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Vermögensaufbau mit Immobilien, wie starten?

meine Frage an die versierten ImmobilienHasen hier im Forum. Ich bin neu hier und habe als Ziel, meine finanzielle Freiheit zu erreichen. Möglichst schnell.

Im Augenblick habe ich 50.000 € zur Verfügung und circa 1000 € nach Abzug all meiner Kosten als Sparrate. Der Vermögensaufbau mit MSCI World scheint sinnvoll, aber dort muss ich meine Erträge zweimal versteuern und es dauert dort ewig lange.

Deshalb mache ich mir Gedanken, ob ich mit einer eigengenutzten Immobilie mein Ziel schneller erreichen könnte.
Ich wohne in Essen, hier gibt es gebrauchte Eigentumswohnungen von circa 50-60 m² zu 1700 € pro Quadratmeter. Mit Nebenkosten würde eine 50 m² Wohnung etwa 100.000 € kosten. 50.000 hätte ich zur Verfügung, so müsste ich 50.000 mit 4 % Verzinsung bedienen. Das wären 166 € im Monat.

Mit Instandhaltung und Verwaltung käme ich auf 266 €. Meine jetzige Miete ist 400 € netto, so dass ich sogar noch 130 € zusätzlich zur Tilgung zur Verfügung hätte. Könnte also mit 1100 € tilgen monatlich. Und würde dadurch 4 % Zinsen ersparen. der gesamte Effekt ist ja netto, da ich die ersparte Miete nicht versteuern muss. Was meint ihr, ist das eine sinnvolle Strategie, ein Vermögen aufzubauen? In knapp 4 Jahren wäre ich schuldenfrei.

Die obligatorische Buchempfehlung zum Thema:

https://gerd-kommer.de/buecher/#immobilien

Deine Berechnung ist auch hier falsch, grundsätzlich kann man aber mit einer eigengenutzten Immo wenig falsch machen, wenn man unter 15 Jahren volltilgen kann. Vorausgesetzt, Du findest auch eine, die frei ist oder frei wird. Meine Schnell-Recherche mit Deinen Eckdaten hat allerdings nur eine Whg in Energieklasse C, drei weitere in D und 11 weitere schlechter als D ergeben. Die ersten 4 habe ich mir angesehen, haben alle Investitionsstau. Unterhalb D muss man nicht gucken, ob die I-Stau haben, das steht da schon mit dicken Buchstaben drauf.

Kurz: wenn Du eine Whg findest, die Du in 5 Jahren abzahlen kannst, fast kein Risiko. Bis auf energetische Sanierung - und da bist Du Passagier der Hauseigentümergemeinschaft.

Die Hauptfehler der Berechnung liegen darin, …

  • dass die NK weg sind und erst mal durch Mieteinsparung wieder reingeholt werden müssen
  • dass die 50T€ mit Opportunitätskosten auf Basis zB MSCI-world in Abzug gebracht werden müssten (vergl. Kommer „Mieten oder kaufen“)
  • dass Sanierungskosten vermutlich zu gering angesetzt wurden
  • Wertsteigerung abhängig von Lage und energetischem Zustand

 

 

Nicht zu vergessen Notar Kosten, Grunderwerbsteuer und ggfs Makler. Diese Kosten (irgendwas zwischen 7 und 10%) sind auch erstmal weg und müssen wieder reingeholt werden.

Vielen Dank für den Buchtipp. Gibt es sogar bei der Onleihe, wo ich Mitglied bin. Werde ich lesen. Werde mich auch über den Markt schlau machen, mir viele Wohnungen ansehen und in Bezug auf Preis, Ausstattung und energetisch Zustand genau informieren.
Ansonsten ist meine Berechnung nicht falsch. Ich habe die Nebenkosten einbezogen. Ich habe nie behauptet, dass die automatisch wieder reinkommen. Natürlich müssen erst durch die Preisentwicklung durch Inflation die verlorene Nebenkosten ausgeglichen werden.

Die Opportunitätskosten werden  durch die ersparte Miete und die Preisentwicklung der Wohnung ausgeglichen.
Beim Einkauf zu einem vernünftigen Preis ist wegen des angespannten Wohnungsmarktes von einer Preissteigerung auszugehen, die über der Inflationsrate liegt. Auch meine Miete würde steigen. Das würde mich jetzt nicht mehr betreffen.

Aber der Hauptnachteil: Es wird mich sicherlich einige Monate Zeit kosten, bis ich in Bezug auf das Angebot und die Rahmenbedingungen ein ausreichendes Know-how auf gebaut habe

Nomen est omen

Zitat von nofreelunch1 am 16. August 2024, 20:04 Uhr

Ansonsten ist meine Berechnung nicht falsch. Ich habe die Nebenkosten einbezogen. Ich habe nie behauptet, dass die automatisch wieder reinkommen. Natürlich müssen erst durch die Preisentwicklung durch Inflation die verlorene Nebenkosten ausgeglichen werden.

Die Opportunitätskosten werden  durch die ersparte Miete und die Preisentwicklung der Wohnung ausgeglichen.

[...]

Aber der Hauptnachteil: Es wird mich sicherlich einige Monate Zeit kosten, bis ich in Bezug auf das Angebot und die Rahmenbedingungen ein ausreichendes Know-how auf gebaut habe

Keine weiteren Fragen, mein junger Padawan.

Vielen Dank für die Empfehlungen und die kritischen Hinweise. Ich investiere jetzt also erst mal in ETFs und parallel mache ich mich am Immobilienmarkt in Essen schlau. Natürlich wäre es auch interessant, in Berlin, Hamburg etc. zu suchen. Aber ich wohne nun mal in Essen und die Preise in den großen Städten sind Für mich einfach unerschwinglich.

natürlich gehe ich auch das Risiko ein, dass meine Immobilie im Preis sinkt. Deshalb muss ich mich eben bezüglich der Lage und des angemessenen Preises auch in Bezug auf die Substanz genau informieren. Ich muss also etwas kaufen, was einen relativ sicheren Wiederverkaufswert hat. Und es muss eben im Verhältnis zu dem Angebot am Markt günstig sein. aber auch hier gibt es keine richtige Sicherheit, wer eine höhere Rendite haben will, muss Risiken eingehen, das sehe ich ein.

auf jeden Fall würde ich in circa vier Jahren mietfrei wohnen. Und das macht verglichen mit der Nettomiete doch schon einen erheblichen Betrag aus. Zumal dieser Betrag steuerfrei ist. Ich muss entsprechend weniger verdienen oder kann mehr investieren.

Das klingt doch schon viel besser, starte erstmal wie vorgeschlagen mit den ETFs und informiere dich über Immobilien...dann bist du wahrscheinlich auf einem guten Weg!

Prima!

Aktien und Immobilien ergänzen sich gut.
Vermute du bist noch jung. Dann spielt die Zeit für dich. Die Aktien immer und regelmäßig besparen. Rate und Gehalt steigern.
Bei der Immo eine Selbstgenutzte.

Der eigengenutzten Wohnung stehe ich kritisch gegenüber. Ich selbst habe auch vor 10 Jahren Eigentum erworben, allerdings mit großem Grundstück, keine Nachbarn und ab vom Schuss wo ich tun und lassen konnte was ich wollte, wann immer ich wollte und egal wie laut es war.

In einer Wohnung in der Großstadt sehe ich all diese Vorteile nicht. Man ist dem Willen der ETG unterworfen, hat Nachbarn von allen Seiten von denen nicht alle super nett sein werden etc. Das alles bietet nicht die Vorteile die ICH mir von Eigentum erhoffe bzw. was den qualitativen Unterschied macht.

Die 50k sind dann gebunden. Klar spart man etwas Miete - aber wenn man das einem ETF gegenüberstellt den man in gleicher Zeitspanne bespart dann ist der Unterscheid nur noch marginal, wenn überhaupt vorhanden. Wo genau liegt nun der (Rest)-Vorteil gegenüber der gemieteten Wohnung? Reparaturen und Instandhaltung trägt man dann ebenfalls selbst - Das Hausgeld frisst den letzten "Rendite"-Vorteil. Glückwunsch.

Den Vorteil der eigenen Immobilie (in Bezug auf Vermögensaufbau) sehe  ich vorwiegend in der Möglichkeit, durch eine Finanzierung Fremdkapital zu hebeln. Wenn ein Großteil des Kaufs jedoch durch EK erbracht wird, dann schwindet dieser Renditeboost. Noch mehr tut er das wenn ich dann auch noch schnellstmöglich tilge. Ich sehe in der Gesamtkonstellation wenig Sinn.

"Vermögensaufbau durch Immobilien" ist nach meinem Verständnis der Materie etwas anderes...

Gerade wenn man noch jung ist, würde ICH versuchen, mit möglichst hohem Anteil an Fremdkapital und mit minimaler Tilgung (also über lange Zeiträume) zu finanzieren. Das schafft die Möglichkeit, parallel Aktien oder ETF zu besparen. So lässt sich das Portfolio breiter aufstellen, gleichzeitig hat man bei Bedarf Cash im Depot auf das man zugreifen kann wenn nötig und ist somit flexibler bzw. handlungsbreiter aufgestellt.

Wem das alles zu wild erscheint, der kann es natürlich auch anders machen - nur ist es dann kein Invest mehr, jedenfalls keines das nennenswert den Vermögensaufbau beschleunigt.

Werde ich lesen. Werde mich auch über den Markt schlau machen, mir viele Wohnungen ansehen und in Bezug auf Preis, Ausstattung und energetisch Zustand genau informieren.

Bei wem denn, willst du den Makler oder besser noch den Voreigentümer oder vielleicht Immo-Tommy nach seiner Meinung befragen? Ich kann da nur sehr ans Herz legen, hier nicht zu sparen und bei ausgewählten und in Frage kommenden Objekten einen Fachmann hinzuzuziehen (einen richtigen Fachmann, keinen Maurer oder Maler aus dem entfernten Bekanntenkreis). Bis du dich selbst so sehr in die Materie eingearbeitet hast dass du das selbst könntest, ist jede potenziell geeignete Immobilie bereits vom Markt.

Ich stelle mich auf ein halbes Jahr Lehrzeit ein. Ist, danach werde ich ernsthaft Gebote machen. Und ich werde im Experten hinzuziehen wie empfohlen. Das mit dem hebeln durch Fremdkapital finde ich interessant. Vielleicht sollte ich so wenig Eigenkapital wie möglich nehmen und den Rest dann in ETFs investieren.
Den Hauptvorteil der Eigennutzung sehe ich darin, dass die ersparte Miete steuerfrei ist. Die Instandhaltungsrücklage und die Verwaltungskosten habe ich berücksichtigt bei meiner Berechnung. Ich wohne mitten in der Stadt und arbeite dort, ich möchte nicht raus auf dem Lande wohnen.

Ich sage ja auch nicht dass du aufs Land ziehen sollst, ich sage nur was meine Beweggründe für die eigenen vier Wände waren - eben dass ich unbeschränkt selbstbestimmt leben konnte.

Das mit dem hebeln durch Fremdkapital finde ich interessant. Vielleicht sollte ich so wenig Eigenkapital wie möglich nehmen und den Rest dann in ETFs investieren.

Ja, vielleicht solltest du das, vielleicht auch nicht. Es ist eine gängige Variante. Die Frage ist ja auch wie groß dein Sicherheitsbedürfnis ist. Meines ist z.b. ziemlich gering. Das empfindet jeder anders. Es schadet auf jeden Fall nicht, alle Varianten zu durchdenken.

Für meinen Vorpost habe ich zwei Daumen runter erhalten. Offenbar sehen es andere Mitglieder also ganz anders als ich, wobei es natürlich zielführender wäre sich an der Diskussion argumentativ zu beteiligen anstatt nur dämlich zu werten ohne informativen Mehrwert zu schaffen.

Ich fühle mich genervt. Wenn es für Hinweise und Beteiligungen an Themen zu denen ich etwas sagen kann ständig nur schlechte Bewertungen gibt, dann finde ich das schade. Zum einen weil ich nicht verstehe womit ich das dauernd auslöse, zum anderen aber auch weil ich mich dann an Diskussionen auch nicht mehr beteiligen mag wenn die Beiträge offenbar keinen Mehrwert bieten.

Alles aber auch nicht so schlimm, bei meinem zweiten MFH ist gerade aktiver Baubeginn, da gibt es auch für mich viel zu tun und in zwei Wochen sind die Schulferien vorbei und ich muss wieder zur Arbeit 🙈😀

und nun: Feuer frei für den nächsten roten Daumen

 

@noordlicht Ich kann Dich gut verstehen. Es gibt hier im Forum Teilnehmer, die sich für die Super-Experten halten, schon hunderte Beiträge geschrieben haben. Entweder sie spielen sich auf und geben den Oberlehrer: "Keine weiteren Fragen, mein junger Padawan." Oder sie finden Dich nicht gut, sind zu faul für ein Gegenargument oder haben keines und wollen Dich mit Daumen runter nur ärgern. Bei Dir waren es jetzt schon 2 Daumen runter bei einem Beitrag.

Leider bin ich inzwischen der Meinung, dass man diese Teilnehmer nicht ändern kann. Sie sind unbelehrbar und haben sich in ihrer emotionalen und kommunikativen Inkompetenz eingekapselt. Sie haben entweder keine Empathie, wie ihre Beiträge auf den anderen wirken - oder sie wollen einfach nur ärgern, mobben, ihre Antipathie ausdrücken.

Dass andere dann die Lust verlieren, ist ihnen egal und vielleicht sogar von ihnen erwünscht, da sie dann ihre Position im Forum nicht verteidigen müssen.

Unsere neuer Teilnehmer reagierte bisher sehr gelassen auf solche Sätze:

"Deine Berechnung ist auch hier falsch...

Die Hauptfehler der Berechnung liegen darin, …

  • dass die NK weg sind und erst mal durch Mieteinsparung wieder reingeholt werden müssen
  • dass die 50T€ mit Opportunitätskosten auf Basis zB MSCI-world in Abzug gebracht werden müssten (vergl. Kommer „Mieten oder kaufen“)
  • dass Sanierungskosten vermutlich zu gering angesetzt wurden
  • Wertsteigerung abhängig von Lage und energetischem Zustand"

    Das sind keine falschen Berechnungen, das erste ist eine Selbstverständlichkeit, der zweite "Hauptfehler" ist unzureichend dargetellt und in dieser Form unverständlich. Was ist mit Opportunitätskosten gemeint? Was ist z. B. mit dem Wertverlust des geliehenen Geldes... , bei der Sanierung ist der Hauptfehler nur "vermutlich", was ist der "Hauptfehler" bei der Wertsteigerungsberechnung, da spielen noch viele weitere Faktoren mit.

Falsche Berechnungen mit angeblichen Hauptfehlern.

Die eigentlichen Berechnungen sind richtig und werden auch nicht korrigiert:

"Ich wohne in Essen, hier gibt es gebrauchte Eigentumswohnungen von circa 50-60 m² zu 1700 € pro Quadratmeter. Mit Nebenkosten würde eine 50 m² Wohnung etwa 100.000 € kosten. 50.000 hätte ich zur Verfügung, so müsste ich 50.000 mit 4 % Verzinsung bedienen. Das wären 166 € im Monat.

Mit Instandhaltung und Verwaltung käme ich auf 266 €. Meine jetzige Miete ist 400 € netto, so dass ich sogar noch 130 € zusätzlich zur Tilgung zur Verfügung hätte. Könnte also mit 1100 € tilgen monatlich. Und würde dadurch 4 % Zinsen ersparen. der gesamte Effekt ist ja netto, da ich die ersparte Miete nicht versteuern muss. Was meint ihr, ist das eine sinnvolle Strategie, ein Vermögen aufzubauen? In knapp 4 Jahren wäre ich schuldenfrei."

 

Zitat von FredFinanzFuchs am 21. August 2024, 12:54 Uhr

Sie sind unbelehrbar und haben sich in ihrer emotionalen und kommunikativen Inkompetenz eingekapselt. Sie haben entweder keine Empathie, wie ihre Beiträge auf den anderen wirken [...]

Made my day. 😉

Zitat von MoneyMaker am 16. August 2024, 18:13 Uhr

Nicht zu vergessen Notar Kosten, Grunderwerbsteuer und ggfs Makler. Diese Kosten (irgendwas zwischen 7 und 10%) sind auch erstmal weg und müssen wieder reingeholt werden.

Zitat: "50-60 m² zu 1700 € pro Quadratmeter. Mit Nebenkosten würde eine 50 m² Wohnung etwa 100.000 € kosten."

Die genannten Nebenkosten wurden also berücksichtigt. 300€ entsprechen über 17%.

Zitat von MFZ73 am 21. August 2024, 16:05 Uhr
Zitat von FredFinanzFuchs am 21. August 2024, 12:54 Uhr

Sie sind unbelehrbar und haben sich in ihrer emotionalen und kommunikativen Inkompetenz eingekapselt. Sie haben entweder keine Empathie, wie ihre Beiträge auf den anderen wirken [...]

Made my day. 😉

Immerhin nicht nur einen Damen runter.

Ich finde es beeindruckend, dass du gleich den Markt recherchiert hast. Dass du dir den Aufwand machst, einen langen Beitrag zu schreiben. Aber warum müssen dort gleich Rechenfehler und Hauptfehler unterstellt werden. Wie ich oben ausführte, wurden gar keine Rechenfehler gemacht. Vielleicht waren wäre es völlig ausreichend gewesen, darauf zu hinzuweisen, dass es den einen oder anderen Punkt noch zu beachten gilt.

Und das mit Respekt und Freundlichkeit. So dass der Neue ermutigt wird, hier weiter zu schreiben. Seine Berechnungen sind doch durchaus schon ganz gut. Für einen Anfänger hat er sich sehr viel Gedanken gemacht.