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Wie valide sind Zukunftspläne über 20 oder 50 Jahre?

Ich finde es bemerkenswert mit welcher Präszision ich hier ständig Pläne lese in der Vorstellungsrunde oder auch unter Stichwort Entnahme für einen Zeithorizont von 20, 30 Jahren oder für immer und wann welche Versicherung kommt und was wann was wert ist, und dass, in einem Alter von irgendwie 22 bis 42. Von Foristen, die begeistert eine Idee aufnehmen oder für sich erkannt haben die ersten ETFs kaufen und am Anfang, bestenfalls inder Mitte des Vermögensaufbaus stehen.

Grundsätzlich: Das finde ich super und jeder der so engagiert und selbstbestimmt seine Zukunft gestalten will ist für mich schon ein Gewinner.

Aber: Nach meiner Erfahrung sind derlei Pläne allenfalls als Selbstmotivation hilfreich, nicht als echter Zeitplan, der nach und nach abzuhaken ist. Pläne sind langfristig dazu da umgeschmissen zu werden, oder so weit gediehen, dass man das kurz danach auch durchzieht.

Pläne für 50 Jahre zu machen inkl. Wohnortwechselplan für bestimmte Länder? Immobewertung und Schuldendienst? Zinsskurven und private Situation? Beruf und Gesundheit? Alles planbar? Willst du Gott erheitern, schmiede Pläne!

Ich verweise ausdrücklich auf unseres Oberbloggers Oli Beitrag vom 16. Nov 2020. Flexibel bleiben, Prioritäten dürfen und können geändert werden. Das ist selbst stabiliserend  und ggf. mehr motivierend als Sklave eines eigenen Plans zu sein und ggf. von irgendwas überrascht zu werden.

Konkreter Vorschlag: Wenn ein PLan steht auch ggf. erst gültig in 20 Jahren mit Zielformulierung. Geld für ein Jahr gemäß eigenem "Planvolumen" zurücklegen, dann Sabbatical machen, den Plan für ein Jahr also mal vorziehen. Austesten , sich ausprobieren. Ist das so, reicht das so, Validierung der Maßnahmen und Entscheidungen, PLan gecheckt und bestätigt oder selbst nachschärfbar. Ein Jahr Arbeit dann dranhängen an den Ursprungsplan, logo!

Im Nebel andere Leute stochern bringt nix, lieber konkrete Themen diskutieren. Ansonsten: Dranbleiben!!

Da hat @absprung_2020 wie so oft recht. Letztendlich habe ich es auch nicht anders gemacht. Irgendwann mit Anfang 20 habe ich mir mal als Herausforderung das Ziel gesetzt, mit Mitte / Ende 40 mit dem Arbeiten aufzuhören. Das habe ich dann im Hinterkopf behalten und letztendlich immer an den 3 Stellschrauben Geldverdienen, Ausgaben reduzieren, Geld gut anlegen gearbeitet.

Aber es gab eben auch viele Punkte, auf die ich flexibel reagieren musste: Kind war damals nie geplant, heiraten erst recht nicht, dann hat meine Frau nochmals studiert und hatte während der Zeit kaum Einnahmen, 4 Monate Südamerika, diverse massive Börsencrashs etc. pp.

Ich hatte mir irgendwann mal eine grobe Zielgröße für den Ausstieg festgelegt. Als ich mich dieser dann mit Anfang/ Mitte 40 näherte, habe ich angefangen, genauer zu rechnen.

Absolute Zustimmung. Solche Fragestellungen mit 3 Stellen nach dem Komma bei gleichzeitigen Defiziten bei der Holschuld an Infos können dazu führen dass weniger geantwortet wird oder nicht so umfassend.

Sollte ja Spaß machen und keine Honorarberatung darstellen. In einem Forum auch wichtig: Geben und Nehmen. Wenn man seine Erfahrungen gesammelt hat auch weitergeben...

Zudem macht ein zu detaillierter Plan mit FIRE Distanz von 10, 20 oder noch mehr Jahren kirre in der Birne und nimmt viel von dem Fluß des Lebens. Immer schön wie die Delfine mit der Welle und nicht dagegen...

Wenn der Plan nicht aufgeht und das Depot mit 55 dann halt nur 300k groß ist statt 600k, wie schlimm ist das denn?

Die Leute gehen weitaus wichtigere Wetten auf die langfristige Zukunft ein, wenn sie ein Haus kaufen, einen Partner heiraten oder Kinder bekommen.

Das bissl Excel spielen bei der Geldanlage ist im Vergleich dazu doch eher Kindergarten. Ja, ann klappts halt nicht mit der finnaziellen Freiheit mit 43 Jahren und 109 Tagen. So what?

Wichtig ist, dass man überhaupt was Sinnvolles macht/versucht, um nicht arm zu sterben. Wenn ich erst mit 60 anfange mir über die Höhe meiner Rente Sorgen zu machen ist es fürs Geld anlagen idR zu spät.

MfG

Mir fällt dazu ein:

Im Ratgeber-Klassiker "Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg" ist Punkt 2: Schon am Anfang das Ende im Sinn haben.

Konkret ein Ziel anpeilen macht Sinn und bringt einen auf den richtigen Weg. Daß dann alles ganz anders kommt wird fast jeder erleben. Vieles im Leben ist nur beschränkt planbar, Flexibilität ist immer angezeigt.