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Direktvermarktung, freue mich gerade über die hohen Strompreise.

Die Strompreise scheinen ja im Moment zu explodieren, der Börsenpreis hat jetzt sogar teilweise die 70 Cent pro kWh überschritten. Ende letzten Monats habe ich für einen Kunden nochmals für eine große Photovoltaik-Anlage zur Direktvermarktung des überschüssigen Stroms nach EEG angemeldet. Spaßeshalber mal gefragt ob sie auch kleinere Anlagen in die Direktvermarktung übernehmen. Jetzt läuft meine private Photovoltaikanlage nicht mehr mit einer Einspeisevegütung von 6 Cent pro kWh, sondern in diesem Monat von durchschnittlich 35 Cent. wenn das so bleibt unsere Anlage mit Batteriespeicher in 4 Jahren bezahlt. Das Thema Energie ist im Moment echt spannend.

Spannend, ich habe leider nur ein kleines Dach und komme so in Zukunft auf gerade mal 6 kwp. Habe mir über direktvermarktung noch keine Gedanken gemacht. Wie ist deine Einschätzung, bzgl Aufwand nutzen bei so kleinen Anlagen?

Liegt am Angebot des Direktvermarkters und an der eingespeisten Menge des Solarstroms. Fallen halt unterschiedliche Gebühren an.

Wer wie @energiefuchs jetzt schon alles am Laufen hat, kann sich freuen. Wer noch überlegt, neu zu investieren, muss aufpassen, dass er nicht von der Politik überholt wird, da das Merit-Order-Prinzip mit hohen Gewinnen für Anbieter von Erneuerbaren evtl. demnächst gekippt werden könnte: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-strommarkt-101.html

 

Zitat von Energiefuchs am 27. August 2022, 13:17 Uhr

Die Strompreise scheinen ja im Moment zu explodieren, der Börsenpreis hat jetzt sogar teilweise die 70 Cent pro kWh überschritten.

Das ist für Dich privat natürlich erfreulich, aber man sollte das etwas glätten. Vor 3 Jahren war der Strompreis kurzzeitig negativ, lag bei -0,2ct/kwh, wenn über die Börse gehandelt wurde. Wenn es in der Ukraine - wie auch immer konkret ausgestaltet - zu einem dauerhaften Waffenstillstand kommt oder gar zu einem Friedensvertrag, wird sich das wieder normalisieren. Selbst wenn das nicht mittelfristig passiert, wird sich bis dahin in D/EU ein Wandel vollzogen haben, weil so hohe Strom-/Gaspreise auf Dauer nicht zu leisten sind. Weder von energie-intensiven Industrien noch von der Mittelschicht.

Ob ich in dem Zusammenhang die Vokabel "spannend" benutzen würde, weiß ich nicht. Hatte heute ein Gespräch bei der Bank, auch bzgl. einer ähnlichen Finanzierung im Bereich EE, da bekommt man noch ein wenig andere Infos. Die Banker führen aktuell regelmäßig Gespräche mit Vermietern, deren Mieter keine 100€-200€ höhere mtl. Abschläge leisten können. Das kann man ggflls. über 1-2 Jahre strecken, aber das geht nur, wenn sich die Kosten wieder normalisieren.

Zitat von TheWanderer am 29. August 2022, 16:49 Uhr

Wer wie @energiefuchs jetzt schon alles am Laufen hat, kann sich freuen. Wer noch überlegt, neu zu investieren, muss aufpassen, dass er nicht von der Politik überholt wird, da das Merit-Order-Prinzip mit hohen Gewinnen für Anbieter von Erneuerbaren evtl. demnächst gekippt werden könnte: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-strommarkt-101.html

 

Das stimmt, das Merit-Order-Prinzip ist bei der derzeitigen Situation schlichtweg fehl am Platze. Das EEG lässt aber jederzeit den Weg aus der Direktvermarktung bei Anlagen unter 100 kWp wieder zurück zur normalen auf 20 Jahre festgelegten Einspeisevergütung zu. Also nicht so tragisch wenn der Strompreis an der Börse sinkt, ist halt ein zusätzlicher Bonus, den man für den Ökostrom gerne mitnimmt.

Zitat von MFZ73 am 29. August 2022, 17:39 Uhr
Zitat von Energiefuchs am 27. August 2022, 13:17 Uhr

Die Strompreise scheinen ja im Moment zu explodieren, der Börsenpreis hat jetzt sogar teilweise die 70 Cent pro kWh überschritten.

Ob ich in dem Zusammenhang die Vokabel "spannend" benutzen würde, weiß ich nicht. Hatte heute ein Gespräch bei der Bank, auch bzgl. einer ähnlichen Finanzierung im Bereich EE, da bekommt man noch ein wenig andere Infos. Die Banker führen aktuell regelmäßig Gespräche mit Vermietern, deren Mieter keine 100€-200€ höhere mtl. Abschläge leisten können. Das kann man ggflls. über 1-2 Jahre strecken, aber das geht nur, wenn sich die Kosten wieder normalisieren.

Vermieter gehen ein unternehmerisches Risiko ein. Wenn es meinen Mietern an 100 Euro im Monat fehlt und ich dann drauf sitzen bleibe war meine Bonitätsprüfung nicht wirklich gut.

Vielleicht wäre auch eine energetische Sanierung oder erst recht beim Neubau einen hohen energetischen Standard anzustreben sinnvoll um meinen Mieter vor hohen Kosten zu schützen und selbst eine höhere Rendite einzufahren. Hat zumindest bei uns sehr gut funktioniert und schützt vor oben genannten Problemen.