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Wozu überhaupt Geldvermögen?

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Zitat von MFZ73 am 7. November 2019, 1:45 Uhr

Schwer quantitativ zu fassen, das ist ein sog. "weicher Faktor"

Wie du es auch einordnest; diese Frage dürfte eine der bedeutendsten Lebensfragen überhaupt sein. Warum strebt ein Mensch nach diesem oder jenem? Welche Auswirkungen hat diese Ausrichtung auf ihn? Wie entstand sie? Gene, Sozialisation?

und damit bist Du ganz schnell - ob Du willst oder nicht - in der Psychologie angelangt.

Die Psychologie versucht mit bestimmten weltanschaulichen Tendenzen zu beschreiben, was ist. Das was ist und der Versuch es zu beschreiben ist zwierlei. Nicht jeder, der spricht, der das Sprechen anderer bewertet, ist etwa auch Sprachwissenschaftler oder verwendet entsprechende Theorien.

Im Christentum finden sich etwa solche Ansichten:

"Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist. So jemand die Welt lieb hat, in dem ist die Liebe des Vaters nicht. Denn alles, was in der Welt ist, des Fleisches Lust und der Augen Lust und die Hoffart des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt." 1. Joh 2,15+16

"Vater" ist dabei die Bezeichnung dafür, daß jemand aus Gottes Geist lebt, aus ihm will. Das Wollen und Tun eines Menschen resultiert daraus, welches Geistwesen er wie sehr liebt. Und auch wenn dieses Weltbild von Mitlesern wahrscheinlich nun noch überwiegend falsch verstanden wird, so kann ich wohl sagen, daß es andere Vorstellungen transportiert als eine religionsfeindlich geprägte "Wissenschaft".

Vorsorglich: Bei der Aussage oben geht es nach meinem Verständnis vor allem auch darum, was dem Menschen innerlich gut tut, weniger darum manche Menschen zu verdammen, ganz im Gegenteil.

Die Frage ist ja tatsächlich, ob Eure Vorstellungen mehrheitsfähig wären. Ich glaube kaum, ist aber möglich. Darüber hinaus würde ich aber nicht unterstellen, dass damit automatisch Ruhe wäre und die Andersdenkenden nur darauf achten würden, ihre Ideale zu wahren. Man muss sich nur anschauen, was gerade weltweit passiert, an ganz vielen Orten. Trump könnte man durchaus legitim und stumpf neutral betrachtet zugestehen, dass er nur darauf achtet, seine Ideale zu wahren. Das geht aber nicht ohne Grenzverletzungen und nicht ohne Verletzung der (Mehrheits-/Minderheits-)Ansichten anderer.

Oder es wäre die Frage, wie Mehrheitsvorstellungen überhaupt entstehen? Mehrheiten können entstehen, indem sich Menschen bestimmter Ausrichtung in einem Gebiet sammeln.

Ja, es gibt immer mehr oder weniger schwere Interessenkonflikte. Etwa, wenn heute eine Gesellschaft aus innerem Unfrieden trotz einiger Gegenmaßnahmen weiter die Natur vergiftet, in der auch ich lebe.

Zitat von Jakobgut am 7. November 2019, 13:11 Uhr

Ja, es gibt immer mehr oder weniger schwere Interessenkonflikte. Etwa, wenn heute eine Gesellschaft aus innerem Unfrieden trotz einiger Gegenmaßnahmen weiter die Natur vergiftet, in der auch ich lebe.

In der Analyse d'accord, im daraus resultierenden Handeln unterscheiden wir uns diametral. 😉

Zitat von dev am 15. August 2019, 14:43 Uhr

Wenn man alles Lebensnotwendige ... selbst erledigen/erzeugen kann, könnte man ohne Geld auskommen.

nur hat man dann wohl eine 70 oder 80 Stunden-Woche!

zum frei sein bleibt dann keine Zeit  😉

und für die (angestrebte) Freiheit, mich beispielsweise einem grau-verregneten November-Pisswetter für 6 Wochen zu entziehen und solange irgendwo am Mittelmeer abzuhängen brauche ich Geld für eine Unterkunft dort - oder einen beweglichen ausreichend geräumigen Zweitwohnsitz! - und für die Reisekosten ... zzgl. Essen/Trinken/usw. was immer und überall anfällt ...

Zitat von exit-tbd am 2. November 2020, 11:51 Uhr
Zitat von dev am 15. August 2019, 14:43 Uhr

Wenn man alles Lebensnotwendige ... selbst erledigen/erzeugen kann, könnte man ohne Geld auskommen.

nur hat man dann wohl eine 70 oder 80 Stunden-Woche!

zum frei sein bleibt dann keine Zeit  😉

Man weiß aber auch was man getan hat, und für wen. Was mich persönlich so sehr am Arbeiten stört ist, dass ich den Effekt nicht sehe den ich damit habe. Ich sehe nicht wer sich über meine Software freut oder meine Projektberichte liest. Das ist alles "irgendwas für irgendwen" und das erfüllt mich dann auch einfach nicht. Daheim "arbeite" ich hingegen sehr gerne an irgendwelchen Renovierungsmaßnahmen, backe Brot und versorge die Haustiere, weil ich weiß dass es sinnvoll ist und sehe wie sich meine Verlobte über den Zugewinn an Lebensqualität freut. Wenn ich die 32 Stunden Erwerbstätigkeit gegen sinnvolle Arbeit eintauschen könnte, wäre mir auf jeden Fall schon sehr geholfen.

Im kleineren Stil mache ich (und viele andere hier) übrigens genau das. Ich teile mir den Wohnraum und machbare Arbeiten mit meiner Verlobten und brauche dadurch definitiv weniger Geld als wenn ich alles allein machen oder jemand anders dafür bezahlen würde. Dementsprechend verlagert sich dann auch die Arbeit von Erwerbstätigkeit hin zu "Arbeit" die der Gemeinschaft zu Gute kommt. Eine Gemeinschaft nach dem gleichen Prinzip kann bestimmt an einen Punkt kommen, wo sich die Notwendigkeit des Geldes größtenteils erübrigt.

Und da sollten sich dann ab einer gewissen Größe doch auch Skalierungseffekte erzielen lassen, wenn einer alles Brot backt, der andere alle Schweine schlachtet usw. "Intentional Communities" machen meiner Auffassung nach genau das. Wobei ich da vor allem das "Transition Town"-Movement kenne, die es sich zum Ziel gesetzt haben örtliche Gemeinschaften zu stärken um von den Nachteilen der Globalisierung wegzukommen. Aber im Grunde finde ich die Idee hin zu einer Gemeinschaft wo man sich kennt und schätzt richtig gut.

Ganz ohne Geld würde ich auch nicht leben wollen, da ich immer noch diverse Inseln bewandern wollen würde. Aber ich lasse mir schon eingehen, dass Geld im Alltag nicht unbedingt notwendig sein muss, wenn ein funktionierendes Ausgleichssystem vorhanden ist.

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