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Beerdigung planen

Hallo in die Runde,

 

habt ihr eigentlich Vorstellungen, wie ihr eure Beerdigung haben wollt? Es gibt ja große Bandbreiten von super einfach (nur ein Holzkasten, recht anonym) bis aufwendig. Die Frage ist bei allen, die tatsächlich finanziell unabhängig geworden sind und ihre Zeit zum Unterwegssein nutzen, wo sie ihre letzte Ruhestätte haben wollen. Gerade bei mehreren Familienmitgliedern kann es problematisch werden, wenn einer in Australien stirbt und der andere auf Grönland oder so.

Habt ihr euch da mal Gedanken gemacht?

 

Ich persönlich möchte zum Beispiel nicht verbrannt werden. Und ich hätte gerne einen Holzkasten, den die evtl. vorhandenen Kinder in der Familie bunt gestalten könnten. Den Rest würde ich den Lebenden überlassen. Jeder trauert ja anders und hat damit andere Bedürfnisse. Mein Mann will es auch einfach, würde aber am liebsten auf alles verzichten, was nach Aufwand/ Reichtum/ Status aussehen könnte.

 

Ilrod

Was ist denn das für ein merkwürdiger Beitrag? Deine Beerdigung ist für die Hinterbliebenen da, also werden die das auch organisieren und aus deinem Erbe bezahlen. So ist das seit Jahrhunderten brauch. Die einzige Person, die da definitiv nicht anwesend sein wird, bist du selbst, also kann es dir auch egal sein. Was willst du da planen? Ich habe ja schon einige Beerdigungen mit erlebt, aber ich habe noch nie gehört, dass da ein Verstorbener konkrete Anweisungen gegeben hätte - außer vielleicht Urne oder Sarg. Viel wichtiger ist es dafür zu sorgen, dass unter den Erben kein Streit ausbricht und die Vermögensaufteilung klar geregelt ist. Erbfälle haben schon so manche Familien entzweit.

Ich hätte gerne eine Feuerbestattung mit schlichtem Holzsarg. Bei der Anzahl der Gäste soll dagegen nicht gespart werden und auch nicht am Leichenschmaus. Zu entnehmen aus dem Erbe, da wird genug da sein. Sicher haben die Angehörigen das letzte Wort, ich bin aber sehr zuversichtlich, dass sie sich dran halten.

Bzgl. Vermögensaufteilung (insb. Immo!) zu Lebzeiten bin ich zwiegespalten. Wer weiß, wie die Interessenlage der Erben im Erbfall dann tatsächlich ist. Geld ist ja noch recht leicht und beliebig aufzuteilen. Ich werd aber nun mal viele Immobilien haben, wenn ich gehe. Soll ich die jetzt schon aufteilen? Oder lass ich´s und die Erben machen das unter sich aus - auf die Gefahr hin, dass sie sich in die Wolle kriegen? Das treibt mich ehrlich gesagt mehr um als meine Beerdigung.

@Schwaebin

Ich halte es für sehr ineffizient und auch seltsam über sein Leben hinaus etwas bestimmen zu wollen. Das ist reine Zeitverschwendung (oder soll ich sagen Größenwahnm bzw. verbirgt sich hinter @Schwaebin im Klarnamen Bill Gates?), vollkommen unplanbar und schafft vermutlich eher Streit als Frieden. Vermachen Sie Ihre Dinge zu Lebzeiten und freuen Sie sich über die positiven Reaktionen....wenn es denn eintreten.

Moin

So abwägig finde ich das Thema gar nicht.  Ich bin krank , habe Krebs . Da denkt man schon über sein Ende nach, auch wenn mir gute Heilungschancen prognostiziert wurden. Ich bin fast 50 Jahre alt und eigentlich ist man da noch nicht dran. Aber wer weiß. Ich möchte gerne ohne jeden Schnickschnack im Friedwald beerdigt werden. Meine Kinder wohnen weit weg und ungepflegte Gräber gibt es schon genug. Ich möchte keine Blumen, die verwelken nur, dafür eine Spende fürs „ Kinderhaus Frieda“. Bei der Musik bin ich noch am überlegen. Natürlich habe ich alles mit meinen Kindern abgesprochen. Aber vielleicht bleiben mir auch noch viele gesunde Jahre. Das wünsche ich mir ganz doll.

Viele Grüße

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“ (Winston Churchill)

@Fritz Ich finde deine Reaktion ja lustig!

 

Wenn ich mal so in die Schwiegerfamilie reingucke, sehe ich, dass es dort ein ausgeprägtes Statusdenken gibt. Sollte jetzt mein Mann vor mir sterben, weil er auf dem Fahrrad beispielsweise vom Auto ohne Fragen mitgenommen wurde, wird diese Verwandtschaft sehr wohl mit rein reden. Hier kommt dann auch die Frage, wie ich grundsätzlich mit meinem Geld umgehe. Der Schwiegerfamilie würde es wahrscheinlich unheimlich weh tun, wenn ich die Beerdigung (den Sarg und die Ausstattung) sehr schlicht mache. Wenn mein Mann aber den Wunsch zu Lebzeiten geäußert hätte, wäre ich fein raus.

 

Wir haben bei unserer Vorsorgevollmacht auch ausdrücklich ausgeschlossen, dass Darlehen auf den Namen des anderen aufgenommen werden können. Das spielt mit rein.

 

Meine Oma hat eine unnötig teure Beerdigung für meinen Opa gemacht, weil sie dachte, das wäre das letzte, was sie ihm noch tun könne. Dann saß sie mit den Schulden da. Ich finde das kontraproduktiv. Darum denke ich, dass man sich auch darüber frei unterhalten und Wünsche äußern darf.

 

PS: Ich kenne durchaus etliche Leute, die sich mit diesem Thema auseinander setzen.

Es ist keines Wegs Größenwahn oder ineffizient über seinen Tod hinaus etwas festlegen zu wollen. Ganz im Gegenteil, es ist eine Notwendigkeit mit der sich die wenigsten frühzeitig befassen. Es stellt sich ja immer die Frage, was will man seinen Kindern und Verwandten hinterlassen? Der eigene Todesfall kann mitunter den Grundstein für tiefe Zerwürfnisse legen. Was viele nämlich nicht bedenken ist, sofern kein Testament gemacht wurde, tritt die gesetzliche Erbfolge ein und die ist in vielen Fällen alles andere als günstig. Insbesondere wenn große Vermögen und Immobilien da sind. Die Auszahlung von Pflichtteilen z.B. hat immer in Geld zu erfolgen. Wenn nun eine teure Immobilie da ist und das Vermögen nicht ausreicht um die Pflichteilsforderungen oder alle Erbberechtigten zu bedienen, muss die Immobilie verkauft werden. Das kann dann schnell zu Streit führen, wenn z.B. Familienangehörige noch drin wohnen oder ein Erbe die Immobilie vielleicht gern behalten möchte. Ein oftmals unterschätztes Problem ist auch, dass Erbfälle ohne Testament sogenannte Erbengemeinschaften entstehen lassen. Eine Erbengemeinschaft ist immer eine Zwangsgemeinschaft und genau hier ist der Streit schon quasi vorprogrammiert. Ich bin zwar noch relativ jung, habe aber schon ernsthaft darüber nachgedacht ein Testament zu errichten. Die Kosten sind hierfür mittlerweile auch relativ gering, da sie nicht mehr an den Vermögenswert gekoppelt sind, sondern nur noch eine Pauschale von etwa 75,- EUR beim Nachlassgericht zu bezahlen ist. Es kann aber den Hinterbliebenen viel Ärger ersparen. Es nützt ja nichts das Thema von sich weg zu schieben, jeden wird es treffen und keiner weiß wann. Auch ist nicht klar, ob man dann noch geistig zurechnungsfähig ist.

Zitat von Fritz am 4. Juni 2019, 15:32 Uhr

Was ist denn das für ein merkwürdiger Beitrag? Deine Beerdigung ist für die Hinterbliebenen da, also werden die das auch organisieren und aus deinem Erbe bezahlen. So ist das seit Jahrhunderten brauch. Die einzige Person, die da definitiv nicht anwesend sein wird, bist du selbst, also kann es dir auch egal sein. Was willst du da planen? Ich habe ja schon einige Beerdigungen mit erlebt, aber ich habe noch nie gehört, dass da ein Verstorbener konkrete Anweisungen gegeben hätte - außer vielleicht Urne oder Sarg. Viel wichtiger ist es dafür zu sorgen, dass unter den Erben kein Streit ausbricht und die Vermögensaufteilung klar geregelt ist. Erbfälle haben schon so manche Familien entzweit.

...ganz ehrlich ? Dein Beitrag ist noch merkwürdiger...

...warum soll ich meine Beerdigung nicht nach meinem Gusto - als letzter Wille gestalten können?

Ich lege zum Beispiel für meinen Todesfall fest, dass die Beerdigung nur im allerengsten Familienkreis stattfindet. Ich brauche an meiner Beerdigung keine heuchlerischen Leute die auf einmal auf traurig machen obwohl ich Ihnen das ganze Leben am Arsch durchging.

Desweiteren will ich für meine Nachfahren keine Last in Form eines Arschteueren Friedhofsplatzes inkl. Grabpflege o.ä. sein...

...sorry, ich bin nicht mehr da aber verursache immernoch KOsten? Nee; Urne und in den Friedwald und gut ist...

Für mich ist´s auch so besprochen. Friedwald und fertig.

Diejenigen, die sich an mich erinnern wollen, brauchen dazu kein "Statussymbol" oder ein zu pflegendes Grab im zweifelsfall irgendwo fern ab von ihrem eigenen Wohnsitz.

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@badner

Nein, ist er nicht. Mein Beitrag ist sehr vernünftig!

Frage 1: Natürlich kannst du im Testament alles haarklein festlegen. Aber wie willst du denn sicher stellen, dass deine Beerdigung auch exakt so ausgeführt wird? Dazu müsstest du einen Testamentsvollstrecker beauftragen und das kostet erst recht viel Geld. Außerdem wirst du gerade dann den Unmut der Hinterbliebenen erzeugen, wenn du Ihnen aus dem Grab heraus noch Vorschriften machst.

Frage 2: Warum??? Es kann dir völlig egal sein wie sich deine Hinterbliebenen von dir verabschieden oder wie sie dein Andenken bewahren wollen. Das ist deren Bier und zeugt vorallem davon wie gut sie dich gekannt haben. Ob sie deine Asche in einen Schuhkarton packen und verstreuen oder dir ein Mausoleum bauen, hat keinerlei Bedeutung mehr für dich. Natürlich kannst du mit deinen Angehörigen darüber sprechen, wo und wie du beerdigt werden willst, aber aus dem Grab heraus noch bestimmen zu wollen, wer zur Trauerfeier eingeladen wird und wie viel die Beerdigung kosten soll, ist einfach nur lächerlich.

Frage 3: Was heißt denn 'deinen Nachfahren keine Last sein'? Erstens erben sie sicherlich ein großes Vermögen, da ist es selbstverständlich auch 'deinen letzten Weg' daraus zu bezahlen. Und zweitens ist es DEREN Entscheidung. Wenn sie gegen deinen Willen eine 'arschteure' Gruft pachten, dann kannst du kaum etwas dagegen tun und SIE müssen letztlich damit leben.

Frage 4: Ist es dir lieber, wenn du eine super tolle Beerdigung haben wirst, die exakt deinen Wünschen entspricht, aber gleichzeitig streiten sich deine Kinder um das Haus, weil du das in deinem Testament nicht klar geregelt hast? Das finde ich viel wichtiger, als diese lächerliche Beerdigung zu planen.

Nach dem Tod noch davon zu sprechen "...ich brauche an meiner Beerdigung keine heuchlerischen Leute..." usw. finde genauso lustig. Hallo? Du bist dann tot! Du existierst nicht mehr! Die Beerdigung ist eine Sache der Lebenden. Es ist für dich genauso bedeutsam als wenn in China ein Sack Reis umfällt.

Wenn Dir doch alles egal weil du eh tot bist, warum ist Dir dann wichtig dass es keinen Streit um das Erbe gibt?

@Waermflasche Das ist jetzt unsachlich. Fritz unterscheidet zwischen Beerdigung und Erbe. Ich finde seine Argumentation berechtigt, auch wenn ich es vielleicht anders mache.