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Anfänger Fragen zu Edelmetallen

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Hallo!

Ich lese hier nun schon einige Zeit mal mehr mal weniger mit.

Kurz zu mir: Ich bin 50 Jahre alt und interessiere mich erst die letzten Jahre für Geldanlagen und Fire. Ich habe hier gelernt, dass ich ein ziemliches Klumpenrisiko in Immobilien habe. In den letzten Jahren investiere ich zusätzlich in ETFs.

Nun würde ich gerne noch zusätzlich etwas in physische Edelmetalle investieren. Ich habe an Gold und/ oder Silber gedacht. Ziel ist es, noch ewas mehr zu diversifizieren, einen gewissen Inflationsschutz zu haben und einen "Notgroschen" für den absoluten Katastrophenfall wie Hyperinflation oder Krieg.

Wie handhabt ihr das? Ist Silber überhaupt sinnvoll oder lieber nur Gold in kleiner Stücklung? Oder gerade eben lieber kein Gold weil der Kurs so hoch ist? Münzen oder Tafeln? Ist bei einem Volumen von unter 2000€ online bei ESG kaufen okay oder unbedingt irgendwo persönlich und bar bezahlen? Fragen über Fragen die ich mir im Moment stelle.

Zitat von Santa am 16. Dezember 2023, 19:37 Uhr

... Ist bei einem Volumen von unter 2000€ online bei ESG kaufen okay oder unbedingt irgendwo persönlich und bar bezahlen?

Das kommt darauf an...

z.B. WO Du wohnst/ob Du ohne große Umwege an günstigsten EM- Händlern oder Münzbörsen vorbei kommst?

Zitat von exitus2022 am 16. Dezember 2023, 19:53 Uhr
Zitat von Santa am 16. Dezember 2023, 19:37 Uhr

... Ist bei einem Volumen von unter 2000€ online bei ESG kaufen okay oder unbedingt irgendwo persönlich und bar bezahlen?

Das kommt darauf an...

z.B. WO Du wohnst/ob Du ohne große Umwege an günstigsten EM- Händlern oder Münzbörsen vorbei kommst?

Ich müsste einen Händler ca. 80 km weit anfahren und dieser ist laut Homepage auch teurer als online.

Zitat von Santa am 16. Dezember 2023, 22:09 Uhr

Ich müsste einen Händler ca. 80 km weit anfahren und dieser ist laut Homepage auch teurer als online.

Es gibt auch EINZELNE Banken/Sparkassen, die Edelmetalle zu akzeptablen Kursen verkaufen...

Also bei Edelmetallen jeglicher Art sind Barren den Münzen vorzuziehen. Denn bei Münzen ist die Prägung und somit verteuert sich der Goldpreis entsprechend.
Zudem ist ein "gößerer" Barren den kleineren vorzuziehen - da dies ebenfalls die Kosten nach oben treibt.

Rechne einfach mal aus, was 1 Grammbarren kostet im Vergleich zu einem 100 Gramm.

Abgesehen davon solltest Du dir über die weiteren Kosten Gedanken machen. Möchtest Du eine tatsächliche Lieferung haben - dann müstest Du dir ggf. ein Schließfach zulegen.

In diesem Zusammenhang stellt sich also auch die Frage, willst Du "physisch" das Gold haben, oder reicht Dir ein "Zertifikat" aus.

Dann gibt es hier auch verschiedene Anbieter. Bei manchen kannst Du das Gold physisch erwerben, es wird Zentral in einem großen Tresor gelagert - Du hast allerdings das Recht auf Auslieferung (Versand nach Hause) der physischen Barren.
Oder sie fassen eben mehrere kleine Order zusammen um dann größere Barren zu erwerben - zu lagern. Hier hast Du allerdings dann nur das Recht zur Auszahlung des entsprechenden Gegenwerts, denn Deine bspw. 5 Gramm sind in einem 1 kg Barren enthalten.

Edit:
Die mögliche "Sammlerpreis"-Steigerungen bei Münzen musst Du in den neueren Prägungen vergessen. Lediglich wirklich alte Edelmetallmünzen hatten Wertsteigerungen durch den Sammlereffekt. Bei neu geprägten Münzen ist die Auflage derart hoch, dass der "Sammlerpreis" nicht mehr realisierbar ist.

Zitat von exitus2022 am 16. Dezember 2023, 22:52 Uhr
Zitat von Santa am 16. Dezember 2023, 22:09 Uhr

Ich müsste einen Händler ca. 80 km weit anfahren und dieser ist laut Homepage auch teurer als online.

Es gibt auch EINZELNE Banken/Sparkassen, die Edelmetalle zu akzeptablen Kursen verkaufen...

Gut zu wissen. Ich werde mich mal umhören..

Zitat von Lostoi am 17. Dezember 2023, 8:04 Uhr

Also bei Edelmetallen jeglicher Art sind Barren den Münzen vorzuziehen. Denn bei Münzen ist die Prägung und somit verteuert sich der Goldpreis entsprechend.
Zudem ist ein "gößerer" Barren den kleineren vorzuziehen - da dies ebenfalls die Kosten nach oben treibt.

Rechne einfach mal aus, was 1 Grammbarren kostet im Vergleich zu einem 100 Gramm.

Abgesehen davon solltest Du dir über die weiteren Kosten Gedanken machen. Möchtest Du eine tatsächliche Lieferung haben - dann müstest Du dir ggf. ein Schließfach zulegen.

In diesem Zusammenhang stellt sich also auch die Frage, willst Du "physisch" das Gold haben, oder reicht Dir ein "Zertifikat" aus.

Dann gibt es hier auch verschiedene Anbieter. Bei manchen kannst Du das Gold physisch erwerben, es wird Zentral in einem großen Tresor gelagert - Du hast allerdings das Recht auf Auslieferung (Versand nach Hause) der physischen Barren.
Oder sie fassen eben mehrere kleine Order zusammen um dann größere Barren zu erwerben - zu lagern. Hier hast Du allerdings dann nur das Recht zur Auszahlung des entsprechenden Gegenwerts, denn Deine bspw. 5 Gramm sind in einem 1 kg Barren enthalten.

Edit:
Die mögliche "Sammlerpreis"-Steigerungen bei Münzen musst Du in den neueren Prägungen vergessen. Lediglich wirklich alte Edelmetallmünzen hatten Wertsteigerungen durch den Sammlereffekt. Bei neu geprägten Münzen ist die Auflage derart hoch, dass der "Sammlerpreis" nicht mehr realisierbar ist.

Danke für deine Ausführungen! Ich möchte das Gold auf jeden Fall pysisch besitzen. Meine Überlegungen hinsichtlich kleinerer Stücklung und evt. sogar in Münzen war dem Gedanken es im Krisenfall auch als Zahlmittel einsetzten zu können geschuldet..

Warum verschweigst Du einen wesentlichen steuerlichen Aspekt?
Zitat von Lostoi am 17. Dezember 2023, 8:04 Uhr

...

In diesem Zusammenhang stellt sich also auch die Frage, willst Du "physisch" das Gold haben, oder reicht Dir ein "Zertifikat" aus.

Dann gibt es hier auch verschiedene Anbieter. ...

Oder anders formuliert:

Willst Du bei einem Verkauf nach 367+ Tagen einen steuerfreien Gewinn realisieren?

Oder reichen Dir - bei Produkten, die der Abgeltungssteuer unterliegen - die verbleibenden 75% der Kurssteigerungen?

@exit-tbd

Den steuerlichen Aspekt habe ich nicht berücksichtigt, da ja erstmal die Grundentscheidung wichtig war.
Abhängig davon gibt es eben unterschiedliche Anbieter/Möglichkeiten, das Gold physisch zu erwerben und an anderer Stelle lagern zu lassen - dies habe ich jetzt der Einfachheit mal mit "Zertifikat" umschrieben. Denn auch hier hast Du das Recht auf physische Lieferung.

@santa

Münzen sind unter diesem Aspekt irrelevant. Denn der Materialwert übersteigt meist dem aufgeprägten Nennwert.
Zudem solltest Du dich auch nochmal genauer informieren.... Ich hab etwas im Hinterstübchen (ist allerdings schon einige Jahre her), dass beim Kauf von Münzen Mehrwertsteuer anfällt, beim Kauf von Barren jedoch nicht (oder andersrum).
Kann allerdings schon sein, dass beides hinfällig ist.

Zitat von Lostoi am 18. Dezember 2023, 7:00 Uhr

.... Ich hab etwas im Hinterstübchen (ist allerdings schon einige Jahre her), dass beim Kauf von Münzen Mehrwertsteuer anfällt, beim Kauf von Barren jedoch nicht (oder andersrum).

Wow, Du lebst 30 Jahre hinter dem Mond!

der deutsche Fiskus hat Gold zu Anlagezwecken von der MWSt. befreit. Mit Wirkung zum 01.01.1993 wurde die Regelung als §4 Nr. 8 Buchstabe K in des UStG aufgenommen. Im Zuge einer Vereinheitlichung hat Brüssel die Richtlinie 77/388/EWG angepasst. Seit dem 01.01.2000 ist die Richtlinie 98/80/EWG auf alle EU-Staaten vereinheitlicht wurden.

 

ich würde Preise unter gold.de (dort sind nur seriöse Händler gelistet und es wurde auch immer wieder auf schwarze Schafe hingewiesen, zudem kann man dort Bewertungen zu den shops lesen) vergleichen und falls man wirklich ein Tafelgeschäft machen möchte evtl. dort nach einem Händler in der Umgebung schauen, dort kann man auch recht einfach die Aufgelder sehen, bei gold würde ich für eine unze da nicht mehr als 2-3 % Aufgeld bezahlen, ob man in der Krise das wirklich gut als Zahlungsmittel einsetzen kann oder sollte weiss ich nicht, geeigneter finde ich es eigentlich besser dafür das Geld durch die Krise zu bekommen, in der Krise selbst bekommt man dann vielleicht nen Sack Kartoffeln für eine unze gold, da haben Instantkaffee, Toilettenpapier oder Alkohol wahrscheinlich ein besseres Preisleistungsverhältnis als Tauschmittel

 

Zitat von exitus2022 am 18. Dezember 2023, 7:46 Uhr
Zitat von Lostoi am 18. Dezember 2023, 7:00 Uhr

.... Ich hab etwas im Hinterstübchen (ist allerdings schon einige Jahre her), dass beim Kauf von Münzen Mehrwertsteuer anfällt, beim Kauf von Barren jedoch nicht (oder andersrum).

Wow, Du lebst 30 Jahre hinter dem Mond!

der deutsche Fiskus hat Gold zu Anlagezwecken von der MWSt. befreit. Mit Wirkung zum 01.01.1993 wurde die Regelung als §4 Nr. 8 Buchstabe K in des UStG aufgenommen. Im Zuge einer Vereinheitlichung hat Brüssel die Richtlinie 77/388/EWG angepasst. Seit dem 01.01.2000 ist die Richtlinie 98/80/EWG auf alle EU-Staaten vereinheitlicht wurden.

 

Danke für den Hinweis.
Aber nachdem er nicht ausschliesslich von Gold sprach empfehle ich für Dich auch diesen Hinweis:

https://feingoldhandel.de/was-sie-bei-der-investition-in-silber-und-gold-ueber-die-mehrwertsteuer-wissen-sollten

 

Zitat von Lostoi am 17. Dezember 2023, 8:04 Uhr

Also bei Edelmetallen jeglicher Art sind Barren den Münzen vorzuziehen. Denn bei Münzen ist die Prägung und somit verteuert sich der Goldpreis entsprechend.
Zudem ist ein "gößerer" Barren den kleineren vorzuziehen - da dies ebenfalls die Kosten nach oben treibt.

Rechne einfach mal aus, was 1 Grammbarren kostet im Vergleich zu einem 100 Gramm.

...

Ach ja, die Mehrkosten einer kleineren Stückelung bei Münzen im Vergleich zu einem 100 g Barren sind m.E. recht marginal:

Ich finde hier
100g Goldbarren kaufen | Preis vergleichen mit GOLD.DE
den aktuell billigsten 100 Gramm-"Brocken" für 5.962,33 €

Münzen in nach meine Befinden "vernünftiger" Stückelung finde ich z.B.
Argentarius

20 Kronen  368,00 EUR (bei 6,09 g fein sind das 60,43 €/g)

Babenberger (1976) ... 12,15 g 730,00 EUR  (sind das 60,08 €/g)

Ist also ein "Kleingoldzuschlag" von 0,8 % bzw. 1,4  % - und dafür hat man handliche 400 bzw. 700 €-Münzen statt einem 6.000 €-"Schein".
(kann hilfreich sein, wenn man schnell mal Liquidität im Umfang von z.B. 1.000 oder 3.000 € braucht)

Bei dem Was, Wie, Wo und Warum sehe ich für mich nun schon klarer.. danke für eure Ausführungen.

Letztendlich hadern damit los zu legen, lässt mich noch der in den letzten Jahren stark gestiegene Goldpreis. Macht es Sinn auch noch zu einem so hohen Preis Gold einzukaufen?

Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, ich hatte mal einen Bekannten der hat 3 Jahre damit gehadert, ob er Aktien kaufen soll oder nicht, als er es dann endlich tat, es stieg und stieg und stieg, gab es den Neuen Markt Crash und er hat 97% verloren. Vielleicht läuft es diesmal besser :mrgreen:

Wie Silberstreif schreibt, kann Dir diese Entscheidung keiner abnehmen.

Zudem ist es "Geschmackssache", für welche Investition man sich entscheidet. Ich persönlich habe das letzte Mal physische Edelmetalle vor 33 Jahren gekauft.

Zitat von Santa am 18. Dezember 2023, 17:35 Uhr

Bei dem Was, Wie, Wo und Warum sehe ich für mich nun schon klarer.. danke für eure Ausführungen.

Letztendlich hadern damit los zu legen, lässt mich noch der in den letzten Jahren stark gestiegene Goldpreis. Macht es Sinn auch noch zu einem so hohen Preis Gold einzukaufen?

Kann ich nicht sagen ...

Um meinen Bestand weiter aufzustocken, ist es mir 1.  langsam auch zu "teuer" & 2. fehlt als Privatier die überschüssige Hälfte des ja nicht mehr vorhandenen Gehalts:
ich hatte ja seit 2003 (bis zur Kündigung meines Jobs) immer wieder das "Problem", dass ich die übrigbleibende Hälfte meines Gehalts irgendwie anlegen musste - und manchmal keine überzeugenden Ideen auf dem Aktienmarkt
--> bin dann halt ab und an auf Edelmetalle ausgewichen

(gerade nachgeschaut:
zwei meiner ersten Käufe waren
- 2008 ne halbe Unze = 100 €-Münze für 305 Papiereuro,
- sowie 7 Sovereign zu je 7,32 g fein, also insgesamt gut 50 g, für zusammen knapp über 900 Euro)

Um zu verkaufen ist mir Gold aber noch zu billig ... bzw. noch kein "Hype" aka Dienstmädchenhausse erkennbar ...

@exitus

In 2008 Gold? Aus Mangel attraktiver Aktienmöglichkeiten? Ich glaube, dass aus heutiger Sicht fast alles besser war als Gold. Unter Renditeaspekten seit 200 Jahren.

Zitat von Absprung_2020 am 19. Dezember 2023, 9:14 Uhr

@exitus

In 2008 Gold? Aus Mangel attraktiver Aktienmöglichkeiten? Ich glaube, dass aus heutiger Sicht fast alles besser war als Gold. Unter Renditeaspekten seit 200 Jahren.

Stand 2008 war nicht klar, ob sich die Lehmann-Krise nicht zu einer Weltfinanzkrise ausdehnt...

vgl. 1929 ff. - oder man stelle sich eine "Globalisierung" der in den 1990er Jahren herrschenden Japanischen Verhältnisse vor...

Und der Goldpreis hat sich seitdem in Euro verdreifacht - von um die 600 oder 650 Euro auf derzeit rund 1900 Euro - waren DAX und DOW sooooooo viel besser?

Zitat von exitus2022 am 19. Dezember 2023, 9:29 Uhr

 - waren DAX und DOW sooooooo viel besser?

Ja, …und DOW mit Dividenden deutlich!

Warum ich kein Gold möchte hat wohl zudem psychologische Gründe.
Zum einen tut es gerade in der Verbrauchsphase gut wenn Anlagen auch einen laufenden Cashflow generieren der zumeist auch läuft wenn Kurse schwanken.

Zum Anderen tut mir dieses „Angstdenken“ nicht gut in Sachen Lebensoptimismus.

Mit Dividenden, Mieten und Renten und der Möglichkeit Ausgaben runterzufahren fühle ich mich ohne Gold wohl.

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