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Wo sollte man zuallererst investieren?

Die meisten Empfehlungen zum Thema "Investieren" laufen darauf hinaus, dass man erst einmal seine Schulden abbauen sollte - denn die sind meist teurer als jede einigermaßen sichere Rendite.

Und in unseren Städten leben rund 80% zur Miete und merken garnicht, dass sie Schulden in Form des Wertes der Wohnung aufgenommen haben. Ein Großteil der Nettomiete besteht aus Zinsen für das Darlehen in Höhe des Wertes der geliehenen Wohnung.

Das Ziel eines jeden Investors sollte also zunächst darin bestehen, sich von dieser Zinslast zu befreien. Das ist besonders schwer, da Immobilien mit der Inflation im Preis steigen und man kaum gegen diese Preisentwicklung ansparen kann. Aber es kann funktionieren, denn der Staat gewährt Steuervorteile und man kann die Inflation für sich arbeiten lassen.

Sofern jemand Steuern zahlt und ca. 2.000€ netto verdient und keine Schulden hat, sollte er mit einer vermieteten Eigentumswohnung als Investition starten. Er braucht dann kein Eigenkapital. Alle anderen müssen erst mal Eigenkapital ansparen oder sich von der Familie für "einen guten Zweck" schenken lassen.

Die ersparten Steuern und die Nettomiete des Mieters bedienen dann das aufgenommene Darlehen. Man bildet jeden Monat mehrere hundert Euro Vermögen durch Tilgung. Die Wohnung steigt mit der Inflation im Preis, das Darlehen verliert durch die Inflation an Wert.

Wenn die Wohnung schuldenfrei ist, zahlt man mit dem Mietertrag die eigene Miete - oder man verkauft die Wohnung und kauft sich Eigentum. Danach beginnt eigentlich erst das Investieren, alles davor war Schuldentilgung.

Naja. Rechne ich meine Miete hoch bis 80 Jahre Alter komme ich auf 450000€. Eine gleich große Wohnung kostet hier 550000€ plus Zinsen. Beim Kauf arbeitet für mich die Inflation, beim Mieten aber mein Eigenkapital in Aktien. Ich denke am Ende kommt dasselbe raus.

Der Beitrag suggeriert, dass es nur Schwarz oder Weiß gibt und dem ist definitiv nicht so. Die Aussagen sind sehr pauschal und passen ganz sicher nicht zu jeder Person und Lebenssituation. Sinnvolles Investieren kann individuell anders aussehen. Mit einer Miete kann man sich z.B. auch bewusst Flexibilität erkaufen und die Rolle des Vermieters ist sicher nicht für jeden etwas. Hinzu kommt noch die Schwierigkeit ein passendes Objekt zu finden.

Eine allgemeingültiges Schema F gibt es für das Investieren nicht.

Zitat von FredFinanzFuchs am 3. April 2022, 14:00 Uhr

Und in unseren Städten leben rund 80% zur Miete und merken garnicht, dass sie Schulden in Form des Wertes der Wohnung aufgenommen haben.

Merken sie nicht, weil es nicht stimmt. Kann ich mir meine Miete, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr leisten, ziehe ich in eine kleinere/günstigere Wohnung. Im Zweifelsfall wieder bei meinen Eltern ein und wenn alle Stricke reissen ins Wohnmobil. Schulden habe ich aber keine, die ich weiter tilgen müsste.

Kaufe ich mir eine Wohnung und der Markt bricht danach um 30% ein, habe ich sehr wohl Schulden. Echte Schulden.

Der schreiber hat hier schon einmal auf Bücher aus der dunklen deutschen Epoche des letzten Jahrhunderts verwiesen. Deshalb auch sein ungewöhnlicher Sprachduktus.