Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Basisdaten für eigene Modellrechnungen

Wer seine Lebensplanung mit Modellrechnungen via Excel o.ä. angeht, der benötigt volkswirtschaftliche Referenzdaten über lange Zeiträume in Form von Charts oder Tabellen. Das Zusammensuchen ist recht mühsam. Hilfreich könnte daher dieser Threat sein, in dem gesammelte Werke hinterlegt werden. Ich fange mal an mit einigen Charts aus eigenen Recherchen und Auswertungen an.

 

Hochgeladene Dateien:
  • Du musst dich anmelden um auf Uploads zugreifen zu können.

Mich würde mal so ein Planungs-Excel interessieren. Die Verwendung Löhne+Gehälter und Durchschnittsrenditen der Pfandbriefe vermag ich dafür nicht einzuschätzen, welche Erkenntnisse sollen aus den Vergangenheitswerten gezogen werden?

Ich stelle mir für eine Planung eher vor: Möglicher Zinsertrag, davon Abzüge wie Kosten und Steuern und zwingende Kosten wie die Krankenversicherung. Die Preisentwicklung/Inflation würde ich pauschal für alles mit einem pessimistisch geschätzten Wert ansetzen. Interessant wäre dann auch noch eine Betrachtung eines optionalen Nebenverdienstes, also die Auswirkungen auf Steuer und Sozialvers.beiträge. Unkalkulierbar und somit sehr gefährlich für die Planung sind Steuern und Sozialversicherungsbeiträge, weil die Politik die Kosten von Fehlentwicklungen wie Energie, Euro und Migration rücksichtslos auf diejenigen abwälzen wird, bei denen etwas zu holen ist. Das halte ich für die größte Bedrohung eines Privatiers mit begrenztem Vermögen.

Aus diesem Grund wäre eine Planung für einen kompletten Ausstieg aus dem Hamsterrad in ein "sicheres" Land interessant. Problem dabei wären die unbekannten laufenden Posten wie Lebenshaltungskosten, Krankenversicherung. Und natürlich Einmalkosten wie Umzug, Anmeldung etc.

Bisher habe ich das alles nur im Kopf durchgespielt und kurz aufaddiert: Miete, Lebensmittel, Konsum, Krankenversicherung. Auf der anderen Seite das Einkommen aus dem Anlagestock, also Dividende und Kapitalverzehr bis 85. Lebensjahr. Das Risiko der Langlebigkeit würde ich ertragen, aber Schiffbruch auf dem Weg dorthin wäre bitter.

@horst Es ist garnicht so einfach ein Planungs-Excel für alle Szenarien zu bauen, weil es zu viele Varianten gibt.

- Arbeitnehmer > Privatier > Rentner
- Arbeitnehmer > Selbstständig > Privatier

Sowie man aus dem Standard Arbeitnehmer raus fällt, wird es mit der Krankenkasse schwierig.

Arbeitnehmer GKV - Beitrag vom Bruttolohn, später KVdR
freiwillige GKV - Beitrag von allen Einkunftsarten, später KVdR
PKV - stetig steigender Beitrag 3-5% p.a.

Als Selbständiger & Privatier muß man keine Beiträge zur Rente & Arbeitslosigkeit zahlen.

Ob die Kapitalertragssteuer auf ewig so bleibt, kann ich mir nicht vorstellen.
Somit sollte man damit rechnen das die Kapitaleinkünfte zukünftig per Einkommensteuer besteuert werden könnten, dann aber wieder einige Kosten angesetzt werden dürfen.
Mein Eindruck ist, das die Abgabenlast in etwa gleich bleibt, also mit der Inflation steigt auch der Grundfreibetrag, somit dürfte nach Inflation vom Brutto immer ähnlich viel Netto übrig bleiben.

Mit den Lohn & EK-Rechner 2002 bis heute kann man schön nachvollziehen wie sich in der Vergangenheit die Steuern entwickelt haben.
 

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Das wäre ein schönes Gemeinschaftsprojekt für diese Seite!

Ich selbst falle in die Kategorie Arbeitnehmer>Selbständig>Privatier. Es wäre ja sehr genial, ein Simulationstool in Excel zu bauen, in dem der aktuelle Status-Quo abgebildet wird und die Zukunft anhand von eigenen Parametern simuliert werden kann. Da gehört dann natürlich auch die zu erwartende Abgabe an die Rentenversicherung etc. mit hinein, ebenso wie eine höhere Kapitalertragssteuer.

Ich werde mich mal an ein Excel setzen und meine eigene Situation abbilden. Daran könnte man auch wunderbar Meinungen anderer einholen, es kommen hier ja ab und zu mal Anfragen, ob man sie einen Ausstieg schon leisten könne, oder nicht...

Zitat von horst am 16. Mai 2019, 10:09 Uhr

Ich selbst falle in die Kategorie Arbeitnehmer>Selbständig>Privatier.

Ich auch, allerdings zahle ich keinen Rentenbeitrag und bin PKV-versichert.

Ich rechne immer anders herum, d.h. ich kenne meine Lebenskosten der letzten 20 Jahre und kann das meinem Depot/Dividenden gegenüberstellen. Somit kann ich genau ausrechnen was fehlte.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Super Beitrag von Horst, ich kann mir vorstellen für eine gewisse Zeit auch im Ausland zu leben, sowie ich meine KV nicht verlieren würde. Weisst jemand wie es geregelt ist? Bis wieviele Tage zählt ein Aufenthalt als Urlaub noch? Es gibt Länder wo die Kosten enorm niedriger sind als bei uns.

https://blog.geh-mal-reisen.de/weltreise-auslandskrankenversicherung/

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Die meisten Planungsfragen beziehen sich auf folgende Situationen:

-        Sparplan

-        Versorgungslücke

-        Vorzeitiger Ruhestand

-        Altersvorsorgeplan:  Berufsleben – Ruhestand

-        Altersvorsorgeplan:  Berufsleben – Vorruhestand – Ruhestand

-        Altersvorsorgeplan:  Ruhestand

 

Vorgabe zum Plan

Sie besteht aus 3 Teilen

-        Eckwerte des Plans (Zielsetzung; Meilensteine)

-        Finanzmittel (Verlauf)

-        Marktdaten (externe Beeinflussungen)

 

Ergebnis zum Plan

-        Kapitalbestand bei den jeweiligen Meilensteinen

-        Hinweise zum Ergebnis

-        Grafische und tabellarische Darstellung der Kapitalentwicklung

 

Während bei den Vorgaben die Eckwerte und die Finanzmittel die persönlichen Verhältnisse des Anwenders widerspiegeln, beziehen sich die Marktdaten auf externe Größen. Es sind die Teuerung und die Verzinsung des angelegten Kapitals.

 

 

 

 

 

Hallo,

mich würde bei euren Kalkulationen der Punkt Inflation interessieren. Natürlich kann man hier immer einen allgemeinen, recht konservativen Wert wie 2% verwenden, aber der verschiebt den Punkt des Erreichens von FIRE halt schnell viele Jahre nach hinten.

Führen hier nicht auch viele eine Haushaltsbuch und können daraus ihre eigene, persönliche Inflation errechnen und auch für Kalkulationen verwenden ? Ich für mich sehe sie eher bei 1,5%, da ich auch versuche, auf Veränderungen zu reagieren, wie z.B. durch einen jährlichen Stromanbieterwechsel oder durch minimale Anpassung der jeweiligen Lebensweise (Benzinpreis in diesem Jahr 5% höher, dann halt mal eine Autofahrt im Monat weniger als sonst machen).

Wie sind da eure (Inflations-)Ansätze ?

 

Zitat von stefan40 am 20. Mai 2019, 9:15 Uhr

mich würde bei euren Kalkulationen der Punkt Inflation interessieren. Natürlich kann man hier immer einen allgemeinen, recht konservativen Wert wie 2% verwenden, aber der verschiebt den Punkt des Erreichens von FIRE halt schnell viele Jahre nach hinten.

Ich rechne mit 3%, weil die letzten jahre bezügl. Gesundheit sicher mehr kosten.

Zitat von stefan40 am 20. Mai 2019, 9:15 Uhr

Führen hier nicht auch viele eine Haushaltsbuch und können daraus ihre eigene, persönliche Inflation errechnen und auch für Kalkulationen verwenden ? Ich für mich sehe sie eher bei 1,5%, da ich auch versuche, auf Veränderungen zu reagieren, wie z.B. durch einen jährlichen Stromanbieterwechsel oder durch minimale Anpassung der jeweiligen Lebensweise (Benzinpreis in diesem Jahr 5% höher, dann halt mal eine Autofahrt im Monat weniger als sonst machen).

Bei mir ist das Familienleben dazwischen gekommen und somit ist es schwerer zu beurteilen was für 2 Personen ein realistischer Wert ist.

Wie sind da eure (Inflations-)Ansätze ?

Bei mir wird es wohl ein fließender Übergang von weniger als Selbständig arbeiten zu mehr Leben von Dividende sein.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Aus eigener Erfahrung habe ich festgestellt, dass die von statistischen Bundesamt veröffentlichten Inflationsraten wirklich nur die mittlere Krankenhaustemperatur darstellen und auch durch die Definition des Warenkorbs so berechnet wird, dass sie in die politische Landschaft passt. Jeder kennt das sicher, dass die "gefühlte" Inflation eine ganz andere ist, als das, was der Finanzminister in die Landschaft heraus posaunt.

Deshalb ist es wichtig, seine eigene Inflation zu definieren und im Auge zu behalten. Beispiel: Jemand der zur Miete wohnt und das Pech hat, den ständigen Mieterhörungen seines Vermieters ausgeliefert zu sein, der muss u.U. mit ansehen, das seine jährliche Tariferhöhung beim Einkommen dabei vollständig beim Vermieter landet. Damit sieht man sich einer ganz anderen persönlichen Inflation ausgesetzt als jemand, der irgendwo wohnt, wo die Miete vielleicht alle 10 Jahre mal um einen bescheidenen Beitrag steigt oder jemand, der sogar in den eigenen 4 Wänden lebt.

Deswegen muss man sich die reale Lohnerhöhung anschauen. Das ist die jährliche netto Tariferhöhung (od. allg. Gehaltsanpassung) abzüglich der (individuellen) Inflationsrate (netto Teuerung unter dem Strich, also nach Steuern usw.). Die reale Lohnerhöhung kann bei guter Haushaltsführung positiv sein und so zu einer langfristigen Steigerung der Sparquote führen. Ist mir fast jedes Jahr gelungen, da ich weder den offiziellen Warenkorb habe, noch einen konstanten Korb pflege. Wenn ein Produkt teurer wird, habe ich nach einer günstigeren Alternative gesucht und bin so dem Inflationsbeitrag ausgewichen.