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Die Dividenden-Strategie: Der große Selbstbetrug

Geldautomat

Es gibt großartige Neuigkeiten – ich muss nie wieder für Geld arbeiten gehen!
Ich habe nämlich einen Weg gefunden, wie ich auch so beliebig viel verdienen kann.
Bei mir im Ort gibt es eine Bankfiliale mit einem Geldautomaten. Wenn ich Geld brauche, stecke ich einfach meine Karte dort in den Schlitz, gebe die gewünschte Summe ein – und mein geliebtes Geld kommt einfach so aus der Wand. Warum sollte ich also noch in einem Job dafür arbeiten?

Was soll denn bitteschön der Quatsch? Ist Oliver jetzt verrückt geworden? Das Geld aus dem Automaten ist doch einfach nur sein eigenes Geld, das er vorher in seinem Job verdient hat und das auf sein Bankkonto eingezahlt wurde.

Logisch, mit meinem Geldautomaten-Trick bin ich hier auf dem Holzweg – das leuchtet jedem ein. Doch ist ein ganz ähnliches Verfahren unter Privatanlegern weit verbreitet, das häufig sogar als überlegene Anlagestrategie angepreisen wird.

Die Rede ist von der Dividenden-Strategie und ihren verschiedenen Unterarten.
Bei dieser Form des Investierens kaufen Anleger bevorzugt Aktien, die eine (möglichst hohe) Dividende ausschütten. Besonders seit Beginn der aktuellen Niedrigzins-Phase scheint diese Anlagestrategie in Mode gekommen zu sein. In zahlreichen Blogs und Finanzratgebern bekommt man die Empfehlung, man solle vor allem in dividendenstarke Aktientitel investieren, um Vermögen aufzubauen und finanziell unabhängig zu werden.

Doch letztendlich handelt es sich bei der Dividenden-Strategie um genau die gleiche Art der Selbsttäuschung wie mein vermeintlicher Geldautomaten-Trick.

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Sommerbericht 2016 – 12.000 € in sechs Monaten gespart

Mit Tandem in Cornwall

Seit meinem letzten finanziellen Lagebericht ist mittlerweile ein halbes Jahr vergangen und damit ist es wieder Zeit für einen kleinen Zwischenstand: Wie viel Geld habe ich in den letzten sechs Monaten ausgegeben (und wofür)? Wie hoch ist meine Sparquote, wie haben sich mein Vermögen und mein Wertpapierdepot in dieser Zeit entwickelt? Diese Fragen will ich in diesem Beitrag beantworten.
Auch abseits der Finanzen ist in der ersten Hälfte des Jahres einiges passiert: Joana hat einen Job gefunden. Wir sind umgezogen. Unsere Wahlheimat hat sich mehrheitlich für den Austritt aus der EU entschieden. Das Leben bleibt spannend.

Einnahmen

In meinen Vollzeitjob als Softwareentwickler habe ich im letzten halben Jahr insgesamt 13.517 € netto verdient, also rund 2.253 € pro Monat. Zusätzlich sind weitere 1.834 € in meine betriebliche Altersvorsorge geflossen. Nebenbei habe ich ein paar Sachen auf eBay verkauft (unter anderem zwei große Computer-Bildschirme aus meiner Studentenzeit) und noch ein bisschen was durch eine kleine Nebentätigkeit als Webadministrator eingenommen.

Nettogehalt 13.517 €
BAV-Beiträge 1.834 €
Krempel-Verkäufe (eBay) 270 €
Nebentätigkeit 50 €
Einnahmen Gesamt 15.617 € (2.296 € pro Monat)

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Der Mann, der in einem Wohnmobil wohnt: Unterwegs mit Felix

Unterwegs mit Felix im Wohnmobil

Letzten Herbst, als Joana und ich noch in Wolverhampton wohnten, erzählten uns Joanas Uni-Freunde von ihrem Mitstudenten Felix. Dieser sei in einem Wohnmobil aus Deutschland gekommen und würde jetzt hier in England in eben jenem Wohnmobil leben. Diese Geschichte machte uns natürlich neugierig und wir luden Felix kurzerhand zu uns ein. Wir lernten einen sehr netten jungen Mann kennen, der nicht nur tatsächlich in einem Wohnmobil wohnt, sondern auch eine Menge interessanter Geschichten zu erzählen hatte. Vor kurzem besuchte uns Felix für ein Wochenende in Rugeley – oder vielleicht sollte ich besser sagen: er zog für ein Wochenende in unsere Einfahrt? Wir gingen jedenfalls einen Tag lang mit ihm auf Tour und ich nutzte die Gelegenheit, ihn zu seinem abenteuerlichen Leben auf vier Rädern und acht Quadratmetern zu interviewen.

Felix ist 23 Jahre alt, kommt aus Esslingen bei Stuttgart und hat letztes Jahr seinen Abschluss als Fotodesigner gemacht. Jetzt studiert er im Master Digitale und visuelle Kommunikation an der Uni Wolverhampton und wohnt währenddessen in seinem Wohnmobil, einem 1996er Dethleffs Globetrotter, das er über eBay Kleinanzeigen gekauft hat. Vor einiger Zeit hat Felix außerdem die vegane Lebensweise für sich entdeckt und konzipiert in seiner Masterarbeit nun einen Shop für vegane Lebensmittel.

Felix und Oliver mit Wohnmobil

Oliver: Wie lange wohnst du schon hier?
Felix: Ich habe das Wohnmobil im Juli 2015 gekauft, habe dann meinen Abschluss gemacht und seitdem auch schon angefangen, in dem Wohnmobil zu wohnen. Einfach um zu sehen, was ich brauche und was mir noch fehlt. Ich habe es dann präpariert und umgebaut, so dass es meinen Vorstellungen entspricht. Die Reise an sich ging dann erst im September los.

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Die effizienteste Art zu wohnen: So leben wir luxuriös ohne Mietwohnung und Eigenheim

Wohnzimmer Rugeley

Wir sind endlich umgezogen! Nachdem Joana im Februar auch einen Job angetreten hat, konnten wir nicht länger in unserem alten Zuhause in Wolverhampton bleiben. Der Weg von dort zu unseren Arbeitsplätzen war auf Dauer einfach zu weit.

Darum sind wir vor einigen Wochen in den beschaulichen Ort Rugeley1 gezogen. Somit wohnen wir jetzt ziemlich genau in der Mitte zwischen unseren beiden Jobs.

Rugeley Canal NarrowboatIm Gegensatz zu Wolverhampton (einer etwas trostlosen alten Industriestadt) ist Rugeley ein kleines Paradies. Ein gemütlicher Ort mit 20.000 Einwohnern, direkt am Nationalpark Cannock Chase gelegen, der mit seinen Wäldern und Hügeln zum Wandern und Mountainbiken einlädt. Von unserem neuen Zuhause aus sind es gerade einmal fünf Minuten, bis man mitten im Wald ist.
Auf der anderen Seite des Ortes erstrecken sich die malerischen Flussauen des River Trent und der alte Trent-Mersey-Kanal, der im späten 18. Jahrhundert (der Zeit der Industrialisierung) für den Gütertransport gebaut wurde. Heute dient er Hausboot-Kapitänen und Wanderern als Freizeitbeschäftigung.

Vor unserem Umzug stand für uns eine wichtige Frage im Raum: Wo und wie wollen wir wohnen?
Die Mieten und Immobilienpreise sind in England außerirdisch hoch – nicht nur in den Großstädten, sondern auch auf dem Land. Für eine winzige 2-Zimmer-Wohnung hätten wir umgerechnet mindestens 800 € im Monat hinblättern müssen, eher sogar 1000 €. Kaltmieten fangen bei etwa 450 € an. Da dazu kommen dann rund 100 € Council Tax (eine Art Gemeindesteuer, die pro Wohnung oder Haus erhoben wird) sowie die Betriebs- und Nebenkosten. Da der Großteil des Hausbestands hier in etwa Energieeffizienzklasse Z besitzt, dürften dazu vor allem die winterlichen Heizkosten beitragen.
Das war es uns dann einfach nicht wert. Darüber hinaus hätten wir unsere Unterkunft auch noch selbst einrichten müssen, da wir ohne Möbel nach England gekommen waren und die Wohnungen hier nur in wenigen Fällen möbliert sind.

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Glücklicher Wohnen mit „So klein wie möglich“ – Meine rationale Alternative zum Quadratmeter-Wahnsinn

Glücklicher Wohnen mit "So klein wie möglich"

Es ist an der Zeit, dass wir uns einmal dem größten Ausgabenposten eines typischen deutschen Haushalts zuwenden.
Die Rede ist natürlich von unserem Haus oder unserer Wohnung. Deren Kosten machen im Durchschnitt rund 800 € pro Haushalt und Monat aus, immerhin ein ganzes Viertel unserer Gesamtausgaben.

Neben der reinen Kaltmiete (oder den Kreditraten fürs Eigenheim) gehören zu diesem Posten auch die Kosten für Heizung und Strom, Gas und Warmwasser. Dazu kommen Aufwendungen für Reparaturen und Instandhaltung, Grundsteuern sowie Nebenkosten wie Abwasser oder Abfallentsorgung.

Ich bin überzeugt, dass Wohnen überhaupt nicht so teuer sein muss. Wenn unsere Wohnung dem Zweck dienen soll, dass wir darin zufrieden und komfortabel leben können, dann sind die Wohnausgaben der meisten Deutschen häufig aus dem Fenster geworfenes Geld.

Schon beim Aussuchen ihres Wohnraums treffen viele Menschen irrationale Entscheidungen. In der Folge mieten oder kaufen sie fast immer deutlich zu teuer. Ich will zeigen, dass es auch anders gehen kann. Mit einer etwas rationaleren Herangehensweise könnten wir entspannter und zufriedener wohnen – und das für ungefähr die Hälfte der durchschnittlichen Ausgaben.

Die große Fehlannahme

Viele Menschen suchen ihre Wohnung oder ihr Haus noch immer nach der Maxime So groß wie möglich aus. Die nicht weiter hinterfragte Annahme dabei ist, dass mehr Wohnfläche und eine größere Zahl von Zimmern mehr Lebenszufriedenheit erzeugt.
Nicht selten sieht man darum Familien die größtmögliche Wohnung mieten, die sie sich mit ihrem Einkommen gerade noch leisten können. Häuslebauer nehmen den größtmöglichen Kredit auf, den sie innerhalb von 30 Jahren gerade noch so abstottern können.
Es ist fast schon paradox: Während wir an der Tankstelle oder beim Online-Shopping um jeden Cent feilschen, sind wir beim Wohnungs- oder Hauskauf überhaupt nicht knausrig. Ohne mit der Wimper zu zucken blättern wir einen großen Batzen unseres Gehalts für die Miete hin oder versenken ein ganzes Dutzend Jahresgehälter in ein Einfamilienhaus. Alles in der Erwartung, dafür gesteigertes Lebensglück in gleicher Höhe zurück zu erhalten. Eine trügerische Hoffnung.

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