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Exit-Strategie im Job

Hallo Leute,

ich hatte letzte Woche ein echtes Schlüsselerlebnis im Job. Auf den Punkt gebracht, ohne auf die Hintergründe einzugehen, ich will in dem Laden nicht mehr weiter arbeiten. Allerdings sehe ich nach vielen Jahres Voll-Einsatzes nicht ein, dass ich ohne Abfindung den Laden verlasse...gleichzeitig soll dies mein Einstieg in die Privatiers-Ebene sein.

Bitte keine moralischen Aspekte in diesem Thread.

Auch weiß ich, dass ich einfach kündigen und auf die Abfindung verzichten kann - ich möchte es aber nicht.

Gibt es hier Erfahrungen oder Vorschläge bzgl. einer Exit-Strategie mit Abfindung. Sprich Entlassung provozieren....

Ein Ex Kollege hatte einfach die Arbeit eingestellt, die Firma konnte damit nicht umgehen. Das war einfach noch nie da. Dann gab es ein Gespräch, dann noch ein Gespräch , irgendwann kam die Kündigung .  Abfindung war nicht riesig, man hat sich auf bezahlte Freistellung geeinigt.  Firmenzugehörigkeit nur wenige Jahre.  Das hat ihm immerhin ein halbes Jahr gebracht, bezahlt ohne Arbeit

oder auf die Chefs zugehen,die Differenzen aufzeigen, und konkret um ein Angebot bitten.

Jap, kenne auch ein paar die das so gehandhabt haben wie @TakeTwo sagt. Einer ist zb immer 2-3 Stunden zu spät gekommen, hat kaum gearbeitet, früher gegangen, sehr viele Minusstunden gemacht etc. Er wurde dann irgendwann gekündigt und hat die Minusstunden noch geschenkt bekommen.

Ein anderer hat sich permanent krankschreiben lassen wegen Rückenschmerzen und Nackenschmerzen, war nie da, ist aber trotzdem viel unterwegs gewesen privat und wurde dann unter anderem im Bierzelt gesehen und bei einigen anderen Aktivitäten. Der Chef hat ihn dann gekündigt, er hat auf Abfindung geklagt und sie auch bekommen.

Denke Möglichkeiten gibt es da schon.

Egal wie es ausgeht,  ist schon ein gutes Gefühl in so einem Fall nicht auf Gedeih und Verderb auf den Job Angewiesen zu sein, finde ich.

Das denke ich mir auch oft 😀

Ich bin zwar hier das Küken und habe "nur" 6 Jahres-Nettogehälter angespart bis jetzt aber damit kann man trotzdem eine Weile auskommen im Notfall falls man sich umorientieren will 😀

Hallo Geldanleger,

 

wenn du es in deinem Job nun wirklich nicht mehr aushälst, solltest du meiner Meinung nach einen Cut machen. Da du auf die Abfindung nicht angewiesen bist, gibt es für dich keinen guten Grund, weiter in dem Unternehmen, das dich unglücklich macht, zu arbeiten.

 

Jegliche "Racheaktionen" wie z. B. - extra zu spät kommen - oder - weniger arbeiten - gehen meist zu Lasten deiner Kollegen. Diese müssen deine Fehlzeiten ja dann irgendwie kompensieren.

Zitat von Arnim am 5. März 2021, 9:02 Uhr

Hallo Geldanleger,

 

wenn du es in deinem Job nun wirklich nicht mehr aushälst, solltest du meiner Meinung nach einen Cut machen. Da du auf die Abfindung nicht angewiesen bist, gibt es für dich keinen guten Grund, weiter in dem Unternehmen, das dich unglücklich macht, zu arbeiten.

 

Jegliche "Racheaktionen" wie z. B. - extra zu spät kommen - oder - weniger arbeiten - gehen meist zu Lasten deiner Kollegen. Diese müssen deine Fehlzeiten ja dann irgendwie kompensieren.

Ja das stimmt natürlich, aber er meinte ja dass der moralische Aspekt hier nicht besprochen werden soll 😀

Ich hatte selbst schon oft Mehrarbeit wegen solchen Kollegen.

Oh stimmt, den Satz hatte ich überlesen. Dann ziehe ich diesbezüglich meinen Kommentar zurück : )

Zitat von GeldanlegER am 4. März 2021, 20:07 Uhr

... letzte Woche ein echtes Schlüsselerlebnis im Job. Auf den Punkt gebracht, ohne auf die Hintergründe einzugehen, ich will in dem Laden nicht mehr weiter arbeiten. ... sehe ich nach vielen Jahres Voll-Einsatzes nicht ein, dass ich ohne Abfindung den Laden verlasse...

... Vorschläge bzgl. einer Exit-Strategie mit Abfindung. Sprich Entlassung provozieren....

ich denke, das kommt sehr auf die INDIVIDUELLEN Umstände an:

  • welches "Schlüsselerlebnis"?
  • was läuft da generell schief?
  • was für ein "Laden":
    öffentliche Verwaltung?
    irgendwas im "halb-öffentlichen" Bereich? (früher gerne mit "Bezahlung nach BAT" = ohne die sonst im öffentlichen Dienst üblichen Leckerlis)
    Kleinbetrieb?
    multinationaler Konzern?

 

Wenn du eine Abbauwelle in Sichtweite erwarten kannst abwarten. Einigermaßen die Arbeit machen um nicht die Kollegen zu belasten aber nicht gut verformen.

Wenn keine Abbauwelle in Sicht ehrlich sein und sagen dass dich die Arbeit belastet. Auf deine Vorbelasstung/Burnout verweisen.

Keine Lösungsvorschläge machen und warten was für eine Reaktion kommt.

Nicht unter Wert verkaufen. Nix vom Fuck You Money sagen. Wenn die Situation passt, dezent zu erkennen geben dass du den Wert deines Humankapital kennst und du davon abhängig bist.

Verhandeln halt. Du bist doch im Vertrieb.

Zitat von Muslime_Frugi am 5. März 2021, 11:49 Uhr

Wenn du eine Abbauwelle in Sichtweite erwarten kannst abwarten. Einigermaßen die Arbeit machen um nicht die Kollegen zu belasten aber nicht gut verformen.

Wenn keine Abbauwelle in Sicht ehrlich sein und sagen dass dich die Arbeit belastet. Auf deine Vorbelasstung/Burnout verweisen.

Keine Lösungsvorschläge machen und warten was für eine Reaktion kommt.

Nicht unter Wert verkaufen. Nix vom Fuck You Money sagen. Wenn die Situation passt, dezent zu erkennen geben dass du den Wert deines Humankapital kennst und du davon abhängig bist.

Wenn ein Angebot kommt und einigermaßen ok, nicht das letzte herausquetschen.

Verhandeln halt. Du bist doch im Vertrieb.

 

Erst einmal vielen Dank für alle Beteiligungen in diesem Fred - dürfte ja eher ein Rand-Thema sein.

@exit-tbd

Welches Schlüsselerlebnis? Ich nenne es mal mangelnde Wertschätzung - dies war der berühmte Tropfen, der das Fass......

Was läuft generell schief - nicht alles - aber ich bin mit dem Thema durch und suche nun den Exit....

Was für einer Laden? Multinationaler Konzern

@muslime_frugi - ich mag Deine Beiträge - sie bereichern mich. Deine Lösung liegt auf der Hand - man muss es manchmal nur aussprechen. Es geht eben gegen meine innerste Natur des "Vollgas-Mannes". Aber das klingt gut...

Zitat von GeldanlegER am 5. März 2021, 20:14 Uhr

Welches Schlüsselerlebnis? Ich nenne es mal mangelnde Wertschätzung - dies war der berühmte Tropfen, der das Fass......

Was läuft generell schief - nicht alles - aber ich bin mit dem Thema durch und suche nun den Exit....

Was für einer Laden? Multinationaler Konzern

Wie viele schon schrieben: es waere finanziell unklug, selber zu kuendigen. Ich wuerde beim naechsten "Jahresgespraech" mit dem Chef sagen, dass du unzufrieden bist, und du auch glaubst, dass es fuer die Firma besser waere, wenn ihr euch trennt. Benachdrucken kann man die Aussage das mit "Dienst nach Vorschrift".

Nach meiner Erfahrung in Multinationals werden da gerne mit Geld Aufwand und Unannehmlichkeiten vermieden. Ich z.B. hatte auf Prinzip was an dem eigentlich guten Abfindungsangebot zu meckern. Da wurde nicht im Detail drauf eingegangen, sondern einfach die Summe etwas erhoeht. Einfacher fuer alle, und man bleibt Freunde.

Die Frage die ich mir selber stellen würde ist, womit ich am besten leben kann.

Kann ich überhaupt wie hier gesagt wird die Arbeit einstellen, oder stresst mich das vielleicht sogar? Es bedeutet ja möglicherweise Monate lang Konflikte mit Chefs und Kollegen, Streit und ein Ende mit gegenseitiger Abneigung. Wie du selber sagst: "Es geht gegen die Natur des Vollgas-Mannes", der eigentlich leisten will und daraus auch Anerkennung schöpft.

Ich würde das Gespräch mit deinem Chef suchen und durchblicken lassen, dass du gegen eine Abfindung gehen würdest. Natürlich nicht sagen, dass du ein Vermögen hast und in die finanzielle Unabhängigkeit willst, sondern deutlich machen, dass du im Job unzufrieden bist.

Bedenke auch, dass erst deine finanzielle Lage dir wohlmöglich die Augen geöffnet hat. Vielleicht erhalten 90% der Angestellten nicht die Anerkennung, die sie wünschen, aber weil sie arbeiten müssen, ignorieren sie diesen Umstand oder finden sich damit ab. Hat man die Möglichkeit über den Zaun auf die grünere Weide zu springen, erscheint die heimische Weide manchmal noch schlechter.

Meine persönliche Ausstiegsstrategie ist von Vollgas auf Teilzeit zu gehen. Ein Ausstieg muss nicht ganz und sofort sein. Das alles hängt aber davon ab, wie dein Arbeitgeber ist und welche Möglichkeiten du überhaupt hast bzw. wie groß die Abfindung wäre.

Hallo Andreas

es ist grundlegend richtig was du schreibst. Ich war mal vor einigen Jahren direkt betroffen in einem Sozialplan und habe die sehr unangenehmen Psychospiele der daraufhin geschulten HR am eigenen Laib erfahren.

Es kommen alle 2-3 Jahre Sozialpläne mit entsprechenden Folgen für die direkt betroffenen und den allgemeinen Betriebsfrieden.

dAll dies prägt und nimmt Distanz zu den von dir beschriebenen und wünschenswerten Eigenschaften.

In meiner Wahrnehmung im Bekanntenkreis hat der Dienstherr bei Beamten noch eine andere Fürsorgepflicht als ich sie in der Wirtschaft insbesondere großer Konzerne erlebe.

Genau deshalb wie schon öfters geschrieben ist TZ für mich keine Option. Es freut mich dass du diese Art der Arbeitswelt so nicht erleben musstest.

Zitat von GeldanlegER am 5. März 2021, 20:14 Uhr

...

@exit-tbd

Welches Schlüsselerlebnis? Ich nenne es mal mangelnde Wertschätzung - dies war der berühmte Tropfen, der das Fass......

Was läuft generell schief - nicht alles - aber ich bin mit dem Thema durch und suche nun den Exit....

ich frage nur, weil das was schiefläuft ja Ansätze bieten könnte, den Chef oder die Firma zu einem Abfindungsangebot zu "motivieren" ...

wenn z.B. generell öfter fragwürdig mit Mitarbeitern umgesprungen wird - und es noch keinen Betriebsrat geben sollte - könnte sehr schnell der Wunsch entstehen, jemanden der die Initiative ergreift, endlich einen Betriebsrat zu wählen (und "androht", sich in diesem zukünftig ernsthaft zu engagieren), für die nächsten 10 Jahre auf Weltreise zu schicken  😉

bzw. allgemein formuliert:
es spricht ja nix dagegen, weiterhin "Vollgas" gute Arbeit zu machen UND nebenher "unbequem" zu werden ... unbequeme Fragen zu stellen ...

Jetzt verstehe ich Deine Fragestellung....leider langjähriger Betriebsrat....wenn auch in meinen Augen inaktiv...

Ich könnte mal damit anfangen nur noch 8 Stunden am Tag statt 12-14 zu arbeiten...zumal ich auch noch gleichgestellt bin...