Winterbericht 2017 – Von Kuddelmuddel und mehr Lebensqualität

Vor genau einem Jahr wohnte ich noch alleine in meinem kleinen WG-Zimmer in England. Jeden Morgen fuhr ich mit dem Fahrrad eine dreiviertel Stunde lang bei Wind und Wetter zur Arbeit und abends im Dunkeln die gleiche Strecke wieder zurück. Ich arbeitete Vollzeit – 37,5 Stunden die Woche. Joana wohnte 6.500 Kilometer weit entfernt in der Karibik und arbeitete dort auf einem Segelschiff. 

Heute, gerade mal ein Jahr später, ist alles anders. Wir leben zusammen in Hannover, unsere kleine gemeinsame Wohnung ist mittlerweile fast fertig eingerichtet. Joana arbeitet in einer Werbeagentur, ich in einer kleinen Software-Firma um die Ecke. Ich fahre nur noch 5 Minuten mit dem Fahrrad zur Arbeit. Und ich arbeite dort auch nicht mehr Vollzeit, sondern nur noch 24 Stunden in der Woche.

Es hat sich im vergangenen Jahr also ganz schön was bewegt. Wir haben ein ganz neues Leben in Deutschland angefangen. Eine neue Stadt, eine neue Wohnung, neue Jobs. Und ich muss sagen: Eigentlich hat alles genau so hingehauen, wie wir uns das ausgemalt hatten – oder sogar noch besser.

Wir haben eine wunderschöne, luxuriöse, gut gelegene und günstige Wohnung gefunden (die ich euch in einem kommenden Artikel noch genauer vorstellen werde).

Als ich anfing, mich nach einem neuen Job umzugucken, wollte ich am liebsten eine Teilzeitstelle als Java-Entwickler1 in einer hippen Firma. Ein ziemlich ausgefallener Wunsch. Denn Firmen, die Java-Entwickler einstellen, sind oft eher von der langweiligeren Sorte. Versicherungen, Industrie, irgendwas mit Datenbanken. Hört sich schon nicht besonders aufregend an, oder? 😉
Dazu kam, dass ich als richtiger Java-Entwickler eigentlich noch überhaupt keine Berufserfahrung hatte. Aber nachdem ich die letzten zwei Jahre vor allem Android-Apps programmiert hatte, wollte ich unbedingt mal etwas Neues kennenlernen. Tja, und dann sollte es auch noch ein Teilzeitjob sein. Ob mich unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine Firma nehmen würde?

Ich schrieb also erst einmal zwei Bewerbungen auf die einzigen beiden Stellenanzeigen in Hannover, auf die meine Anforderungen (Java, aber nicht langweilig) zutrafen. Und siehe da, eine der beiden Firmen passte richtig gut und stellte mich schließlich ein.

Und noch etwas hat sich gegenüber letztem Jahr verbessert. In England wohnten wir mitten auf dem Land und ich hatte im Winter oder bei schlechtem Wetter weit und breit keine Möglichkeit, Skateboard fahren zu gehen.
Nun wohnen wir endlich mal wieder in einer Stadt, in der es eine Skatehalle gibt. Ich kann also auch im Winter ungebremst meinem Lieblingshobby nachgehen. 😉 Und als wäre das noch nicht alles, fährt gleich vor unserer Haustür alle 10 Minuten eine U-Bahn direkt zur Halle.

Wir haben also alles das, was in England nicht so optimal war, anders gestaltet und versucht, unsere Lebenssituation zu verbessern. Der lange Arbeitsweg, der Vollzeitjob, die unstete Wohnsituation, die mangelnden Skate-Möglichkeiten. Und voilà, bisher lief alles wie am Schnürchen.

Materieller Wohlstand oder mehr Lebensqualität?

Ich habe den Eindruck, dass wir uns in einer ähnlichen Phase befinden wie viele andere Pärchen in unserem Alter. Die Studentenzeit ist schon eine Weile her und auch die aufregenden ersten Jahre als Berufsanfänger liegen hinter uns. Man beginnt sich langsam niederzulassen, einzurichten, mit dem Partner ein eigenes Leben aufzubauen.

Die meisten Paare ändern in dieser Zeit langsam ihren Lebensstil und damit auch ihre Ausgaben. Die erste eigene Mini-Wohnung wird gegen eine geräumigere Unterkunft eingetauscht. Der uralte Polo weicht einem komfortableren Jahreswagen. Man geht öfter einfach mal so ins Restaurant, die Urlaube werden teurer. Größere Anschaffungen, auf die man früher lange sparen musste, gönnt man sich jetzt einfach mal zwischendurch.
Jetzt, wo man es sich leisten kann, soll das Leben ruhig etwas schöner und angenehmer werden. Die materielle Sicherheit, die der Job und das regelmäßige Gehalt mit sich bringen, wird in größeren materiellen Wohlstand umgemünzt, mit entsprechend höheren Ausgaben.

Auch unser neues Leben in Deutschland ist jetzt schöner und angenehmer geworden. Allerdings haben sich meine Ausgaben im Vergleich zu vorher überhaupt nicht verändert.
Den materiellen Lebensstandard zu erhöhen, sich einen größeren Kostenapparat und mehr finanzielle Verpflichtungen aufzubauen, bringt glaube ich nicht das Mehr an Lebensqualität, das viele sich erhoffen.
Statt mehr materiellen Wohlstand haben wir unsere immaterielle Lebensqualität erhöht. Weniger Arbeitszeit, kürzere Arbeitswege, mehr Freiheiten. Größere Nähe zum Hobby, zu Freunden und Familie. Ich fahre heute noch auf genau dem gleichen alten Fahrrad zur Arbeit, das ich schon als Student hatte. Aber statt um 18 Uhr bin ich schon um kurz nach drei wieder von der Arbeit zuhause.

Weniger materieller Wohlstand verhilft mir sogar zu mehr immaterieller Lebensqualität. Ich muss nicht Vollzeit arbeiten gehen, weil ich mehr Geld nicht zum Leben benötige (von meinem Teilzeit-Gehalt kann ich momentan sogar noch die Hälfte sparen). Wer auch mit kleinem Wohnraum gut zurecht kommt, kann sich leichter eine Wohnung in optimaler Lage leisten. Und mit einem dicken Aktiendepot oder Sparkonto in der Hinterhand kann man bei der Jobsuche wählerischer und entspannter sein.

Meine Einnahmen und Ausgaben im Jahr 2017

Bevor wir aber nun mit unserem neuen Leben optimistisch ins Jahr 2018 durchstarten, gibt es natürlich noch den üblichen Rückblick auf das vergangene Jahr. Also Vorhang auf für den traditionellen finanziellen Lagebericht:
Wie viel habe ich 2017 verdient? Was habe ich ausgegeben? Wie viel habe ich gespart? Wie haben sich mein Wertpapier-Depot und mein Vermögen entwickelt?

Hier erstmal die wichtigsten Kennzahlen im Kurzüberblick:

Meine Netto-Einnahmen 2017: 30.866 €
Meine Ausgaben 2017: 8.635 €
Gespart: 22.231 €
Sparquote: 72 %
Altes Vermögen (1. Januar 2017): 61.674 €
Neues Vermögen (1. Januar 2018): 88.990 €

Das erste Halbjahr des Jahres lief noch relativ geordnet ab. Ich habe meine Brötchen als gewöhnlicher Angestellter verdient und meine Ausgaben waren einigermaßen regelmäßig. Die detaillierten Zahlen von Januar bis Juni findet ihr im Sommerbericht 2017.

Das zweite Halbjahr 2017 war dagegen ein fürchterliches Kuddelmuddel. Und das müssen wir erstmal aufdröseln, damit die ganzen Zahlen überhaupt einen Sinn ergeben.

Einnahmen

Nachdem ich im Juli aus England zurück gekehrt war, habe ich erst einmal drei Monate rumgepimmelt und überhaupt nicht gearbeitet. Während dieser Zeit hatte ich also (bis auf eine letzte Gehaltszahlung aus England) so gut wie überhaupt keine Einnahmen.

Ab Oktober war ich dann als Selbstständiger drei Monate lang für meine alte Firma in England tätig. Und als selbstständiger Softwareentwickler verdient man gut. Netto hatte ich am Ende des Monats etwa das Doppelte in der Tasche wie als Angestellter. So habe ich am Ende etwa ähnlich viel verdient, als wäre ich die gesamte Zeit weiter fest angestellt geblieben.

Einnahmen 2017 1. Halbjahr 2. Halbjahr 2017 Gesamt Ø im Monat
Netto-Gehalt als
Angestellter (+BAV)
13.237 € 893 € 14.130 € 1.178 €
Netto-Einnahmen
als Selbstständiger2,3
1.284 € 14.794 € 16.078 € 1.340 €
eBay-Verkäufe,
Geldgeschenke, sonstiges
39 € 619 € 658 € 55 €
GESAMT 14.560 € 16.306 € 30.866 € 2.572 €

Ausgaben

Auch bei meinen Ausgaben gab es in der zweiten Jahreshälfte ein paar Besonderheiten.

Mietfreies Wohnen

Nach meiner Rückkehr im Juli habe ich bis Ende November übergangsweise bei meinen Eltern gewohnt. Miete haben meine Eltern netterweise nicht von mir verlangt, nur an den Kosten für Strom, Wasser und Heizung habe ich mich beteiligt. Erst ab Dezember, als Joana und ich unsere neue Wohnung bezogen hatten, habe ich wieder ganz normal Miete bezahlt.

Langzeit-Studiengebühren

Auch wenn ich mein Studium seit mittlerweile zweieinhalb Jahren pausiert habe, bin ich nach wie vor im Master-Studiengang Digitale Medien an der Hochschule für Künste in Bremen eingeschrieben. Mittlerweile bin ich im 15. Fachsemester und muss deshalb Langzeit-Studiengebühren berappen. Die betrugen dieses Semester knapp 800 € (die ich allerdings noch von der Steuer absetzen kann).
Ob ich meinen Master fortsetzen werde oder nicht, das will ich bis zum Beginn des nächsten Semester entscheiden. Denn langsam wird’s teuer. 😉

Ausstattung für die neue Wohnung

Nach dem Umzug in unsere erste eigene Wohnung brauchten wir noch ein paar Dinge. Viele Möbel hatten wir zum Glück noch aus unserer Jugend- oder Studentenzeit. Vom Vormieter konnten wir gegen einen Abschlag die Küche und die Waschmaschine übernehmen. Einen Kühlschrank, eine Mikrowelle, einen Küchentisch und Stühle sowie ein Küchenregal besorgten wir gebraucht über eBay Kleinanzeigen.
Dann fehlten noch ein paar Kleinigkeiten: Eine Pfanne, Messer, Vorhänge oder Bodenschutzmatten für unsere Bürostühle. Einige Sachen bekamen wir auch zu Weihnachten geschenkt. Insgesamt bezahlte jeder von uns rund 500 € für die Ausstattung der neuen Wohnung.

Meine restlichen Ausgaben bewegten sich etwa im selben Rahmen wie schon im ersten Halbjahr 2017.

1. Halbjahr 2. Halbjahr 2017 Gesamt Ø im Monat
4.216 € 4.419 € 8.635 € 720 €

Durch das viele Kuddelmuddel und die wechselnde Lebenssituation sind meine Ausgaben im zweiten Halbjahr nur wenig aussagekräftig. Darum habe ich dieses Mal auf eine detaillierte Auflistung der einzelnen Kategorien verzichtet. Kommenden Sommer, wenn wir uns in Hannover eingelebt und sich meine Ausgaben irgendwo eingependelt haben, gibt es dann wieder eine genaue Aufschlüsselung.

Depot und Vermögen

Für 2017 verzeichnet mein gutes altes ETF-Portfolio eine positive Rendite von 6,21 %. In absoluten Zahlen ausgedrückt sind das rund 3.700 € an Ausschüttungen und Kursgewinnen.
So kann es gerne weitergehen 😉 (wird es aber wohl nicht jedes Jahr).

ETF-Depot Entwicklung 2017 justETF

Ende des Jahres gab es dieses Mal eine kleine (unfreiwillige) Veränderung in meinem Depot. Mein Europa-ETF, der Comstage MSCI EMU TRN, wurde aufgelöst und das Fondsvermögen in den Comstage Euro STOXX 50 NR überführt, einem ausschüttenden ETF auf den Euro STOXX 50-Index.
Statt meinem thesaurierenden MSCI EMU-ETF, der über 240 Unternehmen aus dem Euroraum abbildet, habe ich nun also zwangsweise den Euro STOXX 50 im Depot. Der bildet nur 50 Werte ab und bezahlt seine Dividenden an mich aus, was ich gar nicht möchte. Blöd gelaufen, aber nicht zu ändern – und auch kein Weltuntergang.

Damit ich die bisher aufgelaufenen Kursgewinne des MSCI EMU (immerhin rund 1.500 €) nicht sofort versteuern muss, behalte ich den STOXX-ETF erst einmal im Depot. Ende des Jahres 2018 kann ich dann einen Teil der Position verkaufen, bis mein Sparer-Freibetrag (801 €) ausgeschöpft ist. Wer weiß, vielleicht gibt es bis dahin auch einen Börsencrash und ich kann meine Anteile dann komplett steuerfrei verkaufen.

Wenn ich in ein paar Wochen wieder Geld in mein Portfolio investiere, suche ich mir auf jeden Fall einen neuen ETF aus, den ich statt dem alten MSCI EMU bespare.
Dabei wird mir auch wieder die Holzmeier-Tabelle im Wertpapier-Forum behilflich sein. Diese wurde mittlerweile für das Jahr 2018 und für die geänderte Fondsbesteuerung ab 1. Januar 2018 aktualisiert.

Vermögensaufteilung

Für meine aktuelle Vermögensaufteilung ergibt sich somit folgendes Bild:

Anlage Summe Anteil am Gesamtvermögen
ETF-Portfolio 59.189 € 66,51 %
BAV England (100 % Aktien)
(kann erst mit 55 ausgezahlt werden)
7.078 € 7,95 %
Cash 22.723 € 25,53 %
Gesamt 88.990 € 100 %

Aus dem Cash-Anteil wandern in den nächsten Wochen noch einmal 10.000 € in das ETF-Portfolio. Ansonsten wird auch 2018 erstmal alles beim Alten bleiben.

Erinnert ihr euch noch an den Winterbericht 2016 von vor einem Jahr? Dort hatte ich mir ein Vermögen von 80.000 € als Ziel für Ende 2017 gesteckt. Das konnte ich sogar um einiges übertreffen. Und das, obwohl ich drei Monate lang überhaupt nicht gearbeitet habe.

An meinem Vorhaben mit spätestens 40 ausgesorgt zu haben wird häufig kritisiert, dass das Leben ja selten laufe wie geplant. Darum könne so ein Plan angeblich nicht aufgehen.
Dass das Leben nie genau nach Plan verläuft, ist natürlich völlig richtig. Aber es muss ja nicht immer schlechter laufen als gedacht. Mein Jahr 2017 hat gezeigt, dass es ebenso gut auch besser laufen kann, als erwartet.

So, und nun wünsche ich euch ebenfalls einen bombastisches Jahr 2018! 🙂

1 Java ist eine Programmiersprache. Ich bin also ein Software-Entwickler, der hauptsächlich in der Sprache Java programmiert. 

2 Bei der Berechnung meiner Einnahmen und Ausgaben gibt es noch eine kleine Änderung, und zwar bei der Krankenversicherung. Früher war ich als Student krankenversichert und habe die Kosten dafür (rund 90 € im Monat) immer unter meinen Ausgaben aufgeführt. 
Bei den Einnahmen gebe ich normalerweise mein Netto-Gehalt an, also das was tatsächlich jeden Monat auf meinem Konto landet. Als Angestellter werden die Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung direkt vom Brutto-Gehalt abgezogen, tauchen also nicht mehr in den Ausgaben auf.
Damit mein Einkommen als Selbstständiger besser mit dem eines Angestellten vergleichbar ist, habe ich meine Ausgaben für die Kranken- und Pflegeversicherung (rund 780 € im Monat) mit meinen Einnahmen verrechnet, statt sie den Ausgaben hinzuzurechnen.

3 Als Selbstständiger bekommt man ja eigentlich immer Brutto-Einkommen, von dem man im kommenden Jahr dann Einkommenssteuern bezahlen muss.
Da ich meinen Steuerbescheid für 2017 natürlich noch nicht vorliegen habe, habe ich die Steuerbelastung für die Berechnung meines Netto-Einkommens erst einmal geschätzt (inkl. aller Freibeträge und absetzbarer Ausgaben).

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36 Gedanken zu „Winterbericht 2017 – Von Kuddelmuddel und mehr Lebensqualität“

  1. Danke für diesen tollen Bericht Oliver.

    Du hast mir ein Schmunzeln auf die Lippen gezaubert mit der Erklärung von Java in der Fussnote. Ich habe letzten Sommer mein Studium in der Informatik abgeschlossen und merke immer wieder wie viele Dinge ich als selbstverständlich ansehe. Gerade wenn es darum geht meinem Vater etwas am Computer zu erklären.

    1) Du erwähnst 24 Stunden pro Woche und dass Du früh zu Hause bist. Arbeitest Du also 5 Tage die Woche, dafür einfach nicht die vollen 8 und irgendetwas Stunden?
    2) Mit der Umschichtung vom Cash ins Depot peilst Du eine Cash-Reserve von 15% an?

    Grüsse,
    Minimalist

    Antworten
    • Hallo Minimalist,

      Momentan arbeite ich Montags bis Donnerstags jeweils von 9 bis 15 Uhr (also viermal 6 Stunden).
      Die Freitage nutze ich zurzeit für verschiedene Kundenaufträge als Selbstständiger.
      Diese Einteilung kann sich in der Zukunft aber auch noch ändern. In meinem Arbeitsvertrag habe ich jedenfalls keine festgelegte Arbeitszeiten und meine Firma ist in der Hinsicht auch relativ entspannt.

      Bei meinem Vermögen peile ich erstmal 80.000 € im Depot und 20.000 € Cash an, also eine 80-20-Allokation. Was dann jenseits der 100.000 € passieren soll, darüber habe ich mir allerdings noch keine Gedanken gemacht.
      Nach meinen Nachforschungen über Entnahmepläne und das Sequence-of-Returns-Risiko überlege ich, meinen Aktienanteil noch weiter zu verringern, vielleicht in Richtung 50 %.

      Antworten
  2. Moin Oliver,
    schön, dass sich alles so gut zusammengefunden hat!
    Das hört sich rund um gut an 🙂

    Mehr Lebensqualität ist ne feine Sache – und wenn es scheinbar ohne Nachteile machbar ist, diese zu erreichen kann man wohl wirklich rundum zufrieden sein.

    Ich drücke die Daumen, dass es dieses Jahr so toll weiter geht. Ist immer sehr schön von dir aus dem Real-Life zu lesen.

    Beste Grüße
    Vincent

    Antworten
  3. Ich würde mich auch nicht unbedingt nach den schlechten Voraussagen richten oder das alles so unplanbar wäre. Das ist ziemlich destruktiv und hilft einen genau jetzt nicht unbedingt weiter. Wenn ich z.B. in fünf Jahren berufsunfähig werden würde, was ich heute natürlich noch nicht weis, dann hilft mir das Geld in den fünf Jahren wo ich was gespart habe, auch in dieser Situation weiter. Gleiches für alles, was sonst so kommt, was negativ ist. Irgend etwas kommt immer, die wenigsten Leute haben keine Rückschläge.

    Wenn ich zurückblicke, muss ich feststellen, dass ich es geschafft habe, immer über meine Ziele zu kommen. Die Gründe sind recht vielfältig. Am Anfang hat man nicht so die Erfahrung mit Geldanlage und man glaubt, dass gerade die Ausgabenseite einen extrem großen Einfluss hat. Gerade, wenn die Ausgaben vielleicht die Einnahmen zu 90 oder 100% abdecken. Wobei Du gar nicht in dieser Lage bist.

    Meine wesentlich größeren Sprünge als die Ausgabendisziplin (wobei ich da noch viel von dir lernen könnte) war z.B. die Motivation, mehr anlegen zu können. Ich hatte den Effekt im zweiten Jahr nach meinem Start, dass ich Wege gesucht habe, Einkommensquellen zu entwickeln. Ich war bis auf eine Lehre und ein paar Monate im Leben immer selbstständig, sogar in meinem Studium. Ich habe in den letzten beiden Semestern sogar richtig gut Geld verdienen können, wobei da zugegebenermaßen auch etwas Glück dabei war.

    Das wichtigste war, dass ich mein Ziel der finanziellen Freiheit konsequent verfolgt habe. Am Anfang waren die Sparraten das absolut wichtigste. Die Art der Anlage ist auch wichtig, aber hier macht sich der Zuwachs erst etwas später bemerkbar. Das kuriose daran ist, dass man irgendwann merkt, dass die monatlichen Erträge sich immer mehr den Sparraten annähern und diese dann irgendwann einholen. Um diese Erfahrung machen zu dürfen, muss man einige Jahre dabei bleiben. Meines Erachtens ist das Geldthema dann erledigt, wenn Du deine Ausgaben zu 80% decken kannst und dir am Ende nicht doch angewöhnst, aufgrund deiner Rücklagen die Ausgaben hochzufahren.

    Warum so früh? Zum einen kennst Du die Mechanismen inzwischen auswendig. Es ist ganz normal, etwas monatlich wegzulegen. Meistens bekommt man doch immer noch irgend etwas angeboten, wenn man anfängt, mit dem Vollzeitjob aufzuhören. Es ist zu dem Zeitpunkt nicht mehr notwendig, Vollzeit zu arbeiten. Wozu auch? Das heißt, Du kannst dich zum einen so beschäftigen, dass dir die Tätigkeiten, die Geld bringen Freude machen. Und Du kannst dir zu dem Zeitpunkt auch schon aussuchen, wie viel Du arbeiten möchtest. Für mich war diese Marke daher so gut wie finanziell frei, obwohl ich tatsächlich noch weiter gearbeitet habe, bis ich die 100% voll hatte. Der Hauptgrund war, dass mir die Tätigkeit Spaß machte.

    Das nette ist, dass ich jetzt bei meinem Hauptauftraggeber mein Engagement stark zurück gefahren habe. Daneben habe ich überraschend noch einen kurzfristigen lukrativen Auftrag bekommen, der nochmal für zwei Wochen Arbeit gutes Geld gebracht hat, welches ich gar nicht mehr benötige. Ich habe nicht danach gesucht und das ist eben noch ein weiterer wichtiger Punkt: Die Leute spüren, dass man sehr entspannt ist und aufgrund dessen bieten sich neue Möglichkeiten.

    Du bist jetzt mit knapp 90.000 € auch schon ein gutes Stück gegangen und kurz vor dem ersten großen Meilenstein 100.000 €. Das war für mich das schwierigste Ziel. Ab dem Punkt habe ich angefangen zu spüren, dass die monatlichen Einnahmen nicht mehr nur ein kleines Nebenrauschen sind, sondern durchaus jeden Monat nett zur Sparrate beigetragen haben. OK, ich habe anders investiert als Du. Mich haben Einzelaktien immer mehr angesprochen und ich bin ein Mensch, der Belohnungen braucht. Das klappt bei mir sehr gut, von daher ist das Dividendeneinkommen mental wichtig gewesen.

    Von daher ist es Stand heute richtig, dass Du konstant weiter investiert, egal was in der Zukunft passieren wird. Geht die Welt unter, interessiert es dich nicht mehr. Stirbst Du früh, kann es dir auch egal sein. Zumindest haben dann Menschen, die Du gut leiden kannst, ein bisschen Geld von dir bekommen. Sind es andere negative Dinge, kannst Du dich mit Geld i.d.R. entweder freikaufen oder die Situation erträglicher machen. Passiert dir nichts gravierendes: Jackpot! Positive Einstellung ist fast immer ein Gewinner.

    Antworten
    • Hi Oliver,

      danke für deinen motivierenden Kommentar! Ich kann dir nur zustimmen.
      Finanzielle Freiheit ist kein Ganz-oder-gar-nicht. Ich merke jetzt schon, dass ich mit fast 100.000 € viel entspannter sein kann. Das meinst du denke ich auch mit den 80 %. An diesem Punkt ist man schon so weit finanziell frei, so dass der Sprung zur 100 % gar nicht mehr so den großen Unterschied macht.

      Antworten
  4. Moin Oliver,
    das liest sich alles sehr gut! Schön, dass Du einen tollen Job hast, in dem du nur 24 Sunden arbeiten musst und dass eure neue Wohnung so perfekt gelegen ist.

    Beeindruckende Sparquote!

    Beste Grüße
    Tobias

    Antworten
  5. Hallo Oliver,

    Glückwunsch zu Eurem neuen Lifestyle! Kann aus eigener Erfahrung voll bestätigen, dass eine kleine günstige Wohnung mitten in der Stadt aus ER-Sicht total Sinn macht und das Leben dadurch stressfreier und günstiger wird.

    Bei mir entstand der Wunsch, irgendwann mal nicht mehr arbeiten zu müssen, so gegen 2010. Habe die Posts auf earlyretirementextreme.com und auch Jacob Lund Fiskers hervorragendes Buch verschlungen. Eines seiner Hauptthemen war ja, die großen Ausgaben herunterzufahren. Und das ist für die meisten von uns nun mal das Wohnen. Man muss ja nicht gleich in einem Wohnwagen leben wie Jacob und seine Frau damals 🙂

    Ich habe meine Wohnfläche mittlerweile radikal verkleinert (und mich beim Umzug natürlich von jeder Menge überflüssigem Plunder getrennt). Mittlerweile kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen, nochmal so verschwenderisch zu wohnen (hedonische Adaption geht wohl auch andersrum!). Eigentlich bräuchte ich auch kein Auto mehr (für die meisten Menschen vermutlich die zweitgrößte Ausgabe). Dazu konnte ich mich noch nicht durchringen, fahre aber nun einen Kleinstwagen, der auch für lange Strecken bequem genug für mich ist.

    Wer braucht schon eine große Wohnung in der Stadt, wenn man nicht gerade Kinder hat? Man will doch gerade die vielfältigen Angebote der Großstadt nutzen und möglichst viel Zeit außerhalb der Wohnung verbringen? Das sehen allerdings viele Leute anders. Freunde von mir haben mal eine perfekte Wohnung nicht genommen, weil der runde Esstisch nicht in die Küche gepasst hätte. Die haben ihren Lebensstil ihrem ollen Ikea-Tisch angepasst!

    Respekt für Deinen Sparkurs – immerhin jetzt schon das Zehnfache Deiner Jahresausgaben. Und 24 Stunden Wochenarbeitszeit sind auch super – quasi schon Altersteilzeit 🙂

    Mach weiter so!

    Liebe Grüße,
    Chucho

    Antworten
  6. @Chucho: Ich habe bei Wohnungsbesichtigungen erlebt, dass es auch am Bett oder dem Kleiderschrank scheitern kann. Von einer 4m-Schrankwand würde ich mich nicht lenken lassen. Ich selbst habe aber auch mal eine schöne Wohnung besichtigt (42m2), wo weder Sofa noch Doppelbett reingepasst hätten.

    @Oli
    Danke für die Transparenz. Ich orientiere mich gerne an dir, wie es im Optimalfall laufen könnte. Glückwunsch zur 24h-Woche und dem kurzen Arbeitsweg. Dieses Jahr schaffst du die 100k.. Coole Aussichten! Pläne für die Zukunft zu machen, ist tatsächlich schwierig. Z.B. kann eine Hochzeit, ein Kind oder Auto dazwischen kommen. Oder auch eine Beförderung oder die Selbstständigkeit. Oder die Börse. Ich habe mir die 100k bis zu meinem 30. Geburtstag vorgenommen und hoffe, dass ich den Tag gesund eelebe.

    Antworten
  7. @Ex-Studentin: Klar, manchmal fragt man sich schon, was sich der Architekt beim Grundriss gedacht hat … und je kleiner die Wohnfläche, desto wichtiger ist ja der Grundriss, damit auch wirklich jede Ecke perfekt genutzt werden kann. Wenn aber sonst alles passt und man noch durch einen Umzug künftig jeden Monat viel Geld sparen bzw. sich eine noch günstige Miete sichern kann, würde ich mir ggf. schon überlegen, mich von bestimmten Möbeln zu trennen und mir etwas für die neue Wohnung Passendes zu besorgen. Angesichts der angespannten Wohnungsmärkte in den Großstädten ist das aber ja leider momentan eher eine theoretische Diskussion 🙁

    Antworten
  8. Schönes Update und tolle Einblicke in dein Leben, Oliver.

    Ich habe es vor knapp 10 Jahren genauso gemacht wie du: Bin (als Ingenieur) in Teilzeit gegangen. Damals 20h und inzwischen etwas erhöht auf 24h. Und kann das mit der Lebensqualität zu 100% unterstreichen: 4 Tage in der Woche zur freien Verfügung zu haben, ist weit mehr Wert, als sein „materielles“ Leben aufzustocken.

    Der kurze Weg zur Arbeit sehe ich auch als Luxus und spart zusätzlich Fahrtkosten (bei mir zu Fuß ca. 10min).

    Auf die Skatehalle bin ich jetzt etwas neidisch. Beim letzten Besuch vor einigen Monaten, war mir die Tage danach klar, dass ich nicht mehr in meinen 20′ igern bin 😉

    Antworten
    • Klasse Kai, das hört sich bei dir auch gut an! 🙂

      Auf die Skatehalle bin ich jetzt etwas neidisch. Beim letzten Besuch vor einigen Monaten, war mir die Tage danach klar, dass ich nicht mehr in meinen 20′ igern bin

      So ging es mir neulich auch, nachdem ich drei Monate nicht gefahren bin. 😉 (das soll aber in Zukunft möglichst nicht mehr vorkommen!)

      Mittlerweile geht es auch wieder. Ich weiß jetzt ja nicht genau, wie alt du bist, aber ich glaube mit regelmäßigem Training lässt sich der Alterseffekt ein bisschen kompensieren. Klar geht man nicht mehr so ab wie die ganzen jungen Kids, aber ich habe auch schon einige 40- oder sogar 50-Jährige getroffen, die im Skatepark noch gut rasiert haben. 😉

      Antworten
  9. Schöner Bericht, freut mich, dass Du so gut vorankommst. Den Absatz mit dem umgetauschten ETF habe ich jedoch nicht verstanden. Du hoffst auf einen Crash, damit Du nicht schon jetzt Deine guten Gewinne versteuern musst? Zumal der neue Freibetrag ja bereits seit dem 1.1. gilt und Du hier eine günstige Gelegenheit hättest, ihn jetzt schon teilweise auszunutzen. Was spricht denn gegen eine sofortige Versteuerung?

    Gruß, Tino

    Antworten
    • Hallo Tino,

      in meinen Sparerpauschbetrag zählen ja auch z.B. die Ausschüttungen aus den auschüttenden ETFs und sonstige Zinserträge (z.B. vom Tagesgeldkonten) mit hinein. Gerade bei den Ausschüttungen weiß ich ja im Vorfeld noch nicht, wie hoch diese ausfallen werden. Darum warte ich bis zum Jahresende, so dass ich den dann noch verbleibenden Freibetrag mit ETF-Verkäufen „auffüllen“ kann.

      Antworten
  10. Hey,
    wieder eine inspirierender Artikel! Ich mache es genau so wie du: Sehr zentrale Wohnung, die dadurch sicherlich nicht sehr günstig ist, dafür fahre ich innerhalb von Hannover alles mit dem Fahrrad. Einkäufe, Freunde treffen, usw. alles zu Fuß. Damit nutzen wir die Lage der Wohnung (in der List) optimal aus 😉 Viel Erfolg beim neuen Job! Falls das Thema Selbständigkeit bei dir mal mehr Zeit einnehmen soll, sollten wir uns unbedingt mal treffen 🙂
    LG Sebastian

    Antworten
    • Danke, Sebastian! 🙂
      Wir wohnen auch in der List – ein super Stadtteil. Ich fahre eigentlich auch überall mit dem Fahrrad hin. Nur die Skatehalle ist leider zu weit weg (in Empelde, etwas außerhalb und am anderen Ende der Stadt). Dafür kaufe ich mir dann immer ein U-Bahn-Ticket.

      Zwecks Treffen habe ich dir mal geschrieben. 🙂

      Antworten
  11. Glückwunsch zum Erreichen Deiner Ziele und danke für Deinen offenen und interessanten finanziellen Bericht. Bezüglich der Steuern bin ich nicht sicher ob Deine Annahmen korrekt sind. Normalerweise (mit wenigen Ausnahmen wie z.B. die USA) ist man steuerpflichtig für das Welteinkommen in dem einen Land, in dem man mehr als 180 Tage/ Jahr gelebt hat. Das bedeutet in Deinem Fall, dass Du eigentlich nicht die Freibeträge von beiden Ländern kombinieren kannst, weil Dein jeweiliges Landeseinkommen auf’s Jahr gerechnet unter dem Freibetrag des jeweiligen Landes liegt. Korrekterweise müsstest Du Dein kombiniertes Jahreseinkommen aus England plus Deutschland entweder in England versteuern, oder in Deutschland (je nachdem wo Du länger in 2017 verbracht hast). Die bezahlten Steuern im jeweils anderen Land werden dabei angerechnet, solange ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen den Ländern besteht, aber eigentlich nicht der kombinierte Freibetrag aus beiden Ländern. Idealerweise solltest Du das mit einem Steuerberater besprechen. Alternativ kannst Du eine Einkommenssteuererklärung in beiden Ländern abgeben und hoffen, dass Dein Manöver in keinem der beiden Länder auffällt (das ist nicht unwahrscheinlich, da die Steuerbehörden bei ‚kleinen‘ Fischen kaum nachforschen). Dein Tipp, zur Jahresmitte international umzuziehen, führt leider aus eigener Erfahrung zu den größten Einkommenssteuerproblemen. Viele Grüße Andreas

    Antworten
    • Hallo Andreas,

      danke für deinen Kommentar! Ich habe mich jetzt nochmal genauer über das Steuerthema schlau gemacht.

      Die 180-Tage-Regelung kommt in meiner Situation offenbar nicht zur Anwendung, da ich von einem dauerhaften Wohnsitz in England zu einen dauerhaften Wohnsitz in Deutschland wechsele. Die 180-Tage zählen nur dann, wenn ich etwa meinen Wohnsitz beibehalte, aber sich mein gewöhnlicher Aufenthalts- oder Tätigkeitsort innerhalb eines Jahres ändert.

      Grundsätzlich muss ich mein Einkommen bis zum Wegzug also noch in England besteuern, und ab da dann in Deutschland.
      Trotzdem hast du insofern recht, dass mein geplanter Steuervorteil wohl nicht so funktionieren wird, wie ich zuerst dachte. Der Grund dafür ist aber nicht die 180-Tage-Regelung, sondern der Progressionsvorbehalt.

      Bei meinem deutschen Einkommen aus 2017 wird das englische Einkommen aus der ersten Jahreshälfte für die Berechnung des Steuersatzes mit einbezogen. Das heißt, in meiner Steuererklärung muss ich das englische Gehalt mit angeben, es frisst dann meinen Freibetrag auf und drückt meinen Grenzsteuersatz nach oben, versteuern muss ich es allerdings nicht.

      Mehr dazu:

      https://www.deutsche-in-london.net/forum/topic/58104-einkommensteuer-bei-rueckkehr-nach-deutschland/

      https://www.gevestor.de/details/so-wirkt-sich-der-umzug-ins-ausland-auf-die-steuer-aus-749801.html

      Mein ursprünglicher Text:

      „Ein positiver Nebeneffekt spielte mir zusätzlich in die Karten. Da ich bis Oktober noch gar nicht in Deutschland gearbeitet hatte, konnte ich für die drei Monate als Selbstständiger noch meinen gesamten Einkommenssteuer-Freibetrag (8.820 €) ausnutzen. Meine Einnahmen aus der ersten Jahreshälfte musste ich noch in England versteuern, bekam dafür also den englischen Freibetrag (£11.500, ca. 13.000 €) angerechnet.
      Im Endeffekt konnte ich so die Steuerfreibeträge aus zwei Ländern nutzen. Mein Tipp, falls ihr mal zwischen zwei Ländern hin- oder herziehen solltet: Erledigt den Umzug möglichst in der Mitte des Steuerjahres. (Aber prüft vorher, ob diese Regelung in den beteiligten Ländern auch gilt).“

      Erschwerend kommt bei der ganzen Angelegenheit übrigens noch hinzu, dass das britische und das deutsche Steuerjahr nicht deckungsgleich sind. Während das deutsche Steuerjahr einfach dem Kalenderjahr entspricht, starten die Briten ihres am 6. April (typisch britisch? 😉 )

      Antworten
  12. Hallo Oliver,

    deine Berichte lese ich sehr gerne! Danke dafür.
    Wie es aussieht, hat dein Fahrrad keine Handbremsen und nur Rücktritt? Um das Risiko eines Unfalls zu reduzieren, empfehle ich dir, diese nachzurüsten oder auf ein neues Stadtrad umzusteigen. Ich habe in meiner alten Heimat bei meinen Eltern noch ein altes DDR-Diamant Fahrrad stehen, mit dem ich sehr gerne fahre. Hier in Wiesbaden würde ich mir nicht trauen damit jeden Tag zur Arbeit zu fahren. Gute Bremsen sind hier ein Muss, wenn man nicht von einer aufgehenden Tür oder ein Auto gestoppt werden möchte, dass aus einer Ausfahrt geschossen kommt oder einem an einer Kreuzung die Vorfahrt nimmt.
    Allerdings ist das Risiko bei so einem kurzem Arbeitsweg noch vergleichsweise gering. Mein Arbeitsweg ist deutlich länger.

    Besten Gruß, Matthias aus Wiesbaden.

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    • Hallo Matthias,

      man, da hast du aber wirklich genau hingesehen 😉 Ja, mein Fahrrad hat tatsächlich nur eine Rücktritt-Bremse und ist somit streng genommen gar nicht verkehrssicher.

      Ursprünglich hatte das Rad mal eine Handbremse, aber die wurde – jetzt halt dich fest – geklaut, als das Fahrrad im Fahrradkeller unseres Studentenwohnheims stand, während ich im Auslandssemester in Indien war. Ich kam wieder, und irgendwer hatte die Bremse einfach abmontiert.
      An sich müsste ich mich darum mal kümmern, aber bisher habe ich das immer vor mir her geschoben. Schande über mich! :-/

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  13. Hallo Oliver,

    Erst einmal vielen Dank für Deinen durchaus inspirierenden Blog und die guten Artikel. Da ich selber beruflich viel unterwegs bin möchte ich Dich auf einen Denkfehler hinweisen da Deine Logik mit dem Steuerfreibetrag zwar toll klingt aber in der Praxis nicht so funktioniert.

    Denn generell ist jede Person steuerpflichtig in dem jeweiligen Land wo der Hauptwohnsitz/Lebensmittelpunkt liegt. Selbst bei einer zeitweisen Beschäftigung z.B. 2 Monate hier, 2 Monate da ist der Angestellte verpflichtet dies anzugeben und zwar mit dem „Welteinkommen“ welches in der Einkommenssteuererklärung am Hauptwohnsitz abgegeben werden MUSS. Also die Steuerfreibeträge von in Deinem Falle 2 Ländern in einem Steuerjahr auszunutzen geht demzufolge nicht.

    Des weiteren greift bei einer Beschäftigung in 2 Ländern die 183 Tage Regel, d.h. man ist in dem Land Einkommenssteuerpflichtig wo man sich über die Hälfte des Jahres seine Brötchen verdient. In der Regel ist dies durch Doppelbesteuerungs-abkommen zwischen den Ländern geregelt.

    Also SORRY wenn die Rechnung nicht aufgeht aber ich wollte Dich besser vorher darauf hinweisen um böse Überraschungen zu vermeiden.

    Sollte ich aber dennoch etwas übersehen habe und es sollte doch funktionieren wäre ich über eine Aufklärung dankbar. Ich meine: wäre ja schon cool….oder? ;o)

    Viele Grüße
    Finanziell Blind

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  14. Danke für den interessanten Artikel.
    Ich finde es beeindruckend, wie wenig Ausgaben Du hast. Ich denke, ich lebe schon sehr sparsam und gebe dennoch 1000 € im Monat aus. Na gut, ich lebe mit meiner Freundin auch in 79 m² im Altbau un guter Gegend in Berlin. Diese Lebensqualität gönnen wir uns eben mit 2 Katzen.

    Deine Transparenz in Ehren, aber ich persönlich wäre damit sehr vorsichtig, besonders, wenn man mit Realnamen bloggt. Bin vllt. paranoid und sehr vorsichtig, aber ich finde das sehr leichtsinnig.

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    • Hi elduderino,

      vielen Dank! Bei 1.000 € Gesamtausgaben scheint deine Miete ja auch noch verhältnismäßig günstig zu sein, oder?

      Warum genau wärst du denn vorsichtig, was die Transparenz anbetrifft?

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  15. Hallo Oliver,

    wie siehst du der angespannten Situation auf den Kapitalmärkten entgegen? Es ist ziemlich sicher, dass uns ein Crash bevorsteht. Viele sagen, dass dieser noch in der Amtszeit von Donald Trump kommen soll. Bereitest du dich in irgendeiner Art und Weise darauf vor und änderst dein Portfolio? Mehr Edelmetalle, weniger ETFs?

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    • „Es ist ziemlich sicher, dass uns ein Crash bevorsteht.“

      Welche seriöse wissenschafliche Publikation hat das nochmal mittels empirischer Methoden herausgefunden…? Hilf mir doch mal auf die Sprünge.

      „Bereitest du dich in irgendeiner Art und Weise darauf vor und änderst dein Portfolio? Mehr Edelmetalle, weniger ETFs?

      Ich wüsste nicht, auf was ich mich wie vorbereiten sollte. Mein Portfolio bleibt, wie es ist.

      wie siehst du der angespannten Situation auf den Kapitalmärkten entgegen?

      So wie sich das für einen langfristig orientierten, passiven Anleger gehört: Ganz entspannt.

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  16. Warum soll es „ziemlich sicher“ sein, dass jetzt ein Crash bevorsteht?
    Viele erzählen das seit einem halben Jahrzehnt und sehen seitdem den Aktienkursen beim Steigen zu…
    Und die Amtszeit von Trump sind auch noch 3 Jahre, vielleicht sogar länger.

    Ich kann den Crash natürlich auch nicht ausschliessen, aber ziemlich sicher ist nur der Tod 😉

    Aber unabhängig davon, sollte er denn jetzt wirklich kommen kauft man einfach günstig weiter, denn ziemlich sicher kann ich dir sagen geht es nach dem Crash auch wieder aufwärts und alte Kursstände werden wieder erreicht 😉

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  17. Hallo Oliver,
    Ich habe mich in Teilen auf deinem Blog wiedererkannt. Bin in derselben Branche (gewesen), nur halt älter als Du. Bei mir gab es noch keine Vorbilder oder Mitstreiter, aber ich wusste auch schon bei Berufstart , dass dass ich nicht bis 60 oder länger arbeiten wollte. Ich war 48 als ich frei war, rechne mal für jedes Kind noch 4 Jahre drauf, dann passt es.
    Gruß Thorsten

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