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Baufinanzierung / Hausbau

Hallo zusammen,

vor 1-2 Jahren war ich noch überzeugt von dem Gedanken in Miete zu wohnen und ETFs zu besparen - so ändern sich die Zeiten, die Einstellungen und die Lebensumstände 😀

Derzeit haben wir ein Grundstück reserviert - inkl. Kaufnebenkosten ca. 240k. Gemeinde im Ballungszentrum Rhein-Main. 500 qm schöne Lage.

Haus ist derzeit bei ca. 420 - 450k kalkuliert. Baunebenkosten nochmal ca 70k. Demnach sind wir bei einer Gesamtsumme von ca. 760 k.

210k sind ca. Eigenkapital

350k üblicher Dalehensvertrag / Zins vss. um die 4%

150k KfW Förderkredit bei 1,1 % Zins - Effizienzhaus 40+

55k Arbeitgeberdarlehen bei 4%

--> Mischzins von ca. 3,45 effektiv

Wir haben ein monatliches Nettoeinkommen inkl. Kindergeld von ca. 8200 Euro. 1 Kind und das zweite ist unterwegs.

Die monatliche Belastung wird ca 2700 Euro sein bei einer Laufzeit von 27 Jahre, bei Sondertilung 5k jährlich sind wir bei knapp 23 Jahren.

Wir sind noch in der finalen Planungsphase und mir ist bewusst, dass es sicherlich nochmal Kosten zusätzlich geben kann (Stichwort Aufmusterung...).

Bei der o.g. Planung kann jeder weiterhin 150 Euro cash sparen (Renovierung) sowie 250 Euro in einen ETF - monatlich (Altersvorsorge). Es bleiben uns nach Abzug der jetzt absehbaren Kosten , inkl. 600 (hoch angesetzt bei einem EH 40+ Haus) zusammen knapp 1200 Euro zur freien Verfügung...so die Theorie. Daneben haben wir noch einen Notgroschen von ca. 30k sowie ca. 170k in ETFs an die wir auch für das Haus nicht ran wollen.

Ich bin Euch dankbar für Idee, Bedenken oder Anregungen. Gerade als junge Familie die das 2. Kind erwartet echt ein aufregendes Unterfangen!

Beste Grüße!

Gratuliere, der beste Zeitpunkt für den Hausbau ust immer JETZT. Ihr habt ein solides Einkommen mit viel Potenzial zum sparen falls nötig. Wird schon schief gehen 😎👍

PN an maxause@gmx.de

Naja, ich würde Max' optimistische Aussage zum Zeitpunkt eines Hausbaus, um einen Halbsatz ergänzen: "... wenn man genug EK hat."

 

Zitat von Bulleninvestor am 21. November 2023, 20:05 Uhr

Ich bin Euch dankbar für Idee, Bedenken oder Anregungen. Gerade als junge Familie die das 2. Kind erwartet echt ein aufregendes Unterfangen!

Verstehe ich. Ich bin ja mittlerweile ein alter Sack, kann mich aber noch gut an die Situation erinnern, wie das war, als meine LG mir eröffnet hat, dass da demnächst 1-2 weitere Mitbewohner in der WG wohnen und dass die sich auch für geraume Zeit nicht an den laufenden Kosten beteiligen werden. 😉 Ja, ist aufregend und ich kann auch nachvollziehen, dass man sich da Gedanken macht. Ich empfehle da allerdings immer den Blick über den Tellerrand resp. einen kurzen benchmarktest, denn:

  1. Ihr verfügt über +8T€ netto Haushaltseinkommen. Das ist deutlich über dem Durchschnitt, selbst dann, wenn durch das zweite Kind Gehaltseinbußen zu erwarten sind.
    • Wobei: das solltest Du noch mal grob darstellen, wie sich die Ankunft des zweiten Rackers finanziell auswirkt.
  2. Ihr habt einen "unantastbaren" Notgroschen von 30+170T€, der für die Finanzierung nicht benötigt wird - das ist in etwa so viel, wie der Betreiber dieses Blogs überhaupt (für sich allein) an Rücklagen/Kapital hat. Wohlgemerkt für seine FIRE-Pläne.
  3. Das Haushaltsdurchschnittseinkommen beträgt in D grob 3,5T€/5T€ netto/brutto. Ihr tragt eine Rate von 2,7T€ netto - was fast so viel ist, wie ein Durchschnittshaushalt in D überhaupt zur Verfügung hat. Vermutlich würden 95% aller Haushalte keinen Kredit über 2700€ mtl. bekommen, schon gar nicht aktuell.

Und irgendwann ist auch mal Schluss mit Risikoabsicherung. Denn Ihr könntet zB bei einem real eintretenden Anschlussfinanzierungsrisiko notfalls sofort ~200T€ ablösen oder das auch einfach jetzt tun und statt 550T€ "nur" 350T€ aufnehmen und damit Rate/Laufzeit sofort aktiv beeinflussen.

Alternativ kannst Du Dich ja in den örtlichen Wohnungsmarkt werfen und eine vergleichbare Miet-Whg/DHH für 4P suchen. Im Rhein-Main-Gebiet ... Viel Spaß. 😉

wenn man genug EK hat...

Letztlich also: wenn es finanzierbar ist. Das ist hier der Fall.

Letztlich sind knapp unter 4% Finanzierungszins historisch gesehen nicht teuer. Zudem kann man bei fallender Zinslage in zehn Jahren auch schon wieder zu ggf. besseren Konditionen umschulden.

Immerhin findet man derzeit auch wieder Handwerker. Ist ja gut und schön wenn man eine billige Finanzierung findet aber niemanden der die Leistungen auch umsetzt. Hatten wir noch vor zwei Jahren, wir erinnern uns. Alle Auftragsbücher der Bauunternehmen für 2 Jahre gefüllt, dann die Zinswende, nun sind "dank" deutlichem Rückgang der Baukonjunktur wieser Verfügbarkeiten vorhanden. Uch denke das wird sich mit etwas fallenden Zinsen in vielleicht ein, zwei Jahren auch wieder anders aussehen denn noch immer besteht Wohnraumknappheit, es wird gebaut werden müssen! größere Investoren stehen in den Startlöchern...

Die Lage ist zudem gut gelegen, Wertverfall ist nicht zu erwarten, die Chancen auf überinflationäre Entwicklung hingegen gut. Wen die Rate also nicht in die Knie zwingt, der kann derzeit faire Konditionen einsammeln....

PN an maxause@gmx.de

Hallo zusammen,

Erstmal herzlichen Dank für die Rückmeldungen und die Kommentare - hilfreich und mitmachend!
@mfz73: Meine Frau wird vss. ein Jahr in EZ gehen, ich auch ein paar Monate. In der Zeit würde sich bei Elterngeld (1.8k) das Nettomonatseinkomme natürlich auf ca 7.2k reduzieren. In dieser Zeit könne wir dann die Sparraten von in Summe 800 Euro zur Not aussetzen. Ich habe auch noch eine alte LV die ich beitragsfrei stellen könnte (ca 100 monatlich) —> ich denke das sollte dann klappen. Würde auch in SK 3 wechseln und meine Frau in der Zeit in 5 - ist zumindest in dem Moment etwas besser fürs Netto 🙂

ja, das mit dem Zins ist immer so eine Sache , noch haben wir die Finanzierung nicht abgeschlossen - es zeigt sich gerade wieder eine leichte Bewegung nach unten…jede 0.1 helfen da ja . Mit 13. Hehalt und Bonus sollte auch eine regelmäßige Sondertilgung drin sein. Mal sehen wo wir im Dezember/Januar landen wenn wir final abschließen. Jetzt gilt es erst noch das Haus final zu planen und zu schauen was es unter dem Strich kostet.

Hat jemand Erfahrung mit Zusatzkosten, welche zu Beginn nicht nicht so auf dem Schirm waren!? Das ist mit meine größte *Sorge*

Danke!

Wg. Zusatzkosten:  die Außenanlagen werden oft unterschätzt, da gehört auch eine vernünftige Markise/ Beschattung dazu und die Bepflanzung sind auch nicht ohne.

Also ich habe es jetzt nur mal so überflogen und mir ist nicht ganz transparent/verständlich, was Du alles unter Baunebenkosten definierst.

Allerdings habe ich nichts von Küche, Einrichtungsgegenständen, Lampen usw. gelesen.

Ebensowenig kann ich erkennen, was bei der Hausplanung "alles mit drinnen ist" (keine Ahnung, wie ich es formulieren soll).
Daher möchte ich als Beispiel meine ETW, direkt vom Bauträger gekauft, geben.

Die ETW wurde konzipiert und ich habe mir den Grundriss/Plan angesehen. Manche Steckdosen waren nicht an Stellen wie ich es wollte / an manchen Stellen wollte ich zusätzlich welche -> Änderungswunsch und somit Zusatzkosten.
Im Badezimmer bspw. nur an der Wanne Deckenhohe Fliesen, ich wollte das ganze Bad bis zur Decke -> Änderungswunsch und somit Zusatzkosten (Änderung zzgl. Material).
Im Bad ist zwar eine Toilettenschüssel - allerdings keinerlei Handtuch-/Klopapierhalten -> Änderungswunsch und somit Zusatzkosten.

Wie sieht es mit den Böden aus? Ist da was im Preis inbegriffen? Wenn Änderungen sind (bspw. Fliesen, Parkett o.ä.) -> ist das mit berücksichtigt?

Im Schlafzimmer waren bei mir bspw. Flügeltüren (zur Loggia) eingplant, wodurch sich aber eine effektive Raumnutzung negativ gestaltete -> ich habe mich daher für eine Schiebetür entschieden -> Änderungswunsch und somit Zusatzkosten (neben der Änderung zusätzlich Aufpreis auf eine andere Tür).

Wie sieht es auch mit den verschiedenen "Anschlussboxen" (Steckdosen, Telefon, Fernsehen, Lichtschalter) aus?

Oder mit den Fenster/Türen zum Garten/Erdgeschoss -> Schlösser? Eingangstür ggf. Änderung (Einbruchssicherungsthemen, bspw. anderer Türrahmen erforderlich; Zusätzliche Sicherheitsriegel/-schloss).

Und bei jedem Änderungswunsch darfst Du dann nochmal 10 % an Gebühren für den Bauträger aufschlagen - vielleicht sind es mittlerweile schon mehr.

Das mal einige Gedankengänge/Anregungen von meiner Seite aus.

(2. Edit) Ach ja... Und denk im Badezimmer an mögliche Duschwände/-Trennwände, sofern erforderlich.

Hat jemand Erfahrung mit Zusatzkosten, welche zu Beginn nicht nicht so auf dem Schirm waren!? Das ist mit meine größte *Sorge*

Was bei uns HIER stets beachtet werden muss ist der scheiß Baugrund. Hier steht alles auf Moor und Torflinsen, daher muss jeder Neubau gerammt werden. Das verursacht um die 50k Extrakosten bei der Fertigung der Bodenplatte.

Außenanlagen ziehen auch nochmal einiges an Kohle, vor allem Pflastwrarbeiten mit entsprechenden Vorbereitungen und auch ein "netter" Zaun zum Nachbarn kann recht schnell noch ein laar Tausender kosten. Bei der Bepflanzung und Anlage des Gartens kann man über die Jahre viel selbst machen und besorgen. Wenns sofort nett sein soll und der Gartenbauer mit Pflanzen und Bäumchen anrückt, dann ist relativ sofort alles schön und pflegeleicht aber auch die "Beetbrüder" sind nicht billig, alleine schon an Material, da kann man ebenfalls zügig 50k verschwinden lassen. Da hat man bei Eigenleistung großes Sparpotenzial.

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Bulleninvestor am 22. November 2023, 6:57 Uhr

Hat jemand Erfahrung mit Zusatzkosten, welche zu Beginn nicht nicht so auf dem Schirm waren!? Das ist mit meine größte *Sorge*

Baugrund kann tatsächlich ein Kostenfaktor werden. Kommt halt drauf an, ob Dein Grundstück am Hang liegt, ob viel Mutterboden abgetragen werden muss, ob es ein Bodengutachten gibt, ob Dein Grundstück womöglich angefüllt werden muss, ob Du zum Nachbarn zB mit L-Steinen abfangen musst/willst ... können wir alles nicht wissen, weil von uns ja niemand das Grundstück kennt.

Bemusterung vom Haus ist auch individuell. Die Grundausstattung ist nicht bei jedem Bauträger gleich. Wenn Deine Kostenaufstellung quasi "nackt" bzw. auf minimalem Niveau ist, kommt's eben drauf an, was Ihr noch dazu benötigt. Bei höherpreisigen Anbietern sind dann einige Sachen schon drin, die man bei anderen Anbietern extra dazukaufen muss.

Garten/Außenanlagen kann tatsächlich schnell 50T€ kosten.

Aber das kriegst Du am besten raus, wenn Ihr Eurem Bauträger/Architekten auf die Füße tretet ...

Neben den hier genannten Außenanlagen solltet Ihr auch die Einrichtung gut durchkalkulieren. Früher habe ich mich oft gewundert, warum in den neuen Häusern noch quasi die Kinderzimmereinrichtungen stehen und warum kein Garten angelegt wird. Nachdem ich gebaut hatte wusste ich es, das Geld ist ausgegangen. Und wenn man qualitativ gute Klingelschilder, Briefkasten, Außenbeleuchtung, Zaun, Garage, Pflasterung, Gartenhaus wählt kostet das. Da habe ich zu Anfang gespart und nun nachgeholt, das ist natürlich kein Problem. Wobei, wer billig kauft kauft zweimal. In einem neuen Haus möchte man dann schöne Möbel, eine vernünftige Küche, gute Lampen, Bodenbeläge etc. drin haben. Das läppert sich. Ein Besuch im Badstudio hat mich z.B. auch von einem Whirlpool zu einer normalen Badewanne umschwenken lassen.

Also am besten eine Excel-Tabelle erstellen und mal alle Positionen mit den Kosten auflisten und mit der Baubeschreibung abgleichen und eine Zeitleiste ran. Damit bin ich bisher immer gut gefahren, nicht nur beim Hausbau. Aktuell plane ich so auch unser Haus in Thailand durch, hab für jede Investition fällige Sonderzahlungen und Nebeneinkünfte abgetragen und kann ziemlich gut abschätzen, wann ich womit fertig sein werde. Eine Tabellenkalkulation ist dafür am besten geeignet, lässt sich ergänzen, ändern, usw. und hinterher auch gut ein Soll/Ist Abgleich durchführen.

Wie alt seid Ihr wenn ich fragen darf?

P.S. Hausbau ist eines der letzten Abenteuer das man heute noch haben kann :mrgreen: