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Ein mittelständiges Leben ist bedeutungslos!

Hallo miteinander!

Kurz zu mir:
28 Jahre jung
Unbefristeter Job der etwa 2k€ netto einbringt und recht sicher ist.
Ich lebe schon immer recht sparsam. In der Ausbildung schon gut verdient und lange bei meinen Eltern gewohnt.
Erste eigene Wohnung war ein 1,5Z. Appartment, zentrumsnah für 280€ Warm.
Nun lebe ich seit über 2 Jahren mit meiner Verlobten zusammen.
Das Geld was ich angespart habe, war immer für das Eigenkapital einer selbst genutzten Immobilie gedacht, bis...
Ja... bis ich vor einigen Wochen den frugalen Lebensstil und Euch entdeckt habe 🙂
Der Kauf einer mE momentan viel zu überteuerten Immobilien hier im Umkreis reizt mich kaum noch.
Dennoch soll sich mein Geld vermehren.
Viele Artikel habe ich schon von Oliver verschlungen, hier im Forum gestöbert und
mein Geld umgeschichtet, und einen ETF-Sparplan eingerichtet.

Zurzeit bespare ich monatlich für 315€ folgende ETFs:

93,71 EUR (29,75 %)
IS MSCI EM U.ETF USD D
WKN: A0HGWC

47,25 EUR (15 %)
LYX.C.T.R./C.CRB TRUE A
WKN: A0JC8F

174,04 EUR (55,25 %)
LYX.MSCI WORLD U.ETF D
WKN: LYX0AG

Ist dies okay, oder langfristig doch ein Schuss in den Ofen?!

Meine Sparrate werde ich die nächsten Monate noch ermitteln, damit ich mehr in die ETFs/TG investieren kann.
Da ich aber noch Kapital von 70k€ habe würde ich gerne 65% davon smart in ETFs anlegen.
Der Rest soll auf dem Tagesgeldkonto parken.
Aber... ich traue mich aufgrund der mangelnden Erfahrung nicht zu investieren. Vielleicht gibt es ja hier unterstützung 🙂

Auf eine gute gemeinsame Zeit!

 

Wenn der Zweck des Lebens darin bestünde, gemocht zu werden, wäre das erschreckend langweilig. -Charles Châtenay

Na dann mal Hallo gesagt.

Der Threadtitel hat mich zunächst etwas irritiert da es im Text ja dann garnicht mehr so sehr ums mittelständische Leben geht. Allerdings hat die "reisserische Aussage" im Threadtitel in die Zukunft gerichtet wohl noch mehr Recht als heute schon, auch ich denke dass die heutige Mittelschicht in einigen Jahren oder Jahrzehnten die "obere Unterschicht" abbilden wird.

Was ich klasse finde ist, dass mit dir (neben Oliver und vllt. noch 1-2 anderen Ausnahmen) noch jemand hier ist der ein "reales Gehalt" angibt. Sind ja einige hier (oder hier gewesen) welche von monatlich 5000€ und mehr sprachen.

Für die 2000€ netto hast Du mit deinen 28 Jahren und den 70.000 € ja echt ganz schön was auf die Seite gebracht - Chapeau! Ich verdiene ähnlich, habe aber den "verdammten" Fehler gemacht gleich zu Ausbildungsende in eine eigene Bude zu ziehen (gut okay, bei mir wäre was anderes aufgrund des Verhältnisses zu den Eltern auch nicht möglich gewesen).

Was Du schon gut erkannt hast ist, dass man aktuell die Finger von Immobilien lassen sollte! Das hat für meinen Teil mehrere Gründe, zum einen ist, wie Du  schon geschrieben hast, die Preissituation momentan absolut überhitzt, und zum anderen (das ist meine Meinung als Handwerksmeister) wird momentan so viel gebaut u.A. mit irgendwelchen Subunternehmen und Billiganbietern, dass aktuell auch die Gefahr größer ist eine verpfuschte Bude zu erwischen.

Wenn Du wirklich eine Immobilie willst, dann warte mal noch ein paar Jahre. Einige andere (u.a. auch Bankmitarbeiter) sehen es genauso kommen wie ich schon zu Beginn des "Baubooms" gesagt habe: "Wenn die Zinsanpassungen kommen, werden einige Ihre Bude nicht bezahlen können" - und genau dann werden die Immobilien bezahlbar auf den Markt geworfen.

 

Bei den ETFs kann ich dir noch nicht so weiterhelfen, hier arbeite ich mich selbst grad ein und bespare für den Anfang nur einen MSCI World. Wenn dort dann mal eine Summe zusammen gekommen ist werde ich schauen wie ich streue. Aber wahrscheinlich ebenso wie Du merging Markets und Konsumgüter und obendrauf noch USA.

 

Bei den 70.000 € von denen du (grob überschlagen) 45.000 € in ETFs anlegen willst würde ich hingehen, das ganze aufteilen und alle 2-3 Monate ~5000 - 10000 € in ETFs anlegen um einen guten Ø-EK-Preis zu erzielen. Wenn Du heute alles raushaust und die Baisse beginnt in ein paar Monaten ärgerst Du dich nur.

Auch würde ich  mir Gedanken darüber machen wie ich die gesamten 70.000 € möglichst gestreut anlege - ich für meinen Teil würde jetzt keine 65% davon in ETFs anlegen, eher etwas breiter streuen. Eine alte Regel besagt "nicht alle Eier in einen Korb".

 

 

Zitat von sinneswandel am 8. Januar 2019, 23:28 Uhr

Der Kauf einer mE momentan viel zu überteuerten Immobilien hier im Umkreis reizt mich kaum noch.

Aus meiner Sicht ist das richtig so. Meiner Ansicht nach sollte man bei der aktuellen Marktsituation die Finger von Immobilien lassen.

Danke badner und redfield für die netten und unterstützenden Antworten! Ich werde mir wohl noch einiges an wissen und vorallem Erfahrung in Bezug auf Kapitalanlage/ETF aneignen müssen.

Schwierig ist dies nur mit Leuten aus meinem Umfeld zu diskutieren. Viele verstehen diesen frugalen Lebensstil nicht.

Schon garnicht wie man sein Geld nicht in eine Immobilie steckt, statt zu sparen und sein Geld für sich arbeiten zu lassen...

 

 

Wenn der Zweck des Lebens darin bestünde, gemocht zu werden, wäre das erschreckend langweilig. -Charles Châtenay
Zitat von sinneswandel am 9. Januar 2019, 12:51 Uhr

 

Schwierig ist dies nur mit Leuten aus meinem Umfeld zu diskutieren. Viele verstehen diesen frugalen Lebensstil nicht.

Schon garnicht wie man sein Geld nicht in eine Immobilie steckt, statt zu sparen und sein Geld für sich arbeiten zu lassen...

...ja da sagst Du was. Die meisten verstehen doch nichtmal wie man überhaupt sparen kann; Konsum ist angesagt. Ist bei mir ähnlich, etliche verstehen nicht warum ich kein Auto habe (oder besser gesagt meine Frau und ich nur 1 ) obwohl beide berufstätig sind --- habe mir mittlerweile die Ausrede "Ich kann mir kein Auto leisten" angeeignet, da ist die Diskussion schneller beendet als wenn ich sagen würde "Das möchte ich mir aktuell nicht leisten, das Geld spare ich mir lieber".

Bei den Immobilien ist es momentan genauso wie an den Aktienmärkten, all jene die sich nicht wirklich auskennen rennen jetzt und wollen unbedingt noch ein Haus bauen, eine Wohnung kaufen etc. Jetzt !?! Jetzt aktuell wo sämtliche Preise in die Höhe geschossen sind, man auf einen guten Handwerker Wochen warten muss (die weniger guten kommen meist umgehend) und auch sonst alles rund ums bauen einfach nur abgedreht ist?

Die analogie zu den Aktienmärkten ist hier, dass die Leute "zyklisch" handeln d.h. anstelle zu kaufen wenn die Kurse sinken oder gesunken sind wird gekauft wenn die Hausse schon wieder an Fahrt verliert. Genau so ist es doch im Immobilienbereich momentan - die Preise sind durch die Decke und etliche rennen immernoch. Besonders schlimm finde ich das dann noch bei Leuten die keine gelernten Handwerker sind und somit oftmals "nichts bis recht wenig" selbst machen können.

Der Trugschluss warum etliche wohl gerade in Immobilien rennen ist wohl der niedrige Zins, dass aber selbiger Vorteil durch die aktuell viel zu hohen Preise (Immobilie, Handwerkerkosten, Rohstoffe etc.) wieder zunichte gemacht werden interessiert wohl keinen.

Diskussionen über Geld und Co. habe ich in meinem Bekanntenkreis aufgegeben; man hat das Gefühl, dass zwar gerne gejammert wird man habe kein Geld - aber dagegen was zu unternehmen ist schon wieder zuviel verlangt.

 

@Badener "Was ich klasse finde ist, dass mit dir (neben Oliver und vllt. noch 1-2 anderen Ausnahmen) noch jemand hier ist der ein "reales Gehalt" angibt. Sind ja einige hier (oder hier gewesen) welche von monatlich 5000€ und mehr sprachen.", sowie "Diskussionen über Geld und Co. habe ich in meinem Bekanntenkreis aufgegeben"

und @Sinnneswandel "Schwierig ist dies nur mit Leuten aus meinem Umfeld zu diskutieren. Viele verstehen diesen frugalen Lebensstil nicht."

Und @xy, neulich hatte noch jemand geschrieben, dass es am einfachsten sei zu sparen  um schneller FIRE zu sein.

Nachfolgend ausdrücklich zur Motivation, nicht zur Krititk:

Ich will darauf hinweisen, dass es erfolgversprechend(er) ist statt seine Zeit und Energie zu verbringen zu sparen diese in ein berufliches Weiterkommen zu  stecken. (unberücksichtigt an dieser Stelle, dass bewusster Konsum und Verzicht absolut positive Dinge sind!) Fortbildung, Ehrgeiz, struturelles Denken und Hartnäckigkeit sowie Risikobereitschaft zahlen sich um Berufsleben aus. Auch über ein Selbtständigkeit nachzudenken  ist eine Option. Jede Firma verdient am Mitarbeiter irgendwie (und je nach Branche) zwischen 5.000 und 200.000 €/a. Ja genau (!), deswegen legen wir unser Geld ja auch u.a. in Aktien an um von diesem Gewinn der Firmen bzw. deren Mitarbeiter was abzubekommmen. Wenn Sie also ein entsprechende Bereitschaft mitbringen eine Firma mit Angestellten zu haben, dann sind das zuünftig Ihre eigenen Gewinne.

Berückichtigen Sie auch, dass wenn Sie 2.000 €/mon haben Sie selbst im besten aller Fälle eben nur genau die 2.000 €/mon sparen können, jedoch 3.000 mehr haben könnten, wenn Sie eben die genannten 5.000 €/mon verdienen. Der Weg nach oben ist also "freier", offener.

Es ist leider oft zu beobachten dass viele doch  sehr gerne in Ihrer eigenen Gedankenwelt zu Hause sein wollen. Sie schreiben selbst und erkennen das auch super an dieser Stelle, dass Sie mit Ihren Bekannten (bzw. die mit Ihnen) gar nicht darüber reden können was Sie so beschäftigt und an was Sie glauben: Frugalismusus oder sei es FIRE.

Gleichzeitig gehen Sie davon aus, dass nur Sie und zwei drei andere ehrlich ihr Gehalt sagen. Und 5.000 €/mon unnrealistsch oder ggf. was was ich schreibe für Sie total uninteressant/unehrlich oder fake ist. Gehen Sie nicht Ihren eigenen ggf. zu festgelegten Gedanken in die Falle.

2.000 €/mon verdienen und sparen und irgendwie eine total überzeugende Geldanlage (langweiliger, da anonymer ETF) im Internet entdecken ist nur ein Teil. Augen aufmachen, Chancen sehen (eben auch im Beruf), ggf. Direktinvestition in eine Aktie , sich dadurch als Unternehmer fühlen (so ein klein wenig zumindest) zielstrebig sein sind auch Aspekte für Rente mit 40 und vor allem erweitern die den Horizont.

Übrigens: Ich bin selbstständig, ich weiß von was ich rede.

Zitat von Absprung_2020 am 9. Januar 2019, 19:10 Uhr

 

Ich will darauf hinweisen, dass es erfolgversprechend(er) ist statt seine Zeit und Energie zu verbringen zu sparen diese in ein berufliches Weiterkommen zu  stecken. (unberücksichtigt an dieser Stelle, dass bewusster Konsum und Verzicht absolut positive Dinge sind!) Fortbildung, Ehrgeiz, struturelles Denken und Hartnäckigkeit sowie Risikobereitschaft zahlen sich um Berufsleben aus.

 

Absolut korrekt, daher habe ich bis zum 30.ten Lebensjahr auch 2 Berufe erlernt, den Meister und den staatl. geprüften Techniker gemacht womit die Karriereleiter im Handwerk schon endet. Nächstes Ziel wäre Selbstständigkeit, allerdings hat in den letzten Jahren die Bürokratie und die Vorschriften seitens Berufsgenossenschaften so immens zugenommen, dass es mittlerweile kein Spaß mehr macht.

Aber, das Problem bei mir ist - dass ich zwar gerne mecker, aber der Meinung bin, dass man nur meckern darf wenn man auch was tut. Das Ziel bei mir ist zumindest in 2-3 Jahren in Richtung Branchensoftware, CAD/CAM etc. unterwegs zu sein.

Zitat von Absprung_2020 am 9. Januar 2019, 19:10 Uhr

 

Gleichzeitig gehen Sie davon aus, dass nur Sie und zwei drei andere ehrlich ihr Gehalt sagen. Und 5.000 €/mon unnrealistsch oder ggf. was was ich schreibe für Sie total uninteressant/unehrlich oder fake ist. Gehen Sie nicht Ihren eigenen ggf. zu festgelegten Gedanken in die Falle.

Das habe ich oben tatsächlich sehr überspitzt geschrieben, allerdings ist es doch tatsächlich so, dass 5000 € NETTO im Monat für den "Normalo" schier nicht zu erreichen sind. Ohne groß nachzurechnen müsste ich  mit Steuerklasse 1 für 5000€/Netto dann wohl 9300€ /Brutto verdienen.

Klar, je nach Branche ist das möglich - m.M.n. aber nicht gerechtfertigt. Ein Geschäftsführer im Handwerksbereich wird vielleicht bei 7000€ / Brutto liegen.

Aber das Problem liegt hier an der allgemeinen Entwicklung im Land, dass Berufe die wertschöpfend sind geringer entloht werden als irgendwelche Berufe mit "neuen, modernen Namen". Nur sind wir mittlerweile auf einem guten Weg, im Handwerk findet man schon keine Lehrlinge mehr und in den nächsten Jahren fallen etliche gute, alte Gesellen aufgrund der Rente weg - dann schaun wir mal...

 

Zitat von Absprung_2020 am 9. Januar 2019, 19:10 Uhr

Augen aufmachen, Chancen sehen (eben auch im Beruf), ggf. Direktinvestition in eine Aktie , sich dadurch als Unternehmer fühlen (so ein klein wenig zumindest) zielstrebig sein sind auch Aspekte für Rente mit 40 und vor allem erweitern die den Horizont.

Klingt komisch, aber genau das mache ich :-).

Viele geben vielleicht auch das gemeinsame Einkommen an - eben das, was monatlich reinkommt. Wenn dafür zwei Menschen arbeiten, sind 5000 netto noch ein gutes Einkommen, aber auch nicht völlig übermäßig.