Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Blick in die Zukunft

Guten Abend in die Runde.

Schon länger lese ich hier still mit, weil ich mich mit dem Thema Frugalismus befasse. Kurz zu mir: ich bin Nana und hab nach 26 Jahren meinen Job gekündigt. Der Plan ist, dass ich ab Sommer dieses Jahres einem Job in einer kleinen Firma anfange und da die Buchhaltung mache. Es gibt keine festen Arbeitszeiten für mich, Bedingung ist, dass alles bis zum Stichtag beim Steuerberater ist. Dafür bekomme ich 1000,- € netto im Monat und bin krankenversichert. Nebenbei habe ich noch eine kreative Selbständigkeit, die je nach Auftragslagen zwischen 500,- und 2.500,-€ monatlich einbringen kann, wenn ich die Aufträge annehme.

Mein Lebensgefährte und ich sind kinderlos und wohnen in meiner Immobilie, auf der noch Verbindlichkeiten von 170T€ sind. Diese könnte ich abzahlen, das würde aber ob der niedrigen Zinsen, die noch für 24 Jahre fest sind, nicht sinnvoll sein. Die Immobilie hat einen Wert von ca. 500T€. Des Weiteren besitze ich noch vier vermietete Immobilien, wo aktuell monatlich ca. 700,-€ hängen bleiben. Hier ist der Verkauf einer Immobilie in 2026 nach der 10 Jahres-Frist geplant, eine weiteres Darlehen für eine andere Immobilie löse ich dann ab, so dass der Ertrag unter dem Strich gleich bleibt und ich nur wenig Liquidität dafür in die Hand nehmen muss.

Ich hab in den letzten Jahren ca. 400T€ angespart, das Geld ist in Fonds und in Festgeldern angelegt. Es gibt noch Vermögensreserven von ca. 100T€ aus einer Erbsache und ich habe noch eine Immobilie zu erwarten, wenn meine Mutter in hoffentlich erst ganz ganz vielen Jahren verstirbt.

Unser Lebensstil ist sehr bescheiden, ich habe kein Auto, rauche und trinke nicht, esse keine exklusiven Sachen (spare aber nicht am Essen) und am liebsten bin ich zu Hause. Mich zieht es nicht in die Welt oder sonstwohin, ich hätte einfach nur gern mehr Zeit im Leben und wünsche mir Flexibilität. Daher die Entscheidung meinen Job zu kündigen und zu gucken, wohin die Reise geht. Manche meinen, dass ich mutig bin. Finde ich nicht, denn was ist denn das Schlimmste, dass passieren kann? Dass ich einen anderen Vollzeitjob beginnen muss. Aber vielleicht klappt ja auch alles andere. Der kreative Nebenjob, ich würde zB auch furchtbar gern lernen, wie man Webseiten baut oder hätte Interesse, aufgrund meines gelernten Berufes, andere Menschen beim Umgang mit Geld zu unterstützen oder vielleicht wäre auch eine Zusatzausbildung zur Testamentsvollstreckerin ein interessanter Ansatz. Das Netzwerk dafür hätte ich, das Interesse ist auch da. Bei den ganzen Möglichkeiten und Ideen laufe ich schon wieder Gefahr, dass die Zeit nachher doch noch zu knapp ist. Aber wenn man sein Hobby zum Beruf macht, muss man ja nie wieder arbeiten, nicht wahr?!

Ich freue mich auf Eure Gedanken zu meinem Vorhaben. In drei Monaten geht es los....

Nana

Hallo Nana,

Im Prinzip hast du ja jetzt sowieso schon Fakten geschaffen, egal welche Antworten hier kommen. Ich denke du kannst es dir leisten.

Für mich liest sich das alles sehr stimmig, besonders da du noch Teilzeit weiterarbeitest und damit deine Fähigkeiten erhälst bzw. sogar davon schon mehrere hast und noch erweitern willst. Ein frugaler Lebensstil tut sein übriges.

Wie sind denn die 400k in Festgeld und Fondsprodukten prozentual aufgeteilt? In welchen Fondsprodukten ist das Geld investiert?

Bei den verschiedenen Immobilien würde sich vielleicht jemand anderes verzetteln, doch ich denke auch das hast du im Griff. So ganz verstehe ich aber noch nicht, was hier langfristig geplant ist. Wann werden die Immos mehr als 700 Euro abwerfen oder sollen diese jeweils nach 10 Jahren verkauft werden? Wenn ja, wie hoch ist dann in etwa der Verkaufserlös und wie soll dann das Geld investiert werden?

Hier wäre sicher eine weitere Aufschlüsselung von Vorteil, auch um noch eine bessere Einschätzung der erfahrenen Immoprofis hier erhalten zu können.

Hallo Nana,

Du verdienst ja wohl immer noch mehr als Du ausgibst,  und Deine Anlagen können sich die nächsten 12-15 Jahre weiterentwickeln.
Irgendwann gibts eine Rente, da wäre es interessant, wieviel Rentenpunkte Du schon hast.  Bei 1000€ Netto kommen nicht mehr viel dazu.

Dein Plan hört sich vernünftig an, mutig finden das nur jene, die nichts gespart haben und Mathematik dahinter nicht verstehen.

Hey @nana1978 das hört sich für mich an wie ein etwas kreativerer Volltagesjob. Wenn das angestrebt wird, warum nicht?

Nach bei mir nun "Keinjobmehr" im fünften Jahr klingt mir das noch etwas too busy. Aber du bist natürlich auch noch recht jung. Also ausprobieren, dein Risiko was falsch zu entscheiden liegt nahe 0 %.

Hallo Nana!

 Entscheidung meinen Job zu kündigen ... Manche meinen, dass ich mutig bin.

Wieso?

Bei 1.000 € netto (und bezahlter KV) + 700 Mieteinnahmen + mietfreiem wohnen (und 400 k€ Anlagevermögen > 170 k€ Resthypothek) sollte es doch reichen!

Der einzige Punkt, wo Du uns evtl. wesentliche Informationen vorenthältst:

vier vermietete Immobilien, wo aktuell monatlich ca. 700,-€ hängen bleiben. ... Verkauf einer Immobilie in 2026 nach der 10 Jahres-Frist geplant, eine weiteres Darlehen für eine andere Immobilie löse ich dann ab

Was für Immobilien sind das? Was hast Du da INSGESAMT am Schulden offen?

(wäre blöd, wenn JETZT bei 1% Tilgung p.a. und Nullzinsfinanzierung und noch keinerlei Instandhaltung diese 700 € übrig bleiben - Du aber 2026/'27 an den Anschlussfinanzierungen bei dann 5% Jahreszins + in 2028 je Objekt 50 k€ für Sanierungskosten scheitern solltest???)

Zitat von Nana1978 am 6. April 2024, 23:04 Uhr

Ich bin Nana und hab nach 26 Jahren meinen Job gekündigt. Der Plan ist, dass ich ab Sommer dieses Jahres einem Job in einer kleinen Firma anfange und da die Buchhaltung mache. Es gibt keine festen Arbeitszeiten für mich, Bedingung ist, dass alles bis zum Stichtag beim Steuerberater ist. Dafür bekomme ich 1000,- € netto im Monat und bin krankenversichert.

Klingt ganz gut soweit.

Du solltest von Anfang an protokollieren, wieviel Zeit Du in diese Buchhaltung steckst. Kann sein, daß das für Dich letztlich stimmt, kann sein, daß Dich das letztlich auffrißt. Die Buchhaltung hat bisher jemand anderes gemacht, der vermutlich dafür mehr Geld bekommen hat (Der Steuerberater?). Wenn Du das übernimmst, muß das nicht notwendigerweise heißen, daß das für Dich ein schlechtes Geschäft ist - aber es kann das heißen.

An Deiner Stelle würde ich mir meinen bisherigen Stundenlohn als Basis nehmen - und dabei auch den Urlaub nicht vergessen! Aus dem Nettogehalt wirst Du als Buchhalterin problemlos das zugehörige Bruttogehalt errechnen können und hast am Ende einen Anhalt dafür, wieviel Zeit Du fairerweise in diesen Job stecken kannst. Wenns ein bißchen mehr ist, buche das auf Freiheit. Wenn es viel mehr ist, mußt Du mit Deinem Arbeitgeber vielleicht nochmal sprechen.

Du schaffst das schon!

Hallo Nana, das klingt gut. Ich lese hier raus, dass Du beruflich einfach frei sein willst ohne feste Arbeitszeiten und Dich auf eine Veränderung freust. Prima. Du hast ja bereits gut vorgesorgt.

Viel Spass hier im Forum 🙂

Guten Morgen und vielen Dank für Euer Interessen an meinen Themen.

Zu den Immobilien: aktuell sind noch 291T€ offen, es sind drei ETWs und eine DHH. Die DHH war sehr preiswert und konnte mit 0,54% p.a. bis 2031 finanziert werden. Hier bleibt das meiste Geld hängen. Die Immobilie soll nach zehn Jahren auch verkauft werden. Für zwei ETWs, deren Zinsbindung in 26 abläuft, hab ich schon einen Interessenten. Eine wird verkauft, so dass planmäßig ca. 70-80T€ Gewinn übrig bleiben und das Darlehen für die zweite Wohnung über ca. 22T€ löse ich dann ab um weiter die Mieterträge zu haben. Bei der dritten Immobilie hab ich im letzen Jahr die Zinsbindung erneuert, diese Wohnung kann ich irgendwann mal mit Gewinn verkaufen, wenn der Mieter raus ist. Das ist sonst eine Nullnummer. Bei der DHH hab ich auch ein Bausparkonto angelegt, wenn ich da mal keinen passenden Käufer finde, bin ich bei den Zinsen abgesichert.

Der Job in der Buchhaltung ist nur, dass ich die Sachen für das Steuerbüro vorbereite, kein Hexenwerk und auch nicht so zeitintensiv. Ich plane max. einen Tag in der Woche, vielleicht dann auf zwei halbe Tage verteilt. Muss nicht mal die USt-Voranmeldunug machen. Auch keine Rechnungen schreiben. Ein paar Überweisungen und Belege zusortieren, vieles geht auch von zu Hause aus. Ich finde es einfach super, dass ich arbeiten kann, wann ich will und nicht morgens um 08:00 Uhr irgendwo antanzen muss. Der ursprüngliche Plan war ja, mal erst gar nicht mehr zu arbeiten und vom Gesparten zu leben, aber das Angebot war zu gut.

Das Vermögen ist aktuell nicht gut verteilt: ca. 250T€ Festgelder bei der Bank zu 3,35% und 90T€ in Fonds, ein paar Euros sind noch ohne Zinsen vorhanden. Das hat aber einen Grund und soll hier nicht weiter beachtet werden. Dann noch ein kleines Depot ca. 7T€ und ein Bausparkonto, dass aber nur minimal bespart wird, durch Aufzahlung aber später genutzt werden kann. Darum werde ich mich kümmern, wenn ich mehr Zeit habe.

Ich wünsche Euch einen guten Start in die neue Woche

Nana