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"weise Regeln" eines Redakteurs

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Hallo!

Ich hatte vor einigen Wochen einen Artikel mit Ratschlägen eines Redakteues gelesen, der in den Ruhestand geht. Ich finde das nicht mehr.

Er hat eine Sammlung von Weisheiten den Lesern als letzten Rat mitgegeben. Einen davon hatte ich mir gemerkt, er ging etwa so:

Immobilien als Verbrauchs/Gebrauchgegenstand verstehen.

Hat jemand von euch den Artikel auch gelesen, vielleicht Focus?

 

Moin, der hier wahrscheinlich?

https://m.focus.de/finanzen/altersvorsorge/von-deutschlands-finanz-expertem-diese-zehn-regeln-machen-sie-finanziell-unabhaengig_id_259797915.html

Das ist der original Artikel:

Volker Looman verabschiedet sich nach 25 Jahren: 10 Regeln der Geldanlage (faz.net)

Prima, da ist er ja. Mein Favorit:

"Betrachte Eigenheime als Konsumgüter"

Ein Jahresnettoeinkommen als Notgroschen finde ich aber zu krass.

Zitat von egon am 26. Mai 2024, 16:55 Uhr

Prima, da ist er ja. Mein Favorit:

"Betrachte Eigenheime als Konsumgüter"

Witzig, für mich der einzige falsche, oder zumindest viel zu pauschale Punkt. Gemeint sind vermutlich (zu) große Häuser am finanziellen Belastungslimit, mit Garten elektrischem Garagentor und vielen anderen Kostenfressern. Sollte er dann so benennen. Meine kleine abbezahlte Butze hat seit Kauf nicht nur an Wert gewonnen, sondern trotz neuer Fenster, neuer Therme und anderer Maßnahmen den Cashflow deutlich verbessert gegenüber meiner fiktiven Mieter-Existenz. Welches Konsumgut kann sowas sonst noch?

Den Nachsatz darunter würde ich wieder unterschreiben. Würde den Punkt aber besser ersetzen durch: Behalte den Überblick über deine Ausgaben.

Zitat von TheWanderer am 26. Mai 2024, 17:52 Uhr
Zitat von egon am 26. Mai 2024, 16:55 Uhr

Prima, da ist er ja. Mein Favorit:

"Betrachte Eigenheime als Konsumgüter"

Witzig, für mich der einzige falsche, oder zumindest viel zu pauschale Punkt. Gemeint sind vermutlich (zu) große Häuser am finanziellen Belastungslimit, mit Garten elektrischem Garagentor und vielen anderen Kostenfressern. Sollte er dann so benennen. Meine kleine abbezahlte Butze hat seit Kauf nicht nur an Wert gewonnen, sondern trotz neuer Fenster, neuer Therme und anderer Maßnahmen den Cashflow deutlich verbessert gegenüber meiner fiktiven Mieter-Existenz. Welches Konsumgut kann sowas sonst noch?

Den Nachsatz darunter würde ich wieder unterschreiben. Würde den Punkt aber besser ersetzen durch: Behalte den Überblick über deine Ausgaben.

Sehe ich genauso, wo sonst kann ich ohne EK alleine durch Wohnen in meiner eigenen Wohnung 161k generieren?

Ansonsten habe ich wenige der Regeln befolgt und es geht mir trotzdem gut, es gibt viele Wege, in erster Linie sollte man wissen was man tut und das vernünftig bewerten können. Grundsätzlich sind die Regeln natürlich richtig.

Ich hatte Gerd Kommer auch so verstanden. Ein Einfamilienhaus hat keine dolle Rendite.*

Was dein Haus angeht, warte ab, bis sie dir einen Kindergarten vor die Nase setzen oder deine Spielstraße auf 30 km/h upgraden... 😉

 

*https://gerd-kommer.de/die-rendite-von-direktinvestments-in-wohnimmobilien-besser-verstehen/

https://gerd-kommer.de/eigenheim-vs-weltportfolio/

 

Hab kein Haus, und Tempo 30 wäre hier ein Downgrade. 🙂 Kommer versteht Eigenheime auch als Investment, sonst bräuchte er ja gar nicht anfangen zu rechnen.

Zitat von egon am 26. Mai 2024, 18:05 Uhr

Ich hatte Gerd Kommer auch so verstanden. Ein Einfamilienhaus hat keine dolle Rendite.*

Was dein Haus angeht, warte ab, bis sie dir einen Kindergarten vor die Nase setzen oder deine Spielstraße auf 30 km/h upgraden... 😉

 

*https://gerd-kommer.de/die-rendite-von-direktinvestments-in-wohnimmobilien-besser-verstehen/

https://gerd-kommer.de/eigenheim-vs-weltportfolio/

 

Deswegen sagt man bei Immobilien auch, es kommt 1. auf die Lage an, 2. auf die Lage und 3. auf die Lage.

Oder die größten finanziellen Fehler nach dem Investment Punk:

  • Eigenheim in der Pampa bauen
  • Scheidung
  • neues Auto kaufen

Mein Haus hat als Neubau vor genau 20 Jahren 241.500 Euro gekostet, mit allem Drum und Dran wie Küche, Garage, Garten etc. sowie den Erwerbsnebenkosten 280.000 Euro. In 20 Jahren habe ich bisher für rd. 20 Tsd. Euro renoviert (sind 83 Euro p.M.) und das waren nur Verschönerungen und Verbesserungen. Ein baugleiches Haus wurde vor einigen Jahren noch vor dem Boom für 550.000 Euro verkauft. Es ist ein gewachsenes Wohngebiet, daher kann hier nichts weiter gebaut werden, Anliegerstraße mit Tempo 30. Egal was passiert habe ich auf jeden Fall ein gutes Investment getätigt. Nur habe ich wahrscheinlich nichts davon, da ich das Haus in absehbarer Zeit nicht verkaufen werde oder in der waagerechten verlasse 😉

Deswegen, diese allgemeinen Analysen sind gut und sicher richtig, man muss es sich aber individuell auf den eigenen konkreten Fall anschauen.

Neulich beim Plausch abends im Biergarten mit den jungen Kollegen wurde stolz von dem neuen Auto berichtet, was für 27 Tsd. Euro gekauft wurde, und das sind studierte BWLer. So was habe ich nie gemacht und werde ich nie tun, auch ohne irgendwelche Regeln zu lesen.

Übrigens hat der Volker Looman dieses Jahr mit 68 aufgehört zu arbeiten, also ihm selbst scheinen die Regeln nichts genutzt zu haben oder er hat gerne gearbeitet und ein OMY nach dem anderen absolviert 😉 Ich höre jedenfalls 10 Jahre früher auf trotz 3 gekaufter Immobilien.

 

Jo, die Lage. Da kann man auch Glück haben. Der Kindergarten nebenan wird abgerissen.

Herr Looman hatte vielleicht Spass an seiner Arbeit 😉

Zitat von egon am 27. Mai 2024, 9:07 Uhr

Herr Looman hatte vielleicht Spass an seiner Arbeit 😉

Ich denke auch, vielleicht hatte er schon längst ausgesorgt und so nebenbei im Garten beim Kaffee trinken kurz eine Kolumne geschrieben und dafür ein paar Tälerchen kassiert :mrgreen:  so ähnlich stelle ich mir das ja auch vor mit der Dozententätigkeit 😉

Volker Looman hatte in der Zeit in der die Kinder zu Hause wohnten ein Einfamilienhaus genutzt. Nach dem Tod seiner Frau und dem Auszug der Kinder hat er dieses verkauft und mit seiner "professionalen Gefährtin" eine größere Wohnung in Berlin Stadt gemietet und das erlöste Geld zum größten Teil in Aktien bzw. ETFs angelegt und nutzt diese Erträge.
Neben seiner nicht tagesfüllenden Rolle als Kolumnist der FAZ hatte er vermögendere Privatkunden (also so wie hier zu finden und aufwärts 😉 ) beraten und aus diesen Beratungen eben anonymisiert seine Kolumnen geschrieben. Das war mit Sicherheit eine gute Tätigkeit mit viel Selbstbestimmung und zeitlichen Freiräumen. Wird also nicht allzu quälend gewesen sein.

In den Kommentaren wurde er oft wegen der Wohlhabenden und damit abgehobenen Arroganz kritisiert. Ich habe ihn immer gerne gelesen und mir ab und an alleine wegen ihm das FAZ Digitalabo gegönnt.

Mit Gerd Kommer habe ich mich auf der Invest über seine Immobilienkenntnisse unterhalten und einmal mehr festgestellt, dass er von Immobilien wenig Ahnung hat und seine "wissenschaftliche Erhebungen" im Gieskannenprinzip nicht richtig sind. Eine Immobilie die deutlich größer ist als es dem Zweck dient ist natürlich FIRE schädlich, weil Konsum. Da sind wir alle einig! Bei einer zweckmäßigen Immobilie und der Gewissheit länger an einem Standort zu bleiben ist Kaufen mit Hebel zur Eigennutzung m.M.n. meist sinnvoll.

Zitat von egon am 26. Mai 2024, 18:05 Uhr

Ich hatte Gerd Kommer auch so verstanden. Ein Einfamilienhaus hat keine dolle Rendite.*

Was dein Haus angeht, warte ab, bis sie dir einen Kindergarten vor die Nase setzen oder deine Spielstraße auf 30 km/h upgraden... 😉

*https://gerd-kommer.de/die-rendite-von-direktinvestments-in-wohnimmobilien-besser-verstehen/

https://gerd-kommer.de/eigenheim-vs-weltportfolio/

Einfach mal Tabelle 2 ansehen und bitte auch verstehen.

  1. Kommer hat seine generelle (richtige) Aussage für die Jahre ~2008-2021 bereits ergänzt und korrigiert: in diesem Zeitraum hatte der Mieter fast keine Chance.
  2. Tabelle 2 zeigt eindrücklich, dass der Vorteil nur bei langen Finanzierungszeiträumen über 30 Jahren besteht - je kürzer unter 30 Jahren finanziert wird, desto schneller/eindeutiger kippt die Nummer Richtung EHB.
  3. Der Mieter hat ergo überhaupt nur eine Chance, wenn er lang finanzieren müsste UND konsequent/diszipliniert in ETF o.ä. investiert.

Und was in einem engen Mietmarkt gar nicht passieren darf, ist zB eine Kündigung wegen Eigenbedarfs o.ä. - dann ist der Renditevorteil auch dahin oder zumindest gefährdet.

Zitat von Muslime_Frugi am 27. Mai 2024, 9:29 Uhr

Mit Gerd Kommer habe ich mich auf der Invest über seine Immobilienkenntnisse unterhalten und einmal mehr festgestellt, dass er von Immobilien wenig Ahnung hat und seine "wissenschaftliche Erhebungen" im Gieskannenprinzip nicht richtig sind.

Da er die Bedingungen seiner Analyse klar und korrekt beschreibt und auch logisch in seinen vorgegebenen Rahmenbedingungen bleibt und argumentiert, ist das so lange richtig, bis einer das Gegenteil beweist. Dürfte schwierig werden.

Es ist richtig, dass das eine Analyse über komplett D bleibt und daraus keine Einzelfallbewertung einer Immo herauskommen kann, aber das hat er mWn auch nie behauptet. Es ist und bleibt ein genereller Vergleich zwischen Immo und Aktien-Invest. Seine Analyse leistet andererseits ja auch keine Bewertung von Einzelaktien über Zeitraum xy, also ist - normalerweise - völlig klar, was die Analyse leistet. Und was nicht.

7. Betrachte Eigenheime als Konsumgüter: Tilge Schulden bis zum 50. Lebensjahr und kaufe erschwingliche Immobilien.

Den Punkt finde ich besonders putzig. In meinem Freundeskreis der Anfang/Mitte Dreissigjährigen Akademiker/DINKs fangen die Leute jetzt gerade an sich Gedanken darüber zu machen, mal eventuell eine Immobilie zur Eigennutzung zu kaufen. Heisst, selbst wenn die Geschichten jetzt sauber und problemlos durchgehen würden, müssten sie das Ganze ja innerhalb von 15 Jahren volltilgen.

Das ist hochgradig unrealistisch für Otto Normal und in sofern auch keine sinnvolle Regel, der man folgen kann.
Da kann man auch die Regel aufstellen "sorge dafür, dass dein Nettohaushaltseinkommen dem Fünffachen des Median entspricht". Danke für den Tipp.

Eine Immobilie die deutlich größer ist als es dem Zweck dient ist natürlich FIRE schädlich, weil Konsum. Da sind wir alle einig! Bei einer zweckmäßigen Immobilie und der Gewissheit länger an einem Standort zu bleiben ist Kaufen mit Hebel zur Eigennutzung m.M.n. meist sinnvoll.

Meine Liegenschaft besteht aus einem vermieteten Nebengebäude (kl. freistehendes Haus) mit 75 qm und einem Haupthaus. In letzterem bewohnen wir nur das Erdgeschoss, im Dach befindet sich eine weitere vermietete Wohnung. Durch das Nebenhaus habe ich stets Mieteinnahmen die mir Instandhaltung und Nebenkosten zahlen. Im Haupthaus kann ich zw. zwei Modellen wählen - 50 Qm oder 110 Qm und so die Wohnungsgröße an meinem Bedarf anpassen. Aktuell reicht uns die 55 Qm. Sollte sich das mal dauerhaft ändern, muss ich nur eine Leichtbauwand entfernen und kann die beiden Einhejten verbinden. Oder ich ziehe auf 75 Qm ins Nebenhaus. Somit habe ich die Wahl zw. 50, 75 oder 110 Qm Wohnfläche bzw. zwei, drei oder fünf Zimmern. Da sollte doch immer und für alle möglichen Lebenslagen was dabei sein und was nicht benötigt wird, kann effizient gegen Geld vermietet werden. Ich denke das ist relativ optimal, ungenutzten Wohnraum den ich aber dennoch bezahlen und finanzieren muss gibt es hier jedenfalls nicht. 🤓

Auch die wirtschaftliche Betrachtung der Immobilie sieht dann natürlich anders aus. Wenn ich, wie aktuell nur ein Drittel der Wohnfläche benötige, dann zahle ich auch nur für ein Drittel, den Rest zahlen andere - der Vermögensaufbau bleibt aber, ebensonwie der Chefposten, bei mir ☝️🙂

Zitat von Sparschwein am 27. Mai 2024, 13:15 Uhr

7. Betrachte Eigenheime als Konsumgüter: Tilge Schulden bis zum 50. Lebensjahr und kaufe erschwingliche Immobilien.

Das ist hochgradig unrealistisch für Otto Normal und in sofern auch keine sinnvolle Regel, der man folgen kann.
Da kann man auch die Regel aufstellen "sorge dafür, dass dein Nettohaushaltseinkommen dem Fünffachen des Median entspricht". Danke für den Tipp.

Die Frage ist, was man daraus für Konsequenzen zieht, denn so ganz doof ist die Maxime nicht. Siehe Kommer, der ja auch im Umkehrschluss argumentiert, dass man aus wirtschaftlichen Betrachtungen heraus max. 20 Jahre finanzieren sollte. Wenn man das nicht kann oder nicht als Ziel setzt, sollte man sich vielleicht wirklich überlegen, ob dauerhaft mieten nicht die bessere Alternative ist.

Im Grunde ist es aber wie mit dem Aktiendepot: wer zu Beginn viel spart, kommt schneller in die Wohlfühl-/Gewinnzone und da ist das Ziel ja auch grob mit 50 Jahren FI zu sein.

@max-aus-e

Wir haben zu zweit 125m² und das ist je nach Gartennutzbarkeit (also Jahreszeiten) meist zu klein. Gleichzeitig, wenn wir mit der Wohnkabine in den Urlaub fahren und wir wieder heimkommen, ist die Wohnung in Ihrer Dimension völlig unnötig überdimensioniert. Was will ich sagen: Es geht letztlich nur um die innere Einstellung und Gewohnheit. Und darum, wieviel Ballast man mit sich rumschleppen will. Das wiederum hängt neben der Konsumneigung von der Fähigkeit ab, sich von Gegenständen trennen zu wollen und zu können. Fazit für mich: Wenn man im Leben schon alles ausprobiert hat, dann scheinen für 2 Personen ca. 45m² ausreichend, wenn noch ein Garten dabei ist. Setzt Erkenntnisgewinnung voraus!

Zitat von Sparschwein am 27. Mai 2024, 13:15 Uhr

7. Betrachte Eigenheime als Konsumgüter: Tilge Schulden bis zum 50. Lebensjahr und kaufe erschwingliche Immobilien.

Den Punkt finde ich besonders putzig. In meinem Freundeskreis der Anfang/Mitte Dreissigjährigen Akademiker/DINKs fangen die Leute jetzt gerade an sich Gedanken darüber zu machen, mal eventuell eine Immobilie zur Eigennutzung zu kaufen. Heisst, selbst wenn die Geschichten jetzt sauber und problemlos durchgehen würden, müssten sie das Ganze ja innerhalb von 15 Jahren volltilgen.

Das ist hochgradig unrealistisch für Otto Normal und in sofern auch keine sinnvolle Regel, der man folgen kann.
Da kann man auch die Regel aufstellen "sorge dafür, dass dein Nettohaushaltseinkommen dem Fünffachen des Median entspricht". Danke für den Tipp.

Erste kleinere selbstgenutzte Wohnung mit Mitte 20 gekauft und dann mit Mitte 30 verkauft und in das größere Haus für die Familie gesteckt. Das Haus für in 10y mit Mitte 40 komplett getilgt gehabt. Bei jeweils frei gewordener Grundschuld ETW als Kapitalanlagen gekauft und die zuerst gekaufte verkauft und das Geld ins Aktiendepot gesteckt. Von Beginn an neben Tilgung auch immer ins Depot gespart.

Wenn die Kinder das Haus nicht mehr nutzen wird dieses verkauft. <100m2 zu zweit ist mir zu eng. Gewohnheit an Raum wie @absprung_2020 schreibt. Mich stresst nicht der großzügige Platz, sondern zuviel Not auf wenig Raum. 3. Zimmer zu zweit sollte es sein und die Räume so groß damit die Wohnung nicht vollgestellt ist.

Stimme voll zu, Garten ersetzt viel an Wohnfläche und ich habe auch noch eine kleine 25 qm Werkstatt und zwei zugerümpelte Garagen - bräuchte ich ohne den Garten und das Haus allerdings auch nicht.

Freunde von mir wohnen mitten in der Stadt zur Miete in kleiner Wohnung, haben aber einen Schrebergarten mit Laube und sind im Sommer fast ausschließlich dort anzutreffen, pennen auch viel dort. Kostenpunkt: 40€ Pacht im Monat - mit dem Fahrrad in 5 Minuten zu erreichen. Eine Mieterin bei mir im MFH macht es ebenso. Auch eine nette Möglichkeit der Mietwohnung zu entkommen. Gerade in den neuen Bundesländern ist dieses Modell (auch traditionell) noch weit verbreitet.

Ich denke, gerade das Thema eigene Immobilie hat ein paar Facetten, die über das reine "Geld" hinausgehen. Kann ich aus eigener Perspektive sehen und bestätigen. Da ist natürlich erstmal der Erwerb und die damit verbundenen Nebenkosten, denen kein "harter Gegenwert" gegenübersteht. Wer also aufgrund wechselnder persönlicher Lebensumstände mehrere Male eine Immobilie kauft und wieder verkauft, setzt eine Menge Geld in den Sand (oder - um es anders auszudrücke - investiert in das Gemeinwohl - das Geld ist ja nicht weg - es ist nur woanders....).

Demgegenübersteht, daß ein Immobilienkäufer (an dieser Stelle rede ich von Kaufen zur Eigennutzung) erfahrungsgemäß länger bereit ist, sich finanziell zu disziplinieren (sprich sparsam zu leben), wenn es um die eigenbewohnte Immobilie geht.

Wird diese zudem zügig abbezahlt und ist deutlich vor Renteneintritt ohne Schulden, kann der "geübte Sparer" einen guten Teil des jetzt freiwerdenden monatlichen Kapitals in den Aufbau weiterer Säulen für das Alter stecken.

Das muß nicht der Weg für jeden sein. Ich kenne auch selbst die Beispielrechnungen, daß ein Mieter langfristig besser dasteht - das setzt aber immer voraus, daß der Mieter wirklich entsprechend spart (die Realität zeigt - die wenigsten Mieter machen das).

Vorausgesetzt die eigene Immobilie paßt zur eigenen Lebenswelt, liegt in einer Wohngegend, in der man sein Alter gut verbringen kann und will, dann ist eine abbezahlte Immobilie ein hervorragender Baustein für ein komfortables Leben im Alter (Rente/Ruhestand/Privatierleben/FIRE.....). Ich bin ein großer Fan von "leg nicht alle Eier in einen Korb" - aber mit Korb, Tragetasche, Rucksack und Hackenporsche kann es schon angenehm werden.

 

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