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Wie wir zufällig entdeckten, dass wir wirtschaftlich frei sind (=in Ruhestand gehen könnten)

Wie wir zufällig entdeckten, dass wir wirtschaftlich frei sind (=in Ruhestand gehen könnten)

Hier unsere kurze Geschichte der Reihe nach:

Meine Frau und ich sind jeweils 55 Jahre alt, haben drei Kinder und sind seit 30 Jahren glücklich verheiratet. Meine Frau arbeitet als Abteilungsleiterin verbeamtet in einer Berufsschule/Wirtschaftsgymnasium und ich bin als Wirtschaftsprüfer/Steuerberater selbständig.

Wir haben einen Lebenswandel, der zwar eine Sparquote von ca. 30 % erlaubt, der aber bei unseren Einkommen -absolut betrachtet- alles andere als frugal ist. Reisen und die Kinder sowie gerne Essen gehen, Haushalts- und Gartenhilfe  sind die größten Kostenblöcke. Seit einem halben Jahr lese ich den Frugalisten-Blog "Mr. Money Mustache".

Zuvor haben wir unsere Ernährung (im Ergebnis aus gesundheitlichen Gründen) auf Flexitarier umgestellt. Wir versuchen den tierischen Anteil an der Ernährung auf unter 5 % zu drücken. Seit dem sind meine Allergien (ich bin hoch allergen gewesen: Tierhaare, Pollen, Gräser, Hausstaub etc.) weg oder soweit zurückgebildet, dass ich ohne Antihistamine und Kortison gut über die Runden komme. Preiswerter ist diese Lebensweise auch! Seit einem Jahr bin ich vom Auto (das war vorher ein standesgemäßer 2 Tonner) auf S-Pediallac (E-Bike, das bei 45 Kmh abriegelt mit Kennzeichen) umgestiegen (wiederum im Ergebnis aus gesundheitlichen Gründen). Selbst wenn man mir das tollste (und für mich schönste) Auto vor die Tür stellen würde, würde ich bei dem Fahrrad mit Elektrounterstützung bleiben, weil ich glücklicher bei der Arbeit ankomme und entspannt von der Arbeit zurückkomme (Interessanterweise würde ich nur bei extrem hoher Bezahlung an mich wieder auf ein Auto (für eine gewisse Zeit) umsteigen, so 100 Mrd. Euro aufwärts)!. Es macht mich einfach glücklicher. Das ist auch deutlich preiswerter. Kürzlich habe ich auch den Industriezucker weitesgehend aus der Ernährung verbannt (das war eine Wette). Diese drei Maßnahmen haben dazu geführt, dass ich energiegeladener bin und so viel abgenommen habe, dass ich mein Gewicht als junger durchtrainierter Mann fast wieder habe. Kurzum ich bin glücklicher und unser Erspartes wächst gleichermaßen.

Das ist für mich auch das entscheidende bei der Frugalisten-Bewegung oder bei den Mustachians:
Wie erhöhe ich mein Lebensglück?
Und dazu die drei ergänzenden Fragen, die bei jedem Kostenblock bzw. Maßnahme, die Kosten verursacht, gestellt wird:
Kann ich dasselbe oder ein höheres Lebensglück auch anders und damit preiswerter erreichen?
Wenn nein, kann ich die Maßnahme preiswerter umsetzen?
Wenn nein, kann ich die Maßnahme der Umsetzung verschieben und mein Lebensglück bleibt davon unberührt?

Mit diesen drei Fragestellungen haben wir unsere Kosten analysiert und festgestellt: Wir sind durch und brauchen nicht mehr zu arbeiten! (Im Ergebnis durch eine deutliche Kostenreduktion, was mit mehr Zeit im Ruhestand für preiswertes Reisen und preiswerte Kinderbesuche sowie mehr DIY (do it yourself) ermöglicht wird).
Als ich meine Frau dann fragte: "Und, willst Du aufhören zu arbeiten?" antwortete sie: "Nein, ich liebe meine Arbeit!" Mir geht es genauso. Zur Erläuterung: Ich setze in meinem Beruf meine Lebensvision um, "eine Welt, in der die Wirtschaft dem Menschen dient!". Hier mal ein paar links von den Dingen, die ich als Mandanten betreue, dann versteht ihr in etwa, was ich meine: https://chancen-eg.de, https://www.norddeutschland.oikocredit.de/http://www.konzept-e-lebensraeume.de/, https://thegenerationforest.com/en/https://begeno16.de/, https://purpose.capital/

Interessanterweise hat diese Erkenntnis (wir sind durch. Wir arbeiten freiwillig, weil wir so beruflich unseren Traum leben) folgende positiven Effekte gebracht, die von außen nicht sichtbar sind:

  1. Eine große geistige Freiheit: Wir können jederzeit aufhören zu arbeiten, wir sind freiwillig bei der Arbeit! Aus dieser Unabhängigkeit heraus, entscheide ich viel bewußter: was mache ich und wie mache ich es? Erhöht die Entscheidung im Ergebnis mein Lebensglück!
  2. Wir ändern die kleinen Dinge wie z.B. die Form des Reisens (mit Bahn statt Auto, AirBNB statt Hotel) deutlich entspannter und preiswerter, weniger essen gehen und mehr zusammen kochen (besserer sozialer Austausch, schöner, glücklicher und preiswerter).

Wie legen wir unser Geld an: Aktien 130 % unseres (langfristig angelegtes, neben Haus, Wert meines Unternehmens und Cash) Vermögens. Zur Erläuterung, ich habe meine Finanzierung der Selbstsändigkeit als Kredit stehen gelassen und als Tilgungsersatz in Aktien investiert. Die Kredite sind bis heute nicht zurückgeführt. Seit über 20 Jahren investiere ich in Aktien. Die Rendite kann ich nicht genau zurückrechnen, bewegt sich aber zwischen 8-12 % p.a.. Derzeit beträgt die Rendite aber über 15 % p.a., weil ich die Anlagestrategie geändert habe. Mehr dazu im Blog "Investieren" später. Dann ein abbezahltes Eigenheim und einige Lebensversicherungen, die vorwiegend zur Absicherung von Berufsunfähigkeit in jungen Jahren abgeschlossen worden sind. Etwas Cash für Unvorhergesehenes runden unser Vermögensportfolio ab.

Warum mache ich hier mit: Ich freue mich auf den Austausch mit Gleichgesinnten, habe einige Fragen und freue mich einfach ein paar nette Menschen mit gleichen Interessen kennen zu lernen. Kommt mich gerne besuchen. Meine Praxis ist in Hamburg und ich lebe in einer kleinen Stadt in Schleswig Holstein im Osten von Hamburg auf der Stadtgrenze zu Hamburg. Da ich viel in Deutschland unterwegs bin (vorwiegend derzeit München, Stuttgart, Berlin) können wir uns gerne auch mal woanders zum Austausch treffen.

Liebe Grüße

André

Auf diese geistige Freiheit freue ich mich auch schon. Aber noch ist es nicht so weit. Hibbel!

Hallo Andre

Das ist schön, dass ihr in eurer Arbeit eine Erfüllung gefunden habt 🙂

Auch deine Vision "eine Welt, in der die Wirtschaft dem Menschen dient!" kling schonmal deutlich besser als "Wirtschaft über alles" wie es heute der Fall ist.

Ergänzen würde ich für mich die Vision so: "eine Welt, in der die Wirtschaft dem Wohle aller Lebewesen dient" Leider ist das in sich ein gewisser Widerspruch, und (noch?) sehr utopisch..

Die Projekte klingen interessant, insbesondere das "the generation forest"-Projekt, ich werde mich da mal etwas einlesen.

 

 

 

 

Zitat von Repertor_ am 28. August 2019, 23:44 Uhr

Hallo Andre

Das ist schön, dass ihr in eurer Arbeit eine Erfüllung gefunden habt 🙂

Auch deine Vision "eine Welt, in der die Wirtschaft dem Menschen dient!" kling schonmal deutlich besser als "Wirtschaft über alles" wie es heute der Fall ist.

Ergänzen würde ich für mich die Vision so: "eine Welt, in der die Wirtschaft dem Wohle aller Lebewesen dient" Leider ist das in sich ein gewisser Widerspruch, und (noch?) sehr utopisch..

Die Projekte klingen interessant, insbesondere das "the generation forest"-Projekt, ich werde mich da mal etwas einlesen.

 

Vielen Dank für Dein Kommentar. Deine Visionsbeschreibung ist umfassender und für mich auch inhaltlich stimmig: Nur wenn wir erreichen, "eine Welt zu schaffen, in der die Wirtschaft dem Wohle aller Lebewesen dient." ist für mich das Ziel erreicht "eine Welt zu haben, in der die Wirtschaft dem Menschen dient."

Für mich ist das eine ohne das andere nicht denkbar. Ja, nach den Erfahrungen, die ich bislang mit den Projekten sammeln konnte, die wir betreuen, bedingt sich das sogar miteinander! Also es ist kein Widerspruch sondern vielmehr notwendig.

Interessanterweise ist dies auch darstellbar, weil wir das Wissen, die Techniken und alle Modelle haben, so eine Welt umzusetzen. Hierzu gerne mehr im persönlichen Austausch. Für mich ist es nur eine Frage wann bekommen wir es als Menschheit hin und nicht mehr eine Frage, ob wir es hinbekommen.

 

 

 

 

Zitat von Repertor_ am 28. August 2019, 23:44 Uhr

Hallo Andre

Das ist schön, dass ihr in eurer Arbeit eine Erfüllung gefunden habt 🙂

Auch deine Vision "eine Welt, in der die Wirtschaft dem Menschen dient!" kling schonmal deutlich besser als "Wirtschaft über alles" wie es heute der Fall ist.

Ergänzen würde ich für mich die Vision so: "eine Welt, in der die Wirtschaft dem Wohle aller Lebewesen dient" Leider ist das in sich ein gewisser Widerspruch, und (noch?) sehr utopisch..

Die Projekte klingen interessant, insbesondere das "the generation forest"-Projekt, ich werde mich da mal etwas einlesen.