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Wie holt sich die öffentliche Hand die Pandemieausgaben zurück ?

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Eins ist klar, die Pandemie kostet unendlich viel Geld national und EU weit.

Im Herbst ist Bundestagswahl. Erst danach werden wir erfahren wie und wo sich die öffentliche Hand das Geld zurückholt.

Ganz sicher über erhöhte Inflation und ebenso sicher über diverse neue Steuern flankiert mit einer Gerechtigkeitsdebatte und der angeblich notwendigen sozialen Umverteilung zwischen Gewinnern und Verlierern der Pandemie (Das Argument mit den "starken Schultern").

Zu holen ist nur was von denen, die was haben.

Die Finanztransaktionsteuer ist schon ewig in der Diskussion ebenso die Erbschaftsteuer und die Vermögensteuer. Da wird was kommen.

Das "aktuelle Steuer-Oasen-Beseitigungsgesetz" ist sicherlich nur ein Vorbote. Es geht hier  auch um Finanztransaktionen außerhalb der EU. Welche Auswirkung das auf  Erträge aus ETF außerhalb der EU hat  ist mir noch nicht klar. Aber bestimmt erhöht es nicht die  Rentabilität von ETF.

Die Kapitalertragssteuer muss auch nicht ewig bei pauschal 25 % bleiben. Wenn die Ausweichmöglichkeiten ins Ausland eingedämmt sind, rechne ich hier auch mit einer Erhöhung, natürlich alles unter dem Deckmantel der "Leistungsgerechtigkeit".

Die politische Diskussion um Immobilien verfolge ich interessiert (Neue "gerechte" Berechnung der Grundsteuer,  Mehrbesitzverbot von Immobilien, Verbot von Einfamilienhäusern etc.). Hier wird eine Neiddebatte befeuert, die vermutlich in einer  Steigerung der Abgabenlast für Immobilienbesitzern mündet. Es gab ja auch schonmal Zwangshypotheken.... Den aktuellen Immobilienhype, außer zur Selbstnutzung, kann ich daher nicht nachvollziehen.

Und es gab auch schonmal ein Goldbesitzverbot in den USA, glaub ich. Kann also gut sein, dass auch hier der Staat auf die Idee kommt, beim Handel mit Gold die Hand aufzuhalten

Auswandern ist für mich keine Option.

Wenn ihr meine Einschätzung grundsätzlich teilt, welche Konsequenzen zieht ihr für euer Portfolio?

Alex Sparfuchs

 

 

 

 

Bislang hatte die Bundesregierung viel mehr an Unterstützungskapital bereitgestellt als abgerufen wurde. Heißt die Pandemie Folgen waren billiger als vermutet.

In der Entnahme und Rentenphase werde ich ehr unter den jetzt gültigen 25% liegen. Dann könnte mir eine Erhöhung egal sein? Für Immobilienbesitz gibt es sicher auch Phantasien. Ich will mich eigentlich nicht mit ungelegten Eiern beschäftigen. Treibt einem nur zu mentaler Beschäftigung und unüberlegten Handlungen.

Alles in Allem ist der Frugalist im Vorteil.  Weniger Verbrauch = Weniger Besitz notwendig.

Zitat von Alex Sparfuchs am 18. Februar 2021, 12:31 Uhr

Eins ist klar, die Pandemie kostet unendlich viel Geld national und EU weit.

Nein. Unendlich ist vielleicht die Zeit, aber nicht das Geld.

Ich denke die Wirtschaft bekommt eine dringend nötige Rosskur in Sachen Digitalisierung und wird dadurch wettbewerbsfähiger.

Der Verlust an Leben ist tragisch, aber monetär eine Entlastung von Renten und Sozialkassen.

Awarenes für Hygiene Regeln hat zugenommen. Was Gewohnheit ist wird beibehalten. Also werden wir auch in Zukunft weniger "Alltagsinfektionen" haben, ergo sind wir produktiver und es geht uns auch noch besser dabei.

Ich stelle jetzt die These auf das die Pandemie ohne bleibenden Schaden und ohne enorme Umwälzungen an uns vorbei geht. (Sagen eigentlich auch die Aktienkurse, oder?)

Der Staat wird sicherlich in Taschen greifen müssen (alternde Gesellschaft, medizinischer Fortschritt, Klimawandel). Aber da sehe ich es ähnlich wie Muslime_Frugi:
Erst gackern wenn das Ei gelegt ist. Es kann sein das die Veränderungen mir helfen weil ich in X Jahren (so Gott will) Kinder habe und dadurch bevorzugt werde.

 

 

Denke, grundsätzlich hilft auch hier streuen auf verschiedene Assetklassen (Aktien, Cash, Immobilien, Gold, AV etc).

Am wenigsten sollte dort abgegriffen werden, was die meisten betrifft (gesetzliche Rente, evt. eigene Immobilie).

Wenn man also entsprechend streut (eigene Immobilie, entsprechende Ansprüche aus der GRV,, Cash und dann noch Aktien), sollte man am besten irgendwelche Abschöpfungen überstehen.

Ansonsten gilt: das Geschehen gut beobachten und falls notwendig, entsprechende Schritte einleiten.

Zitat von Alex Sparfuchs am 18. Februar 2021, 12:31 Uhr

... Pandemie kostet unendlich viel Geld national und EU weit.

... Bundestagswahl. Erst danach werden wir erfahren wie und wo sich die öffentliche Hand das Geld zurückholt.

Ganz sicher über erhöhte Inflation und ebenso sicher über diverse neue Steuern ...

...

Auswandern ist für mich keine Option.

Wenn ihr meine Einschätzung grundsätzlich teilt, welche Konsequenzen zieht ihr ...

ich ziehe zunächst die Konsequenz, Auswandern (ins nicht zu weit entfernte Ausland) durchaus als Option zu sehen!

zur eigentlichen Frage:
viele EU-/Euro-Länder werden voll auf die EZB setzen (Italien, Frankreich, und und und) - ob D jetzt versucht im Sinne eines Haushaltsstabilisierungsdogmas seine Schulden einzudämmen ist für die Zukunft des Euro egal

würde nur zu einer Doppelbelastung der Bundesbürger führen:
erst über die Steuern, und dann nochmal über die kollektive Geldentwertung aufgrund der bei der EZB endgelagerten Bonds der Eurostaaten mit lockerer Finanzpolitik

Ich sehe die Lage nicht ganz so zuversichtlich. Die Ausgaben der öffentlichen Hand inklusive Sozialversicherungen steigen massiv (natürlich nicht unendlich): Diverse Corona-Hilfen, Impfkosten, Kurzarbeitergeld, Lohnersatzleistungen etc.. Gleichzeitig brechen die Steuereinnahmen weg. Das wird vor der Wahl sicherlich nicht öffentlich diskutiert, weil es keiner hören will.

Ich denke auch, dass der Staat nicht dort abgreifen wird, wo Wählermehrheit betroffen ist. Also nicht bei einer selbstgenutzen Immobilie. Aber wieviele Wähler haben mehrere Immobilien, ein 6 stelliges Depot oder überhaupt nennenswerte Kapitaleinkünfte?

Verteilung über verschiedene Anlageklassen erscheint mir auch die richtige Strategie. Ich ziehe jetzt auch handelbare Gegenstände (Sammelobjekte wie Schallplatten, Briefmarken u.ä.) in Erwägung.

Wenn ich mich besser auskennen würde, wäre auch Bitcoin eine Möglichkeit. Ich vermute hier ist das Vermögen und eventuelle Gewinne komplett dem staatlichen Zugriff entzogen. Nicht umsonst steigt der Preis immer weiter.  Allerdings habe ich Zweifel, ob dieWertaufbewahrungsfunktion dauerhaft gegeben ist.

Viele Grüße

Alex Sparfuchs

 

 

Zitat von Alex Sparfuchs am 19. Februar 2021, 12:41 Uhr

Ich sehe die Lage nicht ganz so zuversichtlich. ...

"zuversichtlich" sehe ich die Lage definitiv nicht!

sonst hätte ich NICHT geschrieben

Zitat von exit-tbd am 18. Februar 2021, 14:13 Uhr

ich ziehe zunächst die Konsequenz, Auswandern (ins nicht zu weit entfernte Ausland) durchaus als Option zu sehen!

😉

Erstmal gar nicht?, die Schuldenbremse ist quasi aufgegeben. Entweder wird es Schuldenschnitte geben (aufgekaufte Staatsanleihen werden aus der Bilanz gestrichen/gelöscht), die ja auch derzeit schon lautstark gefordert werden von den Franzosen und Italienern, oder die Schulden werden weginflationiert. Das ganze könnte auch noch ein paar Jahre gestreckt (siehe Japan) werden. Bei Schuldenschnitten würde mich interessieren, wie der Euro reagiert, bzw. ob die USA und Japan dann parallel ähnliches machen.

Schleichend gibt es seit Jahren Verlierer, Die Renten entwickeln sich immer weiter in Richtung Grundsicherungsniveau, immer mehr Menschen werden auf staatliche Transfairs angewiesen sein. Reichensteuer usw. kann es dann natürlich auch noch geben.

Das zahlen wir aus der Portokasse, aber das werden die Pessimisten nie verstehen.

 

Macht doch mal Butter bei die Fische, was kostet die Coronageschichte denn wirklich?

Ohne Zahlen und Fakten können wir hier noch lange philosophieren.

 

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2020-10/coronavirus-krise-kosten-gesundheitssystem-konjunkturprogramme-wirtschaft-wiederaufbau?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

-> Finanzministerium rechnet mit 1,5 Billionen Euro Corona-Kosten

 

Wie hoch ist das BIP in Deutschland?
-> 3.948 Billionen USD (2018)
Hier wird also in weniger als einem halben Jahr erwirtschaftet, was die Krise insgesamt den Staat kosten soll.
Ich sehe da nun ehrlich gesagt auch keine Notwendigkeit die Kleinaktionäre oder Eigenheimbesitzer zu enteignen.
Zitat von Sparschwein am 1. März 2021, 12:21 Uhr

-> Finanzministerium rechnet mit 1,5 Billionen Euro Corona-Kosten

Wie hoch ist das BIP in Deutschland?

-> 3.948 Billionen USD (2018)
Hier wird also in weniger als einem halben Jahr erwirtschaftet, was die Krise insgesamt den Staat kosten soll.
ich hoffe Du bist nicht irgendwie geschäftlich tätig?
da Du offensichtlich nicht zwischen Umsatz, Bruttomarge und Gewinn unterscheidest!
bzw. hier BIP, Steuereinnahmen und (nach Abzug aller "Fixkosten") frei disponierbares "Spielgeld"
Zitat von exit-tbd am 1. März 2021, 12:51 Uhr
Zitat von Sparschwein am 1. März 2021, 12:21 Uhr

-> Finanzministerium rechnet mit 1,5 Billionen Euro Corona-Kosten

Wie hoch ist das BIP in Deutschland?

-> 3.948 Billionen USD (2018)
Hier wird also in weniger als einem halben Jahr erwirtschaftet, was die Krise insgesamt den Staat kosten soll.
ich hoffe Du bist nicht irgendwie geschäftlich tätig?
da Du offensichtlich nicht zwischen Umsatz, Bruttomarge und Gewinn unterscheidest!
bzw. hier BIP, Steuereinnahmen und (nach Abzug aller "Fixkosten") frei disponierbares "Spielgeld"

Wenn sich ein Durchschnittsdeutscher ein Auto im Wert eines Jahresgehaltes leistet, dann drehen die Nachbarn zwar erwartbar durch, aber pleite ist er in der Regel nicht. Auch dann nicht, wenn er das Auto auf Pump kauft und nicht in einem Jahr bezahlt oder den Kaufpreis in einem längeren Zeitraum angespart hat.

Wenn wir also ein halbes BIP für Corona investieren/benötigen, dann zahlen wir das selbstverständlich nicht in einem halben Jahr zurück - wir sind aber auch nicht stante pede pleite, auch nicht in einem halben Jahr.

Nochmal: das zahlen wir aus der Portokasse. Wer das nicht glaubt, sollte mal die Kosten pro Kopf berechnen und das ins Verhältnis eines durchschnittlichen Erwerbslebenseinkommens setzen ...

Alternativ schunkelt man sich den Verstand raus: https://www.youtube.com/watch?v=uQQm7bKJskM (Jupp Schmitz, 1949 - immer noch aktuell)

@sparschwein

Ich würde empfehen den Zeitartikel ganz zu lesen und nicht am ersten Absatz oder gar der Überschrift hängen zu bleiben.

In dem Betrag sind Steuerausfälle (!) enthalten sowie allein Garantien für die Länder von über 600 Nrd Euro. Enthalten sind auch alle EU-Hilfen der DE.

Ein Teil davon fließt übrigens in Form von Steuern zurück. Es geht also (nach meiner groben Schätzung) um eine Größenordnung die ich als echten "Schaden" sehen würde von einem Jahresbudget des Bundes. Ist verkraftwbar, zumal wenn danach die Wirtschaft schnell wieder anspringt und die Steuern wieder sprudeln.

Zitat von MFZ73 am 1. März 2021, 13:54 Uhr

Wer das nicht glaubt, sollte mal die Kosten pro Kopf berechnen und das ins Verhältnis eines durchschnittlichen Erwerbslebenseinkommens setzen ...

 

Genau das hatte ich vor ein paar Wochen auch mal gerechnet...

Zitat von MFZ73 am 1. März 2021, 13:54 Uhr

Wenn sich ein Durchschnittsdeutscher ein Auto im Wert eines Jahresgehaltes leistet, dann drehen die Nachbarn zwar erwartbar durch, aber pleite ist er in der Regel nicht. Auch dann nicht, wenn er das Auto auf Pump kauft ...

Wenn wir also ein halbes BIP für Corona investieren/benötigen, dann zahlen wir das selbstverständlich nicht in einem halben Jahr zurück - wir sind aber auch nicht stante pede pleite, ...

im Artikel heißt es
"Finanzministerium rechnet mit 1,5 Billionen Euro Corona-Kosten ...: Die Corona-Krise wird die öffentlichen Haushalte 2020 und 2021 laut Regierung in Billionenhöhe belasten."

den Kaufpreis des Autos vergleichst Du mit dem Einkommen des Käufers - nicht mit dem durch diesen anteilig erwirtschafteten Umsatz seines Arbeitsgebers!

--> dementsprechend wären die "Corona-Kosten [zulasten der] öffentlichen Haushalte" mit den Steuereinnahmen zu vergleichen und nicht mit dem BIP!
(also mit dem, was der Staat von dem gesamten "Umsatz" seiner Volkswirtschaft kraft Steuerzahlungen vereinnahmt)

und davon sind halt wohl 90 % durch Gehälter bzw. Besoldung und Pensionen der Beamten, in "normalen" Zeiten laufende Sozialleistungen, die Grundfinanzierung vieler Einrichtungen, usw. gebunden

--> wer 90 % seines Nettogehalts für Miete, Lebensmittel, Monatskarte(n), Versicherungen, usw. FEST verplant hat, wird mit den Raten eines Jahresgehalts-Autos zu kämpfen haben!
(oder bald Rosenkrieg haben, weil die variabel nutzbaren 10 % für Urlaub und Klamotten fehlen)

PS:
unabhängig davon sollte man sich von der Illusion verabschieden, dass Staatsschulden JEMALS zurückgezahlt werden = die "Corona-Kosten" durch Steuereinnahmen refinanziert werden müssten!
dagegen hilft eher eine druckfreudige Zentralbank, und dass diese in ausreichenden Mengen Staatsanleihen aufkauft
(diese also vom Markt nimmt und entsprechend zusätzliches Geld i.H. der Corona-Kosten sprudeln lässt)

deshalb bewusst "wären" - unter der weltfremden Annahme, die dem inflationsfürchtigen Deutschen gegenüber kommuniziert wird, dass Staatsausgaben aus den Steuereinnahmen und NICHT aus der Druckerpresse finanziert würden!

Zitat von exit-tbd am 1. März 2021, 14:24 Uhr

im Artikel heißt es

Es ist egal, was da steht, es geht darum, dass Du die Größenordnungen begreifst.

"Finanzministerium rechnet mit 1,5 Billionen Euro Corona-Kosten ...: Die Corona-Krise wird die öffentlichen Haushalte 2020 und 2021 laut Regierung in Billionenhöhe belasten."

den Kaufpreis des Autos vergleichst Du mit dem Einkommen des Käufers - nicht mit dem durch diesen anteilig erwirtschafteten Umsatz seines Arbeitsgebers!

Dann kann sich der Durchschnittsdeutsche seine Durchschnittskarre noch viel eher leisten. Letztlich nur ein anderer Index, der allerdings kaum zum realen Gebrauch dienen wird.

--> dementsprechend wären die "Corona-Kosten [zulasten der] öffentlichen Haushalte" mit den Steuereinnahmen zu vergleichen und nicht mit dem BIP!
(also mit dem, was der Staat von dem gesamten "Umsatz" seiner Volkswirtschaft kraft Steuerzahlungen vereinnahmt)

Auch das ist nur ein anderer Index. Aber Dir zu liebe stelle ich das doch glatt mal dar, weil ich das nämlich aus eigenem Interesse schon längst gemacht habe.

Ich habe nämlich die Kosten der Krise pro Kopf berechnet und für meine kleine Bude die Kosten der Gesamtbelegschaft incl. anteilig abhängiger Minderjähriger berechnet - da komme ich insgesamt auf Coronakosten, die sich sich grob mit der gesamten jährlichen Steuerabgabe decken, die auf unserer kleinen Bude p.a. lastet.

Kostet also genauso viel wie die Durchschnittskarre.

und davon sind halt wohl 90 % durch Gehälter bzw. Besoldung und Pensionen der Beamten, in "normalen" Zeiten laufende Sozialleistungen, die Grundfinanzierung vieler Einrichtungen, usw. gebunden

Beamte zahlen wir auch aus der Portokasse. Abgesehen davon ist die Aussage glatter Unfug, weil Kosten für Beamte eben in den Kosten für Corona enthalten sind. Wie hoch deren Anteil ist, ist irrelevant - Coronagesamtkosten sind Coronagesamtkosten. Und das BIP wird gesamt auch mit Beamten erwirtschaftet - auch wenn die operativ nicht zum BIP beitragen resp. aus dem BIP der Realwirtschaft bezahlt werden müssen.

--> wer 90 % seines Nettogehalts für Miete, Lebensmittel, Monatskarte(n), Versicherungen, usw. FEST verplant hat, wird mit den Raten eines Jahresgehalts-Autos zu kämpfen haben!

Kann man so sehen - oder er muss halt ein Jahr länger arbeiten, bevor er in Rente geht. Was viele Durchschnittsdeutsche auch tun, weil sie lieber ein neues Auto fahren als eher in Rente zu gehen - was aus Frugalistensicht dann gern zum Vorwurf gereicht. Aber ist es verboten, ein Jahr länger zu arbeiten? Oder ist es unzumutbar? Nicht zu schaffen? Ist es wirklich katastrophal? Bringt es uns als Gesellschaft in den kommenden 5 Jahren unweigerlich an den Rand des Ruins oder gar noch darüber hinaus?

Kann sein, ich halte das aber für abwegig. Das Ding ist in etwa so groß wie die Finanzkrise 2007/08. Nicht schön, keine Frage, aber kein Grund zur Dramatik.

 

(oder bald Rosenkrieg haben, weil die variabel nutzbaren 10 % für Urlaub und Klamotten fehlen)

PS:
unabhängig davon sollte man sich von der Illusion verabschieden, dass Staatsschulden JEMALS zurückgezahlt werden = die "Corona-Kosten" durch Steuereinnahmen refinanziert werden müssten!
dagegen hilft eher eine druckfreudige Zentralbank, und dass diese in ausreichenden Mengen Staatsanleihen aufkauft
(diese also vom Markt nimmt und entsprechend zusätzliches Geld i.H. der Corona-Kosten sprudeln lässt)

Ja, dann ist ja alles gut (wobei ich diese Sicht nicht teile, denn die Kosten hemmen nötige Investitionen).

deshalb bewusst "wären" - unter der weltfremden Annahme, die dem inflationsfürchtigen Deutschen gegenüber kommuniziert wird, dass Staatsausgaben aus den Steuereinnahmen und NICHT aus der Druckerpresse finanziert würden!

Diese Ängste teile ich nicht.

Zitat von Privatier am 1. März 2021, 14:21 Uhr
Zitat von MFZ73 am 1. März 2021, 13:54 Uhr

Wer das nicht glaubt, sollte mal die Kosten pro Kopf berechnen und das ins Verhältnis eines durchschnittlichen Erwerbslebenseinkommens setzen ...

 

Genau das hatte ich vor ein paar Wochen auch mal gerechnet...

Mich würde interessieren, was bei Dir rausgekommen ist. Bei mir waren es iirc ca. 2,5T€ pro Kopf, hängt aber natürlich davon ab, welche Ausgangszahlen man nutzt. Aber wie ich es auch rechne, ich kann daraus keine Panik ableiten. Klar wäre es besser, wenn wir mit der Kohle Infrastruktur aufbauen/erhalten würden, aber das reicht - so far - nicht für einen Staatsbrankrott.

 

Na 1,5 Billionen durch 82 Mio ergibt irgendwie so 18 teur pro Nase

Das deckt sich mit meiner Rechnung auf die gesamte Steuerbelastung meines Büros, s.o.

Die 18T€ kann man aber auch anders plausibilisieren: bei einem Nettoverdienst von 35T€ p.a. und ESt von 33% (incl. AG-Anteil) und dann auf das Ergebnis 19% MwSt. ... dann ist man schon bei 55.400€ Gesamtkosten, ergo +20T€ Steueraufkommen. Wer mehr als 3T€ netto verdient (grobe Rechnung ohne KV-Anteil!) und seine Arbeit zu 100% für Endverbraucher leistet, zahlt das also in einem Jahr für sich persönlich ab. Bezogen auf ein Lebensarbeitseinkommen von aktuell ca. 2 Mio € (brutto, ohne AG-Anteil und ohne MwSt.-Betrachtung) wird die Dimension auch klar ...

18T€ / 2 Mio € ...

Die 2,5-2,75T€ pro Kopf kommen aus einer anderen Rechnung:

Das BIP lag 2019 bei 3,449 Billionen Euro, 2020 wird es vermutlich bei 3,332 Billionen Euro liegen (Quelle destatis). Hätten wir ein normales Jahr gehabt, läge 2020 bei ca. 3,552 Billionen Euro, damit ca. 220 Mrd. Euro Differenz durch Corona => 2,75T€ pro Kopf (BIP).

Dazu kommt noch ein anderer Effekt ... solange unser BIP prozentual weniger schrumpft als das von anderen Staaten, stärkt das sogar noch unsere Lage in Bezug auf die Weltwirtschaft.

Zitat von MFZ73 am 1. März 2021, 17:07 Uhr

..., aber das reicht - so far - nicht für einen Staatsbrankrott.

über einen Staatsbankrott brauchen wir (in D) uns eh keine Gedanken zu machen:

vorher sind Griechenland, Italien, Frankreich, und und und schon zweimal pleite!

wenn der hungrige Tiger kommt, musst Du nicht schneller als der Tiger wegrennen - sondern nur schneller als der langsamste Deiner Mitwanderer 😉

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