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Bewertung ETF-Portfolio

Hallo zusammen,

mein Name ist Michael, ich bin 32 Jahre alt und bin zufällig auf die Seite aufmerksam geworden und habe mich direkt im Forum angemeldet, da mehr und mehr gefallen an dem Thema finde und auch den Austausch zu dem Thema. Ich versuche gerade meine Finanzen zu ordnen und selbst zu gestalten,  da ich leider aus Unwissenheit und Naivität vor ca. 10 Jahren in den Vertriebsfängen der DVAG gelandet bin und noch ein paar Altlasten besitze. Mittlerweile stört mich diese Intransparenz und Abhängigkeit sehr.

Zum Start war ich viel auf dem Youtube Kanal Finanzfluss unterwegs und habe das Buch von Gerd Kommer Souverän investieren gelesen und mir Gedanken über ein eigenes Weltportfolio mit ETFs aufzubauen und wurde gerne eure Expertenmeinung dazu erfahren 🙂

Meinen risikofreien Teil des Vermögens habe ich auf einem Tagesgeldkonto bei der ING geparkt, es soll in der Gewichtung 30 % ausmachen

Meinen risikobehafteten Teil (70%) würde ich in insgesamt 4 ETFs investieren:

ETF WKN/ISIN Gewichtung Monatliche Rate
 iShares Core MSI World IE00B4L5Y983 65 % 325,00
xTrackers MSCI Emerging Markets A12GVR 20 % 100,00
xTrackers MSCI Europe SmallCaps LU0322253906 10% 50,00
iShares Developed Markets IE000B1FZS350 5% 75 (vierteljährlich)

Meine monatliche Sparrate liegt bei 500 EUR und soll sich aber im Laufe der Zeit steigern. Zusätzlich habe ich noch 2.800 EUR die ich investieren möchte.

Ist es klüger diese einmalig in die ETFs zu investieren oder zunächst auf die monatlichen Sparpläne drauf zu packen?

Wie bewertet Ihr meinen Ansatz bzw. mein Portfolio?

Vielen Dank für eure Meinungen und Anmerkungen dazu und eine spannende Diskussion 🙂

Viele Grüße

Michael

Hallo Michael,

super Entscheidung den Vermögensaufbau aktiv mitzugestalten und selbst die Kontroller darüber zu haben 🙂
Zu deiner ersten Frage: da streiten sich die Gemüter. Auf der einen Seite fährst du besser, alles sofort zu investieren, weil du dann nüchtern und rational handelst (kein Market Timing betreibst). Viele argumentieren ja auch mit dem "Cost-Average-Effekt" (Kaufen zu Durchschnittspreisen), was sich aber in der Vergangenheit nicht ausgezahlt hat gegenüber sofortigem investieren der verfügbaren Summe. Ich würde empfehlen entweder, einmalig zu investieren oder die monatliche Sparrate über max. 6 Monate aufzuteilen. Bei der "kleineren Summe" ist das aber für deinen langfristigen Vermögensaufbau auch nicht entscheidend!
Auch ich habe den Kommer gelesen und finde deine Aufteilung grundsätzlich gut, vorallem die kleine Immobeimischung gefällt mir.
Ich bin mir nur unsicher bzgl. des "Europe Small Caps". Scheinbar möchtest du Europa etwas stärker gewichten, als es in der klassischen World/EM Aufteilung vorhanden ist (da ist nichts gegen einzuwenden), aber dann ausgerechnet hier auf SmallCap-Prämie setzen und in World/EM klassisch nach Marktkapitalisierung gehen? Ich persönlich bevorzuge eine gewisse Konsistenz, sprich wenn du (nur) auf SmallCap setzen möchtest, würde ich das nicht nur in Europa, sondern auch in World/EM tun. Andersherum, wenn dich SmallCap nicht anspricht, dann nimm einfach einen normalen ETF und gut ist.

Vielen Dank für deine Meinung.
Ja meine Überlegungen tendieren auch dahin eher in 6 Monaten quasi bis Jahresende höhere Sparraten zu tätigen, da ich noch mit fallenden Kursen im restlichen Jahr rechne, obwohl Kommer den Cost-Average Effekt ja verneint.

Den MSCI Europe Small Cap wollte ich den Europa Anteil erhöhen und die Small Cap Prämie abgreifen. Wie gesagt da bin ich mir aber selber nicht sicher und deswegen auch hier im Forum Meinungen diesbezüglich zu erhalten.😊

Hallo Michael,

schön, dass du deine Finanzen ordnen willst, und dein jetziger Plan sieht ja soweit solide aus. Hausaufgaben hast du gemacht, d.h. Konsumkredite getilgt und Notgroschen angelegt (alternativ: bewusst und wohl überlegt dagegen entschieden)?

Ich habe den Kommer anders in Erinnerung. Das Aufteilen einer Investition in mehrer Teilinvestitionen über einen Zeitraum nennt er Zeitdiversifikation. Er sagt im Wesentlichen, dass sich die Experten seit langem uneins sind, ob Zeitdiversifikation funktioniert, und er selbst zum Lager tendiert, das daran glaubt.

Du hast narürlich recht, dass Kommer deine Überlegung - Investion schieben wegen Kurserwartungen - ablehnen würde. Aber nicht, weil das das was mit dem Cost Average Effect / Zeitdiversifikation zu tun hätte, sondern weil es versuchtes Market Timing wäre.

Guten Morgen,

danke dir für deine Einschätzung und deinen Hinweis , da werde ich im kommer nochmal nachlesen. Zur Info ich habe die aktualisierte 5. Auflage.

Mein Notgroschen besteht aus 5000 Euro, welche ungefähr  2 Nettomonatsgehälter abdecken. Abzüglich meiner Sparrate wären es sogar 2,5.

Wünsche allen einen schönen Tag!

 

Was sollen die 5% iShares Developed Markets bringen? Da ist so eine Mikroposition mit 25€/Monat.

Wenn 4 ETF würde ich bei Europa z.B. den Stoxx 600 wählen und als 4. ETF einen weltweiten Small Cap wie z.B. den ISHARES EDGE MSCI WORLD SIZE FACTOR UCITS ETF...

Da hast Du dann alle wichtigen Weltregionen drin, die Untergewichtung von Europa (bezogen auf BIP) behoben und bekommst über diesen Small CAP auch Japan stärker gewichtet, was sonst immer unter die Räder gerät, weil Japan bei den SC in diesem Fonds 20% Anteil hat.

Den Small Cap Anteil Deines Portfolios kannst Du über den Anteil dieses einen Fonds steuern und über die drei anderen die relevanten Weltregionen gewichten (MSCI World ist  ja quasi Amerika 😉

Ich selbst versuche kleine Einzelpositionen zu vermeiden, diesen 4er ETF würde ich z.B. auf 40% world, 20% EM, 20% Europa und 20% Small Cap aufteilen, dann wäre bei 500€ im Monat die kleinste Sparrate bei 100€.

Ob das jetzt besser oder schlechter läuft weiß ich natürlich auch nicht, ich fühle mich damit am Markt aber breiter investiert

MfG