung und sozialer Absicherung. Ich bin Alleinverdiener, meine Mitbewohnerin ist nicht berufstätig.

Als ich vor zweieinhalb Jahren die Gelegenheit hatte, für vernünftiges Geld ein Baugrundstück in guter Lage zu kaufen erwarb ich es im Bieterverfahren, erhielt durch solides Konzept den Zuschlag für die Ausschreibung und bebaute es mit einem Mehrfamilienhaus. Es macht etwas Aufwand für die Hausverwaltung die ich selbst übernommen habe aber es trägt sich über die Zeit der Tilgung und unter Berücksichtigung der Steuerabgaben quasi ohne Gewinn/ Zuzahlung, wobei durch die Tilgungszahlungen natürlich weiterhin Vermögenszuwachs entsteht.

Die Idee bei der Konditionierung des Baukredits der Immobilie war es, neben einer vernünftigen Altersabsicherung zusätzlich „günstig“ an frei verfügbares Kapital zu kommen.

Mit den Mieteinnahmen aus den maximal möglichen 5 tilgungsfreien Jahren ( durch Afa Sonderabschreibung vier Jahre lang quasi keine Steuer auf die Bruttomieteinnahmen ) kann ich über die nächsten drei Jahre nun gut 300.000 Euro an risikofreiem und vor allem frei verfügbarem Kapital zu lediglich 0,7 % Sollzinsen "erwirtschaften". Zwischenzeitlich habe ich mich mit Geldanlage beschäftigt und mir bei der Deka ein meiner Meinung nach recht gut gestreutes ETF Portfolio angelegt das ich seit 3 Monaten mit 5000,- monatlich und über die nächsten 5 Jahre besparen werde und hoffe durch die zeitlich versetzte Sparrate den aktuellen Seitwärtstrend ( und der derzeitigen Überbewertung des Marktes warscheinlich bald einsetzenden Abwärtsbewegung der Kurse) entgegenwirken zu können – ich denke jedoch dass Negativzins und die derzeit brutal hohe Inflation auch keine bessere Option darstellen.

Wir leben beide recht enthaltsam und benötigen und „gönnen“ uns kaum Luxusartikel, bauen einen Teil unserer Nahrungs und-Genussmittel selbst an ( Gemüse, Hühner, Tabak, Wein) und kommen so mit 1500€ im Monat gemeinsam sehr gut über die Runden. Hinzu kommt eine über die Jahre recht gut gefüllte Hobbykasse die ich monatlich mit 500 Euro bespare und an der ich mich auch gerne gelegentlich bedienen ohne zu geizen wenn mir danach ist ( ich habe da so einen Tick mit alten Bussen...), die aber auch durch gelegentliche Verkäufe meiner Bastelprojekte wieder aufgefüllt wird. Wir kommen derzeit also mit rund 2000€ pro Monat gut über die Runden, könnten aber auch Schmerzfrei auf 1500€ reduzieren wenn es die Situation erfordert. Mein derzeitiges Nettoeinkommen aus Vermietung, Ferienhaus und Teilzeitjob beläuft sich auf ca. 3000€ so dass wir wenn man es zusammenrechnet eine Sparrate von gut 1000€ bzw. knapp 30% erzielen, gelegentlich auch mehr. Unsere Ausgaben scheinen vielleicht recht hoch, jedoch habe ich mit Haus und Hof etwas mehr Grundkosten und finanziellen Aufwand als z.b. in einer Mietwohnung, möchte aber auch die Vorzüge nicht missen.

Ich hatte mir mit 30 das Ziel gesetzt, in 5 Jahren (mit 40) finanziell komplett unabhängig zu sein und aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auszusteigen oder sie auf ein für die Krankenversicherung nötiges Minimum zu reduzieren, allerdings steht bei mir noch Familienplanung auf dem Zettel und die soziale Absicherung ( KV, BU, PV etc. ) sind ebenfalls nicht unerheblich kostspielig, vor allem wenn es potenziell eine ganze Familie zu ernähren gilt und ich habe durch das MFH auch einen ordentlichen Kredit an der Backe den ich zwar zuverlässig tilgen kann, der aber im Hinterstübchen auch gelegentlich etwas Unsicherheit und Kopfzerbrechen bereitet und wenig Spielraum durch Mietausfälle zulässt.

Zur besseren Einordnung fasse ich meine derzeitige finanzielle Situation nochmal kurz in Zahlen zusammen:

 

Vermögen:

  • Selbst bewohntes schuldenfreies Eigenheim mit derzeit ca. 600.000€ Marktwert.
  • Vermietetes Mehrfamilienhaus mit derzeit ca. 1.800.000€ Marktwert und einer Restschuld von 1.200.000€
  • 30.000€ auf dem Girokonto, 15.000 im Depot und ca. 50.000€ Sachwerten (div. Oldtimer mit guter Wertsteigerung)

In Summe ergibt das inkl. Diversen Sachwerten und Rücklagen ein Nettovermögen von etwa 1.300.000€ , zudem zahlreiche Optionen und somit Grundlage für weiteres Vorgehen:

 

Bruttoeinnahmen:

  • Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung: 85.000€ p.a.
  • Einnahmen aus Ferienhaus: 30.000€ p.a.
  • Einnahmen aus sozpfl. Beschäftigung: 15.000€ p.a.

Durchschnittliches Nettoeinkommen: ca. 36.000€ p.a. Zzgl. seit inkl. diesem Jahr und für eine Dauer von vier Jahren 70.000€ p.a.

Es bestünde die Möglichkeit nach Ablauf der 10 Jahres-Frist nach und nach Wohnungen der MFH steuerfrei zu veräußern (mit 45 Jahren) um gebundenes Kapital zu lösen. Auch wäre eine weitere Immobilie die ich über ein Endfälliges Darlehen finanziere denkbar da ich dann die kompletten Mieteinnahmen zur Verfügung habe und den Kredit letztlich durch den Verkauf dieser oder einer anderen Immobilie begleichen kann und unter zwar deutlichen Verlusten aber dennoch hohe Einnahmen aus Zeiten jenseits meiner Regelaltersrentenzeit vorziehen kann. Und auch habe ich noch die Möglichkeit mein ETF Portfolio aufzulösen um Einlagen und Zinsen zum Ende der Zinsbindungsfrist bzw. Laufzeitverlängerung in Tilgung zu „investieren“ wenn der Leitzins und somit auch Baukredite wieder ein deutlich Höheres Niveau ( also überinflationär und damit nicht mehr lukrativ) annehmen und mich gleichzeitig von den Schwankungen der Finanzmärkte zu lösen da jene aus Mieteinnahmen deutlich geringer ausfallen.

Letztlich fühle ich mich mit dem Gesamtkonstrukt relativ breit aufgestellt.

Gerne möchte ich anknüpfend an diesen Vorstellungspost hier im Forum einige Aspekte meiner Vermögensbildung bzw. einer Art der möglichen Vorgehensweisen konstruktiv diskutieren und freue mich auf regen Austausch.

 

VG aus dem Hohen Norden,

Frugi85

Hallo Frugi,

 

Zitat von Frugi85 am 7. August 2021, 12:37 Uhr

Es macht etwas Aufwand für die Hausverwaltung die ich selbst übernommen habe aber es trägt sich über die Zeit der Tilgung und unter Berücksichtigung der Steuerabgaben quasi ohne Gewinn/ Zuzahlung, wobei durch die Tilgungszahlungen natürlich weiterhin Vermögenszuwachs entsteht.

Das heisst wenn dir Mieter ausfallen wird es schwierig den Kredit zu tilgen?

recht gut gestreutes ETF Portfolio angelegt das ich seit 3 Monaten mit 5000,- monatlich und über die nächsten 5 Jahre besparen werde

Das ist ein zu kurzer Zeitraum um an der Börse verlässlich Gewinn zu erwirtschaften

 

und hoffe durch die zeitlich versetzte Sparrate den aktuellen Seitwärtstrend

Welcher "aktuelle Seitwärtstrend"? Der MSCI World hat dieses Jahr bereits mit über 15% rentiert?!

( und der derzeitigen Überbewertung des Marktes warscheinlich bald einsetzenden Abwärtsbewegung der Kurse) entgegenwirken zu können – ich denke jedoch dass Negativzins und die derzeit brutal hohe Inflation auch keine bessere Option darstellen.

Und warum bleibst du dann nicht bei Immobilien, mit denen du dich ganz gut auszukennen scheinst? Gerade Immobilien gewinnen in einer Inflation doch an Wert.

Wir leben beide recht enthaltsam und benötigen und „gönnen“ uns kaum Luxusartikel, bauen einen Teil unserer Nahrungs und-Genussmittel selbst an ( Gemüse, Hühner, Tabak, Wein)

Ihr baut Wein in Norddeutschland an? Na dann Prost.

und kommen so mit 1500€ im Monat gemeinsam sehr gut über die Runden. Hinzu kommt eine über die Jahre recht gut gefüllte Hobbykasse die ich monatlich mit 500 Euro bespare und an der ich mich auch gerne gelegentlich bedienen ohne zu geizen wenn mir danach ist ( ich habe da so einen Tick mit alten Bussen...), die aber auch durch gelegentliche Verkäufe meiner Bastelprojekte wieder aufgefüllt wird. Wir kommen derzeit also mit rund 2000€ pro Monat gut über die Runden, könnten aber auch Schmerzfrei auf 1500€ reduzieren wenn es die Situation erfordert.

Na was denn nun? 1500€, oder 2000€? Und dann für die Busse noch 500€?
Zwischen 1500€ und 2500€ ist eine ziemlich gewaltige Spanne

Mein derzeitiges Nettoeinkommen aus Vermietung, Ferienhaus und Teilzeitjob beläuft sich auf ca. 3000€ so dass wir wenn man es zusammenrechnet eine Sparrate von gut 1000€ bzw. knapp 30% erzielen, gelegentlich auch mehr.

Und hat deine "Mitbewohnerin" auch ein Einkommen? Ansonsten wäre das natürlich relativ dünn.

Unsere Ausgaben scheinen vielleicht recht hoch, jedoch habe ich mit Haus und Hof etwas mehr Grundkosten und finanziellen Aufwand als z.b. in einer Mietwohnung, möchte aber auch die Vorzüge nicht missen.

1500€ bis 2500€ für zwei Personen erscheinen nicht "relativ hoch", wie kommst du darauf?

Ich hatte mir mit 30 das Ziel gesetzt, in 5 Jahren (mit 40) finanziell komplett unabhängig zu sein und aus sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung auszusteigen oder sie auf ein für die Krankenversicherung nötiges Minimum zu reduzieren, allerdings steht bei mir noch Familienplanung auf dem Zettel und die soziale Absicherung ( KV, BU, PV etc. ) sind ebenfalls nicht unerheblich kostspielig, vor allem wenn es potenziell eine ganze Familie zu ernähren gilt und ich habe durch das MFH auch einen ordentlichen Kredit an der Backe den ich zwar zuverlässig tilgen kann, der aber im Hinterstübchen auch gelegentlich etwas Unsicherheit und Kopfzerbrechen bereitet und wenig Spielraum durch Mietausfälle zulässt.

Ich hoffe im Oberstübchen und nicht im Hinterstübchen 😉

Zur besseren Einordnung fasse ich meine derzeitige finanzielle Situation nochmal kurz in Zahlen zusammen:

 

Vermögen:

  • Selbst bewohntes schuldenfreies Eigenheim mit derzeit ca. 600.000€ Marktwert. 

Das nutzt dir erst einmal überhaupt nicht, solange du es nicht verkaufst. Ob es nun 200.000€, oder 800.000€ wert ist, letztlich ist es nur ein Dach über deinem Kopf, dass dir keinen Cashflow generiert, aber für Instandhaltungskosten sorgt.

  • Vermietetes Mehrfamilienhaus mit derzeit ca. 1.800.000€ Marktwert und einer Restschuld von 1.200.000€ 

Wie hoch ist hier dein positiver Cashflow? Das ist eigentlich die entscheidende Frage, die ich aus deinem Post aber nicht herauslesen kann. Und wann ist der Bunker abgezahlt?

  • 30.000€ auf dem Girokonto, 15.000 im Depot und ca. 50.000€ Sachwerten (div. Oldtimer mit guter Wertsteigerung)

Das ist im Grunde vernachlässligbar.

In Summe ergibt das inkl. Diversen Sachwerten und Rücklagen ein Nettovermögen von etwa 1.300.000€ , zudem zahlreiche Optionen und somit Grundlage für weiteres Vorgehen:

Mit einem investierten  Vermögen von 1.300 Mio € hättest du 52.000€ sichere Entnahmerate. So wie ich dich verstehe hast du nicht mal eine unsichere Entnahmerate in der Höhe.

Bruttoeinnahmen:

  • Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung: 85.000€ p.a.
  • Einnahmen aus Ferienhaus: 30.000€ p.a.
  • Einnahmen aus sozpfl. Beschäftigung: 15.000€ p.a.

Durchschnittliches Nettoeinkommen: ca. 36.000€ p.a. Zzgl. seit inkl. diesem Jahr und für eine Dauer von vier Jahren 70.000€ p.a.

Nettoeinnahmen sind von Interesse.

Es bestünde die Möglichkeit nach Ablauf der 10 Jahres-Frist nach und nach Wohnungen der MFH steuerfrei zu veräußern (mit 45 Jahren) um gebundenes Kapital zu lösen.

Aber du wolltest ja eigentlich mit 40 Jahren aufhören.

Auch wäre eine weitere Immobilie die ich über ein Endfälliges Darlehen finanziere denkbar da ich dann die kompletten Mieteinnahmen zur Verfügung habe und den Kredit letztlich durch den Verkauf dieser oder einer anderen Immobilie begleichen kann und unter zwar deutlichen Verlusten aber dennoch hohe Einnahmen aus Zeiten jenseits meiner Regelaltersrentenzeit vorziehen kann. Und auch habe ich noch die Möglichkeit mein ETF Portfolio aufzulösen um Einlagen und Zinsen zum Ende der Zinsbindungsfrist bzw. Laufzeitverlängerung in Tilgung zu „investieren“ wenn der Leitzins und somit auch Baukredite wieder ein deutlich Höheres Niveau ( also überinflationär und damit nicht mehr lukrativ) annehmen und mich gleichzeitig von den Schwankungen der Finanzmärkte zu lösen da jene aus Mieteinnahmen deutlich geringer ausfallen.

Ja, die Schwankungen aus Mieteinnahmen haben auch in die positive Richtung deutlich geringere Schwankungen.

Letztlich fühle ich mich mit dem Gesamtkonstrukt relativ breit aufgestellt.

Dein komplettes Vermögen ist in Immobilien gebunden die, wenn ich es richtig verstehe, auch noch alle in der gleichen Stadt, oder mindesten Region liegen. "Relativ breit aufgestellt" sieht anders aus.

 

Mir ist dein Cashflow noch nicht wirklich klar. Vom eigentlichen Vermögen her müsstest du schon lange finanziell frei sein. Da aber ein grosssteil davon in einer selbstgenutzten Immobilie steckt ist es schwer für dich dies zu nutzen.
Wenn du das Haus verkaufen und zur Miete irgendwo wohnen, oder günstigeres Eigentum erwerben würdest, wärst du wahrscheinlich frei.

Grüsse vom Sparschwein.

Moin Sparschwein,

Danke dir für deine Kommentare. Einiges hast du vielleicht nicht richtig gelesen oder richtig verstanden. Ich versuche das nochmal verständlicher zu machen und zu ergänzen 😉

 

Das heisst wenn dir Mieter ausfallen wird es schwierig den Kredit zu tilgen?

Nicht wirklich. Die ersten vier Jahre ist ohnehin fast egal was passiert - da zahle ich nur Zinsen und tilge nicht. Zudem kann ich es mit 5% zusätzlicher Abschreibung über AFA abschreiben, also insgesamt 7% Abschreibung jährlich für vier Jahre (es handelt sich um ein KFW Haus das dem Wohnungsbauprogramm entspricht).

Die Mieteinnahmen der ersten vier Steuerjahre seit der Fertigstellung diesen Juni kann ich die gesamten Bruttomieteinnahmen also als Netto betrachten und auch der Duerchschnittssteuersatz für den Rest meiner Einahmen wird natürlich freundlich niedrig. Es reicht so weit dass ich für mindestens die nächsten drei jähre überhaupt keine Steuer zahlen müsste, je nachdem wieviel der Sonderafa ich in Anspruch nehme. Dieses Geld habe ich dann also auf der "hohen Kante". Das sind die etwa 300.000€ die ich so häppchenweise ins ETF Depot packe. Unter "normalen Umständen" muss ich da auch nicht ran.

Längerer Mietausfall ist sehr unwarscheinlich. Die läge ist sehr begehrt und ich habe meine Mieter sorgfältig ausgesucht - Mietwechsel werden selten sein und wenn dann kriegt man die Buden sehr gut wieder los, zudem ist der prozentuale mögliche Mietausfall sehr gering da es sich um 12 Wohneinheiten handelt. Ich denke das läuft. Es wird ja auch alle paar Jahre Mietanpassungen geben...

Das ist ein zu kurzer Zeitraum um an der Börse verlässlich Gewinn zu erwirtschaften

Ich sage nicht dass ich es nur für 5 Jahre im Depot halten will aber über 5 Jahre hinweg bin ich in der Lage monatlich große Summen einzuzahlen ( Sparplan mit 5000€ monatlich der 7000€ Bruttomieteinnahmen).

Die Idee dahinter war folgende:

Für den Bankkredit habe ich einen Sollzinssatz von nur 0,7%. Ich habe bewusst einen möglichst langen (und länger ging leider nicht) tilgungsfreien Zeitraum gewählt. Ja, ich zahle dadurch über die Gesamtfinanzierungslaufzeit von 30 Jahren mehr an Zinsen tun der Gesamtrechnung - allerdings habe ich mir durch Abschreibung und tilgungsfreien Zeitraum ermöglicht, so gesehen Cash ihv. gut 300.000€ zu generieren dass ich hintenrum mit nur 0,7% verzinsen muss. Wenn ich es ins Depot stecke und im selben Zeitraum der Kreditlaufzeit damit einen höheren Zuwachs Einfachren kann als die besagten 0,7%, so mache ich Gewinn. Bringt das Depot über die Laufzeit von z.b. 10 Jahren 5% Rendite, so habe ich 4,3% Gewinn erwirtschaftet mit einem Kapital dass ich ohne Immobilienkredit und dessen tilgungsfreier >zeit gar nicht gehabt hätte.

Diese Tilgungsfreie Zeit und das an Cash was dabei heraus kommt ist für die dann folgende Tilgung nicht erforderlich, das trägt sich dann wie oben beschrieben trotzdem. Es ist somit quasi als auf vier Jahre verteilte Sofortrendite zu sehen die ich gewinnbringend anlegen kann. Somit habe ich mein ursprüngliches Startkapital für das Projekt ( ca. 100.000€ für das Grundstück) gut um den Faktor 3 gehobelt. Was ich nun mit einer Rendite von 5% erreichen kann, dafür hätte ich mit meinem ursprünglichen Startkapital für das Projekt eine Rendite von 15% erzielen müssen. Oben drauf kommt noch die Rendite der Immobilie Ansicht ab dem fünften Jahr

Welcher "aktuelle Seitwärtstrend"? Der MSCI World hat dieses Jahr bereits mit über 15% rentiert?!

Ist richtig, ich habe das Portfolio aber erst seit2 Monaten, bin also auf einem Allzeithoch eingestiegen ( aber was will man machen...). Ich persönlich denke dass der Markt derzeit relativüberbewertet ist und tendenziell langsamer steigen oder auch eine Abwärtsphase einleiten wird - aber das ist meine persönliche Meinung, die muss man ja nicht teilen.

Und warum bleibst du dann nicht bei Immobilien, mit denen du dich ganz gut auszukennen scheinst? Gerade Immobilien gewinnen in einer Inflation doch an Wert.

das mache ich ja prinzipiell - es muss sich aber auch lohnen und nicht dauernd gibt es Grundstücke in guter Lage zur guten Preis. Ich habe die Option, da ich ein Doppelgrundstück zwischen zwei Parallelen Straßen habe, mein Hintergrundstück nochmal mit z.b. einem Doppelhaus zu bebauen (darf nur 1,5 Geschoss sein). Das werde ich aber erst in 1-2 Jahren machen wenn sich der ganze Coronakram gelegt hat der ggf. unnötige Probleme erzeugt - aber auch da werde ich wieder das gleiche wie oben beschriebene Muster Anwenden, bzw. will ich versuche ob ich dort über ein Endfälliges Darlehen bauen kann. Das wäre dann so die Größenordnung von 500.000€ über 10 Jahre, 5 davon erneut mit Sonderabschreibung. Generiert auch wieder viel frei verfügbare Kapital fürs ETF Depot zu einem Zinssatz von ca. 1,5% im Soll, wieder gestreut angelegt auf gut 5 Jahre. Fällt der Habenzinssatz des Depots hier wieder nicht unter den Sollzinssatz des Immobilienkredites, so ist die Differenz wieder ein netter Gewinn und das auch noch mit Zinseszins, das läppert sich.

Nach diesen 10 Jahren kann ich dann zur Volltilgung entweder das Depot verwenden oder bereits eine oder zwei Wohnungen aus dem MFH veräußern - oder ich trenne das Hintergrundstück ab und verkaufe die Bude samt Grundstück - dann kommen da auch nochmal gute zusätzliche mindestens 150.000€ an Grundstückswert raus. Das alles klappt aber auch noch ohne das bis dahin ins Depot eingelagerte Kapital das notfalls noch zur verfügung stünde. Auch hier hätte ich dann also wieder Habenzinsen auf gehobeltes Kapital erhalten. Der

Na was denn nun? 1500€, oder 2000€? Und dann für die Busse noch 500€?
Zwischen 1500€ und 2500€ ist eine ziemlich gewaltige Spanne

Wir brauchen 1500€ monatlich. Die Hobbykasse wird mit 500€ gefüttert. Das kann man aber auch lassen, da sie gut voltgefressen ist. Insgesamt, mit Hobbykasse, sind es also um die 2000€ Ausgaben monatlich.

Mit einem investierten  Vermögen von 1.300 Mio € hättest du 52.000€ sichere Entnahmerate. So wie ich dich verstehe hast du nicht mal eine unsichere Entnahmerate in der Höhe.

Ich kann nur erahnen was du damit meinst. Ggf. hat sich das ja aber auch schon durch meine anderen Antworten geklärt?

Bis ich 40 bin habe ich ja nun auch noch gut vier Jahre Zeit, da wird ohnehin erstmal gar nichts entnommen. Bis dahin arbeite ich erstmal Teilzeit weiter ( es ist ja nur eine drittel Stelle). Im Depot werden dann ( wenn der Aktienmarkt sich "normal gesund" verhält) wohl mindestens die bis dahin eingezahlten 400.000€ liegen. Das Mehrfamilienhaus wird bis dahin mit nur noch ca. einer Million Euro verschuldet sein, ist aber das doppelte wert. Selbst wenn ich dann nicht verkaufen würde um die Kohle ins Depot zu legen sondern es behalte. (es kostet so gesehen ja nichts während es weiter Rendite in F>arm von kostenneutraler Tilgung abwirft) habe ich ja immer noch weitere Einnahmequellen, was mich zu deiner nächsten gestellten Frage überleitet die da war:

Das nutzt dir erst einmal überhaupt nicht, solange du es nicht verkaufst. Ob es nun 200.000€, oder 800.000€ wert ist, letztlich ist es nur ein Dach über deinem Kopf, dass dir keinen Cashflow generiert, aber für Instandhaltungskosten sorgt.

Falsch, es generiert Cashflow denn es ist abgezahlt, was es einnimmt bringt also cash - und es nimmt was ein. Ferienhaus und die vermietete Dachgeschosswohnung bringen jährlich ca. 30.000€ Bruttomiete - das ist doch ganz nett 🙂 Ich muss hier ja nichts mehr tilgen. Durch die gewaltige Sonder-AFA vom Mehrfamilienhaus werden vier Jahre lang auch diese Einnahmen quasi steuerfrei sein. Mit 40 jähren dann läuft die Sonderafa aus und ich werden mit meinen Einnahmen als Grentsteuersatz den Spitzensteuersatz erreichen - da Machtb es dann steuerlich Sinn, mit "ehrlicher Arbeit" nur noch das zu verdienen was man an monatlichem Cash auch wirklich braucht - find eich Unfug, das dann teuer erwirtschaftete Netto dankweiter aufs Depot zu schleppen...

Mit dem Ferienhaus werde ich auch nicht aufhören, das werde ich weiterführen, das ist überschaubarer Aufwand. Geld vom Depot oder woher auch immer bräuchten wir dann nur in geringer Menge wenns mal nicht reicht, würden aber wohl nicht regelmäßig entnehmen und auch die Verwaltung der Mietwohnungen mache ich selbst weiter. Nur noch das tun zu müssen ist ja quasi schon Freiheit und Unbestimmtheit, das macht die Woche vielleicht so einen tag Arbeit, mit Ferienhaus 2 Tage, zeitlich fast voll frei einteilbar - quasi ein selbst generiertes Homeoffice für verwaltung des "Vermögens".

Dein komplettes Vermögen ist in Immobilien gebunden die, wenn ich es richtig verstehe, auch noch alle in der gleichen Stadt, oder mindesten Region liegen. "Relativ breit aufgestellt" sieht anders aus.

Das Mehrfamilienhaus habe ich dort erreichtet wo es sich "lohnt" und wo ich gleichzeitig was kriegen konnte und nicht dort wo ich wohne. In meinem fall ist das jetzt 400 km entfernt ( an der Ostseeküste) aber ich muss da ja auch nicht dauernd vor Ort sein, die Verwaltung geht per Post und Mail und den Rest macht eine Hausmeisterfirma die ihren Sitz drei Straßen weiter hat.

Und klar ist das Vermögen gebunden - aber ohne die Häuser hätte ich es ja auch gar nicht. Ich kann ja selbst entscheiden wann ich es als nötig empfinde hier zu verkaufen. Beide Objekte liefern jedenfalls gute 5% Rendite. Viel besser macht das Depot das ja auch nicht unbedingt, vor allem aber nicht so planbar und sicher. Wenn ich aber Geldnot bekomme, so kann ich ja nach und nach Eigentumswohnungen verkaufen aber dafür muss ich erstmal mit den Einnahmen vom Ferienhaus nicht mehr klar kommen und dann auch noch das Depot mit 400.000@ Inhalt aufgebraucht haben. Das ist zwar nicht unmöglich aber doch recht unwahrscheinlich.

 

Ich hoffe das klärt einiges auf. Klingt das solide?

 

VG

Frugi85

PS. Wein wächst hier tatsächlich gar nicht so schlecht. Der Nachbar hat die ganze Terrasse voll damit- schmecken gut die Früchte. Wir machen unseren Wein allerdings aus Äpfeln und der ist sau lecker - das sind tolle Gastgeschenke oder Mitbringsel auf Geburtstagen oder über die Festtage, ebenso wie selbst eingemachtes an Gemüse und Marmelade aus dem Garten 🙂

 

 

ich hab da grad nochmal überarbeiten wollen um Zusatzinfos einzufügen und Rechtschreibung zu berichtigen, leider hat das wohl zu lange gedauert und nun konnte das nicht abgesendet werden und ich kann nicht mehr editieren - doof - ggf. kann ein admin den obenstehendes ähnlichen Beitrag entfernen.

 

Daher hier nochmal...

 

Moin Sparschwein,

Danke dir für deine Kommentare. Einiges hast du vielleicht nicht richtig gelesen oder richtig verstanden. Ich versuche das nochmal verständlicher zu machen und zu ergänzen 😉

 

Das heisst wenn dir Mieter ausfallen wird es schwierig den Kredit zu tilgen?

Nicht wirklich. Die ersten vier Jahre ist ohnehin fast egal was passiert - da zahle ich nur Zinsen und tilge nicht, habe ich da Mietausfälle geht eben weniger cash ins Depot. Zudem kann die Herstellungskosten (ich habe es ja neu gebaut) mit 5% zusätzlicher Sonder-AFA abschreiben, also insgesamt 7% Abschreibung jährlich für vier Jahre, danach nur noch 2% (es handelt sich um ein KFW Haus das dem Wohnungsbauprogramm entspricht).

Die Mieteinnahmen der ersten vier Steuerjahre seit der Fertigstellung diesen Mai kann ich so gesehen  also als Netto betrachten und auch der Durchschnittssteuersatz für den Rest meiner Einahmen wird natürlich freundlich niedrig. Es reicht so weit, dass ich für mindestens die nächsten drei jähre überhaupt keine Steuer auf alle meine auch sonstigen Einnahmen zahlen müsste, je nachdem wieviel der Sonderafa ich in Anspruch nehme, da muss man mal mit dem Steuerberater rechnen was am effektivsten ist. Dieses Geld habe ich dann also auf der "hohen Kante". Das sind die etwa 300.000€ die ich so häppchenweise ins ETF Depot packe. Unter "normalen Umständen" muss ich ans Depot auch erstmal nicht ran

Längerer Mietausfall ist sehr unwarscheinlich. Die Lage ist sehr begehrt und ich habe meine Mieter sorgfältig ausgesucht - Mietwechsel werden selten sein und wenn, dann kriegt man die Buden sehr gut wieder los ( Fahrstuhl, behindertengerecht, Pflegedienstanbindung etc. ), zudem ist der prozentuale mögliche Mietausfall sehr gering da es sich um 12 Wohneinheiten handelt. Ich denke das läuft. Es wird ja auch alle paar Jahre Mietanpassungen geben...

Das ist ein zu kurzer Zeitraum um an der Börse verlässlich Gewinn zu erwirtschaften

Ich sage nicht dass ich es nur für 5 Jahre im Depot halten will aber über 5 Jahre hinweg bin ich in der Lage monatlich größere Summen einzuzahlen ( Sparplan mit 5000€ monatlich der 7000€ Bruttomieteinnahmen). Meine normale Sparrate von min. 1000€ monatlich bleibt ja auch noch weiterhin bestehen und kann durch den gesenkten Steuersatz wohl auch noch größer ausfallen

Die Idee dahinter war folgende:

Für den Bankkredit habe ich einen Sollzinssatz von nur 0,7%. Ich habe bewusst einen möglichst langen (und länger ging leider nicht) tilgungsfreien Zeitraum gewählt. Ja, ich zahle dadurch über die Gesamtfinanzierungslaufzeit von 30 Jahren mehr an Zinsen in der der Gesamtrechnung - allerdings habe ich's mir durch Abschreibung und tilgungsfreien Zeitraum ermöglicht, so gesehen Cash ihv. gut 300.000€ zu generieren dass ich hintenrum mit nur 0,7% verzinsen muss. Wenn ich es ins Depot stecke und im selben Zeitraum der Kreditlaufzeit damit einen höheren Zuwachs einfahren kann als die besagten 0,7% an Sollzinsen, so mache ich Gewinn. Bringt das Depot über die Laufzeit von z.b. 10 Jahren 5% Rendite, so habe ich 4,3% Gewinn erwirtschaftet mit einem Kapital dass ich ohne Immobilienkredit und dessen tilgungsfreier Zeit gar nicht gehabt hätte.

Diese Tilgungsfreie Zeit und das an Cash was dabei heraus kommt ist für die dann folgenden Tilgungszahlungen nicht erforderlich, das trägt sich dann wie oben beschrieben trotzdem so plus minus Null, wobei es nebenher noch mit monatlich 500€ einen Bausparvertrag bedient den ich bei der Finanzierung als Auflage der Bank mit abschließen musste und den ich mir von 10 Jahren auszahlen lassen kann.

Es ist somit quasi als auf vier Jahre verteilte Sofortrendite zu sehen die ich gewinnbringend anlegen kann. Somit habe ich mein ursprüngliches Startkapital für das Projekt ( ca. 100.000€ für das Grundstück) gut um den Faktor 3 gehebelt. Was ich nun mit einer Rendite von 5% erreichen kann, dafür hätte ich mit meinem ursprünglichen Startkapital für das Projekt eine Rendite von über den Daumen 15% erzielen müssen. Oben drauf kommt noch die Rendite der Immobilie Ansicht ab dem fünften Jahr.

Was habe ich also getan? :

Ich habe von für 100.000 Cash ein Grundstück gekauft und mir von der Bank 1,4 Millionen Euro für den Neubau eines MFH geliehen und muss dafür jährlich 1% Zinsen zahlen. Dank KFW-Zuschüssen wollen sie insgesamt 1,2 Millionen zurück. 300.000€ hole ich mir über 4 Jahre verteilt direkt zurück. Ziehe ich die 100.000€ Eigenkapital wieder ab, so habe ich mir letztlich bei der Bank 200.000€ für 0,7% Zinsen geliehen um es in Aktien ETFs zu investieren. Hätte ich direkt danach gefragt hätte man mic wohl ausgelacht oder komisch angeschaut.

Die anderen 1,2 Millionen geliehenes Geld Stecken dann im Haus und erwirtschaften 6% Rendite für ebenfalls 0,7% Zinsen, nur dass das eben gebunden ist.

Über den Umweg der Immobilie kann ich also 5% Rendite auf 1,3 Millionen Euro erzielen statt auf nur 100.000€. Aufs Startkapital untergerechnet entspricht das einer jährlichen Rendite von 50%. und verleiht mir 300.000 an Cash. Ich finde das super 🙂

Welcher "aktuelle Seitwärtstrend"? Der MSCI World hat dieses Jahr bereits mit über 15% rentiert?!

Ist richtig, ich habe das Portfolio aber erst seit 2 Monaten, bin also auf einem Allzeithoch eingestiegen ( aber was will man machen...). Ich persönlich denke dass der Markt derzeit relativ überbewertet ist und in "nächster Zeit" tendenziell langsamer steigen oder auch eine Abwärtsphase einleiten wird - aber das ist meine persönliche Meinung, die muss man ja nicht teilen, daher erhalte ich mir etwas cash zusätzlich zum Sparplan das ich nachschießen kann wenn die Kurse fallen oder crashen sollten.

Und warum bleibst du dann nicht bei Immobilien, mit denen du dich ganz gut auszukennen scheinst? Gerade Immobilien gewinnen in einer Inflation doch an Wert.

das mache ich ja prinzipiell - es muss sich aber auch lohnen und nicht dauernd gibt es Grundstücke in guter Lage und zum guten Preis - in "diesen Zeiten" ohnehin nicht. Ich habe noch die Option, da ich ein Doppelgrundstück zwischen zwei Parallelen Straßen habe, mein Hintergrundstück nochmal mit z.b. einem Doppelhaus oder kleinem MFH zu bebauen (darf nur 1,5 Geschoss sein). Das werde ich aber erst in 1-2 Jahren machen wenn sich der ganze Coronakram gelegt hat der ggf. unnötige Probleme erzeugt und wenn sich die Baumaterialpreise stabilisiert haben wenn nicht mehr alle verrückt spielen- aber auch da werde ich wieder das gleiche wie oben beschriebene Muster Anwenden, bzw. will ich versuche ob ich dort über ein Endfälliges Darlehen bauen kann. Das wäre dann so die Größenordnung von 400.000€ über 10 Jahre - fünf davon erneut mit Sonderabschreibung. Generiert auch wieder viel frei verfügbaren Kapital fürs ETF Depot zu einem Zinssatz von ca. 1,5% im Soll, wieder gestreut angelegt auf gut 5 Jahre. Fällt der Habenzinssatz des Depots hier wieder nicht unter den Sollzinssatz des Immobilienkredites, so ist die Differenz wieder ein netter Gewinn und das auch noch mit Zinseszins, das läppert sich.

Nach diesen 10 Jahren kann ich dann zur Volltilgung entweder das Depot verwenden oder bereits eine oder zwei Wohnungen aus dem MFH veräußern - oder ich trenne das Hintergrundstück ab und verkaufe die Bude samt Grundstück - dann kommen da auch nochmal gute zusätzliche mindestens 150.000€ an Grundstückswert raus, zusätzlich zu dem was es in der Zeit schon so "erwirtschaftet" hat, denn der Gegenwert des Hauses zum Kreis bleibt ja bestehen und wird sicher auch nicht großartig fallen. Das alles klappt also auch noch ohne das bis dahin ins Depot eingelagerte Kapital das notfalls noch zur verfügung stünde. Auch hier hätte ich dann also wieder Habenzinsen auf gehebeltes Kapital erhalten. Solange der Sollzinssatz der Bank unterhalb der Inflation liegt, bekomme ich das Geld für die Immobilienfinanzierung ja quasi "geschenkt" und zumindest für die nächsten 10 Jahre ist das ja vertraglich geregelt und der Fall 🙂 Immobilienwert und Mieteinnahmen jedenfalls sind ja stabil bzw. steigen mit den Verbraucherrpeisen entsprechend an

Na was denn nun? 1500€, oder 2000€? Und dann für die Busse noch 500€?
Zwischen 1500€ und 2500€ ist eine ziemlich gewaltige Spanne

Wir brauchen 1500-2000€ monatlich. Die Hobbykasse wird mit zusätzlich 500€ gefüttert. Das kann man aber auch lassen, da sie gut voltgefressen ist. Insgesamt, mit Hobbykasse, sind es also um die 2500€ Ausgaben monatlich, also so gesehen 1250€ pro Person.

Mit einem investierten  Vermögen von 1.300 Mio € hättest du 52.000€ sichere Entnahmerate. So wie ich dich verstehe hast du nicht mal eine unsichere Entnahmerate in der Höhe.

Ich kann nur erahnen was du damit meinst. Ggf. hat sich das ja aber auch schon durch meine anderen Antworten geklärt?

Bis ich 40 bin habe ich ja nun auch noch gut vier Jahre Zeit, da wird ohnehin erstmal gar nichts entnommen. Bis dahin arbeite ich in Teilzeit weiter ( es ist ja nur eine drittel Stelle die ich ggf. auch noch auf 25% runterschrauben kann wenn ich mich überfordert fühle). Im Depot werden dann ( wenn der Aktienmarkt sich "normal gesund" verhält) wohl mindestens die bis dahin eingezahlten 400.000€ plus "X" an Zinsen liegen. Das Mehrfamilienhaus wird bis dahin mit noch ca. 1,2 Mio Euro belastet sein, ist aber fast das doppelte wert. In Zehn. Jahren dann kann ich steuerfrei als Ganzes oder in Form einzelner Wohnungen verkaufen, je nach cashbedarf. Was ich nicht brauche kann ja weiterhin Rendite durch Mieteinnahmen einfahren.

Selbst wenn ich dann nicht verkaufen würde um die Kohle ins Depot zu legen sondern es behalte. (es kostet so gesehen ja nichts während es weiter Rendite in Form von kostenneutraler Tilgung abwirft) habe ich ja immer noch weitere Einnahmequellen, was mich zu deiner nächsten gestellten Frage überleitet die da war:

Das nutzt dir erst einmal überhaupt nicht, solange du es nicht verkaufst. Ob es nun 200.000€, oder 800.000€ wert ist, letztlich ist es nur ein Dach über deinem Kopf, dass dir keinen Cashflow generiert, aber für Instandhaltungskosten sorgt.

Falsch, mein Eigenheim mit Gedöns generiert Cashflow denn es ist abgezahlt, was es einnimmt bringt also cash - und es nimmt was ein. Ferienhaus und die vermietete Dachgeschosswohnung bringen jährlich ca. 30.000€ Bruttomiete - das ist doch ganz nett und der derzeitige Bärenteil meiner Bareinnahmen 🙂 Ich muss hier ja nichts mehr tilgen. Durch die gewaltige Sonder-AFA vom Mehrfamilienhaus werden vier Jahre lang auch diese Einnahmen quasi steuerfrei sein. Mit 40 jähren dann läuft die Sonderafa aus  (zumindest die vom jetzt gebauten MFH - bis dahin ist ja aber wohl auf dem Hintergrundstück noch was "gewachsen") und ich werde mit meinen Einnahmen als Grentsteuersatz den Spitzensteuersatz erreichen - da macht es dann steuerlich Sinn, mit "ehrlicher Arbeit" nur noch das zu verdienen was man an monatlichem Cash auch wirklich braucht - ich fände es Unfug, das dann teuer erwirtschaftete Netto weiter aufs Depot zu schleppen, da spare ich lieber 40% Arbeitszeit, das bringt eine größere "Zeitrendite" und um freie Zeit geht es ja schließlich bei der ganzen Sache 🙂

Mit dem Ferienhaus werde ich auch nicht aufhören, das werde ich weiterführen, das ist überschaubarer Aufwand. Geld vom Depot oder woher auch immer bräuchten wir dann nur in geringer Menge wenns mal nicht reicht, würden aber wohl nicht regelmäßig entnehmen und auch die Verwaltung der Mietwohnungen mache ich selbst weiter. Nur noch das tun zu müssen ist ja quasi schon Freiheit und Unbestimmtheit, das macht die Woche vielleicht so einen tag Arbeit, mit Ferienhaus 2 Tage, zeitlich fast voll frei einteilbar - quasi ein Homeofficejob für Verwaltung des "Vermögens".

Dein komplettes Vermögen ist in Immobilien gebunden die, wenn ich es richtig verstehe, auch noch alle in der gleichen Stadt, oder mindesten Region liegen. "Relativ breit aufgestellt" sieht anders aus.

Das Mehrfamilienhaus habe ich dort errichtet wo es sich "lohnt" und wo ich gleichzeitig was an Bauland in guter Lage kriegen konnte und nicht dort wo ich wohne, sonst sucht man ja ewig bis was passende kommt. In meinem Fall ist das jetzt 400 km entfernt (an der Ostseeküste) aber ich muss da ja auch nicht dauernd vor Ort sein, die Verwaltung geht per Post und Mail und den Rest macht eine Hausmeisterfirma die ihren Sitz drei Straßen weiter hat.

Und klar ist das Vermögen gebunden - aber ohne die Häuser hätte ich es ja auch gar nicht. Ich kann ja selbst entscheiden wann ich es als nötig empfinde hier zu verkaufen. Beide Objekte liefern jedenfalls gute 5% Rendite. Viel besser macht das Depot das ja auch nicht unbedingt, vor allem aber nicht so planbar und sicher. Wenn ich aber Geldnot bekomme, so kann ich ja nach und nach Eigentumswohnungen verkaufen aber dafür muss ich erstmal mit den Einnahmen vom Ferienhaus nicht mehr klar kommen und dann auch noch das Depot mit 400.000@ Inhalt aufgebraucht haben. Das ist zwar nicht unmöglich aber doch recht unwahrscheinlich.

 

Ich hoffe das klärt einiges auf. Klingt das solide?

 

VG

Frugi85

PS. Wein wächst hier tatsächlich gar nicht so schlecht. Der Nachbar hat die ganze Terrasse voll damit- schmecken gut die Früchte. Wir machen unseren Wein allerdings aus Äpfeln und der ist sau lecker - das sind tolle Gastgeschenke oder Mitbringsel auf Geburtstagen oder über die Festtage, ebenso wie selbst eingemachtes an Gemüse und Marmelade aus dem Garten 🙂

 

 

Du lehnst dich heute schon zurück; mit gutem Grund, denn ich denke, dass du gut aufgestellt bist. Keep going.

 

Ist deine Mitbewohnerin nicht deine Partnerin?

 

 

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Moin Karlmags,

Ist deine Mitbewohnerin nicht deine Partnerin?

Meine Mitbewohnerin ist aus allen Rechnungen erstmal auszuklammern. Sie hat quasi kein Einkommen und leidet an einer psychischen Erkrankung die es ihr nicht ermöglicht aktiv so am klassischen Arbeitslmarkt teilzunehmen wie man sich das vorstellt und wünscht und befindet sich auch in ambulanter Therapie. Faktisch wohnt sie bei mir erstmal ganz normal zur Miete (die ich auch regulär versteuere)  und bezieht ALG2. Da die guten Leute im Amt aber noch nicht fortschrittlich genug sind zu verstehen, was es bedeutet unter spontan auftretenden Angststörungen und Panikattacken zu leiden hat man lange versucht sie in irgendwelche sinnlosen Maßnahmen zu stecken in der man sie ( ebenfalls Akademikerin) versucht mit Beschäftigungstherapien wie dem lösen von Matheaufgaben auf Niveau der dritten Klasse auf eine Wiedereingliederung ins Berufsleben vorzubereiten. Solche Maßnahmen kosten den Staat im Monat um die 3000€ - bringen bei ihrem Krankheitsbild aber keinerlei Besserungen - es ist wirklich dummer Unfug und für den Steuerzahler nichts als eine teure Eingliederung ihrer Person in schöne Statistiken. Alleine schon regelmäßige erneute Therapiestunden durchzusetzen ist ein riesiger bürokratischer Aufwand. Da sie weitere Sinnlosmaßnahmen mittlerweile ablehnt ( was da so teilweise geboten wird ist schon der Hammer! ) ist ihr Regelsatz bis auf ein winziges Taschengeld quasi komplett wegsanktioniert worden. Sie hat einen kleinen Minijob mit Mindestlohn von ca. 2-3 Stunden pro Woche den sie zeitlich flexibel und ohne "Beaufsichtigung" und Kundenkontakt ausüben kann. Erfährt sie also während der Arbeitszeit eine Panikattacke, so kann sie diese in Ruhe aussitzen, wieder klar kommen  und dann weiter arbeiten und rechnet die Stunde "Panikpause" eben nicht mit ab - das ist auch schon des Öfteren so vorgekommen 🙁

Neben der kleinen Miete vom Amt die sie an mich abführt (250€ monatlich) hat sie somit noch etwa 130€ Cash im Monat ( 30€ vom Amt und 100€ vom Nebenjob), davon wiederum etwa 50€ Fixkosten.

Allerdings hilft sie mir auch deutlich über ihren nötigen Anteil hinaus bei der Hausarbeit, im Garten, mit den Hühnern und bei der Reinigung des Ferienhauses und kann im Gegenzug all meinen Besitz inkl. Autos, Werkzeuge, Verbrauchsmaterialien etc. frei "verwenden".

Über die letzten beiden Jahre ist eine dicke Freundschaft gewachsen und auch teilen wir gelegentlich das Bett miteinander - als Bedarfsgemeinschaft oder gar als Liebespaar im klassischen Sinn würde ich uns aber nicht bezeichnen. Sie hofft auf Einsicht beim Jobcenter und folgend bessere psychologische Betreuung aber da scheint kein Licht am Ende des Tunnels. 🙁

Es steht aber die Überlegung im Raum, dass ich sie perspektivisch auf sowas wie 600€-Basis im Bereich der Gleitzone fest einstelle. Sie würde dann Teile meiner Buchhaltungarbeiten und die Betreuung des Ferienhauses übernehmen, ohne den Druck zu bestimmten Zeiten "funktionieren" zu müssen sondern könnte Ihre Aufgaben zeitlich flexibel abarbeiten und somit trotz ihrer Einschränkungen wieder am Arbeitsmarkt aktiv werden und wäre zudem dann auch das Arbeitsamt los und ich kann das Gehalt steuerlich geltend machen.

Soviel dazu, schwierige Sache - vor allem für Sie - unsere Gesellschaft hat noch nicht wirklich verstanden dass psychische Leiden nicht bloß aus Spinnerei und Faulheit bestehen - schade!

 

Du lehnst dich heute schon zurück; mit gutem Grund, denn ich denke, dass du gut aufgestellt bist. Keep going.

Ich denke auch, aktive Vermögensbildung betreibe ich aber so gesehen effektiv erst seit 3 Jahren ( 2 Jahre Planungsphase, ein Jahr Bauphase für das MFH) und beginne folglich auch erst jetzt damit, ordentlich Cash zu sammeln und ins Depot zu befördern und wirklich zurücklehnen mag ich mich daher auch noch nicht. Zwar habe ich nur eine Drittel Stelle im öffentlichen dienst die ich mit zwei Arbeitstagen die Woche abdecken kann, allerdings benötige ich noch gut zwei Tage die Woche für Buchhaltung, Verwaltung der Ferienwohnung und Mietwohnungen und ein bis zwei Tage für "Planungsleistungen" ( ich habe das MFH selbst geplant und beschäftige mich derzeit viel mit der potenziellen Bebauung des Hintergrundstücks sowie mit der Strukturierung und Planung meiner Finanzen). So gesehen bin ich quasi schon "Vollzeit aktiv" nur dass sich das eben auf viele kleinere Baustellen verteilt - allerdings ist mein Alltag dadurch sehr vielfältig und abwechslungsreich 🙂

Der Wechsel von Ansparphase hin zu Zeiten der Entnahme wird mir psychisch sehr schwer fallen. Wenn am Monatsende kein Sparbetrag "übrig " bleibt, so schafft das in mir extreme innere Unruhe. Als privater Ferienhausvermieter ohne Anrecht auf staatliche Unterstützung hatte ich in den letzten 1,5 Jahren während der Pandemie stets Existenzängste da die Einnahmen deutlich eingebrochen sind. Zwar konnte ich durch Job und einige wenige Buchungen des Hauses immer noch all meine Ausgaben decken, kam mir aber extrem cashflow-arm vor und hätte ohne meinen Sozipfl. Job Spareinlagen anknabbern müssen.

Da ich ohne sozialversicherungspflichtige Tätigkeit Probleme hätte eine weitere Immobilie zu vernünftigen Konditionen über einen Baukredit finanzieren zu können ( bzw. finanzieren zu dürfen) und zudem extrem hohe Versicherungsbeiträge in der GKV anstünden, werde ich mich in naher Zukunft von meiner Tätigkeit als Angestellter noch nicht lösen können. Ich werde also vorerst im Bereich der Gleitzone bleiben müssen.

Wenn überhaupt, dann wäre jetzt ein guter Zeitpunkt die Tätigkeit zu "pausieren" da ich durch die hohe AFA-Abschreibung in den nächsten drei Jahren auch ohne Arbeitsstelle nur den Mindestsatz an die Krankenkasse abführen müsste - danach allerdings wird's wieder deutlich mehr, da läge ich dann auf Berechnungsgrundlage aller Meiner Einkünfte bei gut 800€ Krankenversicherung im Monat, dazu die 900€ Verdienstausfall zzgl. zur schlechteren Konditionierung eines weiteren Baukredits. Dafür bin ich dann wieder zu geizig und gehe für die Vermeidung eines Vermögensverlustes von fast 2000€ monatlich Leiber weiterhin zwei tage die Woche malochen...

Seht ihr das auch so oder bin ich da zu ängstlich und pessimistisch? Zudem: es ist zwar noch unklar, wann und und mit wem - aber ich möchte schon auch gerne noch Familie gründen und auch das kann bzw. sollte und möchte ich nicht zu weit in die Zukunft schieben , schließlich setze ich Kurs auf die 40...

 

Was ggf. auch noch Erwähnung finden sollte ist ein potenziell recht großes Erbe das irgendwann in hoffentlich möglichst ferner Zukunft auf mich zusteuert.

Meine Eltern sind beide in den hohen 60ern und ich wünsche Ihnen noch viele tolle jähre und dass sie mich erst verlassen wenn ich in etwa ihrem Alter bin. Irgendwann wird es aber soweit sein und dann erwartet mich ein Erbe aus Immobilien mit einem derzeitigen Marktwert von gut 2 Millionen Euro die bis dahin alle schuldenfrei sind.

Ich mag das allerdings in meine " Planungen" nicht mit einrechnen und möchte da nicht spekulieren. Im Besten Fall verbringen sie damit einen schönen Lebensabend und verzehren einen guten Teil ihres Vermögens  - das letzte Hemd hat keine Taschen...

Vom Wunschdenken ewig lebender Eltern zurück in die Realität und demographische Statistik:

Wenn in 30 Jahren meine Eltern mit Mitte 90 das zeitliche segnen so ist dann ein Erbe von mindestens einer Million Euro zu erwarten, zudem darauf resultierende Mieteinnahmen. zeitgleich ist das Mehrfamilienhaus abgezahlt und schuldenfrei. Da hänge ich dann mit Mitte 60 mit monatlichen Mieteinnahmen von mindestens Netto 10.000€ und wüsste nun nicht so recht was ich damit anfangen sollte.

Besser wäre es, einen Teil dieser Finanzkraft "verlustbehaftet" lieber ins "hier und jetzt" zu holen...

...und so stelle ich gelegentlich meinen eigenen Unabhängigkeitsplan in Frage und überlege dann doch ob ich nicht alles an "Arbeit" abgebe, das Ferienhaus und meine Wohnung vermiete, Die Immoverwaltung zeitweise an eine Firma übertrage und die nächsten 4 Jahre an sehr gutem cashflow doch nicht komplett ins Depot stecke sondern jetzt in jungen und gesunden Jahren in z.b. eine mehrjährige Weltreise investiere und dann alle paar jähre eine der Wohnungen des MFH verkaufe um bei Bedarf neuen Cashflow zu erzeugen bis die besagten 30 jähre abgelaufen sind und Nachschub aus Erbschaft kommt...

Die möglichen Optionen verwirren und verunsichern mich in den Plänen meiner Vorgehensweise. Zwar ist das sicherlich "Leiden auf hohem Niveau", dennoch muss ich da Entscheidungen treffen die zu komplett Kontoversen weiteren Vorgehensweise führen...

VG

Frugi85

 

 

 

 

 

 

 

Du bist vermögend und privilegiert. Existenzängste sind bei dir Fehl am Platze. Aber Ängste sind nicht immer rational. Deine Freundin kann dir ein Lied davon singen.

Bringe die Szenarien auf Papier, bringe Zahlen mit ein.  Aber beschränke dich nicht auf zwei Szenarien, Investment und Weltreise schließen sich nicht aus: Da du ein genügsamer Zeitgenosse zu sein scheinst, wirst du hohe Beträge investieren können, obwohl du die Welt bereist.

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Spannende Lebensgeschichte und tolle Leistung.
Du bist intelligent genug um Dinge voranzutreiben und reflektiert genug um zu erkennen dass eine aufzehrende und anspruchsvolle Vollzeittätigkeit nicht zur Steigerung der Lebensqualität beiträgt.

Du brauchst eine sinnvolle, verantwortungsvolle  Aufgabe die dich erfüllt und positiv fordert. Vielleicht ist es der Job im öffentlichen Dienst nicht?

Eine Familie könnte ein Weg sein. Dann aber die Weltreise?

Die Existenzängste sind bei Frugis nicht untypisch, schließlich haben sie positive Energie beim Existenzaufbau.

Vielleicht fehlt dir derzeit einfach etwas die Orientierung zur nächsten Lebensdekade?

Vielen Dank für eure Antworten und Anregungen!

Das mit der Weltreise ist nicht in Stein gemeißelt. Obwohl das seit langem ein Traum ist und ich auch bereits das Fahrzeug dafür gebaut bzw. umgebaut habe (das ist beispielsweise ein aus der Hobbykasse finanziertes Projekt) muss ich ggf. erkennen dass ich da in einem Interessenkonflikt feststecke und man im Leben nicht alles was man gerne möchte auch umsetzen kann. Warscheinlicher ist es also, dass in den nächsten drei bis vier Jahren noch eine weitere Immobilie geplant und gebaut wird und ich entsprechende Planungen und Umstrukturierungen des Gartengrundstücks vorantreiben "muss". Auch wird in dieser Zeit Familienplanung mehr und mehr zum Thema werden.

Vielleicht fehlt dir derzeit einfach etwas die Orientierung zur nächsten Lebensdekade?

damit liegst du also vielleicht gar nicht so falsch.

Du bist vermögend und privilegiert. Existenzängste sind bei dir Fehl am Platze. Aber Ängste sind nicht immer rational. Deine Freundin kann dir ein Lied davon singen.

Okay, Existenzangst ist in der Tat etwas anderes. Das hätte ich vielleicht in Gänsefüßchen setzen sollen, die muss ich sicher nicht haben. Ich bin ein relativ guter "Lebenskünstler", wenns hart auf hart kommt dann nehme ich Scheiße und mache daraus Bonbon - aber momentan ist vor lauter Optionen nicht wirklich klar wohin die Reise geht und ich verbringe viel Zeit damit, meine finanzielle Zukunft zu in allen möglichen Varianten zu "zerdenken"...

Dabei kann mir sicherlich auch niemand helfen, ich muss mich für einen Weg entscheiden und damit happy werden. Was ich aber gerne machen würde ist, einige der möglichen Szenarien hier im Forum offen zu legen und Gegenchecken zu lassen auf Dinge, die ich ggf. falsch interpretiere, die Denkfehler enthalten oder die man ggf. besser und effizienter lösen kann. Schließlich ist das Forum voll mit "Experten" die irgendwie alle im selben Wasser schwimmen und sich über ähnliche Dinge Gedanken gemacht haben oder ebenfalls noch selbst im Prozess stecken.

Bringe die Szenarien auf Papier, bringe Zahlen mit ein.

Das habe ich schon probiert - es ist wirklich sehr komplex und in den Nachtschichten auf der Arbeit erstelle ich nach und nach Ein Excelrechenblatt mit dem es mir anschließend leichter fallen soll mit verschiedenen Zahlen zu rechnen und somit Optionen zumindest überschlägig durchzurechnen.

Ich bin gesundheitlich derzeit fit und leistungsfähig - allerdings wird das nicht ewig so bleiben, ich habe ein paar Vorerkrankungen die sich mit zunehmendem Alter bemerkbar machen und einschränkend wirken. Ich gebe mich daher auch nicht der Illusion hin, Dinge im Alter nachzuholen die ich in jungen Jahren "verpasst" habe. Umso wichtiger ist es mir daher aber auch dass ich gut und mit vielen Sicherheiten plane da ich mit Mitte 50 voraussichtlich nicht einfach wieder normal arbeiten gehen kann wenn der "Ausstieg" durch versiegenden cashflow oder unvorhersehbare Ereignisse zusammenbricht. Da es dann aber eine ggf. 5-köpfige Familie zu ernähren gilt und ich nicht nur für mich selbst sorgen muss, halte ich es für sicherer die nächsten vier Jahre noch durchzuziehen, Erfahrungen mit Aktiendepots etc. und im Vermietgeschäft zu sammeln und dann eben erst mit 40 die Reißleine zu ziehen, auch wenn einige mögliche Szenarien mir suggerieren dass das prinzipiell auch schon sofort umsetzbar wäre, wenn auch mit relativ viel Unsicherheit...

 

 

 

Zitat von Frugi85 am 9. August 2021, 19:33 Uhr

Das mit der Weltreise ist nicht in Stein gemeißelt. Obwohl das seit langem ein Traum ist und ich auch bereits das Fahrzeug dafür gebaut bzw. umgebaut habe (das ist beispielsweise ein aus der Hobbykasse finanziertes Projekt) muss ich ggf. erkennen dass ich da in einem Interessenkonflikt feststecke und man im Leben nicht alles was man gerne möchte auch umsetzen kann. Warscheinlicher ist es also, dass in den nächsten drei bis vier Jahren noch eine weitere Immobilie geplant und gebaut wird und ich entsprechende Planungen und Umstrukturierungen des Gartengrundstücks vorantreiben "muss". Auch wird in dieser Zeit Familienplanung mehr und mehr zum Thema werden.

Mal darüber nachgedacht, dass du auf Reisen deine Angebetete treffen könntest?^^

Bzgl. Familienplanung reden wir hier ja über ungelegte Eier..

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Hallo Frugi85, ohne dass jetzt durchzukalkulieren, für mich macht das den Eindruck, dass du dir die Sache gut überlegt hast und dass das Konstrukt gut funktionieren wird, solang es keinen größeren Einbruch im Immobilien- und Mietmarkt gibt. Genau in die Richtung würd ich an deiner Stelle dann auch mal Stresstests durchkalkulieren. Bei der Cashflowrechnung noch beachten, dass die anfänglichen Werte immobilienseitig mit den Jahren etwas nachlassen, weil die zu Beginn hohe Miete bei Neubau über die ersten Jahre kaum wächst, später die AfA inflationsbedingt die Steuerlast weniger reduziert.

Cool, dass du bei allem noch deine Freundin/Mitbewohnerin so stark unterstützt, das kostet bestimmt auch viel Kraft!

Zitat von Muslime_Frugi am 9. August 2021, 18:10 Uhr

Spannende Lebensgeschichte und tolle Leistung.
Du bist intelligent genug um Dinge voranzutreiben und reflektiert genug um zu erkennen dass eine aufzehrende und anspruchsvolle Vollzeittätigkeit nicht zur Steigerung der Lebensqualität beiträgt.

Du brauchst eine sinnvolle, verantwortungsvolle  Aufgabe die dich erfüllt und positiv fordert. Vielleicht ist es der Job im öffentlichen Dienst nicht?

Eine Familie könnte ein Weg sein. Dann aber die Weltreise?

Die Existenzängste sind bei Frugis nicht untypisch, schließlich haben sie positive Energie beim Existenzaufbau.

Vielleicht fehlt dir derzeit einfach etwas die Orientierung zur nächsten Lebensdekade?

Mal wieder ein paar kleine, aber umso wertvollere Gedankenanstöße auch für mich. Danke @muslime_frugi.

 

@frugi85

Das klingt ja wirklich alles sehr solide. Meine/unsere "Rücklagen" sind in ähnlichem Maße immobilienlastig. Allerdings bin ich schon 53, dafür mit Familie (Frau und zwei schulpflichtige Kinder 9 und 12). Wenn mir der Ausstieg mit ca. 60 gelingt, bin ich zufrieden. Wo an der Ostsee steht eigentlich Deine Immobilie? Interessiert mich als Eigentümer zweier MFH an der Ostsee in guter Lage in einer Stadt mit viel Potential. 😉

Moin zusammen,

@cosmic68

Wo an der Ostsee steht eigentlich Deine Immobilie? Interessiert mich als Eigentümer zweier MFH an der Ostsee in guter Lage in einer Stadt mit viel Potential. 😉

Ich sende dir dazu gerne eine PN - ich möchte bei diesen öffentlich im Netz diskutierten Themen gerne "unterm Schirm" bleiben und nicht sofort für eventuell vorhandene Mitlesen aus meiner Umgebung direkt identifizierbar sein da der Großteil meines Umfeldes nichts von meinen Investments und Zukunftsplänen weiß und ich das auch gerne so halten möchte...

 

Edit: ich sehe gerade dass es hier keine Möglichkeit zu geben scheint private Nachrichten zu senden - oder finde ich das nur nicht?

LG

Frugi85

@frugi85 Die Möglichkeit der Sendung von PN habe ich hier auch nicht gefunden. Habe Dir eine Mail geschickt.

Zitat von Cosmic68 am 10. August 2021, 9:53 Uhr

Interessiert mich als Eigentümer zweier MFH an der Ostsee in guter Lage in einer Stadt mit viel Potential. 😉

Und, wo sind deine beiden Häuser? Wohnst du dort auch?

Zitat von Privatier am 10. August 2021, 10:58 Uhr
Zitat von Cosmic68 am 10. August 2021, 9:53 Uhr

Interessiert mich als Eigentümer zweier MFH an der Ostsee in guter Lage in einer Stadt mit viel Potential. 😉

Und, wo sind deine beiden Häuser? Wohnst du dort auch?

@privatier Na in einer Mittelstadt mit Potential und direktem Zugang zum Bodden. 😉

Wir wohnen selbst in einem der beiden Häuser, die gerade mal 6-7 Minuten vom Marktplatz entfernt sind und doch in ruhigen Seitenstraßen liegen. In den 17 Jahren habe ich als Vermieter und Mitbewohner bisher wirklich nur gute Erfahrungen mit dieser Konstellation gemacht, wobei ich mir meine Mieter auch aussuchen kann. Wir bewohnen dort 130qm (ursprünglich nur Dachgeschoss mit knapp 80qm, später dann eine darunter liegende Wohnung mit dazu genommen und mit dem DG verbunden) von 350qm Wohnfläche. Das Grundstück geht nach Südwesten, sehr ruhige, ab dem frühen Vormittag vollsonnige Hoflage. Das zweite Haus liegt nur eine Straße entfernt. Derzeit läuft dort die Aufteilung in ETW, was etwas mehr finanzielle Flexibilität (oder zumindest die Möglichkeit dazu) schaffen soll.