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Der neue Halbfrugalist

Hallo an alle,

ich bin Anfang 30 und im Osten Deutschlands beheimatet.
Mir scheint auch, dass das Thema Frugalismus hier im Osten viel mehr Neuland darstellt als im Rest der Republik.

Mit dem Thema Frugalismus bin ich erst in den letzten Monaten vertraut geworden. Ich finde das Konzept super, habe mich aber stets gefragt, wie das im Bereich unterhalb des Medianeinkommens realisierbar ist, wenn mit 40 der Berufsausstieg geplant wird.
Nachdem hier einige ihre Einkommenssituationen offengelegt haben zeigt sich da durchaus ein realistisches und ernüchterndes Bild. Bitte nicht als Neid verstehen, ich finde es toll, dass da so ehrlich und transparent darüber berichtet wird. Und ich finde es faszinierend, dass auch Personen mit Jahreseinkommen >100k durchaus bescheiden leben können, um maximal zu sparen. Das erfordert sehr viel Bodenständigkeit und Disziplin.

Bei mir steht nun Nachwuchs an, und das war auch der Grund, sich endlich mal sehr intensiv mit den eigenen Finanzen auseinander zu setzen. Da kam irgendwann eins zum anderen und irgendwann landete ich auf frugalisten.de .
Da sowohl ich als auch meine Freundin zwar studiert haben, aber nicht allzu lange im Berufsleben sind, konnten wir bisher keine nennenswerten Vermögen aufbauen bzw. investieren. Außerdem steht nach einer fast vollendeten Bafögrückzahlung noch eine weitere an.
Mit dem Nachwuchs kommt ein weiterer "Kostenfaktor" ins Leben bei gleichzeitig reduziertem Einkommen. Deshalb habe ich momentan kein festes Alter, ab wann ich aus dem Berufsleben aussteigen will. Möglicherweise werde ich das auch garnicht vor dem Erreichen der Regelaltersgrenze erreichen. Aber das ist mir erstmal auch gar nicht wichtig. Viel mehr nehme ich den "Spirit" des Frugalismus mit, um eine halbwegs finanzielle Sicherheit oder gar Unabhängigkeit zu erreichen, sodass ich im gehobenen Alter auch stressfrei den Beruf wechseln könnte.

Ich freue mich auf ein paar interessante Diskussionen.

Hi @slab,

willkommen hier im Forum. Dein Lebenslauf ist sehr ähnlich zu meinem und ich kann deine Gedanken ganz gut nachvollziehen. Auch ich bin Anfang 30 und aufgrund von Studium und Promotion gehaltstechnisch noch deutlich unter den Medianeinkommen und besitze noch kein Vermögen oder Rücklagen. Ein von Oliver und anderen gestecktes Ziel mit 40 finanziell unabhängig zu sein ist also vollkommen unrealistisch, aber das strebe ich nicht wirklich an. Auch wir erwarten Nachwuchs dieses Jahr, was das ganze ja noch weiter erschweren wird (ich bin echt gespannt, was die ganzen Anschaffungen für das Baby kosten werden), aber das ist mir aktuell egal, wenn wir Eltern werden und alles gut verläuft!

Es ist denke ich auch nicht so wichtig, wie viel du exakt sparst, welche Summen genau du im Depot hast, sondern einfach mit dem Sparen und dem sinnvollen Investieren zu beginnen und dich vom "Spirit" des ganzen anstecken zu lassen, wie du es schon schön selbst erkannt hast. Mit einem solide aufgestellten Depot oder Immobilien im Rücken lebt es sich auf jeden Fall leichter und man legt insbesondere in jungen Jahren die Grundsteine, da sind wir mit >30 schon fast spät dran 😉  Viele von den aktuell Älteren hier trauen sich vielleicht auch nie die Erwerbsarbeit komplett sein zu lassen, trotz hoher fünfstelliger Vermögen, aber eine Reduktion auf eine Teilzeitstelle oder allein der Gedanke erleichtert glaube ich schon ungemein.

Schaut euch gerne meine neue Website an: https://frugalisten-spartipps.de/
Zitat von alucard303 am 2. Januar 2020, 19:30 Uhr

aber das ist mir aktuell egal, wenn wir Eltern werden und alles gut verläuft!

Das ist auch meine Einstellung. Baby first, Vermögen second 😉

Ich habe viel für das Baby gebraucht gekauft, jetzt sind wir voll ausgestattet und haben unter 1000 € ausgegeben. Ganz genau habe ich das noch nicht aufgeschlüsselt. Kinderwagen sind nach 3 Jahren Nutzungszeit i.d.R. in einem sehr guten Zustand, kosten aber nur noch 1/4.

Für den Nachwuchs wird jedoch in absehbarer Zeit nach der Geburt ein ETF eingerichtet. Ich lege schonmal den Grundstein, was dann später daraus wird, kann man ja nicht immer beeinflussen.