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Anlegerwohnung kaufen - Erfahrungen & Empfehlungen

Grüß euch!

Ich bin neu hier und hoffe darauf hier meine Antworten zu finden zum o.g. Thema.

Ich bin 22, aus Österreich und seit etwas mehr als 2 Jahren am Arbeitsmarkt vertreten. Seit meines ersten Gehalts investiere ich in breitgestreute ETFs mit etwa 45% meines Einkommens, jeden Monat. Mittlerweile hat sich nun schon ein sehenswerter Betrag ergeben.

Nun seit mehr als einem Jahr beschäftige ich mich zunehmend mit Immobilien, um ein weiteres Standbein aufzubauen und Steuern zu sparen. In erster Linie dachte ich an eine Direktvermietung mit Wohnungen und habe nun auch einige Besichtigungen hinter mir. Ich musste feststellen, dass ich mir mit der Zeit unsicher wurde, ob ich die Vermietung selbst in die Hand nehmen sollte oder nicht.

So bin ich auf Anlegerwohnungen gestoßen, welche ja ein "Rundum Sorglospaket" anbieten, bei denen mein Aufwand so gering wie möglich gehalten wird. Im speziellen bin ich auf die "Invicta Real Estate GmbH" gestoßen, bei der mir auch schon eine Wohnung empfohlen wurde. Ich fühle mich dabei sicherer die Vermietung in die Hände von Profis zu legen, anstelle dies selbst zu versuchen.

Die Wohnung würde mir inkl. Nebenkosten 120.000€ kosten.
Davon würde ich 15.000€ an Eigenmitteln einbringen. Der Rest würde mit einem Zinssatz von ca. 4,00 - 4,50% fremdfinanziert werden.
Mir ist bewusst, dass immer ein höherer EK Anteil empfohlen wird, jedoch bin ich der Meinung, dass der Fremdkapitalshebel auf Lange Sicht betrachtet mehr Sinn macht, allein schon da wir uns zurzeit bei einer Inflation von ca. 10% befinden.
Ich würde unterm Strich ca. 150€ / Monat dazuzahlen, um die Tilgung + Zinsen und Nebenkosten abzudecken.
Standort der Wohnung ist in Essen, im Stadtkern, direkt neben einer Uni. Die Lage ist somit sehr gut.
Die Wohnung hat 22qm und wird zurzeit kernsaniert.

Meine Frage wäre nun, ob jemand schon Erfahrungen mit Anlegerwohnungen gesammelt hat oder sogar mit der Invicta selbst? Was haltet ihr generell von der Idee?

Danke im Voraus für eure Antworten!

BG Julian

Gute Idee - für den Verkäufer

Wohnung in Essen - Opfer (Anleger) in Österreich 100te km weit weg - optimal um denjenigen über den Tisch zu ziehen 🙂

Zum angebotenen Objekt und der Agentur kann ich dir nichts sagen. Was ich dir aber sagen kann: eine Hausverwaltung inkl. Abrechnung v. Nebenkosten etc, Verwaltung und Mieterkommunikation kostet monatlich zw. 30 und 70€, je nachdem wer und wo das macht. Da käme also potenziell auch jede andere kaufbare Wohnung in Frage wenn du sie nicht selbst verwalten magst. Ich persönlich mache es selbst, kann das bei insgesamt 15 Wohnungen von denen 12 im selben Haus liegen aber natürlich auch zeitlich deutlich effizienter machen und mir den Tausender im Monat sparen. Da hat aber natürlich nicht jeder Bock drauf, so dass eine Hausverwaltung dann eine attraktive Option ist. Teile dieser Kosten kannst du als Nebenkosten auf den Mieter umlegen (Z.b. Erstellung der Nebenkostenabrechnungen), den Rest (die Verwaltung der Wohneinheit) immerhin noch als Werbungskosten absetzen.

vg

22 qm für 120000 in essen, krass, dafür kannst du hier im Ruhrgebiet eigentlich mehrere Wohnungen kaufen. Würde da nicht mehr als 1500-2500 euro pro qm zahlen, die mieten in essen sind jetzt auch nicht besonders hoch, bin gerade übrigens am essener hbf

Servus!

Dass ich aufgrund der Distanz über den Tisch gezogen werde ist ein Argument.. Allerdings bin ich doch dennoch sicherer dran, wenn ich vom Bauträger über eine Immobiliengesellschaft kaufe, anstatt eine Wohnung auf eigene Faust in meiner Nähe oder?

Die Verwaltung würde mich 50€ im Monat kosten. Wie gesagt möchte ich die Verwaltung noch nicht selbst übernehmen. Zumindest noch nicht bei der ersten Wohnung.

Dass der Preis hoch ist, ist mir bewusst. Allerdings liegt die Kaltmiete auch bei 387€. Somit ist der Preis m.E. nach gerechtfertigt.

BG Julian

Servus Julian,

deine Idee ist gut, dein Angebot aber zu teuer.

Schaue einmal hier bei Immobilienscout:

Nettes Apartment in Uni-Nähe als Kapitalanlage mit vielversprechender Rendite (immobilienscout24.de)

Die Wohnanlage habe ich mir sogar mal selber angesehen; ist soweit in Ordnung.

Die Vermietung überlässt du der für die Anlage zuständigen Wohnungsverwaltung; das kostet meist nur etwa 30 EUR/Monat. Dann hast du auch nichts damit zu tun und bleibst gegenüber den Mietern anonym. Außerdem kennt sich die Wohnungsverwaltung mit der Wohnanlage und den Mietmarkt sicher besser aus, da sie ja direkt an der Quelle sitzen.

Viel Erfolg wünsche ich dir

ich finde diese Wohnung ganz nett (und nur gut 1000 Euro/qm anstatt 5000), ist zwar nicht in Essen aber in der Nähe und relativ günstig und in einem guten Zustand, in Duisburg gibt es auch schlechtere Lagen, also in Homberg ist es eigentlich ganz nett:

https://www.immobilienscout24.de/expose/137153452?referrer=RESULT_LIST_LISTING&navigationServiceUrl=%2FSuche%2Fcontroller%2FexposeNavigation%2Fnavigate.go%3FsearchUrl%3D%2FSuche%2Fde%2Fnordrhein-westfalen%2Fduisburg%2Fwohnung-kaufen%3Fsorting%253D2%2526pagenumber%253D3%26exposeId%3D137153452&navigationHasPrev=true&navigationHasNext=true&navigationBarType=RESULT_LIST&searchId=0c45312c-6e41-38f9-902a-212eea6ad240&searchType=district#/

die Miete ist eigentlich zu gering (ich hätte auch keine Lust einer jungen Familie direkt die Miete zu erhöhen) und das Hausgeld recht hoch, ob sich das rechnet ist eine andere Frage

Ich habe mir damals als erste Wohnung auch ein kleines 1-Zimmer-Apartment in einer Uni-Stadt gekauft. Habe damals jeden Fehler gemacht, den man machen kann und muss sagen, dass es für den weiteren (Immobilien-) Weg die beste Entscheidung war. Du lernst es dann zwar auf die harte Tour, machst die Fehler aber bei deiner evtl. größeren nächsten Wohnung dann nicht mehr. Du bist dadurch selber im Kontakt mit Hausverwaltung, Mieter, Versorger usw.

Der wichtigste Punkt sind natürlich die gesparten Kosten.

Ich würde niemals eine Immobilie kaufen die weiter als maximal 100 km von meinem Wohnort entfernt ist. Bei mir persönlich sind es "nur" 50 km.

Aus persönlicher Erfahrung, kann ich ganz klar von dem Typ der Vermietung abraten, denn niemand garantiert dir hier die Vermietung, der Servicebetrag wird aber trotzdem monatlich belastet.

hallo Julian,

 

wie sieht das denn steuerlich für Dich als Österreicher aus?

Ich frage deswegen weil ich (wohnhaft CH) eine Wohnung in D geerbt hatte, ich musste die Mieteinnahmen in D versteuern und nicht in der CH, weil ich erstmal keinen Plan hatte suchte ich mir einen deutschen Steuerberater, nach 2x Vermieten (ohne Probleme) fand ich die Sache zu aufwändig und habe die Wohnung verkauft.

Freiwillig würde ich mir im Ausland keine Wohnung kaufen, aber wenn dann Alles in Eigenregie, vom Kauf bis zur Verwaltung, denn so ist der Lerneffekt viel grösser. Das Angebot dieser Vermittlung erscheint mir zu teuer. Viel Glück.

Zitat von Jules99 am 16. Oktober 2022, 22:01 Uhr

Servus!

Dass ich aufgrund der Distanz über den Tisch gezogen werde ist ein Argument.. Allerdings bin ich doch dennoch sicherer dran, wenn ich vom Bauträger über eine Immobiliengesellschaft kaufe, anstatt eine Wohnung auf eigene Faust in meiner Nähe oder?

Warum?

Die Verwaltung würde mich 50€ im Monat kosten. Wie gesagt möchte ich die Verwaltung noch nicht selbst übernehmen. Zumindest noch nicht bei der ersten Wohnung.

Gerade bei der ersten.

Dass der Preis hoch ist, ist mir bewusst. Allerdings liegt die Kaltmiete auch bei 387€. Somit ist der Preis m.E. nach gerechtfertigt.

BG Julian

Faktor liegt +25. In Essen. Würde ich mir schon mal genauer ansehen, Schnäppchen ist das nicht.

Finanzierung 4-4,5% ist auch offensichtlich mit Risikoaufschlag, liegt tagesaktuell drunter.

Steuerliche Betrachtung D/A sollte ebenfalls geprüft werden, wie schon beschrieben. Kann mir kaum vorstellen, dass das in D/A identisch ist. Kann von Vorteil sein, muss man aber vorher wissen.

Zuzahlung von 150€ mtl. verschlechtert aber definitiv Deinen Hebel, weil Du permanent EK nachschießt und Deinen EK-Anteil damit erhöhst, ergo weniger Hebel hast.

Faktor liegt +25. In Essen. Würde ich mir schon mal genauer ansehen, Schnäppchen ist das nicht.

 

Wenn man sagt anstatt 50,00 € 150,00 € Verwaltungskosten, dann sollte man tendenziell diese 100,00 € Mehrkosten von der Kaltmiete abziehen. Dann haben wir einen Hebel von über 34 in Essen.

Der Verkäufer würde hier das Geschäft seines Lebens machen. Und die Verwaltung freut sich zusätzlich.

Die Kosten sind nicht ganz klar beschrieben/aufgedröselt, daher ist das so nicht zu beurteilen. Der TE spricht einerseits von 150€ Zusatzkosten für Zins/Tilgung incl. Nebenkosten und an anderer Stelle von 50€ für Verwaltung. Kriegt man so nicht raus, was nun wirklich insgesamt an Kosten anfällt, habe aber mal Faktor 25 Minimum angenommen. Teile der Kosten sind dann wieder absetzbar, womöglich mit anderen Steuer-Faktoren in Österreich ...

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

So wie ich das herausfiltern kann, sollte ich eine Wohnung in meiner Nähe kaufen und mich selbst um die Vermittlung kümmern.

Ich bin mir nur etwas unsicher, da ich die Vermietbarkeit nur schwer abschätzen kann. Zudem wäre das Objekt das ich beschrieben habe kernsaniert.

Ich bin zwar Bautechniker und kenne mich technisch aus, jedoch muss ich mich m.E. nach langsam an die Sache rantasten bevor ich etwas privat kaufe und dann vielleicht darauf sitzen bleibe. Dass die Anlegerwohnung keine Garantie herstellt (bis auf die Erstvermietungsgarantie) ist mir bewusst. Allerdings ist es dennoch sicherer, auch wenn sie sich in Deutschland befindet.

Ich habe euch das Angebot hinzugefügt, um klar ersichtlich zu machen, welche Kosten anfallen.

Steuerlichen Vorteil sehe ich darin, dass ich die Immobilie nach 10 Jahren steuerfrei verkaufen kann. Der sonstige Vorgang, wie die Mieteinnahmen versteuert werden ist nahezu ident und stellt keinen Nachteil für mich dar. Einzig in der Abschreibung gibt es Unterschiede, die aber vorteilhafter in Deutschland sind.

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Zitat von Jules99 am 17. Oktober 2022, 19:11 Uhr

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

So wie ich das herausfiltern kann, sollte ich eine Wohnung in meiner Nähe kaufen und mich selbst um die Vermittlung kümmern.

Ich bin mir nur etwas unsicher, da ich die Vermietbarkeit nur schwer abschätzen kann. Zudem wäre das Objekt das ich beschrieben habe kernsaniert.

Ich bin zwar Bautechniker und kenne mich technisch aus, jedoch muss ich mich m.E. nach langsam an die Sache rantasten bevor ich etwas privat kaufe und dann vielleicht darauf sitzen bleibe. Dass die Anlegerwohnung keine Garantie herstellt (bis auf die Erstvermietungsgarantie) ist mir bewusst. Allerdings ist es dennoch sicherer, auch wenn sie sich in Deutschland befindet.

Ich habe euch das Angebot hinzugefügt, um klar ersichtlich zu machen, welche Kosten anfallen.

Steuerlichen Vorteil sehe ich darin, dass ich die Immobilie nach 10 Jahren steuerfrei verkaufen kann. Der sonstige Vorgang, wie die Mieteinnahmen versteuert werden ist nahezu ident und stellt keinen Nachteil für mich dar. Einzig in der Abschreibung gibt es Unterschiede, die aber vorteilhafter in Deutschland sind.

Edith: In der Berechnung ist das EK noch bei 20.000. Das wird allerdings auf 15.000 reduziert.

Zitat von Jules99 am 17. Oktober 2022, 19:11 Uhr

... 

Steuerlichen Vorteil sehe ich darin, dass ich die Immobilie nach 10 Jahren steuerfrei verkaufen kann. ...

Bei dem genannten Kaufpreis wäre eher wichtig, den Verlust beim Verkauf von der Steuer absetzen zu können!

Alte Kaufmannsweisheit:
Der Gewinn liegt im Einkauf!

Neuformulierung (Warren Buffett):
"Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als 50 Cent!"

 

Hallo @jules99, wenn du dir überlegst, nun doch ein Objekt zur Selbstvermietung in der eigenen Umgebung zu kaufen, mach am besten mal ein paar Besichtigungen mit, als Miet- und auch als Kaufinteressent. Da kriegst du nach ein paar Malen schon ein grobes Gefühl für den örtlichen Objekt- und auch den Mietermarkt.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir auch sagen, dass Vermietung überhaupt nicht schwer oder zeitaufwendig sein muss, und gleichzeitig sammelst du Erfahrung auf dem Gebiet. Kritisch ist die Auswahl des richtigen Mieters. Wenn du da unsicher bist, hab wenn möglich eine vertraute Person mit guter Menschenkenntnis dabei. Die Chancen stehn gut, dass du eine bessere Auswahl triffst als eine bezahlte Verwaltung. Wie ja schon diskutiert wurde, die aus Leerstand oder schwierigen Mietern entstehenden finanziellen Risiken nimmt dir eh keine Verwaltung ab. Aber sobald du Routine im Vermieten hast, kannst du dann auch qualifizierter entscheiden, ob dir eine Verwaltung das Geld wert ist.

Hi @jules99 ich sehe es ähnlich wie @thewanderer beim ersten Objekt lieber selbst vermieten. Die Erfahrung die du dabei sammeln kannst ist viel mehr wert als die Zeit die du dir vermeintlich durch die Auslagerung der Tätigkeit einsparen kannst. Es werden sicherlich einige Herausforderungen auf dich warten aber du kannst diese alle meistern. Und wenn die Vermietung zur langweiligen Routine verkommt kannst du es immer noch auslagern.

Also dass ist so ne typische Vertriebsimmobilie. Also ein Objekt das aktiv verkauft "vertrieben" werden muss, weil Profikäufer sowas links liegen lassen. Das das Ding überteuert ist, geht ja aus den Beiträgen schon hervor.

Wenn du als Österreicher nicht vor Auslandsinvestitionen zurückscheust, dann schau lieber mal in die andere Richtung nach Ungarn. Hier gibts an wirtschaftlich prosperierenden Orten (z.B. Györ) noch Mietrenditen von 5-7 %, in Budapest etwas weniger. Und das Preissteigerungspotenzial ist sicher dort auch besser. Für die Finanzierung bietet sich da allerdings nur ein Blankodarlehen einer Bausparkasse an, oder ein sehr günstiges Bankdarlehen.