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Finanzielle Unabhängigkeit trotz unsicherer Berufssituation? Ich versuche es!

Hallo zusammen,

ich habe länger überlegt mich hier anzumelden und mich letztendlich dafür entschieden, weil mir in meinem persönlichen Umfeld der Austausch über das Thema Geld fehlt.
Ganz zu schweigen davon, das es auf wenig Verständnis stösst, Geld nicht für Konsumgüter auszugeben und somit an seinem Lebensstil "sparen", aber dafür später ein Leben ohne Fremdbestimmung zu führen.

Der Frugalisten Blog ist mir schon seit ein paar Jahren aufgefallen und ich konnte mich direkt mit dem vorhaben von Oliver identifizieren und finde es schön hier im Forum zu stöbern und Beiträge von gleichgesinnten zu lesen!

Mittlerweile habe ich mir ein System aufgebaut, womit es mir ohne grosse Mühe oder das Gefühl von Verzicht gelingt ~68% meines Nettoeinkommens zu sparen. Das ziehe ich auch schon seit etwas mehr als 3 Jahren in der Form durch.
Zuvor hatte ich meine Schulden (bafög, Studiendarlehen, diverse kleine Konsumschulden) in den ersten 2 Jahren im Beruf abbezahlt.
Nach 5 Jahren komme ich somit auf ein Vermögen von 172.000€, das zur Zeit nicht mehr Investiert ist. Insgesamt sind etwa 10.000€ davon aus Kursgewinnen erzielt worden.
Da ich davon ausgehe in den nächsten 2 Jahren sehr viel weniger zu verdienen (arbeite in einem Nieschenjob der üblicherweise mit einem unterem Mittelschicht Gehalt bezahlt wird) und vielleicht sogar eine längere Umschulung machen zu müssen, ist mein grösstes Problem mit diesem Hintergrund, die richtige Anlageform zu finden. Das Ziel ist allerspätestens in 5 Jahren meine monatlichen Kosten decken zu können.
Ziel sind 450.000€ ich bin jetzt 32 Jahre.

Vielen Dank für das Durchlesen und ich wünsche allen die ein ähnliches Ziel verfolgen, viel Durchhaltevermögen gegen den Strom zu schwimmen und die Motivation an dem Ziel festzuhalten!

Na dann mal herzlich willkommen.

Mir bleibt als Handwerker bei solchen Zahlen echt die Spucke weg; 172000 € in 5 Jahren d.h. im Umkehrschluss ~ 2866 € im Monat. Klar lässt man Zinsen und Co. mal aussen vor sind es sicher immernoch eine Sparsumme von 2000 € pro Monat; soviel verdient man als Handwerker nichtmal Netto im Monat.

Wahnsinn; und du zählst dich zur unteren Mittelschicht? Dann bin ich wohl schon Unterschicht...

...irgendwie traurig.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich Ihre Zielformulierung richtig verstanden habe (?), daher gan kurz meine Zusammenfassung, auf dei sich dann auch meine Antwort bezieht.

Sie haben aktuell 172.000 €, könnne wahrscheinlich ab demnächst nix mehr groß sparen (also 0,-) und wollen dennoch in 5 Jahhren 450.000  € haben um davon Ihre Grundkosten zu decken.

Ich erkenne da einen logischen Bruch, denn gäbe es einen Weg aus 172 Tsd in 5 Jahren 450 Tsd zu machen entspräche das einer jährlichen Rendite von irgendwie 27 %. Und das sicher und dauerhaft, was ja hieße, dass wenn es die gäbe, Sie bei 450 Tsd in jedem folgenden Jahr (27%Rendite) ca. 120 Tsd Euro übrig hätte, was ja sicher mehr als Ihre beschrieben Grundkosten sein sollten.

Hier können Sie auch leicht erkennen, dass das wohl nicht zu erwarten ist. Langfristig können Sie an den Märkten im guten Fall 6-9 % Rendite erwarten, was für Sie bedeuten würde: 172 Tsd*8%/a=234 Tsd € nach 5 Jahren, wobei das linear laufen müsste, was unrealistisch ist.

Also mein Fazit: Realistische Ziele setzen oder ins Spielkasino, oder dann halt Derivate kaufen an der Börse, was jedoch auch reines Glücksspiel ist.

 

Hallo und willkommen.

Mit 32 bereits so ein Vermögen angespart. Respekt und Hut ab. Als ich so alt war gab es leider keine Frugalisten Informationen in der heutigen Form.

Diesen Vorteil könnten noch viel mehr junge Menschen nutzen, wenn die Schulen den Umgang mit Geld interessant bzw. überhaupt rüber bringen würden.

Da das geringe Einkommen nur in den nächsten 2 Jahren da ist, liegt dem Sparziel sicher nichts planbares im Wege.

Das vorhandene Kapital ist offensichtlich nicht in einer buy and hold Strategie investiert. Da stellt sich jetzt die Frage der Rendite bzw. dem Inflationsschutz.

Einstieg und Ausstieg selbst zu wählen ist mit einem großen Timing Risiko verbunden. Andererseits ist das bei der großen Sparquote auch kein Problem. Die Inflationsverluste und evtl. Kursverluste werden einfach mit neuem Geld weg gespart . Weiterhin viel Spaß und ein sorgenfreies, gesundes Leben. Und gute Entscheidungen bei der Geldanlage.

Das untere Mittelschicht Gehalt ist hoffentlich nicht ernst gemeint ? Fehlende Vergleichswerte vermute ich. Über 3 TEUR netto Steuerklasse 1 mtl. ist in meinen Augen untere "Oberschicht" auf das Nettoeinkommen bezogen. Bitte um Ergänzung wenn Teile des Vermögens nicht aus der eigenen Sparquote kommen.

 

3 Tage Woche. Teilzeitarbeit.

ersteinmal herzlichen Dank für die Willkommensgrüsse!

ich habe den Text leider etwas missverständlich formuliert und möchte zunächst kurz zu den Unklarheiten etwas schreiben die aufgekommen sind.

@absprung_2020
Wenn Sie davon ausgehen das ich ab morgen nichts mehr Sparen kann, dann haben Sie natürlich absolut recht.

Es gibt für mich einen worst-case und einen best-case - deswegen auch im Titel der Zusatz "ich versuche es", da es bei mir beruflich so unvorhersehbar ist. Es kann sein das ich morgen gekündigt werde und in 3 Monaten arbeitssuchend bin, oder das ich noch 2 Jahre weiterhin meine Stelle behalte.

Meine Hoffnung wäre das ich noch 1-2 Jahre meine Anstellung inkl. Verantwortung/Bezahlung behalte. Wieviel ich danach Sparen kann, ist durch die grosse Differenz zwischen dem was Marktüblich gezahlt wird und dem was ich verdiene so gross ist. Aber bei +- 0 werde ich sehr wahrscheinlich nicht landen. Es wird aber BEDEUTEND weniger sein.

Also ja, eine gute Renditemöglichkeit zu finden um das Ziel nach 5 Jahren zu erreichen wird trotzdem schwer und risikobehaftet sein.

@badner
"arbeite in einem Nieschenjob der üblicherweise mit einem unterem Mittelschicht Gehalt bezahlt wird"

der Satz bezog sich wirklich darauf das Mein Job -normalerweise- mit einem eher niedrigen Gehalt bezahlt wird. Mein aktuelles Gehalt ist alles andere als niedrig und das stufe ich wie mein vorredner auch, als hoch ein.
Vielleicht in dem Zuge auch kurz was zu meiner aktuellen Sparrate. Mein Gehalt hat sich in den letzten 5 Jahren stark entwickelt. Zu Anfang lag die Sparrate noch bei ca. 1400€, jetzt bei ca. 3500€. Das liegt auch daran, das meine Fixkosten sich nach unten entwickelt haben. 1-Zimmer Wohnung, keine Konsumausgaben, kein Auto etc. ich lebe im Grunde wie ein Student, was mir aber abgesehen von dem Wunsch nach einer etwas grösseren Wohnung sehr gut gefällt 🙂

@49er
In meinem ersten Arbeitsjahr als ich von keinem, beziehungsweise negativen Einkommen (bezog wie erwähnt bafög) während des Studiums und zwischenzeitlicher Arbeitslosigkeit, plötzlich soviel Geld zur Verfügung hatte, war ich auch kein Frugalist. Ich hatte zwar nie in einer tollen Wohnung gelebt oder viel für mein tägliches Leben ausgegeben, aber ich hatte mir nach einem Jahr ein sehr teures Auto gekauft das mich letztendlich auch sehr viel Geld gekostet hat. Das war mit einer der Auslöser, warum ich nun diesen Weg eingeschlagen habe.
Und ja, ich bin da ganz auf ihrer Seite. Wie man verantwortungsvoll mit Geld umgeht sollte Teil der Schulbildung sein - ebenso wie man sich vor Aufmerksamkeitsraub durch Werbung/social media schützt, bezungsweise bewusster lebt.

"Das vorhandene Kapital ist offensichtlich nicht in einer buy and hold Strategie investiert. Da stellt sich jetzt die Frage der Rendite bzw. dem Inflationsschutz."

und das ist auch das grosse Fragezeichen aktuell bei mir. Es gibt verschiedene Ideen, die so 70% fertiggedacht sind, aber ich habe das Gefühl ich bin noch nicht so weit/kompetent genug wirklich konkreter zu werden. Ich arbeite daran 🙂

Vielen Dank für die Rückmeldungen, es macht wirklich Spass diese zu lesen.

Steht da keine Abfindung im Raum wenn du deinen Job verlierst?