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Was passt zu meinem bisherigen Fonds-Sparplan?

Moin liebe Frugalisten-Community,

Kurze Version:

Ich (Oliver, Mitte 30, angestellter Softwareentwickler, ca 2600€ Netto mtl.)  investiere bereits ca 40% meiner Einnahmen in einen für mich ökologisch und ethisch vertretbaren Fonds-Sparplan ("HHVM Vermögensplan Nachhaltig (hier im Anhang oder https://service.netfonds.de/nfs/vv/vermoegensplan/Factsheet_VP_Nachhaltig.pdf ) und in die berufliche Altersvorsorge. Ich lebe aber in Wirklichkeit ganz aus Versehen noch sparsamer, sodass ich wiederum Geld übrig habe. Daher möchte ich vom dem Geld etwas in ETFs anlegen und monatlich besparen, sodass meine Sparrate somit auch "offiziell" auf 55% ansteigt. Da ich erst mit ETFs anfange, wollte ich mal eure Meinung einholen.

Lange Version:

Ich habe zur Zeit bereits einen für mich ethisch & ökologisch vertrebaren Fondssparplan "HHVM Vermögensplan Nachhaltig", in den ich zur Zeit ca 31000€ investiert habe und monatlich mit 850€ (--> 10.000€ im Jahr) bespare. Das habe ich damals, unerfahren und feige, über einen Finanzmakler mit Beratung abgeschlossen. Ich habe dort einen 80%igen Depotrabatt, also nur 1.19% Ausgabeaufschlag und 0.35% Kosten p.a. herausgehandelt. Bei diesem Produkt wird momentan viel bewegt, weg von Aktien, hin zu Liquiditäten und Anleihen.  Aktuell ca 35% Aktien, 50% Anleihen und 25% Liquiditäten (früher waren das noch ca 65% Aktien). Hier gibt es Details im Factsheet, sofern ihr euch dafür interessiert: hier im Anhang oder https://service.netfonds.de/nfs/vv/vermoegensplan/Factsheet_VP_Nachhaltig.pdf

Zudem habe ich noch eine betriebliche Altersvorsorge, die ich mit 204€ vom Brutto-Gehalt bespare (zur Zeit ca 9000€ Rückkaufswert).

Mit diesen beiden Produkten habe ich eine Sparrate von ca 40%. Allerdings gebe ich in Wirklichkeit weniger als 60% meines Nettoeinkommens aus, sodass ich wieder ca 10000€ auf meinem Girokonto angesammelt haben. Davon möchte ich 6000€ nun in ETFs stecken (die anderen 4000€ sollen cash bleiben, das entspricht ca 5 Monatsausgaben von mir). Am Anfang total simpel:

  • 2/3, also 4000€, in MSCI World (A1C9KL) und 250€ mtl. Sparplan
  • 1/3, also 2000€, in MSCI World EM (ETF127) und 125€ mtl. Sparplan

Damit nähere ich mich der angepeilten 55% Sparrate auch offiziell an (statt das auf dem Girokonto liegen zu lassen und dann in ein einem Jahr wieder vor dem "Problem" zu stehen, dass zu viel Geld auf dem Girokonto verrottet). Den "Vermögensplan Nachhaltig" möchte ich sehr gerne behalten, da ich nicht nur Wert auf meine finanzielle Zukunft lege, sondern auch ein auf Ökologie, Ethik und Nachhaltigkeit, was auch durch dieses Geld unterstützt wird. Eventuell wäre ich aber bereit, die Gewichtung zu ändern.

Nun möchte ich auch ein wenig mehr an mich denken, und dazu parallel ein weiteres Investment aufbauen. Klingt das für euch soweit plausibel oder übersehe ich irgendetwas? Ich bin noch recht neu bei "Frugalisten", bisher habe ich einfach so ohne großes Ziel sparsam gelebt. Auch ist das mein erstes "eigenes" Investment ohne einen Berater, darum bin ich noch etwas feige.

Es wäre dufte, wenn ich dazu ein paar Meinungen lesen dürfte.

Liebe Grüße,

Oliver

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Hallo Oliver,

Hut ab vor deiner Sparleistung! 🙂

Zum "Vermögensplan Nachhaltig" hatte ich an dieser Stelle schon meine Meinung geschrieben:

https://frugalisten.de/forum/topic/nachhaltiges-etf-portfolio-geht-das-denn/#postid-1715

Was spricht denn dagegen, statt in ETFs direkt in Aktien zu investieren? Dann kannst du dich alleine entscheiden, nach welchen Kriterien du deine Unternehmen aussuchst - wie stark du Ökologie und Nachhaltigkeit wichtest.
Das Geld ist - wie du schreibst - übrig. Falls es dann weg sein sollte, sollte es dich nicht in eine große Krise stürzen. Und wenn du mehrere Jahre lang in Aktien von ganz verschiedenen Nachhaltigen Unternehmen investierst, ist ein Totalausfall sehr unwahrscheinlich.
Gerade wenn der Fonds jetzt verstärkt auf risikoreichere Anlagen umschichtest, sind direkte Aktien wahrscheinlich optimal.

Hey @frau-kelu

gegen einzelne Aktien spricht, dass ich mich da um viel mehr kümmern muss. Das will ich ja gerade nicht selber tun, darum wollte ich den Fonds-Sparplan vom Finanzberater und der jetzt aufkommenden ETF-Geschichte. Da muss ich ja nur wenige Produkte kaufen, um sofort breit aufgestellt zu sein. Dazu kommt noch, dass ich nicht so richtig Lust darauf habe, mich detailliert mit der Börse zu befassen, das ist für mich nur ein Mittel zum Zweck. Daher suche ich also eher den "easy way out".

Aber vermutlich bedeutet das dann auch, dass ich eben nicht exakt das bekomme, was ich möchte, sondern nur so eine 80%-Lösung. Das ist dann der Kompromiss, den ich eingehe.

So langsam packt mich aber doch die Lust, etwas mehr Kontrolle über die Anlage zu erhalten. Meine ersten ETFs habe ich diesen Monat bereits gekauft. Vermutlich werde ich bald etwas umschichten, also weniger in den HHVM stecken und dafür mehr in eigens ausgewählte ETFs.

 

Liebe Grüße,

Oliver

@Stoliver und @Frau Kelu

Ich mache mal eine ungefragte Empfehlung: Schauen Sie sich mal die "Ablaufleistungen" der verschiedenen Varianten 5 % Rendite, 4,5 % Rendite (anlog - 0,5 % Verwaltungsgebühr = passiver ETF) und 3,5 % Rendite (analog - 1,5 % Verwaltungsgebühr aktiv gemanagter Fonds) im Exel an.

In meinem Beispiel habe ich folgende Zahlen angenommen und die Ergebnisse sehen aus was folgt:

20 Jahre Ansparphase, 10.000 €/a als Jahreswert zum 1.Januar, dann 20 Jahre null Ansparung und nur Verzinsung wie oben, ohne Entnahme (sei jetzt  eben ein Beispiel):

Mein Exel zeigt nach 40 Jahren jeweils als Gesamtsumme wie nachfolgend an:

5 %-Beispiel: 912.205 €

4,5 % - Beispiel: 790.653 €

3,5 % - Beispiel: 582.400 €

Ich denke, dass die Zahlen für sich sprechen und man einfach mal anfangen sollte; Fehlertoleranz ist da um zum üben!

Man kann auch gut sehen, wie erfolgreich ein gemanagter Fonds sein muss um da einen großen Vorteil zu haben, der müsste ja den Markt über 40 Jahre immer um 1,5 % oder besser >>2  % schlagen (um überhaupt einen Vorteil zu haben) und keinerlei Skandale produzieren.

Sorry wegen eines fehlenden Details betreff Eintrag von vor 2 min: Die 5 % Rendite Variante stehen natürlich für: Direkter Aktienkauf direkt an der Börse und spare somit 0,5 bzw. 1,5 %/a Verwaltung ; Kauf- und Verkaufsprovision ist vernachlässigt über die lange Laufzeit.