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Aktien: Optimales Timing der Investition

In den Büchern aller Experten wird geschrieben, dass Timing genauso spekulativ ist wie die Aktienauswahl. Bei der Auswahl wird deshalb ein breites Portfolio empfohlen wie der MSCI World. Beim Timing monatliche Raten.

Machen wir jetzt so.
Aber wir halten dennoch einen Betrag bereit, um Kursrückgänge zum Einkauf zu nutzen. Bei der Omicron-Variante hat das ganz gut geklappt. Jetzt steht der MSCI World SRI bei 9,85. Wir haben bei 9,74 und 8,63 gekauft und Ratenkäufe vorgezogen.

Innerhalb des letzten Jahres gab es fünfmal Rückgänge, meist mit einem bestimmten Ereignis verbunden - das dann noch nicht so schlimm war. Sind das also geeignete  Kaufmöglichkeiten?

Aktuell wird in den Medien z. B. WamS über ein Angriff Russlands auf die Ukraine für möglich gehalten, geschätzt im Januar. Sollte das passieren, kann es einen richtigen Crash geben. Und was ist da die richtige Strategie?
- Bei ersten Signalen verkaufen, Entwicklung abwarten und nach bei Rückgang des Kurses um 10, 20, 30% ratenweise wieder zukaufen?
- Nichts verkaufen sondern auch hier ratenweise Käufe vorziehen?

 

Das Problem beim Markettiming ist, es reicht nicht aus, dass man es schafft, beim Ein- und Ausstieg gute Zeitpunkte zu erwischen (schon das schafft kaum jemand systematisch). Man kann durchaus mehrheitlich die richtigen Zeitpunkte finden und trotzdem gegen Buy&Hold abstinken.

Die wirkliche Messlatte ist, die nicht investierten Phasen so zu legen, dass der Aktienmarkt in diesen Zeiten schlechter rentiert als Cashvermögen. Man wettet dann gleichzeitig gegen den langfristigen Aufwärtstrend des Aktienmarkts (reale Rendite), gegen Inflation, Transaktionskosten und neuerdings Negativzinsen, und verzichtet auch noch auf einen schönen Steuerstundungseffekt. Ich persönlich misstraue jedem, der behauptet das langfristig zu schaffen.

Zitat von FredFinanzFuchs am 9. Dezember 2021, 12:16 Uhr

 

Innerhalb des letzten Jahres gab es fünfmal Rückgänge, meist mit einem bestimmten Ereignis verbunden - das dann noch nicht so schlimm war. Sind das also geeignete  Kaufmöglichkeiten?

 

 

Ja aber in genau dem Moment wo der Rückgang stattfindet, weißt du ja noch nicht ob das "doch nicht so schlimm" ist? Das wusste man halt jetzt jedesmal hinterher (wobei ich mir da bei Omikron noch nicht sicher bin)

Woher weiß man denn, wann genau  man dann kauft. Wenn es jetzt 5% abstürzt, weißt du nicht ob es jetzt am nächsten Tag nochmal 10% und dann nochmal 10% runter geht oder ob es gleich wieder am nächsten Tag +5% geht

Zitat von FredFinanzFuchs am 9. Dezember 2021, 12:16 Uhr

...

Aktuell wird in den Medien z. B. WamS über ein Angriff Russlands auf die Ukraine für möglich gehalten, geschätzt im Januar. Sollte das passieren, kann es einen richtigen Crash geben. Und was ist da die richtige Strategie?
- Bei ersten Signalen verkaufen, ...

Problem:

bei dem genannten Beispiel sehe ich eine 80 %-Chance, dass ein eventuelles "Signal" sich als Fehlalarm erweist!

Putin ist ein eiskalter Technokrat - kein Idiot!

und ein Einmarsch in die Ukraine würde Russland vermutlich massiv schaden ...

"Kaufen Sie ein breites Aktien-Portfolio. Nehmen Sie Schlaftabletten." oder so ähnlich hat Kostolany schon geschrieben.

Legen Sie den Sparplan an, den Sie sich monatlich (locker) leisten können. Schauen Sie nicht mehr in das Depot. Fertig.

Das Leben hat doch so viel mehr zu bieten als täglich zu schauen, ob eine Regierung XY beschlossen hat und deswegen jetzt Ihr Depot +- ist.

Zitat von exit-tbd am 10. Dezember 2021, 12:46 Uhr

Putin ist ein eiskalter Technokrat - kein Idiot!

und ein Einmarsch in die Ukraine würde Russland vermutlich massiv schaden ...

Ist das heute ein anderer Putin als der, der seinerzeit bereits in die Ukraine einmarschiert ist? (oder glaubst Du die Geschichte von den russsicehn grünen Männchen die als Soldaten im Urlaub mal eben rein zum Privatvergnügen mit Haubitzen und Flugabwehrraketen ausgerückt sind?)

Dann gibt es auch noch die geschichte mit China und Taiwan, einen möglichen großen Blackout, eine neue Covid Mutation und all das, was einem gerade eben nicht einfällt. "Risiken" gibt es mehr als genug.

nach der Angst ist vor der Angst seit ich klein bin gibt es immer irgendwelche Ängste vor irgendwas

neue Eiszeit seht bevor, kalter Krieg, Hungerkrise, Waldsterben, Tschernobyl, Ozonloch, saurer Regen, Balkankrise, Asienkrise, Russlandkrise, Jahr 2000 Problem, Klimakrise durch C02 (statt Eiszeit jetzt Erderwärmung) , Artensterben, Islamisten, Feinstaub, Überbevölkerung,  Russen, Chinesen, Bankenkrise, Eurokrise, Vogelgrippe, Schweinegrippe, Corona.....

 

was ist eigentlich mit Feinstaub? Gibt es den nicht mehr? Oder hat die Umwelthilfe jetzt andere Probleme?

Zitat von Cepha am 11. Dezember 2021, 13:06 Uhr
Zitat von exit-tbd am 10. Dezember 2021, 12:46 Uhr

Putin ist ein eiskalter Technokrat - kein Idiot!

und ein Einmarsch in die Ukraine würde Russland vermutlich massiv schaden ...

Ist das heute ein anderer Putin als der, der seinerzeit bereits in die Ukraine einmarschiert ist? (oder glaubst Du die Geschichte von den russsicehn grünen Männchen die als Soldaten im Urlaub mal eben rein zum Privatvergnügen mit Haubitzen und Flugabwehrraketen ausgerückt sind?)

genau:

der Putin, der NICHT unter seiner EIGENEN Flagge einmarschiert ist ... sondern irgendwelche Freikorps von der Leine gelassen hat ...
(damit "Russland" formal nicht Kriegspartei wurde)

Nach meiner persönlichen Erfahrung ist es nicht schwer Kursrücksetzer oder Crashs für den Kauf zu nutzen. Das dann investierte Kapital erwirtschaftet oft sehr gute Renditen.

Das Problem ist die Zeit davor.

Man muss ja irgendwann vorher Anteile verkaufen oder mit einer Liquidität am Seitenrand warten. In dieser Zeit hat man gute Chancen, dass einem Rendite entgeht. Auch die Taktik "beim Beginn einer Krise zu verkaufen" geht einfach selten auf. Ich meine wer von uns hat 2020 im Corona Crash beim ersten Rücksetzer um -3% alles verkauft und später im Crash bei -40% wieder eingekauft?

Am Ende gilt: Time in the market beats timing the market

Möchte man hingegen einfach nur die Volatilität im Depot verringern, kann man natürlich einen gewissen Cash bestand halten, den man im Crash investiert. Dies wird statistisch aber nicht nur die Volatilität senken sondern auch die Rendite - für manche aber vielleicht ein guter Deal.