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Erst Haus kaufen? Erst sparen? Beides?

Hallo liebe Leser,

 

ich bin noch neu im Frugalismus, aber begeistert.

Ich habe neben dem sparen aber auch noch andere Ziele, und frage mich, wie ich am besten prioritisiere.

Meine Ziele:

Studienkredit abbezahlen

Haus kaufen

Viel Sparen für finanzielle Unabhängigkeit.

Das geht natuerlich nicht alles gleichzeitig.

Zurzeit spare ich etwa die Haelfte meines Einkommens und bezahle auch noch einen Studienkredit ab. In dem Tempo dauert das noch ein Jahr, bis er abbezahlt ist.

Worueber ich nachdenke, und gerne euren Input zu haette, ist die Frage, in welcher Reihenfolge ich das am besten alles mache.

a) Kredit schnell und mit hohen Betraegen abbezahlen, evtl das meist Gelf hierrein stecken, dann aber weniger gespart

b) Statt a), viel Geld zur Seite legen um ein Haus kaufen, den Kredit in kleinen Raten abbezahlen.

c) erst auf finanzielle Unabhängigkeit sparen, und sobald erreicht (ca. 8 Jahre), dann Kredit hoeher abbezahlen und anfangen fuer Haus zu sparen.

d) alles gleichzeitig, 40%sparen fuer Unabhaengigkeit, 20%Kredit, 10% fuer Haus sparen.

 

Ich lese sehr viel unterschiedliches, vor allem dass man am besten Plan a ofer b folgt.

 

Hoffe, dass ihr mir eure Meinungen zu mitteilt , ich würde mich sehr freuen.

 

Herzlichen Dank schoneinmal!

Noemieke

Hi @noemieke,

die Entscheidung kannst letztlich nur du fällen.

Ich würde:

  1. 1.000 € Notgroschen aufbauen.
  2. Schulden mit aller Kraft tilgen.
  3. Eigenkapital aufbauen für Immobilie
  4. Investieren.

Man könnte 3. und 4. natürlich kombinieren. Sprich du nutzt dein Eigenkapital/ Depot als Sicherheit für das Bankdarlehen, aber bringst es nicht direkt in die Immo-Finanzierung mit ein.

Haus soll vermutlich zur Eigennutzung und kein Vermietungsobjekt sein?

Stellt sich die Frage, ob Du kurzfrsitig wirklich ein Haus benötigst, zumal die Baupreise aktuell sehr hoch sind.

Grundsätzlich ist es bei Dir also ratsam, zunächst mal den Studienkredit abzubezahlen und dann flexibel Vermögen aufzubauen, mit dem Du dann bei tatsächlichem Bedarf ggflls. eine eigene Immobilie erwerben kannst. Das ist vor allem dann ratsam, wenn Du in einem Job arbeitest, wo ein Arbeits- und Ortswechsel zu erwarten ist und/oder noch Familienplanung ansteht.

Bevor du was mietest, würde ich eher ein günstiges Reihenhaus kaufen. Bei den Zinsen zur Zeit, wohl die bessere Alternative. Etw würde ich nicht machen.

Zitat von Matsinho am 30. Januar 2020, 10:24 Uhr

Hi @noemieke,

die Entscheidung kannst letztlich nur du fällen.

Ich würde:

  1. 1.000 € Notgroschen aufbauen.
  2. Schulden mit aller Kraft tilgen.
  3. Eigenkapital aufbauen für Immobilie
  4. Investieren.

Man könnte 3. und 4. natürlich kombinieren. Sprich du nutzt dein Eigenkapital/ Depot als Sicherheit für das Bankdarlehen, aber bringst es nicht direkt in die Immo-Finanzierung mit ein.

Ich würde es auch in der Reihenfolge machen.

Schulden tilgen sollte i.d.R. Priorität haben. Das ist die sicherste Variante. Insbesondere wenn der Kredit schon in einem Jahr abgezahlt ist, hast du ihn von der Backe.

Erlaube mir aber die Frage (@ TE) wie du darauf kommst in 8 Jahren die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen??? Von heute (Schulden) bis in 8 Jahren mehrere Hunderttausend EURO Vermögen haben.

Zitat von Jan am 30. Januar 2020, 16:19 Uhr

Bevor du was mietest, würde ich eher ein günstiges Reihenhaus kaufen. Bei den Zinsen zur Zeit, wohl die bessere Alternative. Etw würde ich nicht machen.

Die aktuell niedrigen Zinsen sind ein false friend. Daraus eine generelle Kaufempfehlung abzuleiten, ist mindestens fahrlässig. Es gibt ein gutes Buch von einem gewissen Gerd Kommer zu dem Thema (das ich selbst noch nicht mal in der Hand, geschweige denn gelesen habe), das diese Frage aber deutlich ergebnisoffener behandelt, als Du das tust.

Und nur mal so nebenbei: der TE hat aktuell nicht ansatzweise das EK für einen Immobilienerwerb.

Zitat von MFZ73 am 30. Januar 2020, 23:33 Uhr
Zitat von Jan am 30. Januar 2020, 16:19 Uhr

Bevor du was mietest, würde ich eher ein günstiges Reihenhaus kaufen. Bei den Zinsen zur Zeit, wohl die bessere Alternative. Etw würde ich nicht machen.

Die aktuell niedrigen Zinsen sind ein false friend. Daraus eine generelle Kaufempfehlung abzuleiten, ist mindestens fahrlässig. Es gibt ein gutes Buch von einem gewissen Gerd Kommer zu dem Thema (das ich selbst noch nicht mal in der Hand, geschweige denn gelesen habe), das diese Frage aber deutlich ergebnisoffener behandelt, als Du das tust.

Und nur mal so nebenbei: der TE hat aktuell nicht ansatzweise das EK für einen Immobilienerwerb.

Hier in NRW zum Beispiel kann man kleine Reihenhäuser ab 80k kaufen. Vollfinanzierung ist immer noch weit günstiger als Miete. Muss ja jeder selber wissen, aber ICH finde das man so keine Zeit vergeudet. Ansichtssache eben 😉

Zitat von Jan am 31. Januar 2020, 0:07 Uhr
Zitat von MFZ73 am 30. Januar 2020, 23:33 Uhr
Zitat von Jan am 30. Januar 2020, 16:19 Uhr

Bevor du was mietest, würde ich eher ein günstiges Reihenhaus kaufen. Bei den Zinsen zur Zeit, wohl die bessere Alternative. Etw würde ich nicht machen.

Die aktuell niedrigen Zinsen sind ein false friend. Daraus eine generelle Kaufempfehlung abzuleiten, ist mindestens fahrlässig. Es gibt ein gutes Buch von einem gewissen Gerd Kommer zu dem Thema (das ich selbst noch nicht mal in der Hand, geschweige denn gelesen habe), das diese Frage aber deutlich ergebnisoffener behandelt, als Du das tust.

Und nur mal so nebenbei: der TE hat aktuell nicht ansatzweise das EK für einen Immobilienerwerb.

Hier in NRW zum Beispiel kann man kleine Reihenhäuser ab 80k kaufen. Vollfinanzierung ist immer noch weit günstiger als Miete. Muss ja jeder selber wissen, aber ICH finde das man so keine Zeit vergeudet. Ansichtssache eben 😉

Wo in NRW? Ich kaufe 5!

Ich lebe selber in NRW. Meine Mutter bewohnt ein Reihenendehaus in einer mittelgroßen Stadt (keine gute Lage) welches vom Gutachter auf 280.000 € geschätzt wurde. Ich habe mal spaßeshalber im Umkreis von 100 km nach Häusern unter 100.000 € gesucht. Das ist ungefähr die westliche Hälfte NRW, um die Städte Köln, Wuppertal, Dortmund, Düsseldorf bis Duisburg. Teils teure Regionen wie Düsseldorf aber auch miese Vororte mit hohem Migrationsanteil und sozialen Brennpunkten.

Ich finde insgesamt nur 48 Objekte. Ich würde diese beschreiben als "abbruchreif", "am A* der Welt" oder i.d.R. Zwangsversteigerung. Wirklich nichts wo ich gerne wohnen würde.

Zitat von Andreas900 am 31. Januar 2020, 7:40 Uhr
Zitat von Jan am 31. Januar 2020, 0:07 Uhr
Zitat von MFZ73 am 30. Januar 2020, 23:33 Uhr
Zitat von Jan am 30. Januar 2020, 16:19 Uhr

Bevor du was mietest, würde ich eher ein günstiges Reihenhaus kaufen. Bei den Zinsen zur Zeit, wohl die bessere Alternative. Etw würde ich nicht machen.

Die aktuell niedrigen Zinsen sind ein false friend. Daraus eine generelle Kaufempfehlung abzuleiten, ist mindestens fahrlässig. Es gibt ein gutes Buch von einem gewissen Gerd Kommer zu dem Thema (das ich selbst noch nicht mal in der Hand, geschweige denn gelesen habe), das diese Frage aber deutlich ergebnisoffener behandelt, als Du das tust.

Und nur mal so nebenbei: der TE hat aktuell nicht ansatzweise das EK für einen Immobilienerwerb.

Hier in NRW zum Beispiel kann man kleine Reihenhäuser ab 80k kaufen. Vollfinanzierung ist immer noch weit günstiger als Miete. Muss ja jeder selber wissen, aber ICH finde das man so keine Zeit vergeudet. Ansichtssache eben 😉

Wo in NRW? Ich kaufe 5!

Ich lebe selber in NRW. Meine Mutter bewohnt ein Reihenendehaus in einer mittelgroßen Stadt (keine gute Lage) welches vom Gutachter auf 280.000 € geschätzt wurde. Ich habe mal spaßeshalber im Umkreis von 100 km nach Häusern unter 100.000 € gesucht. Das ist ungefähr die westliche Hälfte NRW, um die Städte Köln, Wuppertal, Dortmund, Düsseldorf bis Duisburg. Teils teure Regionen wie Düsseldorf aber auch miese Vororte mit hohem Migrationsanteil und sozialen Brennpunkten.

Ich finde insgesamt nur 48 Objekte. Ich würde diese beschreiben als "abbruchreif", "am A* der Welt" oder i.d.R. Zwangsversteigerung. Wirklich nichts wo ich gerne wohnen würde.

Ich wohne in einer Siedlung, wo es zur Zeit einen Generationswechsel gibt. Alte Menschen verkaufen und ziehen zu ihren Kindern oder in das Altenheim. Das die Preise anziehen stimmt schon. Es sind aber noch Schnäppchen möglich. Ich habe, vor zehn Jahren Glück gehabt und eins für 79k gekauft, was nur ein wenig renoviert werden musste. Günstiger kann man fast gar nicht Leben. Vorher hatte ich eine etw 10 Jahre selbst genutzt und 10 Jahre vermietet. Da ist die Gegend umgeschlagen. Gekauft für 120k DM und verkauft für 35k Euro.

Zitat von Jan am 31. Januar 2020, 9:45 Uhr
Zitat von Andreas900 am 31. Januar 2020, 7:40 Uhr
Zitat von Jan am 31. Januar 2020, 0:07 Uhr
Zitat von MFZ73 am 30. Januar 2020, 23:33 Uhr
Zitat von Jan am 30. Januar 2020, 16:19 Uhr

Bevor du was mietest, würde ich eher ein günstiges Reihenhaus kaufen. Bei den Zinsen zur Zeit, wohl die bessere Alternative. Etw würde ich nicht machen.

Die aktuell niedrigen Zinsen sind ein false friend. Daraus eine generelle Kaufempfehlung abzuleiten, ist mindestens fahrlässig. Es gibt ein gutes Buch von einem gewissen Gerd Kommer zu dem Thema (das ich selbst noch nicht mal in der Hand, geschweige denn gelesen habe), das diese Frage aber deutlich ergebnisoffener behandelt, als Du das tust.

Und nur mal so nebenbei: der TE hat aktuell nicht ansatzweise das EK für einen Immobilienerwerb.

Hier in NRW zum Beispiel kann man kleine Reihenhäuser ab 80k kaufen. Vollfinanzierung ist immer noch weit günstiger als Miete. Muss ja jeder selber wissen, aber ICH finde das man so keine Zeit vergeudet. Ansichtssache eben 😉

Wo in NRW? Ich kaufe 5!

Ich lebe selber in NRW. Meine Mutter bewohnt ein Reihenendehaus in einer mittelgroßen Stadt (keine gute Lage) welches vom Gutachter auf 280.000 € geschätzt wurde. Ich habe mal spaßeshalber im Umkreis von 100 km nach Häusern unter 100.000 € gesucht. Das ist ungefähr die westliche Hälfte NRW, um die Städte Köln, Wuppertal, Dortmund, Düsseldorf bis Duisburg. Teils teure Regionen wie Düsseldorf aber auch miese Vororte mit hohem Migrationsanteil und sozialen Brennpunkten.

Ich finde insgesamt nur 48 Objekte. Ich würde diese beschreiben als "abbruchreif", "am A* der Welt" oder i.d.R. Zwangsversteigerung. Wirklich nichts wo ich gerne wohnen würde.

Ich wohne in einer Siedlung, wo es zur Zeit einen Generationswechsel gibt. Alte Menschen verkaufen und ziehen zu ihren Kindern oder in das Altenheim. Das die Preise anziehen stimmt schon. Es sind aber noch Schnäppchen möglich. Ich habe, vor zehn Jahren Glück gehabt und eins für 79k gekauft, was nur ein wenig renoviert werden musste. Günstiger kann man fast gar nicht Leben. Vorher hatte ich eine etw 10 Jahre selbst genutzt und 10 Jahre vermietet. Da ist die Gegend umgeschlagen. Gekauft für 120k DM und verkauft für 35k Euro.

Die Preise stimmten vor 10 Jahren. Vor 10 Jahren konnte man mit glück ein renovierungsbedürftiges Haus in mäßiger Lage für um die 80.000 € kaufen. Das glaube ich dir.

Seit dem haben aber die Preise in halbwegs guten Lager deutlich zugelegt. Die wie gesagt mäßige Wohnlage meiner Mutter hat über 6% Preissteigerung pro Jahr erlebt. Das 80.000 € Schnäpchenhaus von vor 10 Jahren wäre heute ein 150.000 € Haus und wäre ein echtes Schnäppchen!

Ich finde aber unsere Diskussion wenig sinnvoll. Der TE hat KEIN Eigenkapital, scheint noch sehr jung, zahlt seinen Studentenkredit ab. Es dauert doch noch mindestens 5 bis 10 Jahre bis er Job, Einkommen und Eigenanteil hat, dass ein Hauskauf sinnvoll wäre. Er könnte sich heute und morgen auch kein 80.000 € Haus leisten.

Hab ich was überlesen ? Der TE gibt eigentlich nicht genug Info um wirklich urteilen zu können.  8 Jahre bis zur finaziellen Unabhängigkeit: kommt ja drauf an mit wieviel Kohle er klar kommen möchte.  Sehe ich aber real auch nicht mit den mitgeteilten Daten.    Immobilie: nach eigenem Ermessen und Gefühl sinnvoll. M.M aber nur selbstgenutzt und größen und preislich angepasst da Klumpeninvestment. Es gibt aber genug Leute die den Schwerpunkt auf Immobilien und Grundstücke legen. Und die Historie hat eigentlich gezeigt, das das nicht falsch war unter dem Gesichtspunkt Sicherheit. Schlaue Bauern haben nie ihr Land verkauft. Die wußten/wissen schon warum. Ordentlich Rendite langfristig machste mit Aktien.

Wenn der Kopf damit zurecht kommt: Günstige Kredite kann man doch laufen lassen wenn die theoretische Rendite von langfristig gehaltenen Aktien/Fonds nach Steuer über dem Kreditzins liegt. Dann lieber da anlegen wenn man den Kapitaldienst locker bedienen kann.

Zitat von Jan am 31. Januar 2020, 9:45 Uhr

Ich wohne in einer Siedlung, wo es zur Zeit einen Generationswechsel gibt. Alte Menschen verkaufen und ziehen zu ihren Kindern oder in das Altenheim. Das die Preise anziehen stimmt schon. Es sind aber noch Schnäppchen möglich. Ich habe, vor zehn Jahren Glück gehabt und eins für 79k gekauft, was nur ein wenig renoviert werden musste. Günstiger kann man fast gar nicht Leben. Vorher hatte ich eine etw 10 Jahre selbst genutzt und 10 Jahre vermietet. Da ist die Gegend umgeschlagen. Gekauft für 120k DM und verkauft für 35k Euro.

Wenn Du vor 10 Jahren - also zur Hochzeit der Auswirkungen der Finanzkrise - noch Glück gehabt hast, dann bedeutet das, dass Du damals schon gut eingekauft hast, ergo der wahre Wert der Immo schon damals drüber lag. Heute erst recht. Und damit ist Deine Zahl aus 2010 leider völlig unbrauchbar.

Kommer geht in seinem Buch auch darauf ein, nämlich in dem er sagt und nachrechnet, dass der Immobesitzer in den letzten 10-15 Jahren den Mieter schlägt bzw. schlagen konnte - eben weil die Immowerte überdurchschnittlich angezogen haben.

Zitat von MFZ73 am 3. Februar 2020, 2:03 Uhr
Zitat von Jan am 31. Januar 2020, 9:45 Uhr

Ich wohne in einer Siedlung, wo es zur Zeit einen Generationswechsel gibt. Alte Menschen verkaufen und ziehen zu ihren Kindern oder in das Altenheim. Das die Preise anziehen stimmt schon. Es sind aber noch Schnäppchen möglich. Ich habe, vor zehn Jahren Glück gehabt und eins für 79k gekauft, was nur ein wenig renoviert werden musste. Günstiger kann man fast gar nicht Leben. Vorher hatte ich eine etw 10 Jahre selbst genutzt und 10 Jahre vermietet. Da ist die Gegend umgeschlagen. Gekauft für 120k DM und verkauft für 35k Euro.

Wenn Du vor 10 Jahren - also zur Hochzeit der Auswirkungen der Finanzkrise - noch Glück gehabt hast, dann bedeutet das, dass Du damals schon gut eingekauft hast, ergo der wahre Wert der Immo schon damals drüber lag. Heute erst recht. Und damit ist Deine Zahl aus 2010 leider völlig unbrauchbar.

Kommer geht in seinem Buch auch darauf ein, nämlich in dem er sagt und nachrechnet, dass der Immobesitzer in den letzten 10-15 Jahren den Mieter schlägt bzw. schlagen konnte - eben weil die Immowerte überdurchschnittlich angezogen haben.

Bezogen auf Kommer ist eben die Frage wofür die Immobilie da sein soll.

Wenn sie selbstgenutzt ist und man sie bis zum eigenen Ableben bewohnen möchte, können ja die Preisentwicklungen egal sein. Die würde ich auch gar nicht einrechnen, da ein Verkauf ja nicht geplant ist.

Und ohne die Wertsteigerung schlägt der Immobesitzer den Mieter im Grunde nie. Da zahle ich lieber 500 € Miete und kann mit 200 € sonstwas schönes tun als dass ich 700 € für Kredit, Tilgung, Instandhaltung und co. zahle.

Die Meinung habe ich aber explizit heute, weil ich die Immobilienpreise im Verhältnis zu den Mieten als zu hoch empfinde. Das ist aber von Region zu Region verschieden. Mancherorts kann sich ein Kauf auch lohnen.

Ein Aspekt fehlt mir noch weg von der Finanzen. Und zwar die m.M. geringere Abhängigkeit der Immoeigentümer von Dritten. Gerade wieder erlebt das ein älteres Ehepaar aus seiner Mietwohnung gemobt wurde. Gerade zum Alter hin wird es unangenehmer dann noch seine gewohnte Umgebung wechseln zu müssen. Davon sind Immobesitzern m.E. erheblich weniger betroffen. Darum behaupte ich, es gibt diverse Gründe jenseits der Finanzen, die für eine Immobilie sprechen. Ich habe allerdings keine Immobilien da ich "mitwohne" bei Schatzi. Wäre ich Single, hätte ich Eigentum, aber recht angepasst.

Zitat von Andreas900 am 3. Februar 2020, 10:46 Uhr

Bezogen auf Kommer ist eben die Frage wofür die Immobilie da sein soll.

Wenn sie selbstgenutzt ist [...]

Im Buch "Kaufen doer mieten" geht es nur um einen Vergleich eigengenutzter Immobilien.

und man sie bis zum eigenen Ableben bewohnen möchte, können ja die Preisentwicklungen egal sein. Die würde ich auch gar nicht einrechnen, da ein Verkauf ja nicht geplant ist.

Kommer rechnet es ein. Mit guten Gründen.

Und ohne die Wertsteigerung schlägt der Immobesitzer den Mieter im Grunde nie.

Ich sag's mal so. Wenn die Aktienkurse - wie im letzten Jahr zB bei Oli - bis zu 20% zulegen, ist es geradezu absurd anzunehmen, dass die Immobilienpreise keiner Preissteigerung unterliegen. Beides ist korreliert, auch wenn es unterschiedliche Assetklassen gibt. Siehe Finanzkrise: den Amis fliegen die Finanzierungen um die Ohren, die Immowerte fallen, die Banken schwächeln, Wirtschaft fällt, Aktienkurse brechen ein ... zur Zeit bzw. seit ~10 Jahren läuft's andersum, aber eben auch korrelliert.

Obendrein funktioniert Folgendes nicht:

Da zahle ich lieber 500 € Miete und kann mit 200 € sonstwas schönes tun als dass ich 700 € für Kredit, Tilgung, Instandhaltung und co. zahle.

Du kannst nicht sonstwas Schönes damit tun, zumindest nicht nach den Berechnungen von Kommer. Sondern Du musst über die Laufzeit eines alternativen Kredites eisern die 200€ in ein Aktienpaket stecken, wenn Du als Mieter vorne sein willst. Wenn Dir diese Disziplin fehlt, ist der Immobesitzer in aller Regel vorne - selbst komplett ohne Wertsteigerung seiner Immobilie. Da es aber s.o. faktische Wertsteigerungen gibt, die man auch nicht mal so mir-nichts-dir-nichts unter den Tisch fallen lassen kann, hat der Mieter in den letzten 10 Jahren eher schlechte Karten gegen den Käufer gehabt.

Die Meinung habe ich aber explizit heute, weil ich die Immobilienpreise im Verhältnis zu den Mieten als zu hoch empfinde. Das ist aber von Region zu Region verschieden. Mancherorts kann sich ein Kauf auch lohnen.

Es ist wie in allen Märkten, man muss sich auskennen.

Ein guter Aspekt. Jedoch weiß niemand, ob er oder sie im Alter überhaupt noch in der eigenen Wohnung zurecht kommt. Viele müssen ins Heim und dann muss die Bude von irgendwem verkauft werden...

Zitat von Tuschel am 3. Februar 2020, 12:35 Uhr

Ein guter Aspekt. Jedoch weiß niemand, ob er oder sie im Alter überhaupt noch in der eigenen Wohnung zurecht kommt. Viele müssen ins Heim und dann muss die Bude von irgendwem verkauft werden...

Miete schützt nicht vor Krankheit und eine Immobilie wird nicht wertlos, nur weil der Eigentümer krank wird.