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Wozu überhaupt Geldvermögen?

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Auf Eurer HP ist beschrieben, dass Arbeitszeit auf dem Gut gewertet, erwartet und gutgeschrieben wird

Das ist eine Art Notregelung, die wir uns vorbehalten. Sie veranschaulicht auch einen Maßstab in der Art eines "Worst Case". Sie kommt derzeit in exakt 0 Fällen zur Anwendung.

und Nicht-Arbeit durch Geldzuflüsse ausgeglichen werden kann

Manchem ist das lieber. Entscheidender ist, daß das niemand tun muß. Aber einen angemessenen Teil der Verantwortung sollte schon jeder übernehmen und das kann in der Regel auch jeder auf irgendeine Weise.

Es hat einen Wert und der soll möglichst erhalten werden.

Richtig.

Daran ist nichts Schlechtes - aber auch nichts, was Euch über andere Mitmenschen erhebt.

Ich dachte, es geht um mögliche Freiräume, um die Frage wieviel der Mensch braucht, die hier eigentlich auch gestellt wird.

wie wir sie auch sehen

Dieses "wir" finde ich bemerkenswert. Hinterfragung bedeutet hier Ausgemeindung? 😉

Verlassen auf die Hilfe der Allgemeinheit im Schadensfall, sei es bei Missernten, Tier- und Menschenkrankheit usw.. Also dem Ausnutzen der sozialen Gemeinschaft ohne einen Beitrag zu erbringen.

Stimmt noch immer nicht, zumindest wohl kaum über ein hier allgemein akzeptiertes Maß hinaus. Und das ist ein Geben und Nehmen (bei anderen hier zumindest hoffentlich auch).

"Ich habe nicht allgemein etwas dagegen in Strukturen zu wirken. Das Jakobgut ist so gesehen sogar ein System, in dem Abstimmung stattfindet, Entscheidungen fallen und so weiter"

Ich denke, dass das einer der Hauptunterschiede ist die ich für mich indentifizieren kann: Genau darauf habe ich keine Lust. Freiheit bedeutet für mich mich in einem System unter den gegebenen max. möglichen Freiheitsgraden frei bewegen zu können.

Naturgemäß muss ich mich dabei in einem finanziellen "Überfluss" befinden: Ich muss die Anforderungen von Vater Staat akzeptieren: KV, Steuer. Und: Ich will nix von Vater Staat haben, (gar nix, außer dem Reisepass!), insbesondere keine finanzielle Unterstützung wie ALG 1 oder 2, keine Anträge schreiben keine Zusagen abwarten oder gegen Ablehnungen vorgehen.Will ich alles nicht. Nun kommen noch Jakobs- Regeln, sorry (!), oben drauf: Darüber hinaus will ich eben auch nicht, dass ich in einer noch so wohl gesonnene Gemeinschaft erst fragen stellen muss ob ich ein weißes oder blaues Fenster haben will oder ob ich Hund oder Katze halten darf oder der Papagei zu laut kräht. Außerdem will ich nix mit Religion zu tun haben (Ihr Zitat der Philipper. ("... and no religion too! Imagine all the people..." Sie wissen schon!) oder sonstigen Kasteiungen wie zu erfüllende Erwartungen an "freiwillige" Arbeit oder Toiletten putzen wenn es mir jemand sagt.

Ich bin sehr für Regeln minus x, nicht für Regeln plus y...es sei denn ich darf die aufstellen 🙂

Sie scheinen in der Situation glücklich! Glückwunsch. Mich würde das einengen.

Gleichzeitig klares Lob: Gemeinschaftswohnmodelle halte ich für eine sozio-psychologisch absolut glücklich machende Grundidee. Ich will mir aber aussuchen wo wie und mit wem ich zusammenwohne und vor allem: Wenig Regeln aber viel Freiwilligkeiten. Und da hilft eine materielle Unabhängigkeit enorm.

 

Zitat von Jakobgut am 4. September 2019, 12:46 Uhr

Verlassen auf die Hilfe der Allgemeinheit im Schadensfall, sei es bei Missernten, Tier- und Menschenkrankheit usw.. Also dem Ausnutzen der sozialen Gemeinschaft ohne einen Beitrag zu erbringen.

Stimmt noch immer nicht, zumindest wohl kaum über ein hier allgemein akzeptiertes Maß hinaus. Und das ist ein Geben und Nehmen (bei anderen hier zumindest hoffentlich auch).

Na dann werde mal für einige Jahre ein Dialysepatient mit anschließender Organspender-Op falls das überhaupt auf Kosten der Allgemeinheit möglich ist. Sollte das möglich sein ist das schon mehr als ein Geben und Nehmen. Da sprechen wir dann schon von ganz anderen Summen im Bereich Nehmen. Ich gönne dir deine freiheitlichen Gedanken und die unkonventionelle Lebensweise, finde aber nicht das sowas auf Kosten anderer stattfinden sollte, bzw. von der Allgemeinheit abzusichern ist.

Wir bekämmen es in einigen Jahren hin zu zweit von einem Geringverdiener-Job mit ca. 650 Euro im Monat im eigenen Häuschen mit Krankenversicherung ohne irgendwelche fremdaufgestellten Regeln zu leben. Das wären 25h Arbeit für jeden von uns beiden im Monat, da brauch ich doch wohl am Leben ohne Geld nicht zu arbeiten.

Zitat von Jakobgut am 4. September 2019, 12:46 Uhr

Ich dachte, es geht um mögliche Freiräume, um die Frage wieviel der Mensch braucht, die hier eigentlich auch gestellt wird.

Zur Klarstellung: ich bin hier zwar im Forum aktiv, aber (vermutlich) kein Frugalist im Sinne der Anklage. Ich habe auch nicht vor, einer zu werden.

Ja, Freiräume sind wichtig - ich habe ausreichend. Ich habe auch kein Problem, "runterzukommen" und mit wenig zufrieden zu sein. Mein Lebensmotto ist seit geraumer Zeit ... "ich bin abwärts kompatibel".

Das eröffnet meines Erachtens genügend Freiräume.

Stört es hier eigentlich jemanden, wenn ich zu verschiedenen Aspekten in mehreren Beiträgen zu mehr oder weniger verschiedenen Zeiten antworte? Zu den ersten zwei Antworten fällt mir einiges auf, zu dem ich es vielleicht spannend fände nachzuhaken. Das alles abschließend beantworten zu sollen, passt irgendwie nicht in meinen Denktakt.

Genau darauf habe ich keine Lust. Freiheit bedeutet für mich mich in einem System unter den gegebenen max. möglichen Freiheitsgraden frei bewegen zu können.

Das wirkt auf mich schon wie ein Gedanke, auf den sich vielleicht sehr interessant aufbauen ließe. 🙂

Was läßt uns das Gefühl von "Freiheit" haben? Bei mir ist das nur in gerimgem Umfang Geld, weil ich eben ziemlich wnig brauche, ich würde sagen noch deutlich weniger als das, was für viele in diesem Forum als "wenig" und "sparsam" gelten würde.

Gelderwerb ist sehr häufig damit verbunden sich in einem System zu bewegen, das ganz komplexe Regeln besitzt. Deine Antwort wirkt ein wenig so, als würdest du in Vermögen "Sicherheit" erleben. Ich glaube, ich erlebe "Sicherheit" eher in Beziehung zu anderen Menschen, die eine entsprechende Einstellung aufweisen.

Darüber hinaus will ich eben auch nicht, dass ich in einer noch so wohl gesonnene Gemeinschaft erst fragen stellen muss ob ich ein weißes oder blaues Fenster haben will oder ob ich Hund oder Katze halten darf oder der Papagei zu laut kräht.

Dieses "Alleinsein" ist dir sehr wichtig?

Auf mich wirkt es nicht so, daß Bezugslosigkeit mehr Freiheit bedeutet. Beziehung zu anderen Menschen ist für mich auch Grundlage von Freiheiten, die ohne nicht umsetzbar wären. Man kann es paradox finden, daß dafür "Rücksichten" genommen werden "müssen" und trotzdem von "mehr Freiheit" gesprochen würde. Müßte da dann konsequenterweise auch sowas wie eine Lebenspartnerschaft als enorme Bedrohung der Freiheit eingestuft werden?

Toiletten putzen wenn es mir jemand sagt

So läuft das bei uns nicht. Wir fragen (bei eingetretener "Notregelung") ersteinmal, was jemand gerne tut, womit er Erfahrung hat und so weiter.

Dialysepatient mit anschließender Organspender-Op

Das schon wieder. Nocheinmal: Wir sind da nicht festgelegt. Wir stehen Menschen offen, die diesen Dingen ablehnend gegenüberstehen und respektieren diese Entscheidung (ist ansonsten eher selten). Wir stehen genauso Menschen offen, die Wert darauf legen krankenversichert zu sein oder sonstwie "vorzusorgen". Das ist für uns jeweils Privatangelegenheit der jeweiligen Personen.

Vielleicht läßt sich das Krankheitsthema (nach den bisher gegebenen Antworten und Hinweisen, daß ich nur ziemlich bedingt Bezug zum Thema "riesige Geldvermögen" sehe) hier ja so endlich abwürgen:

"Wir sind aber getrost, und haben Lust aus dem Körper auszuwanden und daheim zu sein bei dem Herrn." 2. Kor 5,8

😉

Zitat von Jakobgut am 5. September 2019, 18:38 Uhr

"Wir sind aber getrost, und haben Lust aus dem Körper auszuwanden und daheim zu sein bei dem Herrn." 2. Kor 5,8

😉

Ich nicht. Ohne teure Medikamente waere ich schon lange tot. Und darauf habe ich irgendwie keine Lust...

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Ohne teure Medikamente waere ich schon lange tot. Und darauf habe ich irgendwie keine Lust...

Wenn du dich für einen Austausch zu meiner Weltsicht zu solchen Dingen interessierst, dann nenn mir einen anderen passenden Thread. 🙂

Hier geht es um große Geldvermögen.

Du würdest dich ungut fühlen von einem günstigen Krankenkassentarif "abzuhängen"? Oder betonst du wie teuer die Medikamente seien, weil sie nicht erstattet werden? Du möchtest lieber ganz viel eigenes Vermögen haben, um von keinem Versicherungssystem abzuhängen, das z.B. abgeschafft werden könnte?

@jakobgut

Ist Dein Vermögen aktuell 0,00 ? Wenn nein, wie hoch ist es ?

Wie hoch sind Deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben ?

Wieviele Jahre hast Du in Deiner Lebenszeit gearbeitet ?

Wem gehören die Häuser und Flächen ?

Wenn sie Dir gehören, womit hast Du sie gebaut bzw. gekauft ?

Welchen Wert haben diese Häuser und Flächen ?

3 Tage Woche. Teilzeitarbeit.
Zitat von Jakobgut am 5. September 2019, 19:18 Uhr

Ohne teure Medikamente waere ich schon lange tot. Und darauf habe ich irgendwie keine Lust...

Wenn du dich für einen Austausch zu meiner Weltsicht zu solchen Dingen interessierst, dann nenn mir einen anderen passenden Thread. 🙂

Hier geht es um große Geldvermögen.

Du würdest dich ungut fühlen von einem günstigen Krankenkassentarif "abzuhängen"? Oder betonst du wie teuer die Medikamente seien, weil sie nicht erstattet werden? Du möchtest lieber ganz viel eigenes Vermögen haben, um von keinem Versicherungssystem abzuhängen, das z.B. abgeschafft werden könnte?

Das KV-System ist nicht in Stein gemeisselt. Eine Krankenversicherung kostet Geld, eine Menge Geld. Ausser man verlaesst sich darauf, dass die Sozial-Gemeinschaft einen subventioniert. Man merkt wie abhaengig man ist wenn es das staatlich garantierte Zwangs-Sozialsystem nicht gibt. Das deutsche System ist fast einmalig und fraglich wie lange es so bestehen bleibt.

Meine Familien-Krankenversicherung kostet US-$1500 im Monat plus Zuzahlungen. Bezahlt wie ueblich von meinem Arbeitgeber. Aber wenn ich nicht arbeite und nicht erwerbsgemindert bin muss ich das selbstverstaendlich selber zahlen. Es sei den man legt es drauf an und moechte von Sozialhilfe leben. Das waere aber nicht fair. Also wenn ich mich entscheide Selbstversorger zu sein, dann muss ich das selber tragen oder unversichert sein. Bei letzteren waere ich im Fall der Faelle wieder abhaengig von Organisationen wie z.B. Kirchen oder dem Sozialamt.

Also ja, ich moechte mein Leben nicht von der zukuenftigen (Gesundheits)politik abhaengig machen. Und ich moechte nicht auf Kosten anderer leben. Ich will in der Lage sein mich und meine Familie selber zu versorgen und am Leben zu erhalten. Ohne Subventionierung von Staat und Gesellschaft einzukalkulieren. Dazu habe ich meine Arbeitskraft, Eigentum und eben Geld.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

@Jakobgut,

ich verstehe die Diskussion hier nicht. Worauf willst Du hinaus?

Wenn ich dies richtig verstehe, gibt es verschiedene Projekte in Bezug auf "alternatives Leben". Das finde ich sehr gut, Wahlmöglichkeiten.  Ich fand eine Magisterarbeit dazu: https://d-nb.info/1123433496/34 (Einfach anders leben). Das Jakobsgut ist dort auch erwähnt u.a. auf Seite 150. Es scheint das Gut gibt es seit 1997, 2007 wohnten dort drei Männer, einer besaß den Hof andere zahlten die Nebenkosten.

Zitat aus o.g.:

"Soziale Organisation
Auf dem Gutshof und einem weiteren dazugehörigen Gebäude hat sich jeder der Bewohner einige Zimmer eingerichtet. Es gibt keine
gemeinsame Infrastruktur. Die Bewohner sehen sich nur selten.

Politische Organisation
Absprachen werden informell getroffen. Die Entscheidung über die Nutzung trifft der Grundstückseigner, der selbst ein Mitglied der Gemeinschaft ist.

Ökonomische Organisation
Einer der Bewohner ist Eigentümer des Grundstückes die anderen zahlen eine Miete, die die Nebenkosten abdeckt. Darüber hinaus sorgt jeder für sich selbst. Es gibt keine internen Produktionstionszweige bzw. Betriebe. Das Ackerland liegt gewollt brach. Obstgarten und Wald werden ebenfalls nicht genutzt.

Selbstdarstell. Peters/Stengel 2005: S. 133f.; http://www.oadien.de "

Auch auf verschiedenen Forenseiten z.B. https://ziehmitdemwind.iphpbb3.com/forum/79428100nx63163/kommunenleben-und-gemeinschaft-f55/fragen-an-frosch-und-zum-jakobgut-t2944-s60.html gibt es Selbstdarstellungen. Aus diesen lese ich, dass ihr das Land nicht selbst erhaltend für die Bedarfe  bestellt, was auch Deiner Darstellung, bzw. der Webseite des Jakobsgutes entspricht. Dafür gibt es neue Regeln die in der Zeit dazu kamen.

Ich kenne das Leben mit wenig bzw. mit nahezu keinem Geld z.b. aus Hannover von den "Bauwagensiedlungen". U.a. gibt es eine am Kanal zwischen List und Saalkamp. Beste Lage und autonom. Die Menschen leben u.a. von der Überflussgesellschaft, d.h. es gibt immer mehr Möglichkeiten, auch in Hannover, an Kleidung und Lebensmittel zu gelangen. Dies für wenig Geld bzw. kostenlos. Die Bauwägler leben am Rande von Kleingärtnern, geht prima.

Ich bin weder eine Kleingärtnerin mit Vorstandsvorgaben noch Bauwäglerin. Beides würde mir nicht entsprechen. Trotzdem habe ich Respekt vor den Lebensformen. Mein Leben ist ein anders.

Ich habe in meiner Jugend und im Studium projektfokussiert statt auf Erwerbsarbeit ausgerichtet gelebt. Irgendwann habe ich meine Projekte zum Beruf gemacht, lustiger Weise wurde ich darüber sogar beamtet.

Was wichtig ist ist eine Sinnhaftigkeit im Tun.  Es gab Zeiten da nervte mich jedes Projekt-Plena. Heute kann ich dies gelassener sehen. Kein Plena bringt mich aus meinem Rhythmus. Ich bin und ich bin unabhängiger. Will ich in einem Bauwagen leben, tue ich es, will ich es nicht, gibt es Alternativen. Ich fühle mich durchaus privilegiert. Viele Menschen haben diese Wahl nicht, leben prekär trotz ihrer Arbeit bis weit in die Rente. Und an dieser Stelle verstehe ich Systemkritik.

Was ich nicht verstehe ist den Wunsch der Menschen zu negieren, in dieser Gesellschaft, gesund, abgesichert zu leben. In jeder gewählten Gesellschaft. Und die individuelle Vorstellung davon was Sicherheit ist, ist respektabel. Jede Vorstellung eines jeden Lebens.

Also worauf willst Du hinaus? Auf ein so ist es gut oder besser, oder schlechter?  Lebe Dein Leben und ich beglückwünsche Dich zu dem was Du tust, weil Du es gewählt hast. Freundlich wäre:  andere auch zu feiern, haben sie ihre Vorstellung umgesetzt oder sind auf dem Weg dahin.

 

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

ich verstehe die Diskussion hier nicht. Worauf willst Du hinaus?

Ich meine, daß das recht klar im Startbeitrag steht? Wir sind immer wieder mit dieser Einstellung konfrontiert, daß jemand erst viel Geld sparen will, um dann "frei" zu sein. Wie erwähnt raten wir dann eher davon ab. Mich interessiert einfach besser zu verstehen, was Leute dazu bewegt diesen Weg für erstrebenswert zu halten. Es geht also um subjektive Perspektiven, Vorstellungen. Einiges wurde in den verschiedenen Antworten hier angerissen, zu manchem versuchte ich nachzufragen, um den eigentlichen Gründen näher zu kommen.

Zitat aus o.g.:

Nur nebenbei bemerkt: Diese Darstellung ordne ich in mehrerer Hinsicht als nicht korrekt ein. Aber darum geht es hier ja auch gar nicht im Kern, höchstens als Veranschaulichung wie ohne großes Vermögen z.B. bei uns gelebt werden könnte.

Ich bin weder eine Kleingärtnerin mit Vorstandsvorgaben noch Bauwäglerin. Beides würde mir nicht entsprechen.

Ja.

Will ich in einem Bauwagen leben, tue ich es, will ich es nicht, gibt es Alternativen.

Bei uns auch.

Was ich nicht verstehe ist den Wunsch der Menschen zu negieren, in dieser Gesellschaft, gesund, abgesichert zu leben.

Wie kommt es dazu aus Hinterfragung, Verstehenwollen ein "Negieren" zu konstruieren? Und die in deinem Satz enthaltenen Wertungen würde ich auch wieder hinterfragen.

Freundlich wäre: andere auch zu feiern, haben sie ihre Vorstellung umgesetzt oder sind auf dem Weg dahin.

Ich habe nicht den Eindruck, daß Menschen sich mit dem Ansatz "großes Geldvermögen" im Allgemeinen wirklich einen Gefallen tun. Da bin ich Partei, nicht aus Ideologie, sondern vor allem auch aus Erleben vieler verschiedener Menschen.

Also ja, ich moechte mein Leben nicht von der zukuenftigen (Gesundheits)politik abhaengig machen.

Das kann ich nachvollziehen. Deine Situation ist nach deiner Beschreibung also die, daß dein Weiterleben von teuren Medikamenten abhängt. Dafür wärst du dann umfassend engagiert in Geldwerwerb, auch um diesbezüglich Reserven zu bilden.

Diese Situation dürfte eher ungewöhnlich sein?

Genau darauf habe ich keine Lust. Freiheit bedeutet für mich mich in einem System unter den gegebenen max. möglichen Freiheitsgraden frei bewegen zu können.

Das wirkt auf mich schon wie ein Gedanke, auf den sich vielleicht sehr interessant aufbauen ließe. 🙂

@Jakobsgut

Schön, dass ein Gedanke Ihre Akzeptanz findet (vielleicht) bedacht zu werden. Ja, das Argument könnte man zentral nennen in der Diskussion, und das ist auch die Bitte sich auf der Ebene zu bewegen. Mir scheint, Sie springen gerne zwischen den Diskussionebenen hin und her und mir drängt sich der Gedanke auf, dass hier Ihr Trick ansetzt, das jeweils eigene Argument wahlweise per Details oder mal per Grundsatzeben über das der anderen zu stellen.

Oberste Themenebene also "Freiheit", der verschiedene Aspekte umfasst, insbesondere auch ein individueller Freiheitsbegriff , abhängig von Moral, Vernunft sowie kultureller Herkunft und Erziehung und nachfolghender individueller Selbtentfaltung: Nachfolgend ganz schön:

https://www.zeit.de/2018/14/freiheit-werte-westen-geschichte

Wenn wir uns einig sind hier freiheitsbegrifflich übergreifend anzusetzen kommen wir weiter, wenn Sie das einschränken wollen auf eine verquaste innere Freiheit mit Gleichgesonnen und einem Korsett aus Religion und diversen Verzichtsideen, und Sie als Ausgleich dafür so viel andere Dinge bekommen ist das kaum diskutabel da individuell - argumentativ nicht lösbar.

btw: Auch ich stehe zu meinen Aussagen, dass Geldvermögen durchaus ein Teil der Freiheit sein kann, gleichwohl der Weg dorthin eine Einschränkung der Freiheit bedeutet, sozusagen per Definition. Ein Deal auf Zeit.

Mir scheint, Sie springen gerne zwischen den Diskussionebenen hin und her

Aus meiner Perspektive betrachtet bin ich in diesem Thread intensiv dabei ihn beim eigentlich beabsichtigten Thema zu halten. 🙂

Wenn wir uns einig sind hier freiheitsbegrifflich übergreifend anzusetzen kommen wir weiter

Das wirkt doch z.B. hier ganz brauchbar:

Nach dem modernen Verständnis heißt frei sein nicht nur, tun können, was man will, sondern tun können, was man wirklich will. Wenn Freiheit nämlich nur hieße, tun zu dürfen, was man wünscht, so bliebe die Frage offen, woher diese Wünsche ihrerseits stammen. Wahre Freiheit – so der Gedanke – kann nicht nur äußerlich eingeschränkt, sondern auch durch die Internalisierung von Motiven beschädigt werden, die nicht zu dem passen, was uns eigentlich als Individuen ausmacht.

Was wollen wir denn wirklich und wie finden wir es heraus? 🙂

Religion ist bei uns kein Korsett, wir stehen auch Nichtchristen offen. Grenze ist bei uns Übergriffigkeit gegenüber den Christen vor Ort. Kritik ist in Ordnung, aber ständiges Herumgenerve nicht. Etwas, das dem Begiff "Korsett" vielleicht nahekommen könnte sind unsere Werte, zu denen jeder Bewohner aus sich heraus streben sollte. Diese Werte wurden formuliert, weil wir eben in diesem grundsätzlichen Sinn kein Vakuum sind. Wir haben schon bestimmte Vorstellungen von gutem Umgang miteinander. Wer die Orientierung hin zu diesen Werten als Korsett empfinden würde, der wäre bei uns vermutlich falsch.

Die Frage "Wozu Geldvermögen" hängt aus meiner Perspektive auch nicht stark an der Frage, ob es ein Jakobgut gibt oder nicht. Ich brauche wenig, das man mit Geld kaufen könnte. Es geht also wie bereits erwähnt auch nicht um "Schmarotzertum". Also wirkt es auf mich entsprechend unattraktiv jetzt für Geld auf Freiheiten zu verzichten. Ich wünsche mir viel stärker eben nicht Teil von Strukturen zu sein, in denen sich Menschen bewegen, die vor allem auf Profit ausgerichtet sind. Ich fühle mich in solcher Gesellschaft unwohl.

Um das Thema für mich zusammen zu fassen:

Idee ist ohne Geldvermögen finanziell unabhängig werden indem man

A) sich weitestgehend selbstversorgt

B) eine kostenlose Unterkunft sucht

C) den Rest vom Sozialsystem tragen lässt

Ich frage mal dagegen:

  1. Inwieweit ist man unabhängig, wenn man auf so viele Andere angewiesen ist? Das gesamte Konzept lebt davon, dass alles was man nutzt (Straßen, Ärzte, Polizei, Feuerwehr..... die gesamte Infrastruktur) von Anderen bezahlt wird.
  2. Auch das vermeintlich kostenlose Wohnen auf dem Jakobgut kostet doch was. Auf der Internetseite steht "Ein Anteil am Erhalt der Gebäude wird bei uns standardmässig in Form von Arbeitsleistung erbracht." Also muss man DOCH arbeiten um dort zu wohnen?
  3. Die Selbstversorgung spart natürlich erhebliche Kosten aber bedeutet auch wieder Arbeit.

Provokant gefragt: Das Konzept fußt also darauf Lohnarbeit einzutauschen gegen andere Arbeit - und ansonsten auf Kosten der übrigen Steuern zahlenden Bürger zu leben?

Das soll nicht böse klingen. Ich denke es ist ein rechtlich erlaubtes und für einige auch erstrebenswertes Leben, bescheiden, in einer Gemeinschaft als Selbstversorger zu leben. Ich liebe die Natur und Tiere. Ich stelle mir es durchaus schön vor so naturverbunden und ursprünglich zu leben. Ich bin bei meinen Großeltern aufgewachsen, die selber Gemüse angebaut, Schweine und Hühner gehalten haben.

Finanzielle Unabhängigkeit heißt für mich persönlich: nicht mehr arbeiten zu müssen (auch nicht auf dem eigenen Kartoffelacker) und sich komplett ohne Hilfen von Freunden und Sozialsystemen versorgen zu können. Das schließt meine Freiheit mit ein, jederzeit umziehen zu können, mir auch Dinge kaufen zu können und Teil der allgemeinen Gesellschaft zu sein - vom schnellen Internet bis hin zu einem Kino- oder Theaterbesuch, denn das ist für mich Kultur. Es darf gerne günstig sein, man braucht nicht unbedingt überall ein Auto oder sowas. Gerne kann man im Garten selber Gemüse anbauen, aber ich brauche Geld und ich sehe für mich keine zufriedenstellende Zukunft gänzlich ohne Geld.

Dennoch von mir aus alles Gute und viel Erfolg! It's not my way, aber jedem das seine

Bin gerade über dieses Thema gestolpert und finde es eine absolut sinn befreite Diskussion geführt von einem Sozialschmarotzer. Aber ein guter Sozialstaat fängt auch solche Typen auf, leider! Freiheit ok, auf Kosten Anderer durch bewusster und angestrebter Ausnutzung des Sozialstaat ist ein No GO total asozial!

 

 

 

Trading ist Handwerk, keine Wissenschaft - regel basierend und duplizierbarer Optionshandel.
Zitat von Rene am 30. Oktober 2019, 9:34 Uhr

Bin gerade über dieses Thema gestolpert und finde es eine absolut sinn befreite Diskussion geführt von einem Sozialschmarotzer. Aber ein guter Sozialstaat fängt auch solche Typen auf, leider! Freiheit ok, auf Kosten Anderer durch bewusster und angestrebter Ausnutzung des Sozialstaat ist ein No GO total asozial

 

Rene, besten Dank dafür. Ich war schon kurz davor ein paar deutliche Worte zu schreiben denn ich sehe es genauso wie Du.

...nichts tun bzw. zur Allgemeinheit beitragen wollen aber die Vorteile nimmt man dann gerne ...

...ich hoffe dieses System in Deutschland kippt irgendwann mal...

Um das Thema für mich zusammen zu fassen:

Idee ist ohne Geldvermögen finanziell unabhängig werden indem man

A) sich weitestgehend selbstversorgt

B) eine kostenlose Unterkunft sucht

C) den Rest vom Sozialsystem tragen lässt

Diese Zusammenfassung finde ich unpassend.

"Kostenlose" Unterkunft: Bei uns geht es da auch um Selbstversorgung: Selbstversorgung mit Unterkunft. Wenn du die Welt aus einem Geld-Blickwinkel beurteilst, fällt es dir womöglich schwer zu erkennen, daß Geld/Tausch zum Leben nicht zwingend notwendig ist, wenn Menschen gut miteinander umgehen.

Auf was im vorangegangenen Thread soll sich C) beziehen? (Bitte, bitte nicht wieder diese Krankenversicherungssache.)

Auf der Internetseite steht "Ein Anteil am Erhalt der Gebäude wird bei uns standardmässig in Form von Arbeitsleistung erbracht." Also muss man DOCH arbeiten um dort zu wohnen?

Jein, "standardmäßig" würde ich an der Stelle so übersetzen, daß Geldwirtschaft bei uns nicht Standard ist, sondern eben ein Wirtschaften, das umfassend Richtung Selbstversorgung tendieren soll. Wir gehen an sich davon aus, daß jeder sich von sich aus gerne einbringt. Wenn jemand z.B. jahrelang "meditieren" würde und das auf uns einen guten Eindruck macht, dann ist das so auch erstmal gut. Wenn es keinen guten Eindruck macht, greift die "Notregelung" mit dem "Arbeitsstundenkonto".

Inwieweit ist man unabhängig, wenn man auf so viele Andere angewiesen ist? Das gesamte Konzept lebt davon, dass alles was man nutzt (Straßen, Ärzte, Polizei, Feuerwehr..... die gesamte Infrastruktur) von Anderen bezahlt wird.

In der Frage geht es um vermeintliche Abhängigkeiten wie in der Klammer genannt? Wieso sollte es sich da um Anhängigkeiten handeln? Das würde bedeuten, du gehst davon aus, wir würden uns wesentlich darauf verlassen, daß es solche Infrastruktur gibt? Dem ist nicht so.

Finanzielle Unabhängigkeit heißt für mich persönlich: nicht mehr arbeiten zu müssen (auch nicht auf dem eigenen Kartoffelacker) und sich komplett ohne Hilfen von Freunden und Sozialsystemen versorgen zu können.

Schön, wir kommen hier also wieder zum Kernthema des Threads. 😉

Ich brauche wenig Geld, also brauche ich auch keine großen Geldvermögen, um so zu leben. Wenn ich nicht in einer Selbstversorgergemeinschaft wohnen würde, dann würde sich das nach meiner eigenen Einschätzung auch nicht stark ändern. Interessant fand ich in diesem Thread gerade, daß offenbar viele, die sich hier für Frugalisten halten, mit nach meinen Maßstäben relativ hohen Monatsausgaben kalkulieren. Daraus kommen sie dann zu riesigen planmäßig angesparten Geldvermögen, statt ihr Leben sofort von Grund auf anders zu konzipieren, wie wir es für sinnvoll halten.

In selbstversorgenden Zusammenhängen zu leben soll ermöglichen nicht mehr auf Teilnahme an eher unmenschlich strukturierten oft auch sehr unübersichtlichen Sozialzusammenhängen angewiesen zu sein. Bei uns z.B. geht es (hoffentlich) eben nicht darum Geld zusammenzuraffen, von Menschen abzuhängen, die vor allem eine solche Motiviertheit in sich tragen, sondern darum zusammen zufrieden zu leben.

Zitat von Jakobgut am 30. Oktober 2019, 10:37 Uhr

Ich brauche wenig Geld, also brauche ich auch keine großen Geldvermögen, um so zu leben. Wenn ich nicht in einer Selbstversorgergemeinschaft wohnen würde, dann würde sich das nach meiner eigenen Einschätzung auch nicht stark ändern. Interessant fand ich in diesem Thread gerade, daß offenbar viele, die sich hier für Frugalisten halten, mit nach meinen Maßstäben relativ hohen Monatsausgaben kalkulieren. Daraus kommen sie dann zu riesigen planmäßig angesparten Geldvermögen, statt ihr Leben sofort von Grund auf anders zu konzipieren, wie wir es für sinnvoll halten.

Ersteinmal benötigt man Kapital, um dann wie ihr Boden + Haus erwerben zu können, weil ihr alles selbst erledigt, benötigt ihr dann kein weiteres Kapital.
Der Boden und das Haus ist auch nach dem Kauf noch immer Kapital, welches zur Erwirtschaftung der Grundbedürfnisse dient.

Irgendwo hatte ich mal eine schöne Definition von Geld gelesen: "Geld ist geronnene Arbeitszeit". Somit kann ich meine geleistete Arbeitszeit gegen die Arbeitszeit anderer eintauschen. Man kann natürlich das Geld weg lassen, solange alle mitspielen und damit zufrieden sind.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
Zitat von Jakobgut am 17. August 2019, 15:22 Uhr
Das Jakobgut mit seinen Möglichkeiten könnte man so als Vermögen sehen, das geteilt wird. Es muß also ersteinmal niemand individuelles Vermögen besitzen.

 

Zitat von Jakobgut am 17. August 2019, 15:22 Uhr
Das Jakobgut mit seinen Möglichkeiten könnte man so als Vermögen sehen, das geteilt wird. Es muß also ersteinmal niemand individuelles Vermögen besitzen.

Das ist schön, aber für den Erhalt und der Erzeugung von Nahrungsmitteln, wird die Arbeitskraft der Gemeinschaft benötigt, nur das diese gemeinschaftlich verkonsumiert werden, statt über individueller per Bezahlung.

Ich bin auch ohne Vermögen geboren worden, wurde ein paar Jahre durchgefüttert, habe eine kostenfreie Bildung erhalten und zahle nun Steuern, damit die nächste Generation, die selben und eventuell mehr Vorteile genießen kann. Mein Kapital welches ich nicht verbrauche, investiere ich in Firmen, welche mir dann wenn ich nicht mehr arbeiten kann/will, meinen Lebensunterhalt finanzieren.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
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