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Der Weg ist das Ziel

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Guten Morgen zusammen,

nachdem ich hier bereits seit über einem Jahr als stiller Mitleser fungiere, dachte ich, dass es nun an der Zeit ist sich hier auch mal anzumelden.

Mein Name ist Stonky (bin nicht so ein Fan von Klarnamen im Internet) ich bin 28 Jahre alt und komme Rostock.

Nach längerer Findungsphase mit einem FSJ und einem Jahr Wehrdienst habe ich mich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften entschieden. Dieses habe ich vor einigen Monaten mit dem Master abgeschlossen.

Seit dem 01.07.2021 befinde ich mich nun auch in einer Vollzeitanstellung bei einer der größeren Beratungsgesellschaften. Mein aktuelles Nettogehalt liegt bei ca. 2300 Euro.

Die ersten Berührungspunkte mit dem investieren hatte ich während meines Praxissemesters im Jahr 2017. Einer der Werkstudenten dort erzählte mir von der Börse und half mir mein erstes Depot zu eröffnen.

Zu dieser Zeit führte ich noch einen verhältnismäßig verschwenderischen Lebensstil. Sprich ich achtete einfach nicht auf meine Ausgeben. Schulden hatte ich zwar nie, aber am Ende des Monats war das Konto jedes mal leer. Das ist ziemlich traurig, wenn man bedenkt, dass ich während meines Praxissemesters etwa 1300 Euro Netto verdient habe und bei meinen Eltern wohnte, wo ich quasi keine fixen Ausgaben hatte.

Da ich nun jedoch ein Depot hatte und dieses auch gerne mal füllen wollte richtete ich mir zwei Sparpläne ein. 300 Euro in einem MSCI World und 100 Euro in einem MSCI EM. Da Dieses Geld am Anfang des Monats abgebucht wurde war ich gezwungen etwas weniger Geld auszugeben. Ich habe allerdings schnell gemerkt, dass die meisten Sachen, für welche ich mein Geld ausgegeben habe (hauptsächlich Elektrokram und unnötige Spielerrein) mir eigentlich nichts bringen und ich es auch nicht vermisse. Daher konnte ich in den folgenden Jahren meine Sparrate ständig erhöhen. Viel Kram von Zuhause habe ich auch auf ebay Kleinanzeigen verkauft und den Erlös in mein Depot investiert. Nach dem Praxissemester konnte ich als Werkstudent in dem Unternehmen bleiben. Meine Fixkosten hatte ich auf etwa 400 Euro gedrückt. Dies ist zugegebenermaßen wirklich sehr niedrig aber für meine Einzimmerwohnung mit 28qm zahle ich nur 200 Warmmiete. Lebensmittel und sonstige Ausgaben machten dann noch 200-300 Euro aus. 500 Euro flossen Anfang des Monats immer ins Depot. Zusätzlich habe ich durch das aussortieren zuhause auch noch einige Einmalkäufe ausführen können.

Knapp drei Jahre später wohne ich nun trotz abgeschlossenen Studium immer noch in meiner 200 Euro teuren Mietwohnung und meine Lebenskosten haben sich nicht gr0ß verändert. Lediglich meine Fixkosten sind durch eine BU und eine private Haftpflichtversicherung um etwa 45 Euro gestiegen. Außerdem lege ich monatlich zusätzlich etwa 200 Euro für sonstige Ausgaben beiseite. Dieses Geld fließt dann in den Jahresurlaub mit meiner Freundin. Auch auswärts Essen gehen wir gelegentlich. Die Sparrate für das Depot liegt aktuell bei 1300 Euro. Der Depotwert beläuft sich inzwischen auf etwa 48k.

So viel zu meiner Geschichte. Nun stellt sich natürlich die Frage, wie es weitergehen soll oder was mein Ziel ist. Ich bin aktuell mit meinem Privatleben sowie mit meinem Job sehr zufrieden. Da meine Freundin auch ein wenig jünger ist (22) sind in den nächsten 5-7 Jahren auch definitiv keine Kinder geplant. Sie macht aktuell selbst noch einen berufsbegleitenden Master. Ein Immobilenkauf steht bei uns auch nicht auf dem Plan, hätten jederzeit die Möglichkeit ein gut erhaltenes Haus innerhalb der Familie zu beziehen (ich weiß, dass es ein Privileg ist). Aber es macht für uns halt einfach kein Sinn ein Haus zu kaufen oder zu bauen, wenn ein ungenutztes da ist. Ein konkretes Ziel für einen frühzeitigen Berufsausstieg habe ich nicht. Ich genieße allerdings die zunehmende Freiheit, welche mit steigendem Vermögen einhergeht. Obwohl die Arbeit in einer großen WP-Gesellschaft mir zwar aktuell eine Menge Spaß macht sind die Arbeitszeiten gerade als Berufseinsteiger nicht ohne 60-70 Stunden Wochen sind keine Seltenheit. Daher kann ich mir durchaus vorstellen, in einigen Jahren und nach hoffentlich einigen Gehaltserhöhungen die Stunden zu reduzieren oder in einen ruhigeren Job zu wechseln. Aktuell genieße ich aber die Action auf der Arbeit und mag das hohe Arbeitsaufkommen und die vielen Stunden sogar. Und selbst wenn ich in einigen Jahren anders über das Thema denke und mehr Ausgeben möchte kann ich dank meines Depots hoffentlich ein Harken hinter meine Rentenplanung machen.

Das war es soweit von mir. Meine Sparrate werde ich auf dem aktuellen Level halten. Gehaltserhöhungen erhöhen die Sparrate. Bin gespannt, wie ich in einigen Jahren über diesen Text denke und wie sich die Umstände geändert haben.

Den eins ist Gewiss ...... es kommt immer anders als man denkt.

 

In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen schönen Dienstag

 

 

Hi Stonky!

Interessante Story, danke für das Teilen!

So geringe Fixkosten sind natürlich super - da kann man einiges beiseitelegen. Meine Fixkosten sind mit 520 Euro für die Wohnung etwas höher...

Ich habe auch kürzlich einen Job bei einer UB angefangen, arbeite derzeit noch humane 50h/Woche und verdiene etwa 3200 netto. Die Überstunden werden bei mir ausgezahlt.

Wie ist das bei dir? Wenn du so viele Stunden schiebst, ist dein Nettogehalt dann trotzdem nur 2300? Oder nimmst du dir dann einfach mal länger frei?

Weiterhin viel Erfolg!

Hallo Hasgu,

3200 Netto ist ja wirklich ein sehr gutes Einstiegsgehalt. Ich liege bei uns mit den 2,3 Netto eigentlich im Normalbereich bei den Berufseinsteigern.

Zwischen Bachelor und Master wird dort leider nicht unterscheiden. Jedoch hat man mit den Master dann später deutlich besser Aufsteigschancen. Die Überstunden fließen bei mir auf ein Gleitzeitkonto, theoretisch kann man sie abbummeln aber das ist wohl nicht so gerne gesehen. Daher lasse ich sie mir wohl eher auszahlen, da ich auch gerne arbeite.

Erfahrungsgemäß kann man bei uns sobald man die ersten 6 Monate geschafft hat auch mal nach einer Gehaltserhöhung fragen, haben die meisten Kollegen so gemacht und waren erfolgreich. Mal schauen was so möglich ist in den nächsten Jahren.

Ich bringe kurz einmal den Vergleich zum Ausgelernten Facharbeiter bei mir in der Firma (IGM):

Er kommt auf  44k€/pA, was dann wieder 2.3k€ Netto pro Monat. Bei 35h / Woche ohne Schichtarbeit.

Wenn derjenige etwas fleißiger ist und auf 40 h  aufstockt sind das eben 50k und 2,6k €.

Unrealistischer Weise wären 50h/Woche dann die 66k€ und die 3,2k€ netto pro Monat.

Nach Mittlerer Reife bekommt man das Gehalt mit 19. Das Gehalt habe ich erst im 3. Job mit 31 geschafft.
Wer finanziell frei werden will, sollte eine Lehre in einem Konzern machen.

In dem Verhältnis finde ich die Gehälter in der Unternehmensberatung nicht wirklich überzeugend.

Hallo Cricetus,

was das Anfangsgehalt angeht stimme ich dir zu.

Was die langfristige Perspektive angeht bin ich da eher skeptisch.

Die Aufstiegschancen in den Big Four sind eigentlich sehr gut. Director-Positionen bewegen sich schnell im Bereich 150k Brutto, wer es zum Partner schafft hat mit einem normalen Lebensstil sehr schnell.

Nach einer Ausbildung in der Industrie ist das Gehalt zwar am Anfang direkt gut aber sicher nach oben hin deutlich gedeckelter.

Ohne Fortbildung geht da nichts, aber das Limit vom Tarifvertrag liegt bei uns bei 115k bei 40h. Plus BAV und sonstigen Kleinkram.

Abteilungsleitergehälter sind auch geregelt, liegen bei etwa 140k. Was mit Weiterbildung zum Meister und ggf einem Berufsbegleitenden Studium mit 40 erreichbar ist.
Bei Hauptabteilungsleitern wird das Gehalt frei Verhandelt.

Unternehmensberatung ist eine großartige Schule was Selbstdarstellung und Netzwerken angeht. Das Gehalt ist nicht lohnend für das Arbeitspensum das erwartet wird.

Zitat von stonky am 22. September 2021, 11:17 Uhr

Hallo Cricetus,

was das Anfangsgehalt angeht stimme ich dir zu.

Was die langfristige Perspektive angeht bin ich da eher skeptisch.

Die Aufstiegschancen in den Big Four sind eigentlich sehr gut. Director-Positionen bewegen sich schnell im Bereich 150k Brutto, wer es zum Partner schafft hat mit einem normalen Lebensstil sehr schnell.

Nach einer Ausbildung in der Industrie ist das Gehalt zwar am Anfang direkt gut aber sicher nach oben hin deutlich gedeckelter.

Warum ist das denn so? Wieviel Prozent deiner Kollegen werden es denn zum Director, oder zum Partner schaffen? Und aus welchem Grund schaffen es die anderen nicht?

Wenn du bei dauerhaft 60h in der Woche mit 2300€ netto heim gehst bist du bei 8.9€ netto pro Stunde. Mit Ende 20. Mit Masterabschluss.

Für mich sind diese Zukunftsaussichten, die euch da verkauft werden, lediglich ein Lockmittel um die Berufseinsteiger bei der Stange zu halten.

Gut finde ich auch die Aussage, dass bei deiner 22 Jährigen Freundin keine Kinder geplant seien, und deshalb in den nächsten 5-7 Jahren auch keine kommen werden. In sieben Jahren geht die Dame hart auf die 30 zu. Und nicht jedes Kind ist "geplant."

Die harten Fakten sind doch lediglich, dass du mit 28 einen Master in der Tasche hast, knappe 50k an investiertem Vermögen und 2300€ Nettoeinkommen.
Das ist alles soweit, so gut und ich gratuliere dir dazu. Denke aber da geht noch deutlich mehr in den nächsten fünf Jahren!

Grüsse vom Sparschwein.

Hallo Sparschwein,

danke für deine Einschätzung. Natürlich schaffen es nicht alle zum Director und die wenigsten zum Partner. Dies ist allerdings auch der Tatsache geschuldet, dass die meisten nach spätestens 2-3 Jahren in die Wirtschaft wechseln. Oft zu einem Kunden, welchen sie vorher beraten/geprüft haben. Dort sind die Konditionen im Verhältnis zu den Arbeitsbedingung natürlich deutlich besser. Es ist ja nicht so, dass ich jede Woche 20 unbezahlte Überstunden mache. Die Stunden gehen auf ein Gleitzeitkonto und können ausgezahlt werden.

Ich finde das Gehalt natürlich auch nicht üppig und es könnte gerne mehr sein. Viel wichtiger ist für mich aktuell allerdings, dass mir die Arbeit Spaß bringt und ich unglaublich viel lerne und direkte Einblicke in viele tolle und große Unternehmen bekomme. Die Kollegen und Vorgesetzten sind auch sehr nett und offen. Würde einen Jobwechsel in den nächsten Jahren auch nicht ausschließen. Aktuell bin ich mit der Situation jedoch absolut zufrieden, im Endeffekt geht es doch genau darum. Ich würde auch nicht in einem besser bezahlten Job wechseln wenn er mir kein Spaß bringt.

Und sollte es früher zu einem Kind kommen dann wäre es auch in Ordnung, nur steht dafür keine konkrete Planung an. Wie in meinem letzten Satz schon gesagt, am Ende kommt es meistens ohnehin anders als man es plant.

Hallo @stonky, das ist ja spannend, arbeitest du nach deutschem Recht? Das Firmen, gerate im Consulting, auf 60 Wochenstunden und mehr kommen, soll ja vorkommen. Dass diese Stundenzahl aber offiziell getrackt und verrechnet wird wundert mich, auf welcher rechtlichen Grundlage dürft ihr denn regelmäßig die gesetzliche Tages- und Wochenhöchstarbeitszeit überschreiten? Bei uns kommt sowas nur selten vor, wird dann großzügig vergütet und muss sehr gut begründet werden (Ausfall kritischer Infrastruktur etc.).

Hallo TheWanderer,

wir arbeiten nach deutschem Recht. Wir müssen wohl drauf achten, dass wir im Schnitt nicht über Ich glaube 48 Wochenstunden kommen.

Aber es gibt auch mal ruhigere Monate. Bin ja noch nicht so lange da und kann noch nicht so viel darüber sagen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie groß der Einkommensunterschied zwischen D und der Schweiz ist. 2300 Euro wäre in der Schweiz der Monatsnettolohn für eine Halbtagesstelle einer ungelernten Altenpflegerin, tiefste Lohnstufe.

Liebe Grüße, Laura Maelle

@laura_maelle

Zitat von Laura_Maelle
2300 Euro wäre in der Schweiz der Monatsnettolohn für eine Halbtagesstelle einer ungelernten Altenpflegerin, tiefste Lohnstufe.

Der Unterschied ist sicherlich da, aber ist bei den Schweizer Netto alle jährlichen Steuern und alle Sozialabgaben (Kranken-, Renten-, Arbeitslosigkeits- und Pflegeversicherung) enthalten?

Zum Thema Arbeitszeiten:

Ich habe während einer Kundenabnahme auch schon die 200h in drei Wochen voll bekommen. Wäre etwas passiert, wäre es vermutlich brenzlig geworden.

Wo kein Kläger, da kein Richter.

@stonky danke, bin immer wieder erstaunt, wie unterschiedlich Firmen die Grenzen auslegen. Die Wochenhöchstarbeitszeit muss hier wöchentlich eingehalten werden, nicht nur im Schnitt. Wenn deine Überstunden auf ein Zeitkonto wandern und sicher nicht verfallen, würd ich sie sogar zu Einkommen und Vermögen zurechnen, sobald es um größere Summen (mehrere 100 Stunden) geht.

@laura_maelle: Schwer zu vergleichen, da die Schweiz ein anderes Steuer+Sozialsystem hat und die geringeren Steuern in Teilen bei den Ausgaben wieder drauf kommen. Für Kinderbetreuung von zwei Kindern zahlen Schweizer laut NZZ z.B. jährlich im Median > 11.000€, bei uns in Hannover mit Ganztagsbetreuung Kindergarten 4400€, Krippemplatz etwas mehr. Dennoch ist das Niveau in der Schweiz natürlich in Summe höher und bei sparsamer Lebensweise viel besser für FIRE & Co geeignet als hier. Aber wir schweifen ab. 🙂

@cricetus Genau, darum wunderte mich nur die offizielle "Nachweisführung" solcher Stundenzahlen für potentielle spätere Kläger.

Es gibt schon Unterschiede in der Abrechnung zwischen Schweiz und Deutschland, d. h. Steuern und Krankenkasse sind bei Netto nicht abgezogen, aber die Sozialleistungen schon (Arbeitslosenkassenbeiträge, Rentenbeiträge, Krankentaggeld und Unfallversicherung), dazugezählt wird jedoch die Kinderzulage und später die Ausbildungszulage pro Kind (im Schnitt 200 CHF/Mt pro Kind).  Das Sparpotenzial ist größer, weil es Wege gibt, die anderen Kosten so zu regulieren, dass es billiger kommt, z. B. bei Selbständigkeit kann man die Kinder zuhause selbst betreuen, da fallen keine Kosten für Kinderbetreuung bis 4 an. Ab 5 kommen die Kinder ja bereits in den Kindergarten und später in die Schule, das alles kostenlos, denn die öffentlichen Schulen sind in der Schweiz sehr gut, da braucht es keine Privatschule. Auch Nachhilfe gibt es teilweise kostenlos von der Schule, wobei die Kinder einen längeren Schultag haben, nämlich genau passend zur Arbeitszeit ihrer Eltern. Aufgrund der hohen Löhne kann auch eher ein Elternteil zuhause bleiben, solange das Kind im Vorschulalter ist. Je nach Kanton kann bei der Steuerlast gespart werden. Ein Leben ohne Auto ist in der Schweiz auch gut machbar, da die Schweizer Bahn sehr gut vernetzt ist mit guten Verbindungen, das mit großer Pünktlichkeit.

Liebe Grüße, Laura Maelle
Zitat von Cricetus am 22. September 2021, 22:17 Uhr

@laura_maelle

Zitat von Laura_Maelle
2300 Euro wäre in der Schweiz der Monatsnettolohn für eine Halbtagesstelle einer ungelernten Altenpflegerin, tiefste Lohnstufe.

Der Unterschied ist sicherlich da, aber ist bei den Schweizer Netto alle jährlichen Steuern und alle Sozialabgaben (Kranken-, Renten-, Arbeitslosigkeits- und Pflegeversicherung) enthalten?

Vereinfacht gesagt (für Ausländer, die in der Schweiz leben) ist da alles abgezogen, ausser der Krankenkasse, wobei diese rein privat ist und durchschnittlich 250-300CHF im Monat ausmacht. Das was Laura Maelle geschrieben hat gilt für Schweizer in der Schweiz, ODER Leute mit C Bewilligung (mindestens fünf Jahre in der Schweiz), ODER mehr als 120k Bruttoeinkommen.

Zusätzlich hat man noch eine sogenannte Pensionskasse, wo ein Teil von deinem Brutto eingezahlt wird und der gleiche Teil von deinem Arbeitgeber. Das Geld ist in dem Sinne auch dein Eigentum, aber erscheint nicht auf dem "netto". Du kannst es aber nutzen um eine selbstbewohnte Immobilie zu erwerben, oder eben um es dir auszahlen zu lassen, wenn du in Rente gehst. Damit weisst du vorher ziemlich genau was du mal an Rente erhalten wirst und bist nicht auf das unabsehbare Gutdünken der jeweiligen Politiker in X Jahren angewiesen.

Verwaltung zwischen Ländern ist schwer vergleichbar, stimme Laura Maelle aber zu in ihrer Aussage. Habe auch die Zahl im Kopf, dass man in der Schweiz bei Aldi an der Kasse Vollzeit etwa 4500CHF brutto (x13) verdient. Denke das kann man gut vergleichen (da die Arbeit standardisiert ist).

Ich bin in die Schweiz gewechselt und hatte sofort das doppelte Nettoeinkommen, obwohl die Stelle erstmal weniger Verantwortung mitbrachte. Ist schon anders hier.

Aber nun zurück zum Thema:

@stonky Viel Erfolg weiterhin und berichte doch mal zwischendurch wie sich das Ganze so entwickelt hat.

Zitat von Cricetus am 22. September 2021, 11:07 Uhr

Ich bringe kurz einmal den Vergleich zum Ausgelernten Facharbeiter bei mir in der Firma (IGM):

Er kommt auf  44k€/pA, was dann wieder 2.3k€ Netto pro Monat. Bei 35h / Woche ohne Schichtarbeit.

Wenn derjenige etwas fleißiger ist und auf 40 h  aufstockt sind das eben 50k und 2,6k €.

Unrealistischer Weise wären 50h/Woche dann die 66k€ und die 3,2k€ netto pro Monat.

Nach Mittlerer Reife bekommt man das Gehalt mit 19. Das Gehalt habe ich erst im 3. Job mit 31 geschafft.
Wer finanziell frei werden will, sollte eine Lehre in einem Konzern machen.

In dem Verhältnis finde ich die Gehälter in der Unternehmensberatung nicht wirklich überzeugend.

Da stimme ich dir auch zu. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viel Geld man doch im Handwerk oder in der Lehre bei einem Konzern wirklich verdienen kann.

Dennoch stimme ich auch meinem Vorredner Stonky zu, dass man mit der UB auf dem Lebenslauf recht einfach andere Jobs finden kann, die top bezahlt sind. Wohlgemerkt ist das Aufsteigen in der UB "vorprogrammiert" (auch wenn es irgendwann auf Level des Senior Managers endet - die Wenigsten schaffen es, Managing Director oder Partner zu werden). Bei mir im Unternehmen (keine Big4) sehen die Stufen in etwa so aus (bei einer 50h Woche):

Einstieg: 62k
2 Jahre später:  73-80k
nochmal 3 Jahre später: 90-110k
nochmal 4 Jahre später: 130k+

Und dieser Werdegang ist eigentlich fast sicher, wenn man mit dem Tempo mithalten will.

Für die Leute, die mehr als eine 40h arbeiten wollen, ist die UB perfekt. Dass das auf den Stundenlohn heruntergerechnet weniger ist, als bei einem Lehrer, ist völlig klar (zumindest am Anfang).

 

Zitat von Sparschwein
....

Ich bin in die Schweiz gewechselt und hatte sofort das doppelte Nettoeinkommen, obwohl die Stelle erstmal weniger Verantwortung mitbrachte. Ist schon anders hier.

Interessant. Wie ist dir der Wechsel gelungen? Sparst du so effektiv mehr, weil das Einkommen einfach viel höher ist und trotzdem recht sparsam lebst?

Habe mir auch vorgenommen, in 1-2 Jahren mich mal in der Schweiz zu bewerben (da meine Familie in Süddeutschland wohnt und das Einkommen natürlich höher ist).

Hallo zusammen,

ich wollte nach etwa 2,5 Jahren mal ein kurzes Update geben.

Zunächst: Ich bin immer noch am Ball.

Meine Fixkosten sind gestiegen. Ich wohne nun mit meiner Partnerin zusammen in einer 85 qm Wohnung. Mein Anteil der Warmmiete beträgt 410 Euro. Mit Strom, Lebensmittel etc. komme ich nun auf Fixkosten von etwa 900 Euro im Monat.

Durch einen Jobwechsel im letzten Jahr hat sich mein Gehalt verbessert. Inzwischen verdiene ich etwa 3000 Euro netto im Monat. Demnach hat sich meine Sparrate für das Depot auf ca. 1.800 Euro erhöht. Der übrige Teil geht auf mein Tagesgeldkonto.

Mein Depot ist seit diesem Jahr das erste mal 6-Stellig und ich bin gespannt wie es weitergeht.

 

Liebe Grüße

Glückwunsch zum Gehaltssprung und zum erreichten Meilenstein, ohne die Fixkosten merklich zu steigern.

Ich hoffe die vor 2 Jahren genannten 60-70 Wochenstunden sind wenigstens etwas gesunken?

Danke. Ja, ich arbeite 37,5 Stunden die Woche ohne regelmäßige Überstunden :).

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