Zitat von FredFinanzFuchs am 10. März 2021, 9:01 Uhr

Die Politik rühmt sich damit, wie viele Sozialwohnungen sie der Wohnungswirtschaft abringen konnte. In Hamburg sollen es 1/3 bei einem Neubauprojekt sein. Viele denken, dass die Vermieter nun die Sozialwohnungen mit den hohen Mieten der 2/3 "frei finanzierten" Wohnungen subventionieren.

In Wirklichkeit ist es jedoch so, dass auch Sozialwohnungen für die Vermieter ein super Geschäft sind. Sie bekommen vom Staat die Differenz zwischen der Marktmiete und der Sozialmiete erstattet. Nur das sieht der Mieter nicht und auch nicht die Presse, denn das Geld geht direkt an den Vermieter.

Ich habe mal bei der Investitions- und Förderbank die monatliche Förderung bei Sozialwohnungen in Hamburg angefragt. Hier die Zahlen. Je nach Grundstückspreis liegt die Förderung zwischen 3€ und 5€ je qm Wohnfläche monatlich, der Mieter zahlt nur 6,80€. Und zusätzlich gibt es für die Vermieter noch Zuschüsse und zinsverbilligte Darlehen, so dass es für sie überhaupt kein Nachteil ist, an Sozialmieter zu vermieten. Mietausfall ist auch nicht zu befürchten, da die Miete für die Mietr tragbar ist. Und ein Drittel ist sofort vermietet, da man sich um die Sozialwohnungen reisst.

Eine 80 qm Wohnung wird also durchschnittlich mit 4€ je qm also 320€ monatlich subventioniert. Gezahlt direkt an den Vermieter. Der Mieter zahlt 6,80€/qm also 544€ statt 864€, die die Wohnung eigentlich kostet.

Übrigens ist es egal dabei, um wie viel er unter der Einkommensgrenze liegt, er bekommt immer den vollen Zuschuss - gezahlt direkt an den Vermieter.

Da wäre ein ein Wohngeld gerechter, das je nach Einkommen staffelt. Und es wird jährlich angepasst. Der Mieter einer Sozialwohnung muss meist später sein Einkommen nicht wieder nachweisen. Deshalb wird geschätzt, dass die Hälfte der Sozialwohnungen „fehlbelegt“ sind.

Da ist es viel sinnvoller, Mieter nur so lange mit Wohngeld zu fördern wie sie bedürftig sind.

Da ist es viel sinnvoller, Mieter nur so lange mit Wohngeld zu fördern wie sie bedürftig sind.