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Wasserstoff oder Elektro

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Zitat von MFZ73 am 16. Juli 2020, 22:05 Uhr
Zitat von Fritz am 16. Juli 2020, 18:05 Uhr

Ganz unproblematisch ist aber Lithium auch wieder nicht. Denn ein E-Auto muss ca. 8 Jahre fahren um seinen CO2-Rucksack wieder abzubauen. Erst nach dieser Zeit ist es gegenüber einem herkömmlichen Verbrenner im Vorteil, selbst wenn es ausschließlich mit Ökostrom geladen wird.

Mein ZOE hat schon 2,5 Jahre rum, Wette läuft. Ich habe den vor ca. einem halben Jahr mal durchgerechnet, das wird schon mit dem Kaufpreis von vor 2,5 Jahren und normaler Benzinpreisentwicklung knapp. Mehrkosten belaufen sich auf ca. 15-20% ggü. vergleichbarem Verbrenner. Mit der aktuellen Umweltprämie bzw den jetzigen Rabatten geht die Nummer beim ZOE sofort auf, ich überlege ernsthaft, vorzeitig aus dem Leasingkauf auszusteigen und einen neuen über die Umweltprämie zu kaufen, weil das fast ohne Mehrkosten möglich ist. Hängt ein bisschen vom Restwert meines Modells ab (was auch die obige Rechnung beeinflusst), der wird natürlich sinken, aber auch dafür gibt's ne Nachfrage.

Wenn sich das Szenario von steigenden Benzinpreisen verdichtet, ist die Nummer ernsthaft durch. Dann ist ein ZOE günstiger als ein Verbrenner und auch ein Model3 mit Grundausstattung ist für alle diejenigen, die das Laden auf die Kette kriegen, die kostengünstigere Variante.

Mir ist klar, dass man in der Stadt aus dem 4. Stock kein Stromkabel raushängen lassen kann, aber wenn die E-Mobilität bei den Kosten faktisch konkurrenzfähig ist, dann wird das weiteren Druck auf die Infrastruktur auslösen.

Hallo MFZ73,

irgendwie passt dein Text nicht zum Zitat, Fritz meint mit den 8 Jahren die CO2 Bilanz, du scheinst aber die kaufmännische Seite eines Elektroautos zu betrachten ? Mit der Wirtschaftlichkeit eines E Autos oder besser eines Hybrids hast du allerdings recht. Wir ersetzen gerade 6 Oktavia von Skoda gegen gleich motorisierte Mercedes 250 CLA Plug in mit besserer Ausstattung. Alleine die Leasingrate ist durch die Förderung fast 70 Euro im Monat grünstiger als der Oktavia Diesel, rund hundert Euro netto mehr für die Mitarbeiter und der Strom kommt aus der für den PV eigenverbrauch optimiert gesteuerten Ladesäule für rund 11 Cent. Zur Zeit würden wir bei über 70 Firmenfahrzeugen in der Gruppe nur Hybrid kaufen. Für unser Büro ist ein E Smart für 37 Euro netto im Monat in Planung.

Das meiste und sachlich denke ich richtig hat @TIM ja schon geschrieben.

Aus  der Frage Wasserstoff oder Elektro sollte am besten die Antwort Wasserstoff und Elektro generiert werden. Wasserstoff wird zur Zeit am kostengünstigsten und damit dann auch überwiegend aus konventionellen Energieträgern gewonnen (meist Erdgas). Es heißt aber nunmal weg von den konventionellen CO2 kritischen Energieträgern. Mit anderen Worten dann Herstellung des Wasserstoffs durch Regenerative Energien. Problem Nr 1 wäre dann der schlechte Wirkungsgrad: im Optimum derzeit rund 43 Prozent bei Strom zu Wasserstoff zu Strom. Betrachtet man die Wirkungsgrade beim be und entladen einer Batterie könne da die rund 90 Prozent deutlich besser Punkten. Problem Nummer 2 wäre der hierfür fehlende regenerative Strom in Deutschland, wir haben nun mal erst rund  50 Prozent geschafft, also muss diese Lücke erst mal geschlossen werden und da ist der individuelle Verkehr noch gar nicht dabei. Tausche ich die Batterie in zukünftigen Fahrzeugen  gegen den Wasserstofftank müsste man also die doppelte Strommenge regenerativ erzeugen wenn dieser Energieverbrauch noch dazu kommt. Da die meisten Fahrzeuge aber kaum mehr als 80 km am Tag bewegt werden wird mit intelligenten Systemen die Batterie wohl im normalen Auto das Rennen machen. Wer sagt den das wir in 5 Jahren nicht einfach zum Batteriewechselpunkt fahren und anstatt genormten Kraftstoff die genormte Batterie gewechselt bekommen bei weiten Fahrstrecken im Pkw. Die selbe Batterie, die aber zuhause auch mit der eigenen Solaranlage oder aus der Steckdose geladen wird. Zum Thema kurzzeitiger Stromspeicherung sei es im Fahrzeug, für den Stromspeicher zur Photovoltaikanlage daheim oder mittlerweile auch zur Bereitstellung von Regelenergie im Stromnetz bieten sich Batterien aufgrund des hohen Wirkungsgrades an. Steigt der Wirkungsgrad der regenerativen Wasserstofferzeugung zum Beispiel mit  Hochtemperaturumwandlung auf 85 Prozent eröffnen sich natürlich neue Möglichkeiten. Hier kommen dann aber für die Erzeugung der notwendigen Temperatur nur solarthermische  Parabolrinnenkraftwerke mit nachgelagerten solarthermischen Konzentrationskraftwerke in Frage. Solarthermische Kraftwerke mit Konzentratortechnik benötigen aber nunmal direkte Sonneneinstrahlung und keinen bewölkten Deutschlandhimmel. Hier würde sich dann die Wasserstofferzeugung wieder in die nördlichen Afrikaländer mit allen hier im Threat vorher beschriebenen politischen und Transporttechnischen Problemen verschieben.

Direkte Wasserstoffanwendungen zum Beispiel in der Stahlherstellung ( hier entfällt ja eine Stufe der Umwandlung womit der Wirkungsgrad steigt) zur Erzeugung von Prozesswärme können dagegen mit steigender CO2 Bepreisung verstärkt zum Einsatz kommen. Wir haben in unserem Büro zur Zeit nur in diesem Bereich schon fünf förderanträge in Millionenhöhe im UIP Programm laufen. Andere zur Zeit mit Erdgas beheizte Prozesswärmeanlagen werde sicherlich wirtschaftlicher mit der direkten Nutzung des Stroms werden.

Ein großer Vorteil der Wasserstofftechnik ist die CO2 neutrale Langzeitspeicher von Solar erzeugter Energie. Überschüssigen Solar und Windstrom in Wasserstoff zu speichern ist technisch möglich und unter Berücksichtigung entsprechender Fördermittel teilweise heute schon wirtschaftlich möglich. Speziell für den überwiegend in den Sommermonaten erzeugten Solarstrom ergeben sich hier weitere Nutzungsmöglichkeiten. Den speichern werden wir müssen, spätestens wenn die Heiztechnik der Gebäude auch CO2 Neutralität umgestellt werden muss.

Ob Aktien in diesen beiden Feldern durch die Decke gehen oder besser als andere Branchen performen kann ich nicht beurteilen. Aber das die eine Technik besser läuft wie die andere glaube ich nicht. Eine gute Strategie wäre sicherlich erst auf unternehmen mit Batteriefokus (da ist die Entwicklung und Anwendung weiter) und dann auf Unternehmens im Wasserstoffsektor zu setzen.

Zitat von Energiefuchs am 17. Juli 2020, 17:36 Uhr

irgendwie passt dein Text nicht zum Zitat, Fritz meint mit den 8 Jahren die CO2 Bilanz, du scheinst aber die kaufmännische Seite eines Elektroautos zu betrachten ?

Ich betrachte beides.

Die ominösen 8 Jahre rsp. 100Tkm stammen aus der Studie von Mia Romare und Lisbeth Dahllöf aus dem jahr 2017:

https://www.ivl.se/download/18.5922281715bdaebede9559/1496046218976/C243+The+life+cycle+energy+consumption+and+CO2+emissions+from+lithium+ion+batteries+.pdf

Die Studie ist heftig kritisiert, tausendfach widerlegt worden und daher das Papier nicht wert, auf dem sie steht. Das hat mit einer wissenschaftlichen Arbeit rein gar nichts zu tun, es ist ein reines Gefälligkeitsgutachten. Aktuelle Berechnungen kommen auch zu völlig anderen Ergebnissen.

Davon losgelöst kann man die persönliche betriebswirtschaftliche Seite betrachten, denn als Käufer/Einzelperson kann man weder das Produkt selbst noch die Preisgestaltung beeinflussen, man kann sich nur zwischen Kauf/Nicht-Kauf entscheiden.

Wie effizient dann das eigene Fzg nach X Jahren Laufzeit abschneidet, liegt am persönlichen Fahrverhalten/-profil und das kann ja stark von den Annahmen einer Studie abweichen, zudem können sich über die Laufzeit eines PKW die gesetzlichen Randbedingungen ändern. Der Wiederverkaufswert meines ZOE wird zB durch den aktuellen Preisverfall und gleichzeitig besserer Motorisierung/Ausstattung des Folgemodells geschmälert, zudem hat man jetzt auch mehr Daten über den grundsätzlichen Verlauf des Wertverlustes als das 2017/2018 der Fall war, als wir uns für das Auto entschieden haben.

Hallo ihr Lieben,

ich war schon lange nicht mehr aktiv; sowohl hier, als auch Börsentechnisch.

Aber jetzt möchte ich unbedingt wieder.

Also ich/wir haben im Moment, seit 2 Jahren, auch eine ZOE. (habe gelernt, daß bei den Franzosen die Autos weiblich sind) 😉

Ich habe sie aber gekauft und nur die Batterie gemietet. Aktuell haben wir (also, mein Mann und ich) uns entschieden,

das Angebot, das gerade für die Stomer gegeben wird, zu  nutzen und haben uns eine niegelnagelneue ZOE gekauft.

Die alte haben wir an einen Kollegen verkauft. Konnte die alte mit ihrer kleinen Batterie ca. 200 km weit kommen,

wird die neue fast 400 schaffen. Die kleine Batterie war eigentlich ausreichend, weil wir eine schnelllade Wallbox

am Haus haben. Wir haben mittlerweile fast alle Verbrenner verkauft und unseren Fuhrpark von zwei auf ein Fahrzeug

reduziert. Mein Mann hat sich jedoch ein Velomobil gekauft und will mit dem Rad zu Arbeit fahren.
https://www.youtube.com/watch?v=6jgJ9p5fScw

Aber nun, lange Rede, kurzer Sinn. Ich bin ein absoluter E-Autofan. Finde Tesla bzw. Elon Musk

bzw. Space X super. Ich möchte gerne Tesla "kaufen" aber nicht unbedingt als Einzelaktie, sondern lieber

z. B. einen Sparplan als ETF anlegen.

Könnt ihr mir raten, welcher ETF dafür evtl. passend wäre?

Danke. Geniest  die Megahitze, die Kälte kommt noch schnell genug.

 

Ines

 

 

Hab noch nicht verstanden, was du genau möchtest. Du kannst in eine Einzelaktie wie die von Tesla investieren, das sind dann eben Aktien und keine ETFs. Oder du investierst in einen ETF. Es gibt aber keinen "Tesla-ETF". ETFs sind per Definition Fonds, also Zusammenstellungen mehrerer Wertpapiere. Du kannst dir also z.B. einen ETF auf Erneuerbare Energien suchen, der auch Tesla enthält.

ETFs oder Einzelaktien kannst du beides als Sparplan besparen. Von Einzelaktiensparplänen hab ich noch nie gehört und musste erst googlen, es gibt sie aber offenbar: https://de.extraetf.com/aktien-sparplan

Du solltest dich aber nochmal kritisch fragen, warum du das tust. "Ich bin Fan" ist kein gutes Argument, seine Ersparnisse als Wetteinsatz auf eine einzelne Firma oder Branche zu setzen. Wenn es nur ein kleiner Anteil deiner Sparrate wäre und du mit dem Rest systematischer investierst, OK, aber das klang gerade nicht so? Wie sieht dein sonstiges Spar- und Anlageverhalten aus?

Hallo @Ines, ich habe gerade auch mal deine übrigen Posts hier im Forum gelesen. Dein Werdegang hier ist auf jeden Fall mal spannender als bei den "gutverdienende Techniker lebt wie ein Student"-Frugalisten. :mrgreen:

Du sagst du hast den Kommer und den Finanzwesir gelesen, aber befürwortest und beherzigst du denn auch deren Vorschläge? Falls ja, wäre das Vorgehen jetzt:

1. Alle Konsumschulden tilgen, falls vorhanden, z.B. Autokredit.

2. Notgroschen von 3-6 Monatsausgaben aufbauen. Oder etwas mehr, da bei eurem selbstgenutztem Haus ggf. teure Instandhaltung anfällt.

3. Deine Immobilie abzahlen. Du sagst ihr habt hier noch Schulden, zu welchem Zins? Dürft ihr sondertilgen oder Tilgungsrate erhöhen? Dann rein damit, noch bevor der erste Euro an die Börse geht.

4. Schuldenfrei und Polster auf dem Tagesgeldkonto vorhanden? Dann ran ans Depot, aber mach dir einen Plan! Überlege dir erst eine Anlagestrategie, hinter der du wirklich stehst und die du dann über viele Jahre bereit bist eiskalt durchzuziehen. Vor allem auch wenn die Börse crasht und die Medien das Ende der Welt verkünden. Hier passt für mich was nicht: Vor 1-2 Jahren schriebst du, du möchtest in ETFs gehn, dann verunsichern dich negative Prognosen und du überlegst dein Depot zu schließen. Da wäre die naheliegende Schlussfolgerung: Eigene Risikotoleranz überschätzt. Handlungsempfehlung: Anteil risikoarmer Anlagen (z.B. Tagesgeld) erhöhen und die Risikoanlagen (Aktien/Aktien-ETFs) verringern.

Du überlegst nun stattdessen einen Invest in eine Hochrisiko-Einzelaktie. Bei Tesla reicht ein Defekt in der Steuerungssoftware, ein paar tödliche Unfälle und der Kurs rauscht ins Bodenlose. Oder Startup XY gräbt Tesla das Wasser ab, oder Veteranen wie Toyota&VW. Diese Risiken sind weniger abstrakt als das Risiko eines dauerhaftem Zerfalls der Weltwirtschaft. Bist du bereit, beides zu tragen?

Ist das so mit dem "erst alle Schulden tilgen, bevor man investiert?" - ich dachte gerade in den Niedrigzinszeiten macht es durchaus Sinn die Haustilgung etwas runterzufahren. Konsumkredite sind aufgrund der höheren Zinsen natürlich etwas anderes. Ich kenne niemanden, der davon ausgeht, dass die Zinsen in den nächsten 5 bis 10 Jahren nennenswert steigen werden.

Rein mathematisch/wirtschaftlich wäre wenig tilgen und die gesparte Differenz investieren sinnvoller.

Zitat von Coffeehouse am 14. August 2020, 9:52 Uhr

Ist das so mit dem "erst alle Schulden tilgen, bevor man investiert?" - ich dachte gerade in den Niedrigzinszeiten macht es durchaus Sinn die Haustilgung etwas runterzufahren. Konsumkredite sind aufgrund der höheren Zinsen natürlich etwas anderes. Ich kenne niemanden, der davon ausgeht, dass die Zinsen in den nächsten 5 bis 10 Jahren nennenswert steigen werden.

Rein mathematisch/wirtschaftlich wäre wenig tilgen und die gesparte Differenz investieren sinnvoller.

Guter Punkt. Wenn du im Forum forschst, wirst du sehen dass ich das sogar tue. 😉 Die Empfehlung war nicht allgemein formuliert, sondern konkret auf ihren Fall. Aktien auf Kredit kaufen ist ein "Hebelprodukt", mit sowas sollte man grundsätzlich sehr vorsichtig sein und es nur nutzen, wenn man die Implikationen sehr genau einschätzen kann und die Entscheidung informiert getroffen hat. Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, von "niemals, nie!" beim Finanzwesir bis "schön blöd wenn nicht" bei manchen Teilnehmern im WPF. Auch hier im Forum wurde das schon intensiv diskutiert. Kriterien sind u.a.:

- Individuelle Risikotragfähigkeit. Die schlimmste denkbare Kursentwicklung darf einen nicht zum Panikverkauf verleiten. Die meisten Anlegern nutzen darum nichtmal den ungehebelte Aktienmarkt voll, selbst @Oliver hat ja "nur" 80% (oder 75%?) Aktienquote. Viele überschätzen die eigene Risikotoleranz. Man muss im Crash stur halten könnem und fest von seiner Strategie überzeugt sein, sonst steht man das nicht durch. Soweit ist Ines noch nicht. Und wäre es erst recht nicht mit gehebelten Aktien.

- Kreditzins - die Kosten des Hebels: Je niedriger desto eher kann es sich rechnen. Ines ist Selbstnutzerin, daher Zins nicht von der Steuer absetzbar. Wahrscheinlich jahrealter Vertrag mit deutlich über 2% Sollzins. Damit viel zu hoch, er sollte schon unter 1% sein (persönliche Meinung, manche halten ja sogar Wertpapierkredite mit > 3% für akzeptabel).

- Bonität. Man sollte eine ungünstige Entwicklung wuppen können. Ines hat bestenfalls mittelmäßig sicheres Arbeitseinkommen und nicht mehr allzu viele Arbeitsjahre vor sich. Dazu ein selbstbewohntes Haus und damit jetzt schon Kostenrisiken im Portfolio. Wenn das Haus nicht bis zur Rente bezahlt ist, wirds finanziell für Normalverdiener meist eng.

Wir hatten das Thema schon mal um das Jahr 2000-2002 herum.

Damals entwickelten alle Größen der Branche Brennstoffzellen Laptops, um damit die elendigen Akkuprobleme der Laptops von damals endlich zu lösen und Laufzeiten von 10 Stunden und Nutzungsdauern größer als 12 Monate zu ermöglichen.

Heute weiß man, dass die Akkus sehr schnell schlichtweg gut genug wurden. 10 Stunden Laufzeit hat man und ebenso 5+ Jahre Nutzungsdauer.

Niemand wünscht sich heute Wasserstoffflaschen mit sich herum zu schleppen und einen 5kg schweren "Business-Laptop" für 2000 Euro, aus dem Wasser tröpfelt.

Ich sehe dasselbe bei PKW passieren. Brennstoffzellen hatten gegenüber dem Li-Ionen Akku mal einen Vorsprung von 50 Jahren. Vor 10 Jahren war das Rennen noch halbwegs offen, heute halte ich es klar für entschieden. In 95% der Fälle wird der Akku gut genug sein und für die restlichen 5% gibt es zwar eine theoretische Nachfrage, aber kein kaufbares Produkt.

Im Kleinwagen und Kompaktklasse Segment hat Wasserstoff ein enormes Kosten und Volumenproblem. Gewicht ist bei PKW kein so großes Drama wie immer getan wird (ich habe noch niemals jemanden erlebt, der erzählt hätte, dass er PKW xyz toll findet, aber leider, leider ist er ihm 200kg zu schwer).

Bauvolumen/Innenraum ist aber ein Drama und hier hat Wasserstoff physikalisch bedingt schlichtweg das Nachsehen. 1 Mol Wasserstoff wiegt 2g und braucht 22,4l Volumen. Das ist Physik und die ändert keine technologische Entwicklung. 5kg Wasserstoff brauchen somit 56.000l Volumen. Bei 700bar Druck sind das 80l. Der Drucktank muss zylinder- oder kugelfömig sein, das schränkt die Gestaltungsmöglichkeiten massiv ein. Dazu das Volumen für den (kleineren) Akku, für die Brennstoffzelle, den Abgasstrang und die Nebenaggregate.

Das kostet auch alles ein Heidengeld.

Der große Traktionsakku hingegen ist zwar schwer, sitzt aber wie gewünscht im Unterboden. Damit kommen die Sitze zwar weiter nach oben, aber das ist eh im Trend. Ansonsten gewinnt man bei ePKW im Innenraum eine Größenklasse (siehe ID.3), beim Brennstoffzellen-PKW verliert man innen einen Größenklasse (siehe Toyota Mirai)

Vom Energievebrauch liegt der Wasserstoff-PKW bei ca. 40kWh Wasserstoff/100km (entsprechend 60kWh el. Strom + Transportaufwand), der Batterie-PKW bei 20kWh/100km.

Strom ist heute massivst mit Steuern und Umlagen belastet (pro kWh weit mehr als Benzin oder Diesel) und dennoch landet man bei 30ct/kWh dann bei 6€/100km

Einen Marktpreis für Wasserstoff gibt es noch nicht. Der graue Wasserstoff an der Tankstelle ist hoch subventioniert auf 9,50€/kg, was zu Treibstoffkosten von ca. 12€/100km führt. Bei Strom nimmt der Staat viel Geld ein, bei Wasserstoff zahlt jemand massiv drauf und trotzdem kostet Wasserstoff das Doppelte und braucht 3x soviel Strom.

Übrigens: Nimmt man bei aktueller Technik (H2 Flüssigtankstelle, 700bar vs. Ionity Charger mit maximal 350kW DC) eine gegebene Fläche, dann kann man auf dieser Fläche mit ePKW in einer Stunde tatsächlich mehr km nachladen als mit Wasserstoff-PKW, die Wasserstofftankstellen brauchen bisher extrem viel Platz pro "Anschlusspunkt" und das tanken wird auch immer langsamer, je mehr da hintereianander an die Tankstelle wollen. (Druckabfall, Vereisung)

Und die 700bar Kompressoren brauchen einen 300kW+ Netzanschluss.

Wo macht Wasserstoff Sinn?

Dort wo die Kaufkosten und die Betriebskosten den Leuten weitgehend egal sind und dort wo es auf etwas Bauraum mehr oder weniger nicht ankommt. Man gewinnt zumindest schnelleres Nachtanken, bei der Reichweite ist der Vorsprung eher moderat.

SUV, Oberklasse PKW, LKW?

Im Systemweiten Ansatz entkoppelt der Wasserstoff PKW Stromangebot und Nachfrage und setzt einen chemischen Speicher dazwischen. Das hat durchaus volkswirtschaftlich einen Wert, aber bisher wurde die Energiewende und der Klimaschutz noch nie volkswirtschaftlich optimiert, das wäre ein absolutes und völlig unerwartetes Novum, wenn dieser Vorteil an die PKW Nutzer weiter gegeben würde.

Bzgl Ökobilanz halte ich ePKW für hervorragend, denn perspektivisch können die Akkus locker 1 Million km halten (bei 400km Reichweite sind das gerade mal 2.500 Vollzyklen), die e-Maschine, Leistungselektronik und Bremsen kommen mit lächerlichen 1 Million km auch gut klar.

Man muss aber Konzepte finden, wie man dieses Fahrleistungspotenzial auch umgesetzt bekommt, der Durchschnitts PKW wird nur 13.000km im Jahr bewegt.

Die heutigen Ökobilanzdiskussion in den Medien sind überwiegend fachlich grober Unfug.

Es gibt keine einzige in der Praxis taugliche Vision, wie eine nachhaltige Welt mit 2 Milliarden Verbrenner PKW im Jahr 2050 aussehen soll. Mit 2 Milliarden e-PKW geht das aber sehr wohl (von Ressourcenbedarf für den PKW an sich, Flächenverbrauch, Stau, etc mal abgesehen, auch ein ePKW bleibt ein PKW)

Lithium ist genügend da. Wäre es anders wäre das Zeug nicht so spottbillig.

MfG

Hallo The Wanderer,

also zu allererst möchte ich gerne etwas loswerden. Ich habe das Geld, es ist nicht ganz so, wie du es darstellst.
Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem ETF, in dem auch das Nasdaq-Produkt Tesla gelistet ist.
Übrigens geht es nur um Geld. Ich bin da nicht so verbissen dran.

Aber nur ein paar Gedanken:

1. Alle Konsumschulden tilgen, falls vorhanden, z.B. Autokredit.

Ich habe keinerlei Konsumschulden. Ich bezahle schon seit vielen Jahren alles immer bar.
Wenn ich das Geld nicht habe, kaufe ich nicht.
Außer eben das Haus, aber das habe ich nicht alleine gekauft.

  •  3. Deine Immobilie abzahlen. Du sagst ihr habt hier noch Schulden, zu welchem Zins? Dürft ihr sondertilgen oder Tilgungsrate erhöhen? Dann rein damit, noch bevor der erste Euro an die Börse geht.
  • Die Immobilie ist so gut wie abgezahlt und ja, wir haben selbstverständlich Sondertilgungen getätigt.Selbst das neue Auto wird bar bezahlt. Außerdem haben wir einen Käufer für die jetzigen ZOE.
    Hier fließt also auch Geld.4. Schuldenfrei und Polster auf dem Tagesgeldkonto vorhanden? Dann ran ans Depot, aber mach dir einen Plan! Überlege dir erst eine Anlagestrategie, hinter der du wirklich stehst und die du dann über viele Jahre bereit bist eiskalt durchzuziehen. Vor allem auch wenn die Börse crasht und die Medien das Ende der Welt verkünden. Hier passt für mich was nicht: Vor 1-2 Jahren schriebst du, du möchtest in ETFs gehn, dann verunsichern dich negative Prognosen und du überlegst dein Depot zu schließen. Da wäre die naheliegende Schlussfolgerung: Eigene Risikotoleranz überschätzt. Handlungsempfehlung: Anteil risikoarmer Anlagen (z.B. Tagesgeld) erhöhen und die Risikoanlagen (Aktien/Aktien-ETFs) verringern.

    Nun, das Depot gibt es nicht mehr, weil ich erkannt hatte, daß es nicht das Richtige war. Das hat aber nix mit Risikoüberschätzung zu tun, sondern mit gesundem Menschenverstand. Ich bin nicht bereit, einen Fond zu bedienen, wenn ich eher negativ diesbezüglich eingestellt bin. Und nur, weil da jemand seine Erfahrungen in einem Buch aufgeschrieben hatte, bin ich nicht sklavisch daran gebunden. Ich habe das mit den ETFs ausprobiert und wieder damit aufgehört.

    Weißt du, das Leben passiert einfach. Ohne Fahrplan. Ich bin nicht gesund, und das seit über 20 Jahren. Bisher ging immer alles gut. Bis es anfing, daß ich nicht mehr so konnte, wie bisher. Ich bin jetzt 53 und schon seit vielen Jahren in Frührente. Das war nicht geplant. Letztes Jahr hatte ich 2 kleine Unfälle, die mich an meine Grenzen erinnerten.

  • Du überlegst nun stattdessen einen Invest in eine Hochrisiko-Einzelaktie. Bei Tesla reicht ein Defekt in der Steuerungssoftware, ein paar tödliche Unfälle und der Kurs rauscht ins Bodenlose. Oder Startup XY gräbt Tesla das Wasser ab, oder Veteranen wie Toyota&VW. Diese Risiken sind weniger abstrakt als das Risiko eines dauerhaftem Zerfalls der Weltwirtschaft. Bist du bereit, beides zu tragen?

🙂 Nur bedingt. Und ja, es geht nur um Geld, aber unser Leben ist endlich. Ich hatte am Neuen Markt ganz gut Geld verdient, ich habe mal den Dax als Daytraderin gehandelt, was total aufregend und absolut super war. Ich habe mal ordentlich Geld mit Porsche-Aktien verdient, und jetzt reizt mich eben Tesla. 😉

Es geht um Spaß haben. Leben. Du kannst dein Geld nicht mitnehmen, und du weißt nicht, wann Schluß ist.

 

Diese Dinge zum Beispiel, sind nicht neu, werden aber immer dringender. Wir haben nun mal nicht mehr viel Zeit.

Fang doch einfach oben auf dem Planeten Erde an:

Ein neuer Temperaturrekord in der Arktis: Am Samstag wurde auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen erstmals eine Temperatur von 21,7 Grad Celsius gemessen. Gleichzeitig hat die Ausdehnung des Meereises in der Arktis hat im Juli einen neuen historischen Tiefstand für diesen Monat erreicht. Eine der Ursachen: eine seit Mai andauernde Warmphase. Dadurch würden Schnee und junges Eis schneller schmelzen als normal, berichteten Wissenschaftler. Schon im Winter waren im Rahmen der «Mosaic»-Expedition bei der Eisdicke besonders niedrige Werte festgestellt worden. #Arktis #Klimawandel #Temperatur Der WELT Nachrichten-Livestream http://bit.ly/2fwuMPg Abonniere den WELT YouTube Channel http://bit.ly/WeltVideoTVabo Die Top-Nachrichten auf WELT.de http://bit.ly/2rQQD9Q Unsere Reportagen & Dokumentationen http://bit.ly/WELTdokus Die Mediathek auf WELT.de http://bit.ly/2Iydxv8 WELT Nachrichtensender auf Instagram https://bit.ly/IGWELTTV WELT auf Instagram http://bit.ly/2X1M7Hk

Folge des Klimawandels Grönlands Eisschild ist verloren

Gletscher verlieren ständig gewaltige Mengen Eis. Normalerweise wird der Verlust durch Schneefall wieder ausgeglichen. Doch auf Grönland ist das System dramatisch aus dem Gleichgewicht geraten.
14.08.2020, 14.09 Uhr
http://Folge des Klimawandels Grönlands Eisschild ist verloren Gletscher verlieren ständig gewaltige Mengen Eis. Normalerweise wird der Verlust durch Schneefall wieder ausgeglichen. Doch auf Grönland ist das System dramatisch aus dem Gleichgewicht geraten. 14.08.2020, 14.09 Uhr
  1. Klimawandel: Permafrost-Katastrophe könnte Milliarden Tonnen CO2 freisetzen

Der Meeresspiegel steigt.
Dann gibt es ja noch die Abholzung und Brände des Regenwaldes und, nicht zu vergessen, Corona, das  sehr schnell "passieren" kann. Etc. pp.
Ich empfehle die beiden Filme von Al Gore. "Eine unbequeme Wahrheit" sowie "Immer noch eine unbequeme Wahrheit, unsere Zeit läuft ab."
Alles Gute für dich und alle, die das hier lesen.
Ich bin keine Frugalistin.
Heute ist der erste Tag vom Rest unseres Lebens.
Ines

Hallo Ines, vielleicht ist der hier was für dich? IE00BGL86Z12

Tesla ist dort der größte Posten im Portfolio, wenn auch mit unter 4% nicht gerade dominierend.

Mich musst du nicht mehr bekehren, ich denke auch, dass wir mehr tun müssen. 🙂 Allerdings halte ich persönlich Tesla für den falschen Weg. Sollten mir Fahrrad und Öffis mal nicht mehr reichen, würde es etwas kleineres werden. Evtl. ein Twizy? Finde auch sonst Konsumverhalten für den Umweltschutz wichtiger als Anlageverhalten.

z.B. im UBS-ETF SICAV MSCI WORLD SOCIALLY RESPONSIBLE, WKN:  A1JA1R  ist Tesla mit ca. 2% enthalten.  Das ist ein Welt Fonds, aber eben von 1600 Unternehmen auf 400(?) nachhaltigere reduziert.

Zitat von TheWanderer am 18. August 2020, 22:32 Uhr

Mich musst du nicht mehr bekehren, ich denke auch, dass wir mehr tun müssen. 🙂 Allerdings halte ich persönlich Tesla für den falschen Weg. Sollten mir Fahrrad und Öffis mal nicht mehr reichen, würde es etwas kleineres werden. Evtl. ein Twizy? Finde auch sonst Konsumverhalten für den Umweltschutz wichtiger als Anlageverhalten.

Hallo @thewanderer,

das ist die Richtige Einstellung und Sichtweise zum Thema, leider hapert es bei den meisten immer noch am Konsum oder an der Einstellung. Bei uns schlägt zur Zeit der Borkenkäfer durch die langen Hitzeperioden durch und die ganze Umgebung ändert sich durch die notwendigen radikalen Kahlschläge. Da stehts du mit Blick auf einen entwaldeten Hügel mit Leuten auf dem Balkon die vor einer viertel Stunde noch vom Trip nach New York geschwärmt haben und sich dann über die ach schlimme Borkenkäferplage beklagen. In sofern finde ich es sogar ganz gut das der Klimawandel vor der Haustür angekommen ist und schon zu Einschränkungen führt (ohne Wald halt kein schattiger Spaziergang). Ich höre schon gar nicht mehr hin und versuche die Leute zu bekehren, einzig die Frage was machst du dagegen erlaube ich mir. Gibt dann schon lange Gesichter und wenig sinnvolle Antworten. Bei uns brauch keiner mit einem dicken SUV vorzufahren oder von der Reise ans andere Ende der Welt für 14 Tage Badeurlaub zu schwärmen. Einfach nur peinlich und nicht mehr zeitgemäß.

Zitat von Energiefuchs am 19. August 2020, 9:10 Uhr...
Ich höre schon gar nicht mehr hin und versuche die Leute zu bekehren, einzig die Frage was machst du dagegen erlaube ich mir. Gibt dann schon lange Gesichter und wenig sinnvolle Antworten. Bei uns brauch keiner mit einem dicken SUV vorzufahren oder von der Reise ans andere Ende der Welt für 14 Tage Badeurlaub zu schwärmen. Einfach nur peinlich und nicht mehr zeitgemäß.

Naja, bin zwar ebenfalls kein SUV-Fan, fahre selber einen klassischen GT aus dem Jahr 1999 mit 13l Verbrauch, das ist aber definitiv nicht peinlich. Man sollte dann schon mal nachfragen, wie viel KM man pro Jahr fährt. Bei mir sind es keine 3.000

Tja, was macht man sonst noch so gegen den Klimawandel? Meine Wenigkeit fährt nicht wegen jedem Shice mit dem Auto in der Weltgeschichte herum, geht zu Fuß zur Arbeit, kauft z.B. beim Metzger des Vertrauens, der noch jeden Bauern und dessen Vieh mit Namen kennt und weiß, daß alles paßt, kauft keine Billigklamotten bei KIK und Co, und fährt nicht 3x im Jahr in Urlaub.

Zitat von Roger am 20. August 2020, 0:52 Uhr
Zitat von Energiefuchs am 19. August 2020, 9:10 Uhr...
Ich höre schon gar nicht mehr hin und versuche die Leute zu bekehren, einzig die Frage was machst du dagegen erlaube ich mir. Gibt dann schon lange Gesichter und wenig sinnvolle Antworten. Bei uns brauch keiner mit einem dicken SUV vorzufahren oder von der Reise ans andere Ende der Welt für 14 Tage Badeurlaub zu schwärmen. Einfach nur peinlich und nicht mehr zeitgemäß.

Naja, bin zwar ebenfalls kein SUV-Fan, fahre selber einen klassischen GT aus dem Jahr 1999 mit 13l Verbrauch, das ist aber definitiv nicht peinlich. Man sollte dann schon mal nachfragen, wie viel KM man pro Jahr fährt. Bei mir sind es keine 3.000

 

Hallo@roger,

3000 km sind ja nun nicht die Welt, da stellt sich ja schon fast die Frage ob die jährlichen Kosten fürs Taxi nicht günstiger wären. Aber in der Regel werden solche Autos ja eher als Statussysmbol gefahren nach dem Motto seht her ich kann es mir leisten (spreche hier nicht von einem kleinen SUV wie etwa einem Tiguan mit einem halben Liter Mehrverbrauch). Schöner Nebeneffekt, man benötigt mittig zwei Parkplätze weil es sonst nicht passt. Auch sehr beliebt zur Zeit als übergewichtiger und wieder "pubertierender Ü 50 er" mit einem ZU lauten Motorad Marke Harley oder ähnlich mit einem Pisspott auf dem Kopf und ner Kutte vor der Eisdiele nicht wirklich vom Motorrad zu kommen. Aber dann 300-400 km sinnlos durch die Gegend lärmen damit man cool ist. Gerade wegen dem Lärm müsste hier der Gesetzgeber mal einschreiten, wir haben hier Hausbesitzer die sich über schlechtes Wetter freuen damit sie mal in RUHE auf ihrer Terrasse sitzen können.

Aber was soll es, jetzt ist der Klimawandel mal bei uns direkt vor der Türe angekommen, schauen wir mal ob ein umdenken in den Köpfen stattfindet, und dann der sportliche "Ü50 er" auf dem E-Bike nicht doch den cooleren Eindruck hinterlässt.

Gruß Energiefuchs

Taxi auf dem Land? Viel Spaß. Nene... mein Wagen ist meine Leidenschaft, die laß ich mir auch als Frugalist nicht nehmen. Und auch schon früher, als Noch-Nicht-Frugalist haben mich Autos fasziniert, habe diese aber nie für mich als Statussymbol angesehen 😎 .

Aber du hast natürlich Recht, daß es bei vielen genau so ist, wie du schreibst 😉

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