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Wo wollt Ihr leben, wenn Ihr es geschafft habt

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Ich bin realativ viel in der Welt herum gekommen und habe hier und da auch mal länger gelebt.

Als Fazit finde ich das Leben in Deutschland schon extrem(!) angenehm, da mag natürlich eine Rolle spielen, dass ich mich hier auskenne und das eben so gewohnt bin.

Was in Deutschland im internationalen Vergleich teuer ist, ist Wohnen, der PKW und personennahe Dienstleistungen und Infrastruktur. In den meisten Bereichen kann man als Frugalist viel sparen, wenn man kein übliches Leben wählt. Nahrungsmittel hingegen sind in Deutschland meiner Meinung nach sehr preiswert, der Rest an Konsumprodukten kostet überall auf der Welt ähnlich.

Wenn man auf Aussteigertum und bäuerliches Leben steht ist vielleicht Rumänien spannend, als ich 2005 einige Wochen mit dem Rad da durch fuhr gab es zumindest ein paar solcher Aussteiger, die mir zufrieden schienen.

Mein Ding wäre es nicht.

Ich finde es hier in Deutschland sehr schön, sofern man sich eine schöne Ecke sucht. Mich hat es z.B. zum Arbeiten nach Dresden verschlagen und ich empfinde das Leben hier als sehr angenehm und im Grunde ist da für jeden was dabei von Party und den Alternativen über Spießertum bis hin zu Kultur und Aktivitäten in der Natur. Gilt natürlich für viele andere Städte auch, man muss sich ggf. halt einleben und die doofen Ecken meiden.
Wie groß man's haben will muss jeder selber wissen. Ich war länger in München, da würde ich heut dauerhaft nicht mehr hin wollen, Berlin ist mir persönlich zu groß und laut.

Was das Reisen betrifft so lehne ich das Herumhoppen mit dem Flieger aus ökologischen Gründen eher ab. Wenn schon fliegen, dass soll es sich auch rentieren und im Schnitt so wenige Meilen pro Jahr wie möglich. Sollte Fliegen mal mit CO2 neutralen Treibstoff funktionieren und auch für allen verpflichtend sein sehe ich das auch wieder entspannter. Technisch ist das kein unlösbares Problem, der 10.000km Flug wird dann eben ca. 300 Euro teurer.

Wenn man aber Zeit hat ist Reisen mit dem Fahrrad eine sehr coole und oft auch sehr billige Variante.
Habe erst neulich den Film "Besser Welt als nie" angesehen, der "Held" des Films hat mit allem (inkl. Flüge, Visa, Übernachtungen) bei seiner 2-jährigen Reise ca. 13€ pro Tag ausgegeben. Ich würd vielleicht mit 30-40€/Tag rechnen und mir mehr Luxus und weniger Couchsurfing gönnen.

MfG

Sehr cool Chepa.

Zu Deutschland als Lebensmittelpunkt sowie zu der Möglichkeit günstig zu leben bin ich der gleichen Meinung wie du.

Auch zu der Art zu Reisen. Wenig Flugzeug und gerne auch mit dem Rad oder Camper.

Letztes Jahr bin ich 8 Wochen mit dem Rad 5000km durch Europa gereist. Mit Zelt und Gaskocher. 2/3 gezeltet und davon das Meiste wild. War aber auch ofters essen.

Im Schnitt bin ich mit 30€/Tag (Gesamtreise 1700€) ausgenommen. War die geilste Reise seit langem...

Wo hast du besser Welt als nie gesehen? Gestreamt wird der wohl noch nicht? Im Open Air in meiner Nähe leider schon ausgebucht 😥

Zitat von Sparschwein am 3. September 2020, 11:12 Uhr
Zitat von Achim_Global am 13. Juli 2020, 10:31 Uhr

Ich würde gerne als Rentner oder Privater nach Singapore, wo ich schon mal 15 Jahre verbracht habe. Für mich das Paradis auf Erden.

Leider hat das Paradis seinen Preis, und es darf nicht jeder ein. Mein monatliches Budget müsste dafür minimum 10.000 euro betragen.

Vorrausgesetzt , ich werde ca 85, bräuchte ich dafür knapp 4 Millionen Euro , die ich leider nicht habe.

Also wird es ein Traum bleiben.

Realistisch betrachtet habe ich noch die Möglichkeit, Malaysia, Portugal oder Frankreich ins Auge gefasst.

Auf keinen Fall Deutschland.

Wieso bist du da eigentlich wieder weg, aus dem "Paradies auf Erden"?

Sind die 10k eine Vorgabe des Staates, oder ist es dein Budget auf Grund deiner Erfahrungen?

 

Ich möchte Vermögen in der Schweiz aufbauen und dann in Ostdeutschland leben.

Ich bin aus familiären Gründen zurück nach D ( Eltern krank und alt). Zurückblickend war es leider en Riesen Fehler, nicht aus moralischer Sicht sondern für mein persönliches Glück. Sich als Rentner in Singapore niederzulassen ist mittlerweile seh schwer, es sein denn man verfügt über die ausreichenden Mittel...2.5 Millionen minimum für ein Investoren Visa. Die 10.000 im Monat sind meine  Erfahrungen. Ein Retirement Visa Programm wie in Indonesien, Thailand oder Malaysia gibt es in Singapore nicht, warum auch, es gibt genug wohlhabenden Menschen die schlänge stehen.

In Deutschland fühle ich mich, obwohl ich schon einige Jahre wieder hier bin, und auch vor kurzem ein Haus gekauft habe ( aber das kann man ja wieder verkaufen)  nicht besonders wohl. Das liegt vor allem an der meiner Meinung nach völlig aus den Ufern gelaufenen Bürokratie und den schier kaum noch überschaubaren Gesetzen und Regularien. Singapore wird of als Kontroll-Staat oder Nany - State bezeichnet, in Wahrheit ist das Leben dort um einiges freier als hier. Noch freier ist es natürlich in den Nachbarländern, Malaysia, Indonesien. Malaysia wäre durch das MM2H Visa Programm noch eine gute Alternative , aber im Moment liegt sowieso alles auf Eis wegen Corona.

@achim_global Die Bürokratie hier kann man kritisieren (meine Erfahrungen aus Amerika waren allerdings leider nicht besser). Aber inwiefern macht sich das bei dir im Alltag so stark bemerkbar, dass sich das über Jahre hinaus auf dein Wohlbefinden niederschlägt? Was sind das denn beispielsweise für Themen? Kann ich so nicht nachvollziehn, obwohl wir als Vermieter und mit Partnerin aus dem Nicht-EU-Ausland ein paar Sonderlocken im Haushalt haben.

Lass ihn doch Singapur nachweinen - wir haben es jetzt schon häufiger mit teils wirklich guten Vorschlägen versucht, das ist halt keine rationale Sache (auch, wenn er das so darstellen will).

@thewanderer

Ich empfinde die Bürokratie hier in D als sehr extrem. Auf Bundesebene sieht man so was am Bau des Flughafens in Berlin, oder bei der Sanierung oder dem Neubau von Strassen und Brücken. In meiner Heimatstadt in NRW plante man von 1975 bis 2000, also gerade mal 25 Jahre einen Autobahnzubringer. Mittlerweile sind die Pläne wieder vom Tisch, und der Zubringer wird nicht gebaut. Die Steuererklärungen beschäftigt Scharen von Steuerberatern, weil sie so komplex ist. Diese Menschen produzieren aber nichts, sie leben von der Bürokratie. Eine Verschwendung von Ressourcen ohne Gleichen. Im kleinen ist es mehr das alltägliche Leben. Nehmen wir mal die Müll Entsorgung. Wenn ich keine gelben Säcke mehr habe muss ich zunächst einen Brief an das lokale Entsorgungsunternehmen schreiben ( email geht leider nicht) , dann bekomme ich eine Karte zugeschickt, mit der ich dann, nach vorheriger Terminvereinbarung, zum Bürgerbüro fahren muss ( das keinen Parkplatz hat ) und mir die Säcke abholen kann. Wenn ich Sperrmüll habe , so dauert der Termin für die Abholung 2 Monate, Elektro Müll und Metall muss ich allerdings extra beantragen das dauert länger. Ich hatte noch eine Holztür, die wollte man nicht mitnehmen, nur nach vorheriger Bezahlung von 30 euro im Bürgerbüro ( wo man wieder vorher einen Termin manchen muss, und das bekanntlich keinen Parkplatz hat).

Gesetze und Vorschriften ufern auch immer mehr aus. In einigen Bundesländern gibt es nun Gesetze , wie ich meinen eigenen Garten zu gestalten habe, das Gesetz zur Störhaftung hat eine ganze  Abmahnung-Industrie geschaffen.

Bei Artzbesuchen muss ich seitenweise Datenschutzerklärungen unterschreiben. Mein Bauer um die Ecke darf seine Eier nicht mehr in gebrauchten Eierkartons verkaufen, sonder muss nun jedes mal neue Karton nehmen ( ich hab sonst einfach den alten Karton mitgebracht, und der wurde aufgefüllt), ausserdem muss er  die Eier stempeln. Deshalb wurde nun der Preis für 10 Eier von 2.50 auf 3 Euro erhöht...nur wegen der Bürokratie.

 

Im Kindergarten, wo meine Frau arbeitet, dürfen Eltern keinen Kuchen mehr mitbringen, und wenn müssen sie eine Zutatenliste der Inhaltsstoffe öffentlich aushängen. Auch muss jedes mal , wenn ein Bild gemacht wird, die Genehmigung aller Eltern der Kinder, die auf dem Bild sind, schriftlich eingeholt werden.

Der Kindergarten muss ausserdem von alle Lebensmittel , die im Kindergarten ausgegeben werden, Proben nehmen, diese einzeln beschriften, einfrieren, und aufheben.

 

In Berlin sollte ein Bäcker 25.000 Euro strafe zahlen, weil er das Gewicht seiner Brote in KG ( gross geschrieben ) anstatt kg ( kleingeschrieben) angegeben hatte.

Oder nehmen wir mal die Gemüse Richtlinien. Ein Beispiel :

Porree Vorschriften: "Mindestens ein Drittel der Gesamtlänge oder die Hälfte des umhüllten Teils muß von weißer bis grünlich-weißer Färbung sein. Jedoch muß bei Frühporree/Frühlauch der weiße oder grünlich-weiße Teil mindestens ein Viertel der Gesamtlänge oder ein Drittel des umhüllten Teils ausmachen.

Wenn dem so nicht ist, darf das Gemüse nicht in den Handel, sondern muss entsorgt werden.

Staubsauger dürfen laut Verordnung nur noch 900 Watt haben. Das soll den Stromverbrauch reduzieren. Die Dinger saugen zwar nicht mehr richtig, und man brauch nun 3 mal so lange für die Wohnung zu saugen( was den Gesamtverbrauch an Strom nämlich erhöht), aber Hautsache es gibt ein neues Gesetz.

Ich war Jahre lang beratend im Produktionsumfeld tätig und könnte noch ein paar Seiten zur ROHS und REACH Verordnung schreiben, die auch solche Auswüchse der Bürokratie darstellen, aber das würde doch zu weit führen.

Ich könnte die Liste noch endlos fortsetzen.

Aber manches ändert sich ja auch. Banken dürfen zumindest einen Teil der Auszüge nun ( 20 Jahre zu spät) elektronisch verschicken.

Achim, was die Bürokratie angeht, bin ich ja ganz bei Dir, da hat Deutschland wirklich den Schuss nicht gehört. Aber was spricht denn dann bspw. gegen Österreich? Oder andere Nachbarstaaten, wo es noch nicht so zwanghaft zugeht?

Hui, eine lange Liste. Bürgeramt nur mit Termin (auch vor Corona) kenne ich. Nervig, und dabei hab ichs direkt vor der Haustür. Betrifft mich ca einmal in fünf Jahren. Einiges geht zum Glück mittlerweile online, neulich z.B. Bestellung eines Erweiterten Führungszeugnis.

Normale Müllabfuhr braucht Wochen und Elektrogeräte kosten extra, hier auch. Die Kosten sind lästig, die Wartezeit eher egal, da das Zeug eh im Keller gesammelt wird. Relevanz: ca einmal in zehn Jahren. Tipp: Auf der Homepage mancher Versorger kann man Geräte zum Verschenken bei Abholung inserieren, darüber bin ich sie die letzten Male schnell losgeworden.

Gelbe Säcke brauch ich dank Abfallkäfig nicht, gibts hier aber sonst in den meisten Drogerien/Supermärkten. Bei euch nicht?

Elektronische Kontoauszüge gibts schon seit einigen Jahren, vielleicht hing deine Bank da etwas zurück. Das ist aber ein internationales Problem, in anderen Ländern gibts immer noch Gehaltsschecks.

Das deutsche Abmahnwesen würd ich nicht unter Bürokratie rechnen, sondern unter fehlgeleitem Lobbyismus oder gar Korruption. Fürchterliches Thema. Betroffen hats mich noch nicht.

Mein 900W Staubsauger saugt ordentlich, hängt vielleicht am Produkt. Hab noch nen alten 2000er, den ich dem Nachbarn zuliebe nicht mehr nutze. Der kanns aber auch nicht besser. Möchtest du ihn evtl. haben?

Sonst sind da viele Themen bei, von denen ich effektiv wenig mitbekomme. Für mich gehört zum frugalistischen Mindset auch, den Problemen eher pragmatisch zu begegnen als sich daran aufzureiben.

Für einige der genannten Themen müsstest du allerdings die EU anprangern. Bzw. wirst ihnen durch Auswandern in EU Länder nicht entkommen.

Zitat von Achim_Global am 5. September 2020, 10:54 Uhr
...

@thewanderer

Ich empfinde die Bürokratie hier in D als sehr extrem. Auf Bundesebene sieht man so was am Bau des Flughafens in Berlin, oder bei der Sanierung oder dem Neubau von Strassen und Brücken.

Das liegt an Sicherheitsvorschriften in Deutschland. Der Brandschutz in Berin wurde nach dem Brand am Frankfurter Flughafen geändert. Sicherheit kann man sinnvoll oder übertreiben finden. Da typischerweise im Falles eines Unfalls hierzulande immer ein schuldiger gefunden werden muss führt das eben dazu, dass keiner für  Pech verantwortlich sein will.

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In meiner Heimatstadt in NRW plante man von 1975 bis 2000, also gerade mal 25 Jahre einen Autobahnzubringer. Mittlerweile sind die Pläne wieder vom Tisch, und der Zubringer wird nicht gebaut.

Wäre es schöner gewesen, man hätte das Dig einfach in die Gegend betoniert  ohne Rücksichtauf Verluste. Vielleicht noch gleich drei weitere Zubringer dazu?

Wie ist das denn in Singapur? Werden da Autobahnen am Fließband gebaut und macht das das Leben schön?

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Die Steuererklärungen beschäftigt Scharen von Steuerberatern, weil sie so komplex ist.

Beschäftigst Du auch Scharen von Steuerberatern?

Hier stimme ich aber zu, das Steuerrecht mit seiner Komplexizität nutzt vor allem den Reichen

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Diese Menschen produzieren aber nichts, sie leben von der Bürokratie. Eine Verschwendung von Ressourcen ohne Gleichen.

Wäre Deutschland ein besseres Land wenn wir noch mehr produzieren würdenß

Wäre unser land besser und schöner, wenn statt 40 Millionen PKW künftig 80 Millionen PKW herum fahren bzw stehen?

Wäre unser Land besser mit doppelt sovielen Autobahnen, mit doppelt so großen Häusern und wenn jeder 57 Paar Schuhe hätte statt 23 Paar Schuhe?

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Im kleinen ist es mehr das alltägliche Leben. Nehmen wir mal die Müll Entsorgung. Wenn ich keine gelben Säcke mehr habe muss ich zunächst einen Brief an das lokale Entsorgungsunternehmen schreiben ( email geht leider nicht) , dann bekomme ich eine Karte zugeschickt, mit der ich dann, nach vorheriger Terminvereinbarung, zum Bürgerbüro fahren muss ( das keinen Parkplatz hat ) und mir die Säcke abholen kann. Wenn ich Sperrmüll habe , so dauert der Termin für die Abholung 2 Monate, Elektro Müll und Metall muss ich allerdings extra beantragen das dauert länger. Ich hatte noch eine Holztür, die wollte man nicht mitnehmen, nur nach vorheriger Bezahlung von 30 euro im Bürgerbüro ( wo man wieder vorher einen Termin manchen muss, und das bekanntlich keinen Parkplatz hat).

Hab ich alles nicht so. Wie ist es denn in Sigapur it dem Entsorgen von Holztüren?

Klar, andere Länder sind da viel praktischer. Da fährt man mit dem PKW an den nächsten Fluß und kippt den Krempel dort rein.

Macht das das Leben dort schöner?

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Gesetze und Vorschriften ufern auch immer mehr aus. In einigen Bundesländern gibt es nun Gesetze , wie ich meinen eigenen Garten zu gestalten habe, das Gesetz zur Störhaftung hat eine ganze  Abmahnung-Industrie geschaffen.

Deutschland versiegelt noch immer sehr viel Fläche, ein Großteil davon für Suburbia.

Wenn die Leute dann auch noch ihren Garten mit Plastikfolie und Schotter auslegen um so Beton und Steinwüste zu erzeugen ist das meiner Ansicht nach auch kein Fall von persönlichem Geschmack, sondern eine Schädigung von Allgemeingut (und auchnoch kotzhässlich obendrein)

Ich finde es sehr gut, dass das Versiegeln von Flächen nur zum Spaß verboten wird

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Bei Artzbesuchen muss ich seitenweise Datenschutzerklärungen unterschreiben.

Echt jetzt? Ist das nicht eher eine einzige Unterschrift die Du genau einmal abgeben musstest?

Könnte man auch ohne Bürokratie machen. Mit dem Weiterverkauf Deiner persönlichen Krankenakte an die entsprechendne Datenkraken könnte ein Arzt sich ein nettes Zubrot verschaffen und das ist doch nicht tragisch, wenn das dann jeder der bezahlt mal eben nachschauen kann, wie es bei Dir gesundheitlich so ausschaut. Datenschutzist doch was für Looser.

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Mein Bauer um die Ecke darf seine Eier nicht mehr in gebrauchten Eierkartons verkaufen, sonder muss nun jedes mal neue Karton nehmen ( ich hab sonst einfach den alten Karton mitgebracht, und der wurde aufgefüllt), ausserdem muss er  die Eier stempeln. Deshalb wurde nun der Preis für 10 Eier von 2.50 auf 3 Euro erhöht...nur wegen der Bürokratie.

Mein Bäcker erhöht auch die Preise wegen der Bürokratie oder der Trockenheit. Na klar 🙂

Was hindert Dich daran, Dir die Eier geben zu lassen und selbst in Deinen Karten zu stecken? Das ist sicherlich erlaubt. Aufwannd zu groß? Du bist ein vielbeschäftigter Mensch, schließlich stresst es Dich offenbar ja auch sehr, wenn Du beim Bürgeramt nicht direkt vor der Hasutür parken kannst.

Ich mach das so beim Bäcker. Der packt die Brötchen in eine Schale, ich kipp sie von dort in die mitgebrachte Tüte. Alle sind zufrieden.

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Im Kindergarten, wo meine Frau arbeitet, dürfen Eltern keinen Kuchen mehr mitbringen, und wenn müssen sie eine Zutatenliste der Inhaltsstoffe öffentlich aushängen.

Sicherlich auf Wunsch der Eltern. Jackeline-Sophie und Noah-Michelangelo könnte ja versehentlich ein Zucker oder gar Gluten Molekül erwischen und das wäre fasts chon Mord.

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Auch muss jedes mal , wenn ein Bild gemacht wird, die Genehmigung aller Eltern der Kinder, die auf dem Bild sind, schriftlich eingeholt werden.

Der Kindergarten muss ausserdem von alle Lebensmittel , die im Kindergarten ausgegeben werden, Proben nehmen, diese einzeln beschriften, einfrieren, und aufheben.

Muss man alles nicht haben, aber dann muss man eben mit den Konseequenzen auch leben wollen. Für mich wär das okay, aber viele Deutsche brauchen eben unbedingt Schuldige, wenn mal was passiert

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In Berlin sollte ein Bäcker 25.000 Euro strafe zahlen, weil er das Gewicht seiner Brote in KG ( gross geschrieben ) anstatt kg ( kleingeschrieben) angegeben hatte.

Soll oder muss?

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Oder nehmen wir mal die Gemüse Richtlinien. Ein Beispiel :

Porree Vorschriften: "Mindestens ein Drittel der Gesamtlänge oder die Hälfte des umhüllten Teils muß von weißer bis grünlich-weißer Färbung sein. Jedoch muß bei Frühporree/Frühlauch der weiße oder grünlich-weiße Teil mindestens ein Viertel der Gesamtlänge oder ein Drittel des umhüllten Teils ausmachen.

Wenn dem so nicht ist, darf das Gemüse nicht in den Handel, sondern muss entsorgt werden.

Das ist so dargetsellt gewiss nicht korrekt.

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Staubsauger dürfen laut Verordnung nur noch 900 Watt haben. Das soll den Stromverbrauch reduzieren. Die Dinger saugen zwar nicht mehr richtig, und man brauch nun 3 mal so lange für die Wohnung zu saugen( was den Gesamtverbrauch an Strom nämlich erhöht), aber Hautsache es gibt ein neues Gesetz.

Staubsauger wurde nicht in die energiebetreibe Produkte Richtlinie übernommen. das war ein Vorschlag, wurde aber nicht umgestzt.

Dieselbe Richtlinie hat uns aber gut brachbare LED Lampen beschert und Fernseher, die endlich mal 0,1W im Standby brauchen statt der früher üblichen 15W.

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Wenn das oben tatsächlich die großen Probleme in Deinem Leben in Deutschland sind bist Du wahrlich zu beneiden.

Das sind noch nicht mal 1st world problems, das ist schon künstliches Aufregen oder bist Du als Porree Züchter hiervon betroffen? (und die meisten EU Normen im Bereich der Lebenmittel dienen nicht der Dragnsalierung der Produzenten, sondern deren Schutz, die Landwirtschaft in der EU wäre in vielen Bereichen komplett chancenlos gegen eine globale Konkurrenz ohen das EU Schutzschild aus Normen, Vorschriften und Einfuhrbedingungen)

Mein Ratschlag: Wenn Du in kategorien von  10.000 Euro im Monat nachdenkst leiste Dir einen persönlichen Assisten. Der kann Dir an meinetwegen 10h/Monat 90% dieser Tätgkeiten abnehmen für einen kleinen Bruchtteil Deiner monatlichen Ausgaben.

MfG

 

Zitat von Christine am 5. September 2020, 11:30 Uhr

Achim, was die Bürokratie angeht, bin ich ja ganz bei Dir, da hat Deutschland wirklich den Schuss nicht gehört. Aber was spricht denn dann bspw. gegen Österreich? Oder andere Nachbarstaaten, wo es noch nicht so zwanghaft zugeht?

Zu Österreich kann ich nicht viel sagen, da war ich zwar schon das eine oder andere mal im Urlab, hab aber nie da gelebt oder gearbeitet.

In Frankreich wird einiges lockerer gesehen, das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. In den Niederlanden empfinde ich es auch nicht ganz so schlimm wie in D.

Frankreich , Malaysia , Portugal wären auf Grund der Kultur und der Visa , Steuer und Einreisebestimmungen auch noch interessant.

In den Niederlanden gibt es (leider ) eine verdeckte Vermögenssteuer ( hier wird ein fiktiver Zinssatz von derzeit glaube ich 4% Verzinsung angenommen und pauschal versteuert. Bei null Zinsen natürlich ein Totalverlust, daher sind die Niederlande von der Liste der möglichen Liste gestrichen, obwohl ich die sonst recht gut finde).

Spanien empfinde ich persönlich auf Grund einiger doch recht seltsamen Eigentumsrechte für Immobilien als nicht so geeignet, obwohl ich das Land sehr mag.

Indonesien ist auch toll, aber auf Grund der Visabestimmungen raus . Thailand ist toll um Urlaub zu machen, aber nicht um da zu leben und zu arbeiten( hab ich schon hinter mir) . Die anderen ASEAN Staaten ( Mianmar, Kambodscha, Vietnam u.s.w.) kenne ich alle recht gut, sehe ich aber persönlich als politisch nicht so stabil an. Ein Funke an der richtigen Stelle und es kracht. Taiwan wäre auf Grund der Landes selber und der Einwohner noch sehr interessant, aber auch hier gestalten sich die Visa Bestimmungen schwierig. China ist zu kompliziert. Australien is auch schön, aber die Mentalität ist nicht so mein Favourite. Neuseeland ist wiederum sehr schön , mir aber zu kalt. In Südamerika fand ich bis vor kurzem Chile recht gut, war ich auch oft, aber man sieht ja, wie schnell sich die Lage ändern kann. Argentinien, Brasilien sind wieder toll für den Urlaub, aber dort zu leben ist einfach zu anstrengend . Kriminalität, Korruption u.s.w. Kanada ist mir auch zu kalt, obwohl es ein tolles Land ist, habe ich schon oft gearbeitet, an unterschiedlichen Orten. Mexico ist mir zu kriminell, die USA Sund zumindest im Moment sowieso raus, mal sehe wie sich da alles entwickelt. An Afrika habe ich kein Interesse( Geschmacksache) , ebensowenig  an allem was zwischen der deutsche Ostgrenze  und Indien liegt ( Obwohl ich auch in dieser Reginen viele Erfahrungen gemacht habe) . Ausgenommen Israel , was wirklich schön ist , die Emirate und der Oman ( aber das ist ausserhalb meines Budgets ) .

All diese Bewertungen sind natürlich meine persönlich Meinung, die ich mir auf Grund der Erfahrungen  während des Aufenthalts bei längeren Projekten in diesen Ländern gebildet habe.

Und plötzlich ist die Welt sehr klein 😉

Vielleicht die großen Flächenländer nochmal gezielter betrachten. In Vancouver ist es nicht kalt, in mexikanischen Städten wie Mérida oder San Miguel de Allende lebt es sich ähnlich sicher wie in Europa. In Südamerika wäre mein Tipp Uruguay: Sicher, stabil und gute Infrastruktur. (Laut Berichten aus 2. Hand, ich war nicht da.)

Ja, Uruguay ist ein alter bekannter von mir. Bisher ( so 2 Jahre) positive Erfahrungen.

Aber, geschmäcker sind verschieden. Ein alter Kollegen hat sich auf Aitukai niedergelassen. Auch wirklich schön. Aber wenn man eine Salami will, muss man die 2 Monate vorher bestellen, und dann kommt sie irgendwann mit dem Schiff 😉 ..Spass beiseite, aber wenn man Ihn besuchen will , fliegt man erstmal nach Neu Seeland , dann wieder nach Rarotonga , und dann mit dem Boot nach Aitukaki ...weiter gets wohl kaum 😉

Zitat von Achim_Global am 5. September 2020, 14:47 Uhr

In den Niederlanden empfinde ich es auch nicht ganz so schlimm wie in D.

Niederlande kenne ich selber nicht. Ich habe aber mal an einem Flughafen länger mit einem kanadischen Professor gesprochen, der zu der Zeit in China unterrichtete. Und der behauptete, die Niederlande seinen das unfreieste Land, weil man dort unglaublich von gesellschaftlichen Konventionen eingeschränkt sei. Diese Einschätzung hat mich sehr erstaunt, ist mir aber im Gedächtnis haften geblieben, weil er wirklich eine sehr interessante Person war.

Zitat von Achim_Global am 5. September 2020, 10:54 Uhr

Ich empfinde die Bürokratie hier in D als sehr extrem.

Die Bürokratie ist teilweise extrem. Ist aber in vielen anderen Ländern auch nicht unbedingt toll oder schlimmer. Und allgegenwärtige Kameras muß ich in der Kneipe, wenn ich einen trinke, auch nicht über meinem Kopf haben.

Du hängst aber meiner Ansicht nach zu sehr an den negativen Beispielen fest. Vielleicht stellst du dich auch teilweise einfach ungeschickt an. Ich bin bisher jedenfalls mit allen Behörden / Einrichtungen relativ gut klar gekommen:

  • Der Sperrmüll-Abfallhof ist 3 Kilometer entfernt. Für kleinere Sachen fahre ich da hin und fertig. Dann werden die Sachen sachgerecht und umsonst entsorgt
  • Meine Frau ist nicht deutsch und hat auch keinen deutsche Pass. Wir hatten deshalb noch nie irgendwelche Probleme mit Ausländerbehörde, Standesamt etc, gehabt.
  • Kurz vor Corona hatte ich einen neuen Pass bestellt. Der wurde während des Lockdown fertig. Ich habe an das Rathaus ein Mail geschickt, dass ich den gerne hätte. Eine Woche später bekam ich einen Anruf, dass mir eine Mitarbeiterin diesen nach Hause bringen würde. Am nächsten Tag um 8:00 hatte ich ihn.
  • Meine Steuererklärung hat etwas länger als letztes Jahr gedauert. Und obwohl wir richtig viel Steuern (5 stellig) zurückbekommen haben und auch einige Spezialfälle hatten, musste ich nicht einen einzigen Beleg einreichen. Alles lief elektronisch durch. Die Rückzahlung entsprach genau der Berechnung durch die Wiso Software (sogar 10 Euro mehr)
  • Ich hatte meinen Arbeitgeber 6 Wochen vor Beginn der Elternzeit darüber informiert, dass ich 10 Monate in Elternzeit gehe. Alle administrativen Dinge gingen zack-zack, die 10 Monate habe ich dann immerhin 1800 Euro Elterngeld jeden Monat bekommen.

Anstatt dich über die negativen Dinge dauernd aufzuregen, solltest du dich lieber auf die positiven Ereignisse konzentrieren.

Ich denke ich werde bleiben wo ich bin. Im Schwabenländle!

Manchmal spielem ich mit dem Gedanken, mir ein altes Bauernhaus in D zu kaufen,mit viel Platz und vielen Tieren. Kindheitstraum.

Allerdings bin ich aktuell mit meinem Leben super zufrieden. Warum sollte ich dann wegziehen und etwas ändern?

Andererseits frage ich mich manchmal ,ob man es vielleicht irgendwann bereut nicht versucht zu haben seinen Traum umzusetzen.

Vielleicht hat man aber auch Erwartungen/Vorstellungen vom Traum, die gar nicht erfüllt werden können, was einem dann erst bewusst wird, wenn man versucht seinen Traum zu leben. Man hat ja oft irgendwelche Heilewelt-Vorstellungen, die oft nicht der Realität entsprechen (z.b. Traummann/-frau geheiratet und nach ein paar Jahren Scheidung).

Glück/Zufriedenheit kommt aus dem Innern und sollte/ist unabhängig vom Standort.

Wir bzw. viele hier im Forum sind ist der komfortablen Situation solche Dinge wie "Arbeitszeitverkürzung, FIRE, Auswanderung, etc." anzudenken. Die Mehrheit der Weltbevölkerung hat ganz andere Probleme. Das muss man sich immer wieder vor Augen führen. Demut, Bescheidenheit führt zum Glück und zur Zufriedenheit. Meine Meinung.

Irgendwie möchte man immer das haben was man aktuell nicht hat. Lebt man am Meer, zieht es einen ins Gebirge. Lebt man in einer Wohnung möchte man ein Haus, und umgekehrt, lebt man in Thailand zieht es einen nach D und umgekehrt. etc. etc.

 

Ich habe es sozusagen "geschafft" - seit 1 Jahr in Rente. Seit der Rentenerhöhung vom 1.7. ist die "Halbwarm"-Miete (+NK, -Strom, Gas, Müll) auch endlich unter 50%. Also: mit 733€ lebe ich teuer. In Frankfurt/Oder könnte ich auch für die halbe Miete wohnen.

Aber: location, location, location! Hier habe ich in Fußwegweite Kaufland, Reformhaus, Mediamarkt, Sparkasse und andere, wo ich seltener hingehe.

Einen ernsthaften Vergleich mit einer gegebenen Wohnung in FFO habe ich nicht gemacht. Erstmal bleibe ich hier in Konstanz...

Pirmasens soll auch günstig sein (in Bezug auf die Mieten) 😉

Zitat von Privatier am 5. September 2020, 18:48 Uhr
Zitat von Achim_Global am 5. September 2020, 14:47 Uhr

In den Niederlanden empfinde ich es auch nicht ganz so schlimm wie in D.

Niederlande kenne ich selber nicht. Ich habe aber mal an einem Flughafen länger mit einem kanadischen Professor gesprochen, der zu der Zeit in China unterrichtete. Und der behauptete, die Niederlande seinen das unfreieste Land, weil man dort unglaublich von gesellschaftlichen Konventionen eingeschränkt sei. Diese Einschätzung hat mich sehr erstaunt, ist mir aber im Gedächtnis haften geblieben, weil er wirklich eine sehr interessante Person war.

Ja, jeder macht so seine Erfahrungen. Ich habe schon mal länger als ein Jahr in den Niederlanden gearbeitet, wir fahren auch ab und zu mal zum einkaufen, essen ( da gibt es die besten indonesischen Restaurants ausserhalb Indonesiens) oder auf einen Kurztrip ans Meer . Ich komme mit den Niederländern super klar, und habe immer das Empfinden, das die nicht alles so eng sehen. Aber wie gesagt, die fiktive Versteuerung ( Einkommensteuer Box 3) von 30 % auf 4% des Kapitals ist für mich ein No Go. Bei einer Million sind das etwa 1000 Euro im Monat minus , und  das verringert somit das Einkommen , das rein als Entnahme geplant ist, um etwa 1/3 . Und das ist für mich ein absolutes KO Kriterium.

Ich kann nur zustimmen was Achim_Global's Beobachtung anbelangt bezüglich der schrecklichen Bürokratie in Deutschland. Nach 14 Jahre Australien, bin ich wieder hier und bin schockiert wie Deutschland in vielen Sachen hinterher hinkt.

Das gesamte System ist so bürokratisch aufgebaut, dass man sich wirklich an den Kopf fassen muss.

Wie viel Papierkram benötigt wird und wie lange es dauert bis man ein Bankkonto (plus Online banking) eröffnet ist ein absoluter Witz. Geschweige denn von einem Hauskauf. Ich habe ca. 300-400 Seiten Papierkram von der Bank und dem Notar und musste 20 mal irgendwo eine Unterschrift drauf setzen.
In Australien dauert es 3 Minuten bis du dein Konto hast und der Aufwand für ein Hauskauf ist auch total überschaubar. Ich mein selbst die australische Staatsbürgerschaft zu bekommen ist von der bürokratischen Seite einfacher, als hier sich den Müll abholen zu lassen.

Zitat von alu2707 am 23. September 2020, 10:38 Uhr

Wie viel Papierkram benötigt wird und wie lange es dauert bis man ein Bankkonto (plus Online banking) eröffnet ist ein absoluter Witz. Geschweige denn von einem Hauskauf. Ich habe ca. 300-400 Seiten Papierkram von der Bank und dem Notar und musste 20 mal irgendwo eine Unterschrift drauf setzen.

Bei welcher Bank wart ihr denn? Meine Freundin hat, frisch aus Mexiko angekommen, ihr Konto online per Handy bei der örtlichen Sparkasse beantragt, musste ein paar Haken setzen und am Ende ein Video-Ident machen, danach war das Konto sofort verfügbar und ich konnte ihr etwas übertragen. Als Krönung war der Videoident mit einem Peer in lateinamerikanischem Spanisch, wohl weil ihr Handy auf Spanisch/Mexiko stand. Wahrscheinlich sieht der auch nicht viele deutsche Aufenthaltstitel aber er hat ihn anstandslos bestätigt. 🙂 Die Girocard kam allerdings erst ca eine Woche später an.

Immobilienkauf ist viel Papierkrieg, war auch mein Eindruck. Einiges davon dient aber dem Käufer-/Verkäuferschutz. Da wäre interessant, wie sicher man bei Käufen in Australien vor unseriösen Verkäufern ist.

 

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