Sommerbericht 2021 – Das kleinste Wohnmobil der Welt

Als Frugalist gibt es eigentlich nichts, auf das ich bei anderen neidisch bin. Schließlich habe ich ja schon alles, was ich für ein erfülltes Leben brauche.

Naja… jedenfalls fast.
Denn spätestens seit wir Felix in seinem Wohnmobil kennen gelernt haben, hatte ich immer so ein kleines Grrr, das will ich auch haben!-Gefühl, wenn uns jemand in einem Campervan oder Wohnmobil begegnet ist.
Draußen in der freien Natur unterwegs sein. Abends nicht heim fahren zu müssen, weil man sein Zuhause einfach dabei hat. Morgens direkt irgendwo am See oder im Grünen aufwachen – das ist genau nach meinem Geschmack.

Klar könnte ich mir von meinem Ersparten einfach einen alten Camper oder Bulli zulegen. Aber so richtig passt das Van Life nicht zu unserer aktuellen Lebenssituation mit Job, Verpflichtungen und Kleinkind. Und für eine Handvoll Wochenendausflüge im Jahr einen Camper unterhalten? Das wäre irgendwie rausgeworfenes Geld.

Das Wohnmobil des kleinen Mannes

Da fiel mir neulich ein Spiegel-Artikel wieder ein, über den ich vor einigen Jahren mal gestolpert war. Dort hatte ein Paar aus Leipzig einen alten Daihatsu Cuore-Kleinwagen zum Mini-Wohnmobil umgebaut und war damit durch ganz Europa gereist.

Unser kleiner Daihatsu Move ist dem Cuore ziemlich ähnlich, hat sogar ein etwas höheres Dach und verstellbare Sitze.
Doch wir sind natürlich zu dritt, bräuchten entsprechend mehr Platz und einen zusätzlichen Sitz im Auto. Und überhaupt… für solche Spinnereien hatte ich eigentlich gar keine Zeit. Ich steckte gerade mitten in einem größeren Programmier-Projekt, musste nebenbei noch meinen Angestelltenjob, Haushalt, Familie und das Kassenwartsamt in der Kinderkrippe stemmen. Und in unserer neuen Wohnung, in die wir im Februar eingezogen waren, war auch noch nicht alles fertig eingerichtet.

Aber der Gedanke ließ mich einfach nicht los. Es war eines dieser Dinger, wo ich genau wusste:
Scheiße, wenn du das jetzt nicht machst, bereust du es für den Rest deines Lebens.

Also fing ich an zu recherchieren und Baupläne auszutüfteln. Ich besorgte über eBay Kleinanzeigen und im Baumarkt das Material. Dann werkelte ich einige Tage im Keller und in unserem Garten. Manchmal bastelte ich noch bis 1 Uhr nachts bei Taschenlampenlicht, wenn um 7:30 Uhr schon wieder der Wecker klingelte.

Und dann hatte ich endlich mein eigenes kleines Wohnmobil. 🙂

Schlafen im Micro Camper

Es sieht vielleicht ein bisschen lustig aus. Aber ich habe mir auf diese Weise mit nur wenigen Mitteln und dem was mir gerade zur Verfügung stand einen kleinen Traum erfüllt. 🙂

Die Materialkosten für den Camper-Umbau lagen bei unter 100 €. Wenn ihr erfahren wollt, wie genau der Umbau funktioniert, findet ihr hier eine Dokumentation mit noch mehr Bildern.

Meine Einnahmen und Ausgaben im 1. Halbjahr 2021

Leider war das auch schon so ziemlich das Spannendste, was bei uns in der ersten Jahreshälfte passiert ist. Den Rest der Zeit waren wir bis über beide Ohren mit Arbeit, unserer Kleinen und unserem Umzug beschäftigt.
Selbst mein traditioneller Männerurlaub in Dänemark musste dieses Jahr leider coronabedingt ausfallen.

Schauen wir uns trotzdem einmal die Zahlen an. Wie viel habe ich im ersten Halbjahr 2021 verdient? Wie viel habe ich ausgegeben? Sind meine Ausgaben durch die neue Wohnung nun wie erwartet gestiegen? Wie viel habe ich gespart? Wie haben sich mein Wertpapier-Depot und mein Vermögen entwickelt?

Vorhang auf für den traditionellen Sommerbericht 2021. Hier zunächst die wichtigsten Kennzahlen im Kurzüberblick.

Überblick

1. Halbjahr 2021 Ø im Monat
Einnahmen (Netto) 10.455 € 1.743 €
Ausgaben: 5.512 € 919 €
Gespart: 4.943 € 824 €
Sparquote 47.3 %
Altes Vermögen1. Januar 2021: 151.578 €
Neues Vermögen30. Juni 2021: 172.970 €

Die Stammleser unter euch sind wahrscheinlich gleich über meine Einnahmen gestolpert – die sind nämlich ein gutes Stück niedriger als noch im letzten Jahr. Doch der Schein trügt hier etwas. Sehen wir uns die Einnahmenseite mal genauer an.

Einnahmen

Einnahmequelle 1. Halbjahr 2021 Ø im Monat
Netto-Gehalt als Angestellter (24 h/Woche) 10.901 € 1.817 €
Netto-Einnahmen als Selbstständiger 408 € 68 €
Kindergeld 732 € 122 €
eBay-Verkäufe, Sonstiges 214 € 36 €
Verdienstausfall-Kompensation für Joana -1.800 € -300 €
Einnahmen gesamt 10.455 € 1.743 €

Es sieht aus, als hätte ich kaum etwas mit meiner nebenberuflichen Selbständigkeit als Softwareentwickler verdient.
Durch unseren Umzug hatte ich Anfang des Jahres tatsächlich kaum Zeit für Nebenprojekte. Im Mai bekam ich dann aber wieder einen größeren Auftrag, mit dem ich den Ausfall größtenteils wieder aufholen konnte. Allerdings steht die Bezahlung für dieses Projekt noch aus – deshalb tauchen die Einnahmen noch nicht in meinem Haushaltsbuch auf.

Dazu kam dann noch eine Steuer-Nachzahlung für das Jahr 2020, so dass unterm Strich nur 408 € Einnahmen aus der Selbständigkeit stehen – gearbeitet habe ich aber eigentlich für rund 3.500 €.

Meine übliche „Verdienstausfall-Kompensation“ für Joana1 ist erst einmal nur ein Vorschuss. Zum Ende des Jahres prüfen wir, wie viel wir beide in diesem Jahr gearbeitet und verdient haben. Dann wird Joana wahrscheinlich noch etwas mehr von mir bekommen.

Ausgaben

Kategorie 1. Halbjahr 2021 Ø im Monat
Warmmiete (inkl. Strom, Gas, Internet & Rundfunkgebühr) 2.119 € 353 €
Haftpflicht- und Unfallversicherung 110 € 18 €
Lebensmittel-Einkäufe 1.022 € 170 €
Außer Haus essen 55 € 9 €
Möbel, Einrichtung, Technik 810 € 135 €
Kinder-Ausgaben & Kita-Gebühr 431 € 72 €
Vereinsbeitrag Skatehalle
90 € 15 €
Spotify 30 € 5 €
Reisen: Bahntickets, Spritkosten 108 € 18 €
Auto: Versicherung/Steuern, Reparaturen 70 € 12 €
Geburtstags- und andere Geschenke 180 € 30 €
Gesundheit, Medikamente 103 € 17 €
Skateboard-Teile und Material 127 € 21 €
Partys, Kneipenbesuche, Events, Eintrittsgelder 55 € 9 €
Haushaltswaren, Putzmittel, Kosmetika 57 € 10 €
Kleidung 0 € 0 €
Sonstiges 145 € 24 €
Ausgaben gesamt 5.512 € 919 €

Mit durchschnittlich 135 € liegen meine Ausgaben für Möbel, Werkzeug und Einrichtung immer noch über dem sonst üblichen Niveau (im Jahr 2019 waren es zum Beispiel nur 38 € im Monat).

Der Grund dafür ist natürlich unser Umzug und die Einrichtung der neuen Wohnung. Hier ein paar der Dinge, die wir uns für unser neues Zuhause gegönnt haben:

  • Arbeitsplatte, Spüle, Herd und Zubehör für unsere neue Küche (350 €)
  • ein neuer Küchentisch (150 €)
  • eine Badewannen-Duschwand (230 €)
  • Malerkram und Farbe zur Renovierung der alten Wohnung (100 €)
  • zwei neue gebrauchte Sofas (180 €)
  • 120 € für die Renovierung des neuen Balkons

Neue Küche IKEA

Balkon Renovierung vorher nachher

Wie üblich haben Joana und ich uns diese Ausgaben geteilt.

Auch bei den Mietausgaben macht sich unser Umzug bereits bemerkbar. Letztes Jahr betrug meine Hälfte der Wohnkosten noch 295 €. Dieses Jahr sind es schon 353 € pro Monat.
Hier sind sogar noch Bonuszahlungen enthalten, die wir für den Wechsel unserer Strom- und Gasanbieters bekommen haben. Ohne diese liegen meine Wohnausgaben aktuell bei rund 380 € im Monat.

63 % höhere Lebensmittelausgaben

Vor fünf Jahren habe ich noch den Artikel Für 100 € im Monat speisen wie der Kaiser vom Schlaraffenland geschrieben. Heute stehen meine Lebensmittel-Ausgaben bei knackigen 170 €. Was ist da passiert?

Werfen wir einmal einen Blick auf meine Essensausgaben der letzten dreieinhalb Jahre:

Jahr Lebensmittel-Einkäufe Außer Haus essen
2018 104 € 56 €
2019 116 € 42 €
2020 148 € 25 €
1. Halbjahr 2021 170 € 9 €

Von 104 € auf 170 € in vier Jahren – woran kann das liegen?

  • Mit Kleinkind und durch Corona haben wir öfter zu Hause gegessen und gekocht. Das zeigen auch meinen Ausgaben fürs Außer-Haus-Essen. Die sind parallel zu den steigenden Lebensmittel-Ausgaben kontinuierlich gesunken.
  • In den letzten Jahren haben wir unsere Ernährung mehr und mehr auf vegan umgestellt. Mittlerweile esse ich zum Beispiel nur noch Soja-Jogurt statt „normalem“ Kuh-Jogurt. Der kostet leider immer noch rund dreimal soviel2. Alleine die Jogurt-Umstellung macht 10-15 € höhere Ausgaben im Monat aus.
  • Unsere Kleine isst mehr und mehr von den gemeinsamen Familien-Lebensmitteln mit. Zwar führen wir für die Kinder-Ausgaben ein eigenes Haushaltsbuch. Dort tragen wir aber nur Lebensmittel ein, die wir speziell für unsere Kleine kaufen, wie etwa Dinkelgrieß oder Apfelmus.

Keine Krippen-Gebühren

Überraschen mag vielleicht, dass meine Kinder-Ausgaben im Vergleich zu 2020 sogar ein Stück gesunken sind (von 107 € auf 72 € im Monat). Das liegt daran, dass wir von Januar bis April keine Krippenbeiträge zahlen mussten. Weil durch Corona viele Kitas nur eingeschränkt öffnen konnten, hat die Stadt Hannover die Beiträge in dieser Zeit ausgesetzt.

Demnächst wird dieser Ausgabenposten aber wieder wachsen, da wir auch noch Beiträge für 2020 nachzahlen müssen.

Depot und Vermögen

Zu meinem ETF-Depot gibt es in der ersten Jahreshälfte eigentlich nichts zu sagen. Es ist absolut nichts passiert.
Ich habe dieses Jahr bisher nichts gekauft und auch nichts verkauft. Mein ETF-Portfolio ist einfach nur mit dem Gesamtmarkt nach oben geklettert. Ende Juni stand es im Vergleich zum Jahresanfang rund 14 % oder 17.000 € im Plus.

Vermögensaufteilung

Langsam nähert sich mein Gesamtvermögen nun schon der 200.000 €-Marke — jedenfalls wenn bis dahin kein Crash kommt.

Anlage Summe Anteil am Gesamtvermögen
ETF-Portfolio 135.496 € 78,33 %
BAV England (100 % Aktien)
(kann erst mit 55 ausgezahlt werden)
10.684 € 6,18 %
Cash 26.790 € 15,49 %
Gesamt 172.970 € 100 %

Bin ich gescheitert?

In den letzten Wochen war ich wieder häufiger in den Medien unterwegs und gab mehrere Presseinterviews. Besonders interessierten sich die Journalisten dabei für meinen Artikel Die Rente mit 40 ist tot aus dem letzten Jahr.

Leider veröffentlichten einige Redaktionen ihre Artikel mit sehr reißerische Überschriften, die die Tatsachen ziemlich verdrehten.
So titelte etwa die WELT: Plötzlich endete der Traum von der Rente mit 40. Der Stern schrieb: Extremsparer Oliver wollte mit 40 Jahren in Rente gehen – dann kam das Leben dazwischen

Oft steckte der eigentliche Inhalt, in dem die Überschrift dann wieder relativiert wurde, hinter einer Paywall. So verbreiteten sich im Netz Gerüchte, ich wäre ungeplant Vater geworden, hätte meinen Plan von der Finanziellen Freiheit an den Nagel gehängt oder sogar „den Frugalismus aufgegeben“.

Das ist natürlich totaler Unsinn. Joana und ich sind seit über 10 Jahren ein Paar und es stand für uns von Anfang an fest, dass wir einmal Kinder haben wollen. Auch mein Ziel von der „Rente mit 40“ habe ich nicht aufgegeben, sondern lediglich etwas aufgeweicht. Und dass ich Frugalismus „aufgegeben“ hätte, ist so ziemlich die haarsträubendste Falschinformation. Als Familie ist Frugalismus als Lebensphilosophie für uns noch viel wichtiger als je zuvor.

Wer übrigens mal wieder in Bild und Ton etwas von mir hören möchte – hier habe ich für FOCUS Online ein 90-minütiges Live-Webinar zum Thema Frugalismus aufgenommen.

Wie sieht unsere neue Wohnung aus?

Mit den ersten Bildern unserer neuen Wohnung habe ich euch wahrscheinlich schon ziemlich neugierig gemacht. Wie sieht es in unserem neuen Zuhause denn nun ganz genau aus? So langsam ist bei uns alles fertig eingerichtet, so dass ich euch hoffentlich bald auf eine kleine Room Tour durch unsere Wohnung mitnehmen kann. Bleibt gespannt! 🙂

1 Dass Sojajogurt dreimal so viel kostet wie „normaler“ Jogurt ist für mich ziemlich unverständlich. Soja anbauen, an Kühe verfüttern, diese melken und aus der Milch Jogurt herstellen – das kann doch unmöglich günstiger sein, als einfach den ganzen Kuh-Teil zu überspringen und aus Soja direkt Jogurt zu machen?

2 Joana und ich werden häufig gefragt, warum wir unsere Finanzen auch als Familie weiterhin trennen. Darauf sind wir in den Kommentaren zu meinen vergangenen Berichten schon etwas eingegangen, zum Beispiel hier, hier, hier und hier.

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82 Gedanken zu „Sommerbericht 2021 – Das kleinste Wohnmobil der Welt“

    • Hätte gerne gewust, wie man einen Kommentar hier startet.
      Bin zufällig durch einen T-Online Artikel auf diese Seite gestosse.
      Hab nur schnell durchgescrollt und ein paar Beiträge angelesen —
      gefällt mir SEHR GUT!Jetz bin ich nicht mehr in dem Alter, in dem ich das alles umsetzte kann, aber sicher kann ich vieles in mein jetziges Leben übernehmen und evtl. auch andere
      `“infizieren“
      Das mit dem Camping Auto kann ich sehr gut nachvollziehen.
      Hoffe, das das Sion-Projekt von Sono Motors noch was wird – habe zumindest vor Jahren eine Option erworben – und Geduld mitgebracht.

      Womit kann man Euer Pojekt unterstützen?

      Wünsch Euch viel Erfolg!

      Mike

      Antworten
  1. Danke für das Update. Wie immer sehr interessant, vor allem der Teil mit dem „Wohnmobil“. Echt cool.

    Die Kosten von 24 Euro/Monat für das Auto halte ich aber langfristig für nicht realistisch. Die müssten doch schon für Haftpflicht und Steuern drauf gehen, und dann hast du noch keine Reparatur/Reifen/TÜV. Immerhin ist der Wertverlust vermutlich tatsächlich mit 0 anzusetzen bzw. durch den Wohnmobilumbau ist der Wert vielleicht sogar ganz massiv gestiegen? Vanlife liegt ja schließlich im Trend 🙂

    P.S. Das mit dem Sojajoghurt ist wirklich ein Unding. Betrifft aber alle möglichen pflanzlichen Ersatzprodukte.

    Antworten
    • Hallo Benedikt,

      Versicherung und Steuern kosten für unser Auto 410 € im Jahr, also rund 17 € pro Person und Monat.

      Diese Ausgaben tauchen im ersten Halbjahr 2021 aber gar nicht in unserem Haushaltsbuch auf (ich vermute mal, sie werden immer erst Ende des Jahres abgebucht – genau weiß ich es nicht, da diese Ausgaben über Joanas Konto laufen).

      Ich habe nochmal in unserem Haushaltsbuch nachgesehen: Die 70 €, die ich oben im Bericht angegeben habe, waren auch gar nicht für unser aktuelles Auto, sondern es waren TÜV- und Reparaturkosten für den VW Lupo von Joanas Schwester. Diese haben wir noch übernommen haben, bevor wir das Auto an sie zurückgegeben haben.

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  2. Hallo ihr Veganer 🙂
    Über den Preis des Soja-Joghurts bin ich auch verärgert gewesen, daher hier ein kleiner Tipp: Selbst ansetzen

    Einfach Joghurt-Kulturen und Soja-Drink in einen Joghurt-Bereiter (idealerweise stromlos) und 24h warten. Der Joghurt lässt sich bis zu 7-8x Überimpfen (erneut ansetzen). Um möglichst viel herauszuholen den ersten Joghurt in ca. 6-7 gleichgroße Teile einfrieren, dann hat man später wieder „Starter-Sets“ zum neu ansetzen.

    Bei Kuhmilch klappt das mit jeder fetthaltigen Milch, Soja-Drinks sind hier etwas schnäubischer. Wir haben gute Ergebnisse mit der von Alnatura, aber evtl klappt das auch mit anderen Marken gut. Einfach mal durchprobieren.

    So komme ich auf einen Kilo-Preis von ca. 80-90 Cent. (Die Stromkosten für’s Wasser kochen und den Gefrierschrank sind nicht einberechnet 😉 ).

    Grüße,
    der Sascha

    Antworten
  3. Endlich wieder ein Update von dir und deiner Familie 🙂 Euer Wohnmobilersatz ist zwar nicht schön, aber funktional und es schaut gemütlich aus. Für 5 -10 Nächte im Jahr bestimmt okay um auch spontan mal wohin zu fahren im Sommer. Wenn es gefällt, kann man sich ja immer noch was richtiges gebraucht anschaffen 😉 Deine Finanzen sehen auch nach wie vor solide aus, wenn man bedenkt, dass du nur 24 h als Angestellter tätig bist (+ Selbstständigkeit) und somit genügend Zeit für Freundin und eure Kleine hast, das sehe ich auch als wichtiger an als ein schnell wachsendes Depot. Ab einem gewissen Level ist die Wertentwicklung eh wichtiger als 300, 500 oder 1000 € im Monat zu sparen und 40 – 60 h zu arbeiten, womit manche sich ja noch brüsten. Aber die Zeit als Familie bekommst du nicht wieder. Diese reißerischen Titel der Artikel mit „Rente mit 40 ist tot“ müssen wohl sein, um auch ein paar Leser anzuziehen und den Skeptikern genug Futter ala „Ich habs euch ja gesagt, das ist unmöglich“ zu geben, die zuhauf in den Kommentarspalten unterwegs sind. Sparsam lebt ihr drei ja dennoch, wenn auch mit etwas mehr Lebensqualität, die ihr mit wenigen hundert Euro als Familie erkauft habt. Berichte gerne weiter, ich freue mich!

    Antworten
  4. Hey Oli, eine Frage zum relativ hohen Cashbestand – dieser umfasst bei dir gut 2,5 Jahre deiner Ausgaben. Ist dies als Notpuffer nicht zu überdimensioniert in Bezug auf deine Ausgaben? Aktuell laufen die Aktienmärkte ja sehr gut, wieso lässt du den Puffer dann so anwachsen im Sinne von Opportunitätskosten? Steht vielleicht eine größere Investition an?

    Antworten
      • Hallo Oliver,

        das war ja ursprünglich auch meine Frage (im Link). Wieso hast du dich denn eigentlich für 20% risikoarmen Anteil entschieden und belässt ihn auch dabei? Ich nehme mal nicht an, dass du planst in den nächsten Jahren einen Neuwagen davon zu kaufen, der dich dann ein paar 10k EUR kosten würde. Oder ist das für ein Eigenheim? Oder ist es ein Stück Sicherheit, dass du in rund 8 Jahren „aussteigen“ kannst?

        Antworten
        • Hallo Christian,

          ich bin ehrlich gesagt ein bisschen überrascht, dass meine Cash-Position von 20 % wohl von vielen Lesern hier als „zu sicherheitsorientiert“ wahrgenommen wird.

          Bei der Weltportfolio-Strategie die ich verfolge, also dem klassischen passiven Investieren ist die Aufteilung zwischen risikoarmem (RK1) und risikobehaftetem (RK2) Portfolio-Teil ja die wichtigste Stellschraube, um das persönliche Rendite-Risiko-Profil seines Portfolios festzulegen.

          Eine RK2-Quote von 80 % gilt dabei normalerweise schon als relativ risikoreich/agressiv. Bei vielen Robo-Advisorn oder z.B. bei den Weltportfolios von justETF* nennen sich die Portfolios mit Aktienquoten von 70 % schon „chancenorientiert“ oder „dynamisch“.

          Dazu kommt, dass ich – zumindest wenn man meinem Masterplan folgt – nur noch rund 7 Jahre vor Beginn der „Rente“/Entnahmephase stehe, das Sequence-of-Returns-Risiko jetzt also schon stark zunimmt.
          Um das SoRR zu kompensieren, ist ja beispielsweise eine Möglichkeit, seine Aktienquote in den Jahren vor und nach dem Start der Entnahme zu reduzieren.

          Von daher hätte ich eigentlich erwartet, dass mein RK2-Anteil von 80 % eher als zu aggressiv/risikoreich wahrgenommen wird.
          Möglicherweise hat die lange Niedrigzinsphase und der schon viele Jahre andauernde Bullenmarkt die Risiko-Wahrnehmung etwas verschoben, und eine 100 % Aktienquote gilt mittlerweile als „konservativ-normal“?

          * https://www.justetf.com/de/news/musterportfolio/justetf-weltportfolios-etf-strategien-fuer-selbstentscheider.html

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          • Hallo Oliver,

            mein ursprünglicher Gedanke war einfach: Was möchte ein Frugalist mit so viel Cash Anteil? Außer eben, du hast mittelfristige größere Ziele, wie Auto oder Eigenheim, was du beides vermutlich nicht hast. Also die Frage war, was sind diese mittelfristigen Ziele.

            Bei 20% wirst da ja irgendwann 100k in Cash haben und 400k in deinem Depot. Da stellt sich mir einfach die Frage wofür so viel Cash. Zumal du m.W. in deinen 80% Depot auch noch 15% risikoarme Anleihen drin hast.
            Denn eigentlich dachte ich verfolgst du das Ziel möglichst viel Aktien Anteil zu haben, um dann in der Entnahmephase jährlich 4% aus dem ETF Depot zu entnehmen und nicht vom risokoarmen Teil (denn die 4% Regel bezieht sich doch auch nur auf Aktien und nicht auf Anleihen).
            Das Argument mit den 7 Jahren und dem SoRR kann man sicherlich gelten lassen, aber wird auch wieder dadurch entkräftet, weil du selbst sagst, FIRE ist ein Spektrum. Also das Risiko mit 41 Jahren noch zu arbeiten kann man vielleicht verschmerzen, falls in 7 Jahren ein starker Crash kommt?

            Vielleicht gilt eine Aktienquote von 80% als aggressiv auch eher für Durchschnittsdeutsche, die nicht so viel Vermögen haben und stattdessen viel liquides Vermögen für Konsum brauchen?

            Antworten
            • Christian, ich verstehe nicht so recht, weshalb Du so insistierst? Jeder muss für sich selbst seine Risikobereitschaft festlegen, das hat Oliver getan. Da gibt es kein falsch oder richtig.

              Oliver macht Rebalancing und er hält sich an ein von ihm selbst im Vorfeld festgelegtes Risikomaß. So ist man langfristig erfolgreich.

              Wenn ich so lese, was Du schreibst, hast Du im Jahr 2000 noch nicht investiert. Du wüsstest nämlich dann, dass man auch durchaus 15 oder 20 Jahre warten muss, bis gekaufte Aktien wieder aus einem Tief auftauchen.

              Mach Dich doch mal mit dem Renditedreieck https://www.dividendenadel.de/msci-world-renditedreieck/ vertraut.

              Ich kann mich noch gut an das Jahr 2000 erinnern und daran, wie da so die gängige Markterwartung und die Stimmung der Anleger war. Ähnlich wie heute gab es natürlich auch damals Schönwetteranleger, die bisher nur Bullenmärkte erlebt hatten. Die meisten von denen sind heute nicht mehr dabei. Sie haben ihre eigene Risikotoleranz und die eigene Durchhaltefähigkeit überschätzt.

              Antworten
              • Hallo Christine,

                natürlich kann das jeder so machen, wie er sich wohl fühlt. Ich wollte auch gar nicht insistierend rüber kommen.

                Vielleicht ist es bei Oliver ja auch einfach nur ein Bauchgefühl, dass seine Aufteilung so richtig ist, ohne konkrete Ziele in der mittelfristigen Zukunft zu haben. Und das ist ja dann auch gut so.

                Und natürlich kann man seine Risikobereitschaft auch regelmäßig anpassen.

                Ich ging nur von mir aus, ich bin Ende 30 und habe mein Bankvermögen aufgeteilt in ca. 90% Aktien-ETF + 10% Cash (Tendenz eher noch weniger Cash), trotz 6-stelligen Schulden für das Eigenheim. Vielleicht bin ich zu blauäugig?
                Bin übrigens erst seit 2019 investiert, die 2000er habe ich tatsächlich nicht miterlebt. März/April 2020 habe ich aber ziemlich gelassen gesehen.

                Antworten
                • So wie ich es verstehe ist die Cashposition bei Oliver kein Puffer, sondern einfach der risikoarme Teil des Portfolios.
                  Früher hat man hier klassisch Anleihen bester Bonität verwendet. Seit die aber negative Coupons haben gibt es für Privatanleger eigentlich keinen Grund mehr, diese statt Cash zu halten.

                  Ich plane eine ähnliche Verteilung bei meinem „Ausstieg“, spare aber derzeit 100% in Aktien und werde erst zum Schluss den risikoarmen Teil auffüllen, einfach weil er vorher eben nur ohne Rendite rumdümpelt.

                  Antworten
                  • Teil 1: Ja! Genau so ist es. Viele der jungen Sparer wissen gar nicht, was die 50 % Anleihen im Bengen-Depot bedeuten.
                    Teil 2: Er dümpelt nicht nur ohne Rendite herum, jedenfalls nicht bei Oliver. Er nutzt das Prinzip des Rebalancing.
                    Was machst Du, wenn Du erst 5 Jahre vor Schluss Deinen risikoarmen Teil auffüllst (geht ja dann auch nur ratenweise aus dem Verdienst), die Aktien aber alle am Boden sind und Du günstig einkaufen könntest? Du musst die Chance liegenlassen (Renditeverlust), musst Cash auffüllen und entnimmst das dann in den ersten 4 Jahren Deiner „Rente“, während sich die Aktien noch nicht erholt haben.

                    Antworten
                    • Gute Frage, Christine, zum taktischen Aufbau eines Cash-Puffers fuer die Entspar-Anfangszeit

                      zu „Was machst Du, wenn Du erst 5 Jahre vor Schluss Deinen risikoarmen Teil auffüllst (geht ja dann auch nur ratenweise aus dem Verdienst), die Aktien aber alle am Boden sind und Du günstig einkaufen könntest? Du musst die Chance liegenlassen (Renditeverlust), musst Cash auffüllen und entnimmst das dann in den ersten 4 Jahren Deiner „Rente“, während sich die Aktien noch nicht erholt haben.“

                      Das waere eine bittere Phase, 5 Jahre „Aktien am Boden“ beim Cash-Zelt-Auffuellen und 4 Jahre ab Entnahmestart „ohne Aktien-Erholung“.
                      Macht zusammen 9 Jahre Aktienmarkt-Herumduempelei 🙁

                      Weisst das schon in die richtige Richtung?: JE NACH KURSENTWICKLUNG IN KURZER VERGANGENHEIT (zB die letzten 3-4 Jahre) HANDELT MAN REFLEXIV (also abhaengig von der gemessenen Boersensituation der kuerzeren-mittleren Vergangenheit)?

                      Bsp:
                      d.h. bei haussierenden = deutlich mehr als 7-8% p.a. im AllWorld – Boersen wie zur Zeit: ruhig Cashpuffer ansparen, wenn in 2-3 Jahren Entsparbeginn (genaue Zeit haengt von Sparquote ab; zB um 2 gepl. Jahresverbraeuche in Cash aufzubauen)

                      wenn dagegen beim Cashpuffer ansparen (zB kurz vor/nach Entnahmestart) ein erheblicher Einbruch geschieht (>35%), den Cashpuffer ganz oder teilweise in AllW investieren und ohne Cashpuffer in die Entnahme gehen/weitermachen.

                      wenn dagegen Baisse/seitwaerts Trend = deutlich weniger als 3-4% pa i AllW wie zB 05’2006-12’2012 (im gesamten Zeitraum insgesamt <10%) kein Cashpuffer ansparen sondern nur in AllWorld weiter sparplanen.

                      Fazit: Loesen von Regeln, die ohne eine Gesamtschau auf die Maerkte/Wirtschaft auskommen.

                      Ist das jetzt Markettiming? Mag sein, aber stures Befolgen von Regeln, ohne zu verstehen, in welchen Szenarien sie eher gut oder eher schlecht funktionieren (Wahrscheinlichkeiten) ist auch keine Loesung?

                      LG Joerg

                      (Liest du bei finanzen-erklaert mit? Da ist Input zur Entspar-Thematik stets willkommen.
                      Sorry, Oliver fuer diesen OT-Beitrag unter dem Wohnmobil-Faden)

                      Antworten
                      • Hey Jörg, Oli,all,
                        Danke für die Weiterführung der Diskussion. In der Tat kann ich den Blog von Georg „Finanzen Erklärt“ auch sehr empfehlen. Dort wird sich auch intensiv mit der 4% Regel und dem SORR beschäftigt, wobei du vielleicht lieber auf 3% schielen solltest, um wirklich über einen längeren Zeitraum zu kommen (größer als 30 Jahre).

                        Insbesondere kann ich den Artikel von Georg zum Thema Global Portfolio One mit 80% Aktien und 20% „Cash/Anleihen“ und dem Rebalancing Ansatz empfehlen. Dort geht hervor, dass langfristig gesehen, durch einen höheren Cashpuffer Rendite verloren geht. Jedoch muss jeder noch damit gut schlafen können und dies ist immer individuell.

                        Ich finde der 80/20 Ansatz ist gut zum Anfang. Jedoch wenn die Depots größer werden und sich immer mehr Cash anhäuft, dann stellt sich die Frage was damit anzufangen sei. Ich glaube man sollte auf ein gutes Verhältnis der Jahresausgaben zur Cashquote schauen. Alles über 2 Jahre macht meiner Einsicht nach wenig Sinn, die meisten von uns erhalten ja auch im Falle einer unerwarteten Kündigung Arbeitslosengeld und man frisst nicht sofort seinen Cashpuffer auf.

                        Ich versuche es diesbezüglich wie Georg zu halten. Solange man in der Ansparphase ist, investiere ich in das Asset mit der höchsten theoretischen Rendite …Bitcoin … nur Spaß natürlich Welt Aktien 😉
                        https://www.finanzen-erklaert.de/asset-allokation-strategie-vs-buy-and-hold/
                        Grüße

                        Antworten
                        • Würdest Du auch mit 2 jahresnettobedarfen in Cash in FIRE gehen?

                          Was machst Du, wenn der Markt über 10 jahre hinweg um 70% einbricht? Siehe z.B. Japan.

                          Oder baust Du dann vorher die RK1 Position wieder auf? Das verlagert aber das Crash Risiko zusätzlich noch in den Zeitraum vor FIRE.

                          Antworten
                    • Nun, wenn die Kurse zu meinem geplanten FIRE Datum am Boden liegen, bzw. durch einen vorangegangenen Bärenmarkt mein Depot zu mager ist muss ich den Ausstieg sowieso verschieben.

                      Und ja, in dem Moment muss ich dann auf das Investieren verzichten. Dafür war das Cash die Jahre vorher investiert und hat (hoffentlich) ordentlich Rendite gebracht.

                      Antworten
            • Hallo Christian,

              Denn eigentlich dachte ich verfolgst du das Ziel möglichst viel Aktien Anteil zu haben, um dann in der Entnahmephase jährlich 4% aus dem ETF Depot zu entnehmen und nicht vom risokoarmen Teil (denn die 4% Regel bezieht sich doch auch nur auf Aktien und nicht auf Anleihen).

              Nein, das ist nicht richtig. Vielleicht gibt es hier ein konzeptionelles Missverständnis. Der Cash-Anteil ist nicht „zusätzlich“ zu meinem FI-Portfolio da, um später mal irgendetwas davon zu kaufen (Auto, Haus,…). Er ist eine Komponente meines FI-Portfolios, von dem ich später mal meinen Ausgaben bestreiten möchte.

              In der Entnahmephase entnehme ich also aus meinem Gesamtvermögen (RK1+RK2), nicht nur aus dem risikobehafteten Teil. Auch die üblichen Entnahmesimulationen (4 %-Regel und Co.) arbeiten mit gemischten Portfolios. In der ursprünglichen Studie von William Bengen, die der 4 %-Regel ihren Namen gab, ist es sogar ein Portfolio aus 50 % Aktien und 50 % Anleihen.
              Schau dazu auch gerne nochmal in meinen Artikel zu William Bengen und der Trinity-Studie:
              https://frugalisten.de/william-bengen-trinity-wahrscheinlichkeiten-entnahmestrategien-teil-3/

              Antworten
              • Servus,

                ich bin „nur“ bei ~7% Sicherheits/ Cash-Anteil. Allerdings ist mein Gesamtvermögen ca. 3x so hoch Olivers, und der Cash-Anteil seit Jahren in summer immer relativ gleich. Sprich, er schwankt so zwischen 25k und 50k Euro, damit fühle ich mich einfach am wohlsten. Und ob, wie anfänglich, 30% von meinem Vermögen waren oder aktuell „nur“ 7%, ist mir relativ egal. Zuviel Gedanken sollte man sich auch nicht machen 🙂

                Kurz zur veganen Ernährung und pflanzlichem Joghurt; ich finde hier passiert seit ca. 1 Jahr recht viel, gerade bei den Discountern gibts gute und vor allem Zuckerfreie Alternativen deutlich günstiger. Ich denke desto mehr hier nachgefragt wird, desto mehr entwickelt sich dies zum positiven für uns Verbraucher.

                Grüße
                Stan

                Antworten
            • Eine 100% Akteinquote ist und war schon immer unüblich.

              Es ist wohl 13 Jahren Bösenboom geschuldet, dass Leute glauben, sowas „müsste man haben“. Erinnert mich sehr an die Zeit vor der DotCom Blase.

              Mir selbst wären selbst 80% Aktien zu viel, ich ertrage einen langjährigen Markteinbruch um z.B. 50-70% mit einer so hohen Aktienquote nun mal nicht.

              Für mich dient Vermögen vor allem auch dazu, ruhiger schlafen zu können und niicht dazu, mir zusätzliche Sorgen machen zu müssen.

              Wenn für Dich 100% Aktienquote oder gar Aktien auf Pump (so wurde Warren Buffet reich) okay ist, dann ist das so. Es muss und soll jeder für sich das richtige Maß finden. Auch 20% Aktienquote können zu manchen Anlgern passen.

              Antworten
  5. Glückwunsch Oliver zu den Veränderungen. Es ist prima, Entscheidungen zu treffen und damit das Spektrum der Möglichkeiten zu erweitern. Auch dann, wenn Wohnung und Auto ein paar Euro kosten.

    Ausschließlich Arbeiten und Sparen kann kein erstrebenswertes Lebensziel sein. Sondern die kleinen, bewussten Luxusmomente, die durch umsichtiges Handeln ermöglicht werden.

    (Meine Auto-Werkstattkosten betragen zwischen 250,-€ und 750,-€ jährlich)

    Antworten
  6. Hi Oliver,
    ich bin gerade über deinen interessanten Beitrag gestolpert. Mich würde interessieren, wie deine Planung über dein, hoffentlich langes Leben aussieht. Wie lange willst du arbeiten, bzw welches Vermögen willst du bis zu welchem Alter aufbauen, um dann davon, beispielsweise bis zum 80′ leben zu können und welchen monatlichen Betrag soll dir dann zur Verfügung stehen.
    Gruß Jürgen

    Antworten
  7. Schönes und interessantes Update. Danke dafür!
    Also, die Ausgaben für’s Auto hast du nur hälftig, dann sind das – bei der Annahme, dass du keine Ausgaben für ÖPNV, Bahnfahrten und Fahrradreparaturen hattest – 30 € im Monat pro Person, also 60 € insgesamt, d.h. 720 € im Jahr für Versicherungen, Steuern, Reparaturen und Benzin.
    Da ist dann aber kein Reifenwechsel (oder machst du den selber ?) oder TÜV drin ? Und viele Kilometer auch nicht.
    Das erscheint mir sehr günstig. Hast du da Geheimtipps?

    Viele Grüße
    Andrea

    Antworten
  8. Eine wunderbare Zusammenfassung und sehr interessant. Ja, das Leben mit Kids verändert einiges. Was man „alleine“ alles supergut stemmen konnte, wird schleppend anders:-) Wichtig ist, dran bleiben, ausprobieren und schauen was zu einem passt. Den Mut haben zu ändern und nicht dabei bleiben, nur weil man mal was gesagt hat. Das Leben lehrt uns und wir müssen ständig dran bleiben….Weiter so….

    Liebe Grüsse Nadja

    Antworten
  9. Ich hatte dieses Jahr auch einen Urlaub mit einem custom-made Camper (allerdings bin ich nicht der Umbauer selbst). Sag mal, warst du damit am 31.7. in Łeba?

    Liebe Grüße

    Antworten
    • Hi Oliver,
      cool, was habt ihr für ein Fahrzeug und wie ist es umgebaut? 🙂
      Łeba musste ich gerade erstmal googlen… also nein, waren wir nicht 😉
      (tatsächlich war ich bisher noch nie in meinem Leben in Polen, eigentlich sehr schade!)

      Antworten
      • Es ist ein T4, also schon noch gut 1.5 Meter länger, da ist dann sogar Platz für einen kleinen gasbetriebenen Kühlschrank und eine Küchenzeile mit 2 Gasplatten.

        Ah ja, schade. Uns kam da ein Radfahrerpärchen mit kleinem Kind dabei entgegen und ich dachte, es wärt ihr gewesen. Danach habe schon die ganze Zeit auf den neusten Blog Eintrag gewartet, da ich dachte, etwas über deinen Polen-Urlaub im Bulli zu lesen ;).

        So oder so, eine Tour nach/in Polen ist mit so einem Fahrzeug einfach super. Wir haben es nicht ganz in die Masuren geschafft, da wir zu gemütlich unterwegs waren – was aber auch völlig okay ist, da es so viele schöne Ecken gibt, auch zum frei stehen. In Polen sind übrigens viele Wälder für’s frei Übernachten freigegeben (ich hoffe der Link ist okay, sonst einfach entfernen: https://www.bdl.lasy.gov.pl/portal/mapy-en?t=0&ll=19.412949%2C52.001221&scale=4622324&map=8%2C0.7&layers=76%2C77&basemap=2&extwms=&hist=), und ansonsten gibt es auch an jeder Ecke saubere, öffentliche Toiletten.

        Ich wünsche euch noch viele schöne Urlaube mit eurem Wohnmobil des kleinen Mannes 😉

        Antworten
  10. Hi Oliver, cool von euch zu hören. Das mit dem Wohnmobil ist ja nice. Wo kommt denn der Kindersitz hin? Der ist ja meistens ziemlich sperrig.

    Eine Frage die mich noch umtreibt:
    Als Selbständiger Softwarentwickler wirst du ja hoffentlich einen guten Stundensatz aufrufen. Um die Opportunitätskeule zu schwingen: wäre es nicht lukrativer für dich die Zeit, die du bspw. Mit der Waschmaschinen Reparatur verbringst zu arbeiten? Oder ist dir das Neulernen der Reparatur wichtiger ? Das lässt sich sicher auch auf andere Bereiche übertragen. Ich meine man muss ja nicht unbedingt versuchen alles zu optimieren daher meine Frage, wie du das siehst.

    Schöne Herbstzeit euch und allen Lesern.

    Vg

    Antworten
  11. Hallo Oliver,

    so ein bisschen fallt ihr auf die Wohnmobil-Werbung herein, die grenzenlose Freiheit suggeriert und dass man überall einfach so übernachten kann („Morgens am See aufwachen“). Das entspricht halt nur nicht den Tatsachen.

    Man kann in Deutschland nicht einfach so in der freien Natur übernachten mit einem WoMo, das ist durchweg verboten, sondern man muss auf Wohnmobil-Stellplätze oder Campingplätze. Auf öffentlichen Parkplätzen darf man zum Schlafen parken, aber nicht für längere Zeit.

    Und da ihr keine Sanitäreinrichtungen an Bord habt, müsst ihr eh auf einen Campingplatz, oder habt ihr eine Chemietoilette mit dabei?

    Antworten
    • Hi Sibylle,

      ich denke nicht, dass wir auf irgendeine Werbung hereinfallen – ich kenne eigentlich nur echte Erfahrungsberichte von anderen Campern, und die decken sich bisher auch mit meinen eigenen Erfahrungen.

      Wie du schon sagst, kann man in Deutschland auf Parkplätzen problemlos übernachten, sofern man eben nur parkt und nicht Campingstühle und Grill aufstellt. Das ist auch ein Grund, warum wir z.B. den Kindersitz beim Schlafen aufs Dach packen – damit nichts über die Grundfläche des Autos hinaus ragt und so die Grenze zum Camping sicher nicht überschritten wird. Für längere Zeit bleibt man im Regelfall auch nicht an einem Schlafplatz – man kommt abends an und fährt morgens wieder weiter.

      Solange man sich ruhig verhält, nicht auf privaten Grundstücken steht und keinen Müll hinterlässt, wird das im Regelfall auch toleriert. Neulich habe ich mal auf einem Parkplatz nahe einer Landstraße übernachtet. Da kam nachts eine Polizeistreife vorbeigefahren, als ich gerade mit dem Wasserkanister vor dem aufgebauten Camper stand und mir die Zähne geputzt habe. Die sind kurz langsamer gefahren, um nach dem Rechten zu schauen, mehr aber auch nicht. Morgens bin ich dann bei Sonnenschein mit Blick aufs Feld aufgewacht (dort ist das Foto oben aus dem Beitrag entstanden 🙂 ).

      Mit einem Micro Camper ist man vermutlich sogar noch unauffälliger unterwegs als mit einem richtigen Bulli oder WoMo, da niemand davon ausgeht, dass man ernsthaften Campingurlaub in einem normalem PKW betreibt.

      Toiletten kann man auch einfach öffentliche Toiletten auf dem Weg nutzen (oder in Gaststätten freundlich fragen). Und wenn man abseits der Zivilisation im Wald übernachtet – siehe Andys Kommentar unten. 😉

      Antworten
    • Hallo Sibylle,

      dein angebliches Verbot stimmt einfach nicht, sehr wohl kann man in Deutschland überall parken und im Fahrzeug nächtigen wo es nicht explizit verboten ist. Wir sind mittlerweile seit 10 Jahren so unterwegs, auch wenn es die letzten Jahre voller geworden ist, so gibt es – gerade in der Nebensaison und weniger typischen Touri-Orten – immer noch verdammt viele schöne Ecken zum entdecken und anschließendem nächtigen.

      Grüße

      Antworten
  12. Hallo Oliver,

    toller Sachstandsbericht!
    Mit dem MiniCamper ist euch ein tolles Stück „persönliche Freiheit“ geglückt.
    Zur Ertüchtigung der Fahrtauglichkeit, kann man in Deutschland auch mal eine Nacht im Auto schlafen. Toilette? –>Klappspaten frei! Wasserkanister habt ihr auch. Super macht ihr das.

    Kurz zu deiner Strategie, 20% Cash zu halten: Wenn die Kurse weiter so steigen, wirst du ja nie wieder investieren, weil dein risikobehafteteter Teil deine Cash-Teil davon galoppiert. Durch deinen absoluten steigenden Sicherheitsanteil, der relativ zum risikoorientierten Teil konstant bleibt (20 %) wird die Gesamtrendite im Portfolio leiden.
    Planst du diesbezüglich Änderungen? Ich meine, was willst du mit TEUR 50 Cash bei TEUR 250 ETF-Bestand? Durch deine frugale Lebensweise ist es vlt. gar nicht notwendig, den sicherheitsorientierten Teil in Cash so hochzuschrauben.
    Wie gesagt, du würdest auf ordentliche Renditen in der Zukunft verzichten, wenn du jetzt nicht weiter investierst. Aber letztlich muss man sich auch wohl fühlen und wahrscheinlich hast du auch Gründe beim Cash-Bestand so hoch zu gehen.

    Ich finde, ihr macht das insgesamt echt super! Tolle Lebenseinstellung.

    Antworten
    • Hi Andy,

      zu deiner Frage zu meinem Cash-Anteil passt denke ich auch meine Antwort hier:
      https://frugalisten.de/sommerbericht-2021-kleinstes-wohnmobil-der-welt/#comment-110834

      Wenn die Kurse weiter so steigen, wirst du ja nie wieder investieren, weil dein risikobehafteteter Teil deine Cash-Teil davon galoppiert.

      Das ist bei mir ja tatsächlich seit einer Weile so (mit Ausnahme des Corona-Crashs) – aber so funktioniert Rebalancing nun mal. Wenn der Aktienanteil durch steigende Kurse über den festgelegten Sollwert steigt, kaufe ich nicht weiter hinzu oder verkaufe sogar Aktien/ETFs, bis die Soll-Verteilung wieder hergestellt ist (sofern das aus steuerlicher Sicht vertretbar ist).

      Das ist auch gar nicht weiter schlimm – selbst wenn ich nie wieder in Aktien/ETFs investiere, wächst mein Vermögen durch die steigenden Kurse ja weiter. Natürlich ist meine Rendite dann niedriger als sie bei einer 100 %-Aktienquote gewesen wäre, aber das Risiko bzw. die Schwankungen sind es eben auch (was gerade für die Entnahmephase wichtig ist).

      Antworten
      • Wenn man konsequentes Rebalancing betreibt, so wie Oliver es macht, hat man nach meiner Erfahrung noch einen weiteren Vorteil. Gehen die Aktienkurse deutlich bergab, hat man Geld zum rebalancen, also zum günstigen Nachkaufen von Aktien. Das ist gut für die Rendite und gut für die Psyche, da man im Crash handlungsfähig ist und nicht nur betrübt zuschaut, wie die Kurse sinken und sinken.

        Antworten
      • Vorab, ich finde du kannst deinen Ansatz genau so fahren, wenn er dich glücklich macht und dir ein gutes Gefühl vermittelt.

        Gleichwohl verstehe ich die Einwände sehr gut. Aktuell lebst du schließlich nicht von den Einnahmen, sondern hast ein geregeltes Einkommen mit einer hohen Sparquote, sprich rein logisch betrachtet dürften 5-10k an Cash ausreichen und ein Rebalancing könnte folgerichtig zum Zeitpunkt deiner Bekanntgabe eines Ausstiegs erfolgen.

        Ebenfalls sprichst du an, dass die 4%-Strategie auf Anleihen und Aktien setzt. Anleihen performen doch advers zu Aktien, da hohe Zinsen geringe Aktienrenditen und vis a vis geringe Zinsen hohe Aktienrenditen versprechen. Mit dem Parken auf dem Sparbuch hast du dich sozusagen market neutral gestellt und verlierst inflationsbereinigt Geld.

        Was ich mir an deiner Stelle einmal überlegen würde, ist den entsprechenden Cash Bestand für dich arbeiten zu lassen.

        Antworten
  13. Juhuu, endlich wieder ein Bericht von Oliver!
    Das Thema Wohnmobil begeistert mich persönlich zwar weniger und die Ausrede mit der Wiederherstellung der Fahrtauglichkeit können die betroffenen Amtsrichter auch nimmer hören. Aber wenn Ihr Freude dran habt, super!
    Wg der Lebensmittel fürchte weitere Preissteigerungen, die alle betreffen werden. Oft werden auch auf ebay Kleinanzeigen oder auf nebenan.de Lebensmittel zu verschenken angeboten. Ist allerdings eine zeitaufwändige Sache und man weiß oft nie so ganz genau, was man kriegt. Schöner Nebeneffekt, dass man abwechslungsreicher kocht, weil man nicht immer das Gleiche bekommt.

    Antworten
  14. Hey Oli,

    schön zu lesen, dass es wieder ein Update von dir gibt.
    Von den Zahlen bin ich allerdings etwas ernüchtert. Unterm Strich hast du in den ersten sechs Monaten nicht einmal 5.000 € angespart, trotz Hardcore-Sparmentalität. Sicherlich gibt es dafür ausreichend Gründe, von denen du einige ausführlich aufgezählt hast.
    Dass mit einer Sparsumme von 10.000 € pro Jahr die Rente mit 40, 50 oder wann auch immer, in weite Ferne rückt, sollte auch dir klar sein. Ich bin der Meinung, dass man mindestens 800.000 € im Depot haben sollte, um wirklich alle Ausgaben decken zu können, vor allen Dingen im Hinblick auf Inflation und Steuern.

    Was denkst du, wie wird sich in den nächsten Jahren eine Einnahmenseite entwickeln? Welche neuen Projekte stehen an? Du bist doch quasi das Gesicht der deutschen Frugalismus-Bewegung, damit könntest du doch deutlich mehr verdienen als bisher?

    Antworten
    • Hallo Miles,

      klar, Olli könnte das ohne Weiteres tun. Und ich würde es ihm auch total gönnen.

      Das er es nicht macht, ist wahrscheinlich aber einer der Gründe, weshalb sein Blog der einzige Finanzblog ist, den ich überhaupt noch lese. Ich bin ein Finanzblogleser der ersten Stunde, aber wenn man ehrlich ist, dann hat sich doch jede Seite irgendwann in Richtung Kommerz verabschiedet – und das nicht zu knapp. Selbst der Finanzwesir ist mittlerweile vom rechten Weg abgekommen und besudelt seine Jünger mit irgendeinem Alpha-Quatsch.

      Wenn man noch ehrlicher ist, dann ist die Finanzbloggerszene auch tot. Klar sprießen immer noch neue Blogs aus dem Boden, aber mittlerweile ist doch alles gesagt. Jeder, der seinen Plan irgendwann in die Tat umgesetzt hat und diesen durchzieht, benötigt eigentlich keinen neuen Input mehr.

      Olli verfolge ich weiterhin, weil mich die Veränderungen in seinem Leben interessieren und mich (als zweifachen Papa) auch hin und wieder schmunzeln lassen. 😉 Ich wäre nie so radikal wie er, weil ich die Sünden des Lebens viel zu sehr liebe und mir auch gerne mal was gönne.

      Vor seinem Weg habe ich aber trotzdem höchsten Respekt. Mach weiter so, mein Junge! 🙂

      Viele Grüße
      Tommy

      Antworten
      • Eigentlich sind es ja eher 13k Einnahmen abzüglich 5k Ausgaben, was immerhin knapp 1.5k/ Monat entspricht, was ziemlich beachtlich ist für eine 24h/ Woche.

        Aus der eigenen Mentalität kommend gebe ich dir aber völlig Recht. Statt Ausgaben auf den Cent zu limitieren, ist zumeist der Weg die Einnahmen zu optimieren der erfolgsversprechendere Pfad, weil es ganz andere Hebel und einen ganz anderen Lebensstil ermöglicht.

        Aber sind wir mal ehrlich, eben genau weil Oli seine Ausgaben so gut Trackt und ein für sich sehr rundes Modell gefunden hat, folgen wir ihm doch hier. Er lebt eben das eine Extremum aus und uns steht es frei wie wir Teile seiner Einstellung hinterfragen und für unser Eigenes Konzept mitnehmen oder eben auch ganz bewusst ablehnen.

        Antworten
    • Hallo Miles,

      zu Olis Sparquote kannst du den folgenden Satz eigentlich noch dazu zählen:

      „Dazu kam dann noch eine Steuer-Nachzahlung für das Jahr 2020, so dass unterm Strich nur 408 € Einnahmen aus der Selbständigkeit stehen – gearbeitet habe ich aber eigentlich für rund 3.500 €.“

      Macht nochmal 3.100 € Sparsumme in den ersten 6 Monaten extra, die aber erst bei der nächsten Aufstellung aufgezählt werden : )

      Antworten
  15. Hallo Oliver,
    ich schaue zwar nur selten bei Dir ein, bin aber immer wieder begeistert von Deinen Beiträgen!
    Ja, so ein Daihatsu ist schon ein (kleines) Raumwunder. In unserem Terios konnte man dank der klapparen Sitze auch leidlich gut schlafen! Inzwischen begleitet uns seit 2008 ein YRV. Geschlafen wird aber inzwischen im Hauszelt. Ist wohl auch dem Alter geschuldet. 😉

    Ich wünsche Euch auf jedem Fall weiterhin viel Glück auf Eurem weg!

    Antworten
  16. Hey Oliver,
    Eine Idee für deinen nächsten Blogbeitrag: (Frugale) Freizeitaktivitäten mit deinem Kind nach Altersstufe. Darüber würde ich mich zumindest gerne austauschen 🙂

    Antworten
  17. Grüße,

    schön mal wieder ein Update hier zu lesen. Und dann noch so vollgepackt mit Themen.

    Zum Wohnmobil:
    Für einen echten Wohnmobilurlaub wäre mir das doch zu beengt und beschränkt, gerade mit Partner und Kind. Aber für Kurztrips mit eins, zwei Übernachtungen sicher eine tolle Option. Wünsche euch viel Spaß damit.
    Auf jeden Fall toll zu sehen, was man mit etwas Phantasie und Mühe doch mit kleinem Budget erreichen kann.

    Vorwurf des Scheiterns:
    Hier hatten wir ja schon eine schöne Debatte auf Reddit. Natürlich schlachten Medien solche Dinge immer sehr reißerisch und clickbaity aus. Damit muss man leider rechnen.
    Und fairerweise muss man tatsächlich sagen: Stand ca. 170k, jährliche Sparleistung 10k. Das ist auf jeden Fall überdurchschnittlich und respektabel, aber kann so wirklich deutlich vor offiziellem Rentenbeginn genug FIRE Money für eine kleine Familie geschaffen werden?
    Andererseits, wenn ihr jetzt alles habt was euch erfüllt und trotzdem noch knapp die Hälfte zurücklegen könnt: Warum dann verbissen mehr Stress machen oder noch verbissener sparen?
    Wenn es passt dann passt es eben…

    Und die pflanzlichen Produkte:
    Hier hat sich ja in den letzten Jahren schon erfreulich viel getan. Wenn ich da 10 oder 20 Jahre zurückdenke, wo man erstmal einen alternativen Laden suchen musste um sich dann einen traurigen Tofuklotz oder ein nach Pressspan schmeckendes Würstchen zu holen…
    Inzwischen steht das Zeug in fast jedem Supermarkt, ist oftmals auch kaum teurer als das tierische Produkt (zumindest die Sojamilch und Burgerpatties meiner Wahl) und auch geschmacklich inzwischen echt gut.
    Warum es trotz der „Umwege“ noch teurer ist:
    1. Ist es eben trotz des Wachstums der letzten Jahre noch eine Nische. Sinkende Preise kommen durch Masse und Konkurrenz. Ich denke da ist zukünftig noch Luft nach unten.
    2. Weil sie es können. Veganismus ist halt doch hauptsächlich ein Ding in der „hippen Oberschicht“, und die ist fähig und bereit den Aufpreis zu zahlen, also nehmen ihn Unternehmen auch.
    Generell muss ich aber sagen, dass seitdem ich zum Flexitarier geworden bin meine Einkaufskosten deutlich gesunken sind, quasi als positiver Nebeneffekt. Selbst kochen aus Basics wie Haferflocken, Obst&Gemüse, Reis, Pasta, Hülsenfrüchten,… ist einfach deutlich billiger als Fertigprodukte und Fleisch.
    Da darf dann gern auch der Joghurt ein paar Cent mehr kosten.

    Also, ich wünsche ein ebenso erfolgreiches zweites Halbjahr, was ja inzwischen auch schon wieder halb rum ist…

    Antworten
    • Hi Backpacker,

      Und fairerweise muss man tatsächlich sagen: Stand ca. 170k, jährliche Sparleistung 10k. Das ist auf jeden Fall überdurchschnittlich und respektabel, aber kann so wirklich deutlich vor offiziellem Rentenbeginn genug FIRE Money für eine kleine Familie geschaffen werden?

      Mein Vermögen und meine Sparleistung müssen ja nicht für die gesamte Familie reichen – sie waren schon immer nur für meine eigenen Ausgaben und meinen Anteil an den gemeinsamen Familienausgaben gedacht.

      Wenn ich meine aktuellen Zahlen mit meinem „Masterplan“ von 2016 vergleiche (https://frugalisten.de/masterplan), liege ich aktuell ziemlich genau im Plan, obwohl ich schon seit einigen Jahren mit reduzierter Arbeitszeit arbeite (und meinen Plan ja heute auch etwas flexibler sehe).

      Meine Einnahmen sind bisher tatsächlich geringer gewesen als prognostiziert (vor allem durch Joanas Verdienstausfall), meine Ausgaben aber ebenfalls (aktuell rund 1.000 € statt prognostizierten 1.200 €). Mal sehen, wie es sich die nächsten Jahre so entwickelt, aber dass ich bis in die Nähe des gesetzlichen Rentenalters arbeiten muss, sehe ich ehrlich gesagt nicht kommen, selbst bei einer nicht so optimalen Entwicklung.

      Antworten
  18. Hi Oliver,

    Ich finde Deinen Blog und die Interviews sehr gut. Deine Recherchen sind sehr ordentlich durchgeführt und Du schlägst Dich auch souverän im Dialog mit einem erfahrenen Redner wie Herr Kommer. Ich sehe auf der Einnahmenseite durchaus weiteres Potenzial.

    In Interviews wird der geringe Konsum manchmal hinterfragt. Ich denke, dass einige Menschen bei so einem Interview Verzicht in Deinem Lebensstil sehen. Das Thema reduzierte Arbeitszeit kommt mir in dem Zusammenhang etwas zu kurz. Denn Du gibst im Prinzip Geld schon heute für Zeit aus. Durch Deine Entscheidung weniger zu arbeiten hast Du die Möglichkeiten, den Dingen die Dich interessieren mehr nachzugehen. Das wird oft als selbstverständlich wahrgenommen, aber Dir steht einfach mehr Zeit zur Verfügung. Da kommt dann auch mehr von dem Rum was man eigentlich möchte. Das kann man ein wenig wie eine Ausgabe betrachten. Auf der anderen Seite führt die Entscheidung für mehr Zeit und weniger Einkommen steuerseitig auch zu einer verhältnismäßig geringeren Besteuerung. Das beschreibst Du durchaus in den Interviews aber an anderer Stelle.
    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und freue mich Dich vielleicht eines Tages einmal auf irgendeinem Finanztreffen anzutreffen.

    Antworten
  19. Hallo Oliver,
    was mich interessiert: Ist Joana auch Frugalistin?
    Also hat sie auch geplant früh von ihren Ersparnisse zu leben?
    Thema Kleidung: Du hast dir ja laut Aufzeichnung 6 Monate nichts gekauft, das heißt auch nichts Gebrauchtes?
    Wir leben auch sparsam, aber zB Schuhe sind doch nach spätestens 1 Jahr „durch“, bzw Socken oder sonstige „Verbrauchskleidung“ die man eher schwierig gebraucht kaufen kann.
    Euch Alles Gute! Karin

    Antworten
    • Hi Karin,
      Oli und ich führen ein gemeinsames Leben. Obwohl wir unsere Einnahmen und Ausgaben trennen, haben wir ähnliche Ansichten was Konsum und Lebensglück betrifft. Letztes Jahr hatte ich eine Sparquote von 46%, dieses Jahr bin ich aktuell bei 41%. Ich habe noch nicht so viel Geld wie Oli gespart, da ich zu Beginn meiner Karriere Studiumsschulden abbezahlen musste. Ich gönne es mir jetzt schon nur 10-15 Std die Woche zu arbeiten (je nach Auftragslage). Einen sogenannten „Masterplan“ hatte ich nie. Ich lebe eher in den Tag hinein und schaue welches Abenteuer als nächstes kommt. Trotzdem finde ich es sehr schön ein Polster zu haben und im Fall der Fälle nicht auf die gesetzliche Rente angewiesen sein zu müssen.

      Zu den Schuhen: Oli kauft 2-3 Paar Schuhe im Jahr bei ebay (nicht Kleinanzeigen) gebraucht für ein paar Euros, die fallen bei ihm in die Kategorie „skaten“. Ansonsten hat er keine neue/gebrauchte Kleidung angeschafft.

      Ich kaufe mir alle 2 Jahre ein neues Paar Schuhe neu, weil meine dann durch sind. Ich mag einkaufen nicht besonders und drücke mich darum sehr lange vor Neuanschaffungen. Auch online geht mir das auf den Keks. Lebensmitteinkäufe mache ich auch nur in Ausnahmefällen. Wenn ich was haben will, kaufe ich es einfach ohne darüber nachzudenken.

      Was meinst du? Bin ich Frugalistin?

      Antworten
  20. Eine ganz nebensächliche Frage die vielleicht auch bei der angekündigten Room Tour beantwortet werden kann: Es sieht in eurer Küche so aus also ob ihr euch gegen einen Backofen entschieden habt. Warum? Hat er einfach nicht reingepasst oder habt ihr aus „frugalistischen“ Gründen gegen einen Ofen entschieden?

    Antworten
    • Hallo Sascha,
      wir haben eine Kombimikrowelle mit integriertem Backofen. Die ist zwar etwas kleiner als ein „richtiger“ Backofen, hat uns in unserer alten Küche aber schon ausgereicht (da hatten wir für einen Backofen keinen Platz). Darum wollten wir den Platz in der neuen Küche lieber für Schubladen/Schränke nutzen als für einen Backofen.

      Antworten
  21. Lieber Oliver,

    wie stehst du zum Thema Versicherungen?
    Welche Versicherung ist notwendig deiner Meinung nach?
    Ich habe persönlich keine Versicherungen (außer die gesetzlich Erforderlichen), weil ich sowieso finanziell vorsorge.

    Lg

    Sparfuchs

    Antworten
    • Eine Haftpflichtversicherung ist jedem anzuraten. Kostet für die Familie 70€ p.a. – Es geht hier auch nicht um den Kratzer an Nachbars Auto, sondern um Schäden an Personen etc. die schnell in die 100.000 oder Millionen gehen können.

      Antworten
  22. Das mit.dem risikofreien Teil habe ich mir auch mal angeschaut. Eine konstante Aufteilung ist dummes Befolgen eines Lehrbuches meiner Meinung nach. Bis zu den ersten 100000€ sollte man gar kein RK1 haben, da ist man einfach nur arm und muss arbeiten und Beserkersparen. Ab dann sollte man 1-2 Jahresausgaben als Cash haben, weil dann ist eine Wirtschaftskrise eine große Gefahr für das kleine Depot. Ab 600000€ kann man 0€ Cash haben, da Dividenden schon die laufenden Kosten decken, auch im Crash (keine thesaurierer Wählen bitte).

    Antworten
    • ok, was tust Du, wenn du bei 95000€ bist, die Kurse um 50% einbrechen und Du mitten in einer Krise Geld brauchst? Aus Gründen, die Du noch nicht kennst?
      Nicht vergessen: Diejenigen, die im Februar 2020 mitten im Corona-Crash oder beim Crash 2008 verkauft haben, haben das nur getan, weil sie MUSSTEN. Gibt sonst keinen Grund, globale Aktienfonds für die Hälfte zu verkaufen. Gibt keinen Grund, Aktien von IT-Unternehmen zu Beginn einer Pandemie (wo man ja Homeoffice etc braucht) zu verkaufen.

      Zum Glück gabs Menschen wie mich, wir haben dem Markt die dringend notwendige Liquidität verschafft. RK1 hat 2 Vorteile: Du kannst kaufen, wenn keiner mehr trockenes Pulver hat. Und du bist deutlich ruhiger, weil man sich keinerlei Sorgen um die nächste Mahlzeit oder die Miete machen muß (Kurzarbeit mitten im Crash zb). Man kann sich dann auf das konzentrieren, was einem wichtig ist.

      Antworten
      • Miete oder Mahlzeit bezahlt man aber nicht (nur) aus dem RK1, sondern wenn schon, aus der Depotmischung.

        Aber eigentlich hat man genau dafür ja den „Notgroschen“, der gänzlich unabhängig vom Depot ist.

        Antworten
  23. Hey Oli,

    das ärgerlich zum Sojajoghurt ist ja auch noch. dass dieser mit 19% Prozent Umsatzsteuer statt 7% versteuert wird.
    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
    Mann will sich zum Schutz des Tieres Pflanzlicher ernähren und unterstützt dazu noch das Klima und muss am Ende noch drauf zahlen. Das ist so ungerecht. und das ist leider mit allen Lebensmittel so, Welche tiere Produkte ersetzten sollen… (Milch, Ersatzfleisch,..)

    Einfach ungerecht!

    ein sehr toller und interessanter Beitrag 🙂
    Dankeschön und Liebe Grüße

    Antworten
  24. Hi Olli,

    Sehr interessanter Beitrag. Ich lebe auch seit ca. 2 Jahren sehr frugalistisch, bzw. versuche ich es.

    „Leider“ oder zum Glück habe ich ein Hpbby was mir sehr viel Spaß bereitet, aber auch unglaublich viel Geld kostet: Skifahren! Ich lebe an der Grenze zu Österreich und überlege mir eine Saisonkarte zu kaufen, für deutlich über 800€. Gesamtkosten inkl Ausrüstung, Autofahrten etc, dürften im Jahr bei ca 2000€ liegen. Letztes Jahr konnte ich das Hobby nicht ausführen, da alles geschlossen war. Dieses Jahr hadere ich noch mit meiner Entscheidung. Tageskarten würden auch gehen, nur kosten die bereits schon bis zu 60€/Tag. Wie würdest du hier vorgehen? Findest du es wichtig, dass sich auch sowas extrem teurer gönnt?

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    • Auch, wenn die Frage nicht an mich gestellt war: Ich finde, dass das eine ganz persönliche Entscheidung ist. Ist dir Skifahren das Geld wert? Wenn dem so ist – und das Geld nicht allzu knapp – wieso solltest du dir dein Lieblingshobby selbst verbieten?
      Frugal heißt ja nicht, gar kein Geld mehr auszugeben. Ich denke auch nicht, dass bei Jedem die Sparrate >60% sein muss.

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  25. Hi Oliver,
    vielleicht für das zentrale Thema zu abseitig, vielleicht aber interessiert es doch: möchte meiner zZ nicht berufstätigen Tochter samt Enkeln schon zu meinen Lebzeiten den Großteil meines Vermögens (Grundbesitz, Aktien) zukommen lassen. Da der Freibetrag schnell überschritten ist frage ich mich, ob es (legale) pfiffige Wege gibt, um das schon mal versteuerte Geld (Vermögen) nicht noch einmal erheblich durch die Schenkungssteuer zu schmälern. Danke Oldie

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    • Geht, aber dazu braucht man einen StB. Grundsätzlich können alle 10 Jahre 400T€ steuerfrei übertragen werden, allerdings nur auf volljährige Personen. Wenn das nicht ausreicht, muss man andere Wege gehen und sich mal vom StB beraten lassen. Solltest Du ja eh haben …

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  26. Hallo Oli,

    170k und jedes Jahr kommen ein paar tausend dazu? Wenn du so weiter machst wird du wohl bis 70 arbeiten müssen. Sorry aber das ist doch alles unrealistisch was du hier rechnest.

    Ich denke du wird langfristig mit 30k Ausgaben pro Jahr rechnen müssen. Und um das dann über die 4% Regel zu erlösen, naja. Also ich denke die Artikel haben recht, du bist mit der Rente ab 40 definitiv gescheitert wenn du so weiter machst.

    VG Tom

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    • Es ist mMn nicht ganz so unrealistisch, wie Du es darstellst, @Tom, und vor allem schützt ihn sein Kapital vor einigen potentiellen Einschlägen, die kommen können. Andere verdienen genauso viel (oder wenig, je nach Betrachtung) und sparen nichts bzw. deutlich weniger. Gegenüber denen ist er im Vorteil.

      Kann also auf schmalen Niveau ausreichen, um sich gewisse Freiräume zu erhalten. Grundsätzlich reicht das aber – geplant und so selbst von Oli definiert – immer nur für ihn selbst, nicht für weitere Personen.

      Allerdings bleibt hier immer außer Acht, dass erhebliches Potential (beabsichtigt/wissentlich) verschenkt wird.
      Wenn hier mit den Zahlen von „Selbständigkeit“ und „FI“ geschrieben wird, muss ich immer etwas schmunzeln …

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