Ehevertrag Notarkosten
Zitat von Gelöschter Benutzer am 30. August 2022, 9:07 UhrHallo, ich bin neu hier und eine arme Maus. Habe meinen Traummann gefunden, der Besitz über 5 Millionen Euro hat und wir würden gerne heiraten. Die Frage ist nun, wie hoch werden die Notarkosten für einen Ehevertrag sein? Er muss aus privaten Gründen einen Ehevertrag machen. Die Tabellen die ich zu den Notarkosten im Internet gefunden habe gehen nur bis 3 Millionen Geschäftswert. Heißt das, dass ab da Schluss ist? Kann ich mir schwer vorstellen. Nach meinen Berechnungen könnten die Notarkosten mit Umsatzsteuer bei knappen 20.000€ liegen. Kennt sich da jemand aus? Wenn das so teuer ist werden wir das mit dem heiraten wohl sein lassen.
Liebe Grüße und Danke, falls sich jemand da auskennt und mir weiterhelfen kann.
Hallo, ich bin neu hier und eine arme Maus. Habe meinen Traummann gefunden, der Besitz über 5 Millionen Euro hat und wir würden gerne heiraten. Die Frage ist nun, wie hoch werden die Notarkosten für einen Ehevertrag sein? Er muss aus privaten Gründen einen Ehevertrag machen. Die Tabellen die ich zu den Notarkosten im Internet gefunden habe gehen nur bis 3 Millionen Geschäftswert. Heißt das, dass ab da Schluss ist? Kann ich mir schwer vorstellen. Nach meinen Berechnungen könnten die Notarkosten mit Umsatzsteuer bei knappen 20.000€ liegen. Kennt sich da jemand aus? Wenn das so teuer ist werden wir das mit dem heiraten wohl sein lassen.
Liebe Grüße und Danke, falls sich jemand da auskennt und mir weiterhelfen kann.
Zitat von Gelöschter Benutzer am 30. August 2022, 10:40 UhrMoin Teresa,
wieviel es genau kostet kann ich dir zwar nicht sagen, kann aber ein entsprechender Notar tun. Ohnehin muss man da zuvor ein Beratungsgespräch führen.
Was ich dir aber sagen kann: Dein zukünftiger Gatte wird bei der umrissenen Vermögenslage durch die gemeinsame steuerliche Veranlagung jährlich mindestens 10.000€ an Steuern sparen. Selbst wenn es also 20.000€ kostet, hat man das nach gut zwei Jahren "wieder raus". Hält eure Ehe 20 Jahre, dann wurde durch die Heirat gut eine viertel Million Euro eingespart. Wenn dann auch noch dieses Geld vernünftig investiert wird, dann sollte sich das nach 20 Jahren mindestens auf eine gute halbe Million Euro summiert haben. Im Gegenzug stehen die 20k Kosten für den Notar. Schwierige Entscheidung 😉
Wer aber bei 5 Millionen Euro Vermögen lieber 20K sparen, dafür aber im Falle einer Scheidung Beträge in Millionenhöhe an seinen Expartner überreichen möchte, der hat sich das dann vielleicht nicht gut überlegt und am falschen Ende gespart...
Um die Relationen nochmal zu verdeutlichen:
Ein 3-Millionen ETF depot liefert langjährig bei 3,3% Nettorendite (und das ist nur rund die Hälfte des langjährigen Mittels, ist also extrem konservativ angenommen) 100.000€ im Jahr an Dividenden. Der Notar bekommt also rund 2 Monatsdividendeneinnahmen. Ggf. laufendes Gehalt und die restlichen 2 ggf. ebenfalls in Teilen angelegte Millionen noch gar nicht berücksichtigt. Praxisgerecht also eher ein Monat passives Einkommen.
Mein Notar nimmt für eine Beratungssunde 110€. Vielleicht wäre das ja gut investiert 😉
vg
Moin Teresa,
wieviel es genau kostet kann ich dir zwar nicht sagen, kann aber ein entsprechender Notar tun. Ohnehin muss man da zuvor ein Beratungsgespräch führen.
Was ich dir aber sagen kann: Dein zukünftiger Gatte wird bei der umrissenen Vermögenslage durch die gemeinsame steuerliche Veranlagung jährlich mindestens 10.000€ an Steuern sparen. Selbst wenn es also 20.000€ kostet, hat man das nach gut zwei Jahren "wieder raus". Hält eure Ehe 20 Jahre, dann wurde durch die Heirat gut eine viertel Million Euro eingespart. Wenn dann auch noch dieses Geld vernünftig investiert wird, dann sollte sich das nach 20 Jahren mindestens auf eine gute halbe Million Euro summiert haben. Im Gegenzug stehen die 20k Kosten für den Notar. Schwierige Entscheidung 😉
Wer aber bei 5 Millionen Euro Vermögen lieber 20K sparen, dafür aber im Falle einer Scheidung Beträge in Millionenhöhe an seinen Expartner überreichen möchte, der hat sich das dann vielleicht nicht gut überlegt und am falschen Ende gespart...
Um die Relationen nochmal zu verdeutlichen:
Ein 3-Millionen ETF depot liefert langjährig bei 3,3% Nettorendite (und das ist nur rund die Hälfte des langjährigen Mittels, ist also extrem konservativ angenommen) 100.000€ im Jahr an Dividenden. Der Notar bekommt also rund 2 Monatsdividendeneinnahmen. Ggf. laufendes Gehalt und die restlichen 2 ggf. ebenfalls in Teilen angelegte Millionen noch gar nicht berücksichtigt. Praxisgerecht also eher ein Monat passives Einkommen.
Mein Notar nimmt für eine Beratungssunde 110€. Vielleicht wäre das ja gut investiert 😉
vg
Zitat von Gelöschter Benutzer am 30. August 2022, 10:58 UhrViele Dank für die kompetente Antwort,
das mit den steuerlichen Vorteilen hört sich gut an und macht Hoffnung. Er verdient mit seinem Gehalt das doppelte wie ich, also könnte sich das mit den steuerlichen Vorteilen wieder rentieren (hab mich damit noch nicht so viel befasst, werd das aber gleich nachholen)
Liebe Grüße
Viele Dank für die kompetente Antwort,
das mit den steuerlichen Vorteilen hört sich gut an und macht Hoffnung. Er verdient mit seinem Gehalt das doppelte wie ich, also könnte sich das mit den steuerlichen Vorteilen wieder rentieren (hab mich damit noch nicht so viel befasst, werd das aber gleich nachholen)
Liebe Grüße
Zitat von Lostoi am 30. August 2022, 11:15 UhrHallo @teresa,
Frugi85 hat ja schon umfänglich geantwortet und hat definitiv mehr Ahnung als ich bei dem Thema - doch wegen dem steuerlichen Thema...
Soweit ich das von früher weiss ist es doch abhängig, in welche Steuerklasse man als Ehepaar dann geht.
Früher hat der Besserverdiener die günstigere Klasse gewählt um dadurch Steuern zu sparen, im Gegenzug wurde jedoch beim Geringerverdiener die schlechtere Steuerklasse gewählt, wodurch es zu grösseren Abzügen kam.Das nur als Hinweis von meiner Seite zur (möglichen) Beachtung.
Hallo @teresa,
Frugi85 hat ja schon umfänglich geantwortet und hat definitiv mehr Ahnung als ich bei dem Thema - doch wegen dem steuerlichen Thema...
Soweit ich das von früher weiss ist es doch abhängig, in welche Steuerklasse man als Ehepaar dann geht.
Früher hat der Besserverdiener die günstigere Klasse gewählt um dadurch Steuern zu sparen, im Gegenzug wurde jedoch beim Geringerverdiener die schlechtere Steuerklasse gewählt, wodurch es zu grösseren Abzügen kam.
Das nur als Hinweis von meiner Seite zur (möglichen) Beachtung.
Zitat von Privatier am 30. August 2022, 11:16 UhrDie Steuerklasse spielt keine Rolle, das wird mit der Steuererklärung wieder ausgeglichen. Letztendlich hängen die Einsparungen davon ab, wer wieviel verdient...
Die Steuerklasse spielt keine Rolle, das wird mit der Steuererklärung wieder ausgeglichen. Letztendlich hängen die Einsparungen davon ab, wer wieviel verdient...
Zitat von TheWanderer am 30. August 2022, 12:11 UhrEben. Vielleicht bist du ja eine arme, gutverdienende Konsummaus und er ein Privatier mit 5 Mio. auf dem Girokonto, so dass er ohne Vertrag besser (und du schlechter) fahren würdest. 😉 Ihr solltet euch da definitiv individuell beraten lassen, kostet höchstens dreistellig und ist gut investiertes Geld.
@frugi85: Was du bzgl. gemeinsamer Veranlagung schreibst, stimmt grundsätzlich, der Vorteil schrumpft aber sehr schnell, wenn der schlechter verdienende Partner mehr als nur Minijob-Einkommen hat. Ich hatte mal durchgerechnet, was eine Ehe mit meiner Freundin bzgl. Steuern hieße, und der Vorteil war da enttäuschend dünn, obwohl ich ein Mehrfaches von ihr verdiene.
Eben. Vielleicht bist du ja eine arme, gutverdienende Konsummaus und er ein Privatier mit 5 Mio. auf dem Girokonto, so dass er ohne Vertrag besser (und du schlechter) fahren würdest. 😉 Ihr solltet euch da definitiv individuell beraten lassen, kostet höchstens dreistellig und ist gut investiertes Geld.
@frugi85: Was du bzgl. gemeinsamer Veranlagung schreibst, stimmt grundsätzlich, der Vorteil schrumpft aber sehr schnell, wenn der schlechter verdienende Partner mehr als nur Minijob-Einkommen hat. Ich hatte mal durchgerechnet, was eine Ehe mit meiner Freundin bzgl. Steuern hieße, und der Vorteil war da enttäuschend dünn, obwohl ich ein Mehrfaches von ihr verdiene.
Zitat von MFZ73 am 30. August 2022, 13:06 UhrZitat von Teresa am 30. August 2022, 9:07 UhrEr muss aus privaten Gründen einen Ehevertrag machen.
Sorry, aber er oder ihr müsst gar nichts. Einfachste Lösung ist sowieso immer: einfach nicht standesamtlich heiraten. Selbst mit Kindern heutzutage kein Problem.
Wenn man das par tout nicht lassen kann, sollte bei 5 Mio Kapital und zwei Einkommen wie bereits erwähnt eine ausführliche Beratung durch Steuerberater/Scheidungsanwalt drin sitzen.
Und vor allem: wenn es bei dem Vermögen an 20T€ Kosten für den Ehevertrag scheitert, klingt das schon ... seltsam. Viel wichtiger ist aber, falls Kinder geplant oder bereits vorhanden sind, ein Testament zu machen. Im Prinzip bin ich mit meiner LG in genau der auch finanziell vergleichbaren Situation wie Ihr, nur mit Kids und ohne Ehe - aber mit Testament.
Du hast Angst, dass Du im Falle einer Scheidung nicht abgesichert bist/wärest? Lasst Euch beraten, kann man heutzutage alles regeln, ohne zu heiraten und hat den enormen Vorteil, dass es kein Gezeter um's Geld gibt, wenn man sich trennt.
Zitat von Teresa am 30. August 2022, 9:07 UhrEr muss aus privaten Gründen einen Ehevertrag machen.
Sorry, aber er oder ihr müsst gar nichts. Einfachste Lösung ist sowieso immer: einfach nicht standesamtlich heiraten. Selbst mit Kindern heutzutage kein Problem.
Wenn man das par tout nicht lassen kann, sollte bei 5 Mio Kapital und zwei Einkommen wie bereits erwähnt eine ausführliche Beratung durch Steuerberater/Scheidungsanwalt drin sitzen.
Und vor allem: wenn es bei dem Vermögen an 20T€ Kosten für den Ehevertrag scheitert, klingt das schon ... seltsam. Viel wichtiger ist aber, falls Kinder geplant oder bereits vorhanden sind, ein Testament zu machen. Im Prinzip bin ich mit meiner LG in genau der auch finanziell vergleichbaren Situation wie Ihr, nur mit Kids und ohne Ehe - aber mit Testament.
Du hast Angst, dass Du im Falle einer Scheidung nicht abgesichert bist/wärest? Lasst Euch beraten, kann man heutzutage alles regeln, ohne zu heiraten und hat den enormen Vorteil, dass es kein Gezeter um's Geld gibt, wenn man sich trennt.
Zitat von Gelöschter Benutzer am 30. August 2022, 17:37 Uhr@frugi85: Was du bzgl. gemeinsamer Veranlagung schreibst, stimmt grundsätzlich, der Vorteil schrumpft aber sehr schnell, wenn der schlechter verdienende Partner mehr als nur Minijob-Einkommen hat. Ich hatte mal durchgerechnet, was eine Ehe mit meiner Freundin bzgl. Steuern hieße, und der Vorteil war da enttäuschend dünn, obwohl ich ein Mehrfaches von ihr verdiene.
Ich habe es für mich und meine Freundin auch malbdurchgerechnet. Sie hat kein Einkommen und bei mir sinds um die 120-140k p.a.
Ich käme damit auf knapp unter 9.000€ Steuerersparnis. Real ggf. etwas weniger da ich Abschreibungen etc. habe. Deutlich mehr wirds dann aber auch erst wieder wenn man richtig Asche verdient, mehr als 15k Ist aber quasi nicht möglich...
Heirat kommt bei uns abervauch erst in Frage sollten Kinder im Spiel sein.
vg
@frugi85: Was du bzgl. gemeinsamer Veranlagung schreibst, stimmt grundsätzlich, der Vorteil schrumpft aber sehr schnell, wenn der schlechter verdienende Partner mehr als nur Minijob-Einkommen hat. Ich hatte mal durchgerechnet, was eine Ehe mit meiner Freundin bzgl. Steuern hieße, und der Vorteil war da enttäuschend dünn, obwohl ich ein Mehrfaches von ihr verdiene.
Ich habe es für mich und meine Freundin auch malbdurchgerechnet. Sie hat kein Einkommen und bei mir sinds um die 120-140k p.a.
Ich käme damit auf knapp unter 9.000€ Steuerersparnis. Real ggf. etwas weniger da ich Abschreibungen etc. habe. Deutlich mehr wirds dann aber auch erst wieder wenn man richtig Asche verdient, mehr als 15k Ist aber quasi nicht möglich...
Heirat kommt bei uns abervauch erst in Frage sollten Kinder im Spiel sein.
vg
Zitat von exitus2022 am 30. August 2022, 22:35 UhrWäre nicht die erste Frage:
WARUM Heiraten?
(und halt: Kinder geplant? oder schon unterwegs? usw?)
Wäre nicht die erste Frage:
WARUM Heiraten?
(und halt: Kinder geplant? oder schon unterwegs? usw?)
Zitat von Gelöschter Benutzer am 31. August 2022, 8:10 UhrFür mich persönlich überwiegend aus romantischen Gründen z.B. gleicher Nachname, das Versprechen und traditionelle Gründe. Den Ehevertrag würde ich sofort unterschreiben. Aber es macht einfach keinen Sinn, wenn der Notar da so viel einkassiert. Mein Freund hat die 5 Mio. größtenteils in Form von Gebäuden und Feldern usw. und wir müssten erst mal für den Notar sparen. Es wäre günstiger mit dem Gedanken abzuschließen und lieber was für die geplanten Kinder auf die Seite zu legen und noch mal groß zu zweit zu verreisen.
Das mit dem Partnerschaftsvertrag hört sich vernünftig an, danke für den Hinweis.
Liebe Grüße
Für mich persönlich überwiegend aus romantischen Gründen z.B. gleicher Nachname, das Versprechen und traditionelle Gründe. Den Ehevertrag würde ich sofort unterschreiben. Aber es macht einfach keinen Sinn, wenn der Notar da so viel einkassiert. Mein Freund hat die 5 Mio. größtenteils in Form von Gebäuden und Feldern usw. und wir müssten erst mal für den Notar sparen. Es wäre günstiger mit dem Gedanken abzuschließen und lieber was für die geplanten Kinder auf die Seite zu legen und noch mal groß zu zweit zu verreisen.
Das mit dem Partnerschaftsvertrag hört sich vernünftig an, danke für den Hinweis.
Liebe Grüße
Zitat von carpe am 21. September 2023, 21:53 UhrViel wichtiger ist aber, falls Kinder geplant oder bereits vorhanden sind, ein Testament zu machen. Im Prinzip bin ich mit meiner LG in genau der auch finanziell vergleichbaren Situation wie Ihr, nur mit Kids und ohne Ehe - aber mit Testament.Die Notarkosten für ein Testament richten sich ebenfalls nach dem Geschäftswert, richtig? Insofern sinnvoll, dies frühzeitig zu tun. Auch wenn die Threaderstellerin nicht mehr mitliest - bei den hier mal genannten 5 Millionen, dürften diese nicht unerheblich sein.
Viel wichtiger ist aber, falls Kinder geplant oder bereits vorhanden sind, ein Testament zu machen. Im Prinzip bin ich mit meiner LG in genau der auch finanziell vergleichbaren Situation wie Ihr, nur mit Kids und ohne Ehe - aber mit Testament.
Die Notarkosten für ein Testament richten sich ebenfalls nach dem Geschäftswert, richtig? Insofern sinnvoll, dies frühzeitig zu tun. Auch wenn die Threaderstellerin nicht mehr mitliest - bei den hier mal genannten 5 Millionen, dürften diese nicht unerheblich sein.
Zitat von hans-im-glueck am 13. November 2023, 13:25 UhrEin Testament kann man meines Wissens allerdings - wenn handschriftlich verfasst und im Gegensatz zum Ehevertrag - ohne notarielle Beglaubigung verfassen und es ist dennoch gültig.
Ansonsten hast du recht @carpe: Das Testat richtet sich, was die Notarkosten angeht, nach dem "Erbvermögen".
Ein Testament kann man meines Wissens allerdings - wenn handschriftlich verfasst und im Gegensatz zum Ehevertrag - ohne notarielle Beglaubigung verfassen und es ist dennoch gültig.
Ansonsten hast du recht @carpe: Das Testat richtet sich, was die Notarkosten angeht, nach dem "Erbvermögen".