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Artikel in der FAZ

Finanziell unabhängig: Frugalisten wollen früh in Rente gehen (faz.net)

Obiger Artikel in der FAZ (hinter der Bezahlschranke, ich kann ihn lesen).

Sehr negativ, wie immer stark vereinfacht. Und Oliver und sein Blog bekommen auch eine Ladung ab...

Der Anfang reicht mir schon. Zit. "Kurz gesagt: Man muss ein recht spaßbefreites Leben führen." Komisch, dass man Spaß haben immer mit Geldausgaben und Konsum verbindet. Demnach haben also alle Menschen mit wenig Geld - z.B. auch Studenten - ein spaßbefreites Leben?! Das sagt einiges aus, über die eindimensionale Sichtweise dieser Redakteurin.

ja, ist ein sehr schlechter Artikel. Und je mehr man liest, umso schlechter wird er...

Konnte leider nur die ersten Zeilen lesen da ich als bekennender Frugalist mir ein so teures Abbo der FAZ nicht gönnen möchte 🙂

Ich kann aber durchaus verstehen das eine Schreiberin einer Zeitung die sicherlich nicht viel verdient es sehr schwer hat selbst eine hohe Sparquote zu generieren. Darum vermutlich auch ihr Unverständnis für unsere Lebensweise zumindest in den ersten Zeilen.

Lese auch nur das Intro vor der Paywall, und empfinde eine Mischung aus Fremdscham und Mitleid. Wie @jan-veerman schon schreibt: Das klingt wie von jemandem, der mit geringen finanziellen Mitteln sozialisiert ist und in dessen Weltsicht darum hohe Ausgaben untrennbar mit Lebensqualität verknüpft ist.

@privatier Kommen da im Verlauf noch irgendwelche Referenzen, also konkrete Personen oder Blogs als Beispiel, Studien zum Verhältnis Konsum / subjektive Lebensqualität oder ähnliches, worauf sich die Darstellung stützt? Oder bleibt es bei einer im leeren Raum schwebenden Meinung der Autorin?

Frugalismus funktioniert nur, wenn es nicht alle machen. Insofern ist ein FAZ Artikel, der nichtfrugales Leben propagiert, durchaus konstruktiv; es ist nicht jedermanns Sache.

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.
Zitat von Jan Veerman am 4. Januar 2021, 22:12 Uhr

Konnte leider nur die ersten Zeilen lesen da ich als bekennender Frugalist mir ein so teures Abbo der FAZ nicht gönnen möchte 🙂

 

So teuer ist es gar nicht (jetzt 20 Euro / Monat). Und da zunehmend Artikel hinter Bezahlschranken verschwinden und ich den ganzen zusammenkopierten Schrott sonst auch nicht mehr lesen kann, gönne ich mir die 20 Euro.

Zitat von Ernst am 5. Januar 2021, 15:30 Uhr

Frugalismus funktioniert nur, wenn es nicht alle machen. Insofern ist ein FAZ Artikel, der nichtfrugales Leben propagiert, durchaus konstruktiv; es ist nicht jedermanns Sache.

Da mag schon sein. Er ist aber schlecht geschrieben ohne Tiefgang.

Zitat von Ernst am 5. Januar 2021, 15:30 Uhr

Frugalismus funktioniert nur, wenn es nicht alle machen. Insofern ist ein FAZ Artikel, der nichtfrugales Leben propagiert, durchaus konstruktiv; es ist nicht jedermanns Sache.

Da mag schon sein. Er ist aber schlecht geschrieben ohne Tiefgang.

Zitat von TheWanderer am 4. Januar 2021, 22:48 Uhr

Lese auch nur das Intro vor der Paywall, und empfinde eine Mischung aus Fremdscham und Mitleid. Wie @jan-veerman schon schreibt: Das klingt wie von jemandem, der mit geringen finanziellen Mitteln sozialisiert ist und in dessen Weltsicht darum hohe Ausgaben untrennbar mit Lebensqualität verknüpft ist.

@privatier Kommen da im Verlauf noch irgendwelche Referenzen, also konkrete Personen oder Blogs als Beispiel, Studien zum Verhältnis Konsum / subjektive Lebensqualität oder ähnliches, worauf sich die Darstellung stützt? Oder bleibt es bei einer im leeren Raum schwebenden Meinung der Autorin?

Will jetzt den Artikel hier nicht reinkopieren, das ist bestimmt nicht erlaubt. Aber vielleicht ein paar Zitate:

"Ohnehin hat das Abrackern für eine vermeintlich perfekte Zukunft, in der man nachholt, worauf man all die Jahre zuvor verzichtet hat, etwas Befremdliches. Wo bleibt da der Augenblick? Wo das Wagnis?"

Dann kommt ein bisschen über Mister Money Mustache und  Early Retirement Extreme.

Dann werden die Frugalisten mit Altruisten in einen Topf geworfen: "Der Effizienzwahn eint die Frugalisten mit einer anderen Bewegung: den effektiven Altruisten. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass der effektive Altruist das (gesparte) Geld nicht in die eigene Zukunft investiert, sondern in die Zukunft jener, denen es deutlich schlechter geht."

Und zum Schluß wird dann noch ordentlich Oliver durch den Kakao gezogen: " Noelting aber hat einfach nur erkannt, dass seine ursprüngliche Idee, fünfzehn Jahre lang auf „Hobbys, Abenteuer, Spontaneität, Glücklichsein, Freiheit, Neues lernen, Party“ zu verzichten, deprimierend sein kann."

Und zum Schluß wird dann noch ordentlich Oliver durch den Kakao gezogen: " Noelting aber hat einfach nur erkannt, dass seine ursprüngliche Idee, fünfzehn Jahre lang auf „Hobbys, Abenteuer, Spontaneität, Glücklichsein, Freiheit, Neues lernen, Party“ zu verzichten, deprimierend sein kann."

Früher sagte man, im Zeitungspapier werde der Fisch von morgen eingewickelt. Das passt natürlich beim Digitalabo nicht mehr so ganz. Rechnen wir es der unverbrauchten Jugend der Journalistin an, dass sie mit einfachen Worten eine einfache Weltsicht für Leser kundtut.

Ich habe aber noch einen Tipp: Es gibt ein Abo für die Ausgabe der NZZ (für Leser aus Deutschland) - kostet gerade mal 100 € im Jahr. Ich kann zwar nicht sagen, ob es dort frugalistenfreundlichere Beiträge als bei der FAZ gibt. Aber tiefgründiger sind die journalistischen Ergüsse allemal... ausser beim Fisch, da bringt es keine Vorteile.

 

 

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.

So jung ist die Journalistin jetzt gar nicht mehr: Melanie Mühl – Wikipedia

Ich konnte zwar auch nur die ersten zwei Absätze lesen: Zumindest dem zweiten Absatz stimme ich aber voll zu.

Tja, das Hauptproblem ist, dass der Frugalismus das gängige Lebensmodell in Frage stellt. Die Menschen mögen es aber gar nicht, wenn man ihr Lebensmodell in Frage stellt, denn das würde ja bedeuten, dass sie ihr Leben lang etwas falsch gemacht haben. Das kann nicht sein! Deshalb überzieht man die anders Denkenden lieber mit Häme und grenzt sie aus. Das war aber schon immer so. Wer sich vor hundert Jahren für das Frauenwahlrecht einsetzte oder aus der Kirche ausgetreten ist, der hatte den gleichen Argwohn auszuhalten.

Zitat von Ernst am 5. Januar 2021, 16:05 Uhr

Ich habe aber noch einen Tipp: Es gibt ein Abo für die Ausgabe der NZZ (für Leser aus Deutschland) - kostet gerade mal 100 € im Jahr.

 

Auch nicht schlecht. Muß ich mir mal genauer ansehen...

Zitat von luxander am 5. Januar 2021, 16:46 Uhr

Ich konnte zwar auch nur die ersten zwei Absätze lesen: Zumindest dem zweiten Absatz stimme ich aber voll zu.

Das sehe ich völlig anders, aus folgendem Grund: der erste Absatz ist eine Meinung, mit der mag ich nicht konform gehen, aber natürlich dürfen andere der Meinung sein, nur mit viel Konsum hat man auch Spass - jeder wie er mag. Kann ich akzeptieren.

Absatz 2 dagegen kann ich nur voll und ganz widersprechen, es ist die typische Standard-Jammerei und höchstes Ausreden-Niveau, warum irgendetwas für jemanden (oder einen selbst) völlig unmöglich ist. Und ich treffe diese Aussage als jemand, der immer ein unterdurchschnittliches Einkommen hat(te). Wohnhaft in der Region einer der 15 grössten Städte Deutschlands (bzgl. Angabe Ballungsgebiet). Da jammer ich hier auch nicht rum, dass ich mir kein Loft in der Innenstadt leisten kann und abends nur die Treppe runtermuss um im Cafe zu sitzen. Und immer in der Region wohnen muss. Und mal ne Zeit jahrelang die ganze Stadt umfahren musste zur Arbeit. Und mal ne ganze Zeit mitten in die Innenstadt musste. Ja, exakt zu den Rush Hours Berufsverkehr. Jammern jammern jammern, das können viele auf höchstem Niveau. Umziehen, Arbeitgeber wechseln, Job wechseln, dynamisch und flexibel agieren, die Ansprüche der Realität anpassen oder gar bescheiden und sparsam leben - nein das ist anstrengend, lieber die alte Leier runterjammern "verdiene zu wenig, alles kostet zuviel, da kann ich ja nix machen" (ausser natürlich genauso weitermachen, sich vom Leben so treiben lassen und bis ans Lebensende weiterjammern wie unmöglich doch für einen alles ist, damit man sich bloss nicht eingestehen muss, dass man aus Bequemlichkeit einfach nichts ändern will).

Sorry für diesen Post, aber genau wegen dem 2. Absatz möchte ich eigentlich den Rest des Artikels gar nicht lesen. Da kann nur dieselbe Jammerei folgen, die auch in 100 anderen Artikeln usw. nach Pauschalaussagen wie im 2. Absatz immer folgt.

Nur um das klarzustellen:  manche machen es besser als ich, andere schlechter, manche sind schneller, andere langsamer, und die meisten schlicht irgendwie anders, dafür gibt es zuviele Faktoren, das lässt sich nicht pauschal sagen. Aber die generelle, pauschale, Aussage "geht nicht" - die ist schlicht falsch und kritisiere ich daher so strikt.

Konnte den Artikel auch nicht lesen wegen Bezahlschranke, aber es ist doch immer die selbe Machart wenn ein großes Medienhaus seine Leser mit Geschichten auss dem Alltag befriedigen will: Mehrheitsmeinung bedienen auf Kosten einer (aus Sicht des Lesers skurillen) Minderheit und keinefalls das eigene Klientel (und die die dort Werbung schalten) beunruhigen. Was solls? Da dürfen dann 98% der Leser doch gerne den Kopf schütteln. Und wenn sich mal nur 2% Gedanken machen und ggf. für sich neue Gedanken entwickeln ist das doch schon mehr als wenn der Artikel gar nicht geschrieben worden wäre.

Ich finds gut! Allein deswegen, dass wenn ich es schlecht finden würde der Artikel auch nicht anders wär. 🙂