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ZDF Reihe "Immo-Helden" „Fix und Flip“-Format

Hallo,

vielleicht für manche hier interessant die ZDF Reihe "Immo-Helden" „Fix und Flip“-Format mit Robert Memmler und Joeline Bormann.

Habe mir von den bislang 4 Folgen 2 angeschaut, es entsteht der Eindruck, als könnten hier in kurzer Zeit bis zu 6 stellige Gewinne erzielt werden. Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus und strebe so etwas auch nicht an, aber vielleicht für manche hier interessant. Zu mindestens für handwerkliche begabte Personen wie in der ersten Folge sicher eine Möglichkeit, zügig FIRE zu erreichen.

https://www.zdf.de/show/die-immo-helden

Seufz

ja genau - Lizenz zum reich werden....

Das ist halt ein adaptiertes Format aus den USA. Die Realität sieht einigermaßen anders aus - sonst würde jeder Architekt mit halbwegs praktischer Sachkenntnis sich Bruchbuden unter den Nagel reißen und optisch aufmöbeln und teuer verkaufen.

Unzweifelhaft kann man einiges selbst machen beim renovieren - man sollte aber immer die Gegenrechnung für sich selbst aufstellen, ob es nicht wirtschaftlicher ist, für die Arbeiten einen Handwerker zu holen, der die Arbeiten in geringerer Zeit und in besserer Qualität ausführt und das entsprechenden Werkzeug besitzt.

Arbeiten kosten auch Zeit - und wenn man sich freinehmen muß, um die Arbeiten zu erledigen, sieht die Rechnung schon anders aus. Wenn man seine Arbeit aufgibt um Vollzeit Renovierungszuwurschteln, muß die "Einnahme" auch den Einkommensausfall abdecken. Zudem muß man ja Krankenkasse etc. selbst bezahlen und hat keine soziale weitergehende Absicherung mehr.

Ist man in der Lage, die Arbeiten so auszuführen, daß sie einem kritischen Käufer standhalten? Oder ist es Dekopfusch, der die Mängel zukleistern soll?

Für Elektrik und HLS Arbeiten sollte man sowieso einen Sachkundigen hinzuziehen. Außer man möchten über kurz oder lang wegen versteckter Mängel dran sein.

Und wie belastend Bauarbeiten, bei denen das persönliche Kapital drinsteckt, sein können, kann Dir jedes Pärchen erzählen, das gebaut hat. Ob man das als dauerhafte Kapitalquelle nutzen will - ich bezweifle es.

Wenn man es professionell angehen will, nennt sich das "ich gründe einen Bauträger" oder eine "Sanierungsfirma". Auch die Haftungsfragen sind nicht zu unterschätzen, wenn das ganze nicht zur Renovierung eines selbstgenutzten Eigenheims passiert, sondern ausschließlich mit dem Zweck "Sanierung und Verkauf". Dann fallen Steuern an usw. usw.

Einige hier haben FIRE schon erreicht, sind handwerklich offenkundig sehr geschickt oder haben sich viele Kenntnisse schon angeeignet und machen genau das, NACHDEM sie unabhängig sind und füllen damit ihre Freizeit.

Neben einer Erwerbstätigkeit würde ich das in der genannten Form nicht empfehlen.

Zitat von Adastra am 20. Mai 2025, 14:27 Uhr

Wenn man es professionell angehen will, ... ausschließlich mit dem Zweck "Sanierung und Verkauf". Dann fallen Steuern an usw. usw.

Wenn dann wäre evtl. ein "semiprofessioneller" Ansatz interessant:

Bruchbude billig kaufen - über ein oder mehrere Jahre "instandbewohnen" - nach ausreichend langer Eigennutzung für Steuerfreiheit usw. als Schmuckstück zum sofortigen Bezug verkaufen.

Habe einmal mitbekommen, daß jemand, der das wohl routinemäßig macht, ein heruntergekommenes Bauernhaus (das ein Kumpel von mir zuvor für 300 €/Monat als Mieter bewohnt hatte) für 100 k€ gekauft, ordentlich saniert, und dann nach zwei Jahren Baustelle für 1.600 €/Monat vermietet hat.

Erfordert halt

- Können!!!

- Ahnung!!

- ...und ein wenig  Gespür dafür, was im Verkauf/zur späteren Vermietung am Markt gefragt ist!

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de

Ich sage nicht, daß man nicht ein Objekt mit viel Eigenleistung sanieren könnte. Aber daß man daraus ein lockeres Business machen kann und quasi mit ein bißchen Farbe und Laienkenntnissen eine Bruchbude zum lukrativen Objekt wandeln kann - das sehe ich als sehr unwahrscheinlich.

Es gibt (jede Zeitschrift der Bausparkassen lebt von solchen Beispielen) natürlich genug Objekte, die von Liebhabern in runtergekommenem Zustand gekauft wurden und mit viel Eigeninitiative, Muskelschmalz und Tatkraft zu einem Schmuckstück gemacht wurden. "Das alte Pfarrhaus, der Dreiseithof, das Minihaus im Zentrum, die frühere Schule, der frühere Bahnhof" - mit jedem Schlagwort wirst Du so ein Beispiel finden.

Inzwischen steht dabei immerhin ehrlich, wieviel Geld investiert wurde - aber häufig nicht, wieviele Stunden an Eigenleistung.

Die Realität sieht halt so aus: Eine Sanierung ist eine Rechnung mit extrem vielen Unbekannten. Selbst für Fachleute. Eine Sanierung (und damit meine ich noch nichtmal eine Sanierung denkmalgerecht) erfordert Sachkenntnis. Auf vielerlei Gebieten - oder man muß eben Fachleute hinzuziehen. Eine Sanierung dauert - wenn man es selbst macht - ewig. Oft Jahre. Ein Laie braucht für die gleiche Arbeit oft ein vielfaches an Zeit wie ein Fachmann. Und man darf eine Menge Geräte und Werkzeuge kaufen.

Ist man selbst Handwerker in einem dem Bau verwandten Gewerk und hat eine Truppe williger Freunde in passenden Gewerken, die einem viele Gefallen schuldig sind, sieht die Situation vielleicht schon wieder anders aus.

Eine Freundin von mir hat mit ihrem Mann eine 3 ZKB Wohnung (eins davon ein Durchgangszimmer) saniert, ca.  - gute Lage, Objekt aus ca. 1920. Raumaufteilung etwas geändert, Bad vergrößert (und dabei komplett neu gemacht mit neuer Wanne, neue Fliesen, Klo usw.), Holzböden gelegt, einige Wände neu aufgemauert, verputzt, Elektro neu, Küche neu etc. Sie haben bei voller Berufstätigkeit etwa 1,5 Jahre gebraucht, in dieser Wohnung während der Arbeiten gewohnt und mehrere Monate bei einem guten Freund geduscht, weil der Badausbau langwieriger war als gedacht.

Als die Wohnung zu klein wurde (Nachwuchs), haben sie die durchaus gut verkauft. Und meine Freundin hat klar gesagt: Das nächste Objekt wird schlüsselfertig vom Bauträger.

Meine Freundin sagt heute noch: Tolle Erfahrung - aber einmal reicht auch.