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Was Indexinvestoren unbedingt lesen sollten oder Sind Indexfonds/ETFs also passive Investments Value traps (Vermögensvernichter mit Ansage)?

Liebe Frugalisten, (die vorwiegend in Indexfonds investieren),

hier einige Denkanstöße als Anlagen zu diesem Beitrag, die auch bei mir zu einer Anpassung meiner Investments führen werden. Für diejenigen, die die Anlagen nicht lesen mögen und die weiteren Quellen, die sich auf der Seite, die ich unten zitiere, befinden, nicht ansehen mögen eine Zusammenfassung meinerseits als anliegende Word Datei mit Bildern und Grafiken und untenstehend als Fließtext ohne Bilder und Grafiken. Ich freue mich schon auf eine anregende Diskussion:

 

Eine ökonomische Realität aus Corona wurde offenbar und für jeden deutlich sichtbar:

Die Bedeutung von Innovation! Egal auf welchem Gebiet, die Innovationsführer, die die Innovationsmöglichkeiten ökonomisch exzellent nutzen, sind die Gewinner der Corona Krise bzw. kommen zumindest gut durch die Krise. Dies zeigt sich industrieunabhängig.

Tatsächlich ist die Bedeutung von Innovationen in der jetzigen Zeit aber viel weitgehender als in früheren Zeiten (zumindest in ökonomischer Hinsicht), so jedenfalls das Research von Ark Invest (https://ark-invest.com/white-papers/). Nach ihren Einschätzungen ist ca. die Hälfte aller Aktienwerte stark gefährdet oder sogar vor der Bedeutungslosigkeit!

Grundlage für diese Aussagen sind ihre Auswertungen von ökonomischer Geschichtsforschung (hierzu zwei Anlagen):

  • Innovationen verändern je nach Auswirkung und Bedeutung, in mehr oder weniger starken Maße die Art und Weise, wie wir wirtschaften und welche Unternehmen womit erfolgreich sind.
  • Innovationen benötigen meist eine Anlaufphase, die einer Investitionsphase gleichkommt, ehe diese Innovationen ökonomisch sinnvoll genutzt werden können.
  • Eine der bedeutendsten Innovationen (nach großer Übereinstimmung von ökonomischen Geschichtsforschern) war die Erfindung der Dampfmaschine.
  • Kommen mehrere Innovationen in die ökonomische Phase der Nutzung zeitgleich zusammen, so führt dies zur Umwälzung der Wirtschaft. Dies war beispielsweise in der Zeit um 1900 herum der Fall: Verbrennungsmotor, Telefon, Elektrizität, Autos, Flugzeuge und Massenproduktion waren hier die Innovatoren, die etwa gleichzeitig ökonomisch nutzbar waren.

Diese Bilder in dieser Zeit illustrieren sehr eindrucksvoll, was passiert, wenn mehrere Innovationen ökonomisch nutzbar zusammenkommen:

 

In 1913, it was hard to spot the horse.

In nur 13 Jahren ist die ganze Industrie rund um das Pferd gestorben bzw. auf Freizeitdinge reduziert worden (jedenfalls hier auf diesem Straßenbild in New York). Die Autoindustrie ist neu entstanden. Gleichzeitig ist das Thema Heizen, Licht etc. neu bespielt worden: Die Erdölindustrie, Energiewirtschaft, Maschinenbau, Luftfahrtindustrie etc. sind entweder neu entstanden oder sind deutlich gewachsen. In dieser Zeit der Umwälzungen sind die neuen Industrien mit deutlich exponentiellen Wachstumsraten deutlich jenseits von 20 % p.a. gewachsen.

Nach den Untersuchungen von Ark haben wir jetzt wieder ein Zeitalter mit einer Fülle von Innovationen (14 statt damals 5), die eine noch größere disruptive Kraft entwickeln. Gleichzeitig gehen sie davon aus, dass die hiermit einhergehenden exponentiellen Wachstumsraten für die Innovatoren/Innovationsanwender entweder wiederkommen oder noch stärker ausfallen werden. Hier die Plattformen und Technologien, die Ark sieht:

 

Ich erspare mir die Übersetzung, da die meisten Begriffe entweder selbsterklärend oder aus dem Zusammenhang erklärt werden können mit Ausnahme folgender Erläuterungen:

  • Das Thema Blockchain ist heute vor allen Dingen in Bezug auf die Kryptowährungen wie Bitcoin bekannt. Tatsächlich hat die Blockchain viel weiterreichende ökonomische Auswirkungen. Immer dann, wenn es wichtig ist, die Echtheit, Gültigkeit etc. von Verträgen etc. zu bestätigen, eindeutig zu beweisen und für jeden verifizierbar zu machen, kann Blockchain zum Einsatz kommen. Hier ein paar Beispiele: die Arbeit der Notare, die Bestätigungsfunktionen von Ämtern wie Heiratsurkunden, Pässe etc., der Nachweis des Eigentums, der eindeutige Nachweis von Lieferketten und Ursprungsquellen etc. Mal ein Beispiel: Fälschungen welcher Art auch immer sind mit Blockchaintechnologien ausgeschlossen oder deutlich erschwert!
  • Bei der besten, schnellsten Impfstoffentwicklung für Covid-19 (Den Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna) kamen fast alle Technologien der Plattform DNA Sequencing zur Anwendung. Die Impfstoffe wurden in einer bislang nicht vorstellbaren Geschwindigkeit neu erfunden und zur Marktreife gebracht, haben eine Wirksamkeit, die bei Impfstoffen seinesgleichen suchen und haben wahrscheinlich deutlich geringere Nebenwirkungen als herkömmliche Impfstoffe.
  • Artificial Intelligence ist künstliche Intelligenz.

 

Diese Häufung von innovativen Technologien, die nunmehr am Beginn der ökonomischen Nutzung stehen, gab es nach Untersuchungen von Ark, die wiederum die ökonomische Geschichtswissenschaft ausgewertet haben, so noch nie. Wir betreten ein einmaliges Zeitalter:

Die Grafik spricht für sich selbst.

Was heißt dies für Indexanlagen?

Hierzu gibt es folgende Perspektiven:

  • Haben Indexanlagen die falschen Werte?
  • Haben Indexanlagen die guten Werte?
  • Haben Indexanlagen die besten Werte?
  • Wie gehe ich mit diesen Themen um?

 

Zu Haben Indexanlagen die falschen Werte?

Wenn die von Ark wie oben dargestellten Entwicklungen zutreffend sind, werden folgende Branchen davon betroffen, beeinträchtigt werden oder sogar vollständig verschwinden (so die Schlußfolgerungen von Ark):

  • Stationärer Einzelhandel und Einzelhandelsimmobilien (autonome, elektrisch betriebene Fahrzeuge (Drohnen oder Roboterfahrzeuge) werden e-commerce Unternehmen noch mal richtig befeuern. Ark vermutet, dass die Auslieferungskosten auf ca. 25 US$cent pro Auslieferung sinken werden. Das sind Preise, wo es sich nicht mehr lohnt persönlich ins Geschäft zu fahren, sondern sich alles bringen zu lassen!)
  • Automobilindustrie (autonome, elektrisch betriebene Fahrzeuge durch Mobilitätsanbieter/autonome selbstfahrende Taxiflotten werden deutlich preiswerter zur Verfügung stehen als die Nutzung des eigenen PKWs; die Öffentlichen Verkehrsmittel werden nur wenig preiswerter sein. Im Ergebnis bedeutet dies, dass deutlich weniger Autos benötigt werden. Die Sicherheit auf den Straßen deutlich zunehmen wird, was wiederum die Autoversicherer beeinträchtigen wird. Etc.).
  • Logistik (siehe oben)
  • Pharma, Gesundheitsbranche (die Unternehmen, die die Mittel haben, die neuen Technologien in der Forschung optimal zu implementieren, werden gewinnen, so wie Biontech/Pfizer oder Moderna. Hierzu eine einfache Frage: Will man sich durch einen Impfstoff (moderner Impfstoff mit neuer Technologie) gegen Corona impfen lassen, der eine Wirksamkeit von 95 % hat und bei dem nachgewiesenermaßen eine Erkrankung in 5 % der Ansteckungsfälle deutlich glimpflicher verläuft oder will man sich lieber durch einen Impfstoff (alte Technologie) impfen lassen, der 60-70 % Wirksamkeit aufweist und von dem man nicht weiß, ob er mildernde Wirkung für den Krankheitsverlauf hat, wenn man zu den 30-40 % derjenigen gehört, die sich noch anstecken können?).
  • Erdölindustrie (diese wird auch aufgrund der Tatsache, dass Solar- und Windenergie mit degressiv fallenden Kosten deutlich preiswerter werden / sind als Erdöl als Treibstoff, ökonomisch sterben).
  • Finanzindustrie (nur diejenigen, die die neuen Techniken optimal implementieren, werden die Gewinner sein. 2 Apps von bekannten Fintechs in den USA gehören mittlerweile zu den vier größten Zahlungsdienstleistern nach Kundenanzahl in den USA. Beide wachsen deutlich schneller als die Bankenkonkurrenz. Beide sind in der Lage über cross selling alle weiteren Bankprodukte anzubieten. Einer macht dies auch sehr erfolgreich. Die Kundenneugewinnungskosten von beiden liegen bei ca. 20 US $ pro Neukunde gegenüber deutlich über 1.000 US$ für die herkömmlichen Banken. Beide haben kein Filialnetz mit Angestellten über ihre Margen zu unterhalten. Sie können demgemäß mit deutlich niedrigeren Kosten über Kampfpreise und/oder Qualitätsvorteile ihrer Produkte in den Wettbewerb gehen. Beide sind in der Abwicklung deutlich schneller!).
  • Eisenbahnindustrie (Fracht) (nach Berechnungen von Ark werden autonome, elektrische LKW pro Tonne pro Meile bei 3 US$cent liegen. Die Eisenbahn hat Kosten von 4 US$cent pro Tonne pro Meile)
  • weitere

Alle anderen Branchen werden erhebliche Umwälzungen erleben. Diejenigen Unternehmen, die die neuen Technologien sinnvoll in ihre Geschäftsmodelle einbauen, werden den Unternehmen überlegen sein, die es nicht (rechtzeitig) schaffen.

Bei der Durchsicht der Unternehmen, die in den breiten Indizes wie z.B. MSCI World oder S&P 500 vertreten sind, gibt es viele Unternehmen (wenn nicht die Mehrzahl), die vor diesen Innovationen entstanden und groß geworden sind. Sprich sie müssen ihre alten Geschäftsmodelle an die neue Zeit anpassen. Solche Transformationsprozesse sind anstrengend, mühsam und für die Menschen in diesen Unternehmen angstbesetzt. Dies sind Gründe, warum es eine Reihe von Unternehmen nicht (rechtzeitig) schaffen werden.

Unmöglich wird es für die Unternehmen, die -aus welchen Gründen auch immer- mit hohen Leverage arbeiten. Sie haben schlichtweg nicht die notwendigen finanziellen Ressourcen, um die notwendigen Transformationsprozesse zu finanzieren.

Mit anderen Worten nach Einschätzung von Ark sind dies die Verlierer von morgen. Sie vermuten, dass dies je nach Index um die 50 % aller im Index vertetenen Unternehmen sein werden!

 

 

Zu Haben Indexanlagen die guten Werte?

Diese Frage ist nur bei ausgewählten Indizes mit einem bedingten ja zu beantworten. Indexanlagen, die sich beispielsweise auf den Nasdaq beziehen, dürften überwiegend gute Werte haben. Hier sind viele Unternehmen, die sich in der Poolposition für die Anwendung der neuen Technologien befinden, vertreten.

Einige Unternehmen sind sogar Inovationstreiber wie Alphabet, Microsoft, Facebook aber auch viele Biotechfirmen.

 

 

Zu Haben Indexanlagen die besten Werte?

Klar ist mit wenigen Ausnahmen (wenn überhaupt) haben die Indexanlagen eben nicht die besten Werte. Um in die wichtigen Indizes aufgenommen zu werden, bedarf es meist einer gewissen Größe, Marktkapitalisierung und eines gewissen Unternehmensalters! Eine Facebook oder Alphabet ist in den Anfangsjahren deutlich schneller gewachsen (Umsätze, Gewinne und Aktienkurse!) als jetzt. Anfänglich waren diese Unternehmen in den Indizes nicht vertreten oder nicht in der Gewichtung, wie man es sich gewünscht hätte.

Hier hilft am Ende des Tages nur aktives Management. Die Performancezahlen von Ark sprechen hier eine klare Sprache (https://ark-funds.com/active-etfs). Diejenigen unter Euch, die hier längere track records sehen wollen, sollten sich mit der Performance von Cathy Woods bei ihren vorherigen beruflichen Stationen beschäftigen.

 

Zu Wie gehe ich mit diesen Themen um?

Ich werde Stück für Stück Teile meiner Anlagen in Ark ETFs und vergleichbare Instrumente (noch stärker als jetzt schon) umschichten. Was mir bei Ark noch fehlt ist ein Gefühl dafür, wo die Bewertung ihrer Anlagen liegt (hoch nach dem bisherigen Lauf oder immer noch preiswert?!).

 

Zusammenfassende Betrachtung

Im Ergebnis sind Indexinvestments aufgrund der vielen Unternehmen, die es nicht schaffen werden mit der Zeit zu gehen, schlechte Investments. Hier sind nach Auffassung von Ark erhebliche Renditedefizite zu erwarten.

Jeder Investor sollte sich überlegen, wie er mit diesen Informationen umgeht und welche Schlüsse er daraus für sich zieht.

 

Hochgeladene Dateien:
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Da ist viel Wahres dran. Die Frage ist nur, welche Schlüsse ich daraus ziehe. Es ist meiner Meinung eine Abwägung zu treffen, in welchem Ausmaß ich welchen Anteil meines Geldes wann in diese riskanteren Papiere stecke. Dass sie riskant sind, steht für mich außer Frage. Dass dort einige Positionen innerhalb der Sektoren-ETFs die Supertitel von morgen sein können (und wahrscheinlich auch werden), jedoch auch viele ganz verschwinden werden ist die Chance, bzw. das Risiko.

Eine Blaupause könnte die Dot-com Blase um die Jahrtausendwende sein. Einige Aktien waren temporär Highflyer (z.B. Yahoo) wurden aber dann vom besseren Unternehmen (Google) überflügelt und sind heute nur noch ein Schatten ihrer selbst. Andere, ältere Marktteilnehmer (Time Warner) wollte mit viel Geld und viel zu spät in dem Markt mitmischen und per Merger (mit AOL) verlorenes Terrain aufholen. Das ging dann komplett schief und bestätigt die Theorie, dass wenig innovative Firmen, so oder so verschwinden werden. Wie sieht also nachfolgend bilanziell eine Sektoren-Betrachtung aus im Vergleich zu einem Gesamtindex? Im Nachhinein würde ich konstatieren, dass ein Sektor allein nicht die Performance des Gesamtmarktes langfristig toppen kann; einfach deswegen weil ständig neue Zersplitterungen und Trends in eben diesen Technologien erfolgen. Kleinere innovative Firmen werden meist von größeren geschluckt, bevor sie eine neue Google/Amazon...werden. Eine neue  Google/Amazon...-Aktie zu entdecken und unter tausenden von Start-ups genau diese zu erwischen ist sehr unwahrscheinlich oder setzt eben voraus, dass man in tausende Start-ups investieren muss  (wo die meisten früher oder später verschwinden) um sich sicher zu sein, dass der Highflyer möglichst von morgen mit im Portfolio ist.

Aus meiner Erfahrung würde ich sagen: Dann, wenn jeder die Firma schon kennt, kann sich jeder immer noch an der Firma beteiligen. Das reicht meistens aus hohe Renditen zu erzielen. Es möge sich selbst jeder prüfen, zu welchem Zeitpunkt er das erste mal gehört hat von: Mcdonalds, Nike, Amazon, Google, Facebook, Netflix, Intel, Starbucks.... und welche Perfomance er wohl heute hätte, wenn er in dieser Zeit dort eingestiegen wäre.  Oder betreffend Index: Ja, diese Titel landen alle früher oder später in den bekannteren Indizes und tragen erheblich zu deren performances bei. Die Index-Manager von S+P oder Dow machen ja auch ihren Job und beobachten Märkte und Titel.  Ein noch früherer Einstieg steigert natürlich die Chance, aber eben auch das Risiko.

Fazit für mich: Die ARK-Leute haben grundsätzlich und unzweifelhaft recht. Allein der Zeitpunkt der Beteiligung an neuen "Märkten" ist letztlich die Frage. Nämlich dann, wenn man die:

a.) am Horizont erahnt

b.) sie sich gerade entwickeln

c.) wenn sich sich gerade etablieren

d.) wenn sie etabliert sind.

Ich tendiere bei meinen Investments zu c.) oder d.), denn da tauchen die Titel automatisch auch in den breiter gefächerten Indizes auf. ARK scheint zu a.) und b.) zu tendieren. No risk no fun...würde ich mal sagen. 🙂

@andre, danke für den ARK-link, ich hatte die bisher noch nicht wahrgenommen.

Hi!

Ist der beschriebene Innovationseffekt nicht teilweise gleichzusetzen mit dem SmallCap-Effekt nach Gerd Kommer (Stichwort Faktorinvesting)?

Grüße,

Nyxpriest

Zitat von Nyxpriest am 1. Januar 2021, 13:19 Uhr

Hi!

Ist der beschriebene Innovationseffekt nicht teilweise gleichzusetzen mit dem SmallCap-Effekt nach Gerd Kommer (Stichwort Faktorinvesting)?

Grüße,

Nyxpriest

Liebe Nyxpriest,

habe mich mit Kommer nie in der Tiefe beschäftigt.

Kann also darauf keine vernünftige Antwort geben.

Liebe Grüße

André

Zitat von Absprung_2020 am 1. Januar 2021, 12:38 Uhr

Fazit für mich: Die ARK-Leute haben grundsätzlich und unzweifelhaft recht. Allein der Zeitpunkt der Beteiligung an neuen "Märkten" ist letztlich die Frage. Nämlich dann, wenn man die:

....

c.) wenn sich sich gerade etablieren

d.) wenn sie etabliert sind.

Ich tendiere bei meinen Investments zu c.) oder d.), denn da tauchen die Titel automatisch auch in den breiter gefächerten Indizes auf. ARK scheint zu a.) und b.) zu tendieren. No risk no fun...würde ich mal sagen. 🙂

@andre, danke für den ARK-link, ich hatte die bisher noch nicht wahrgenommen.

@Absprung_2020,

kann man so machen! Mir geht und ging es nur um die bewußte Entscheidung unter Berücksichtigung möglichst vieler Aspekte.

Liebe Grüße

André

Interessanter, wenn auch nicht ganz neuer Beitrag von ARK thanks 🙂

Letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, und der Risikoneigung - In Anlagefragen gibt es keine Universalwahrheit. Warum sollte der Rentner in disruptive Anlagen investieren, warum der Berufsanfänger in Dividendenpapiere?

Disruption hat es immer gegeben, man merkt es immer daran, dass man etwas Neues entdeckt und sich fragt: wozu brauche ich dann noch das Alte? Bankfilialen sind heute noch bestenfalls Treffpunkte für jene Alterklasse, die unter Elektromobilität Gehhilfen versteht. Wozu gibt es noch Arztpraxen (ausser für letztere). Die sie wirklich brauchen gehen in die Fachklinik. Ereilt das Gesundheitswesen das Schicksal der Banken? Werden künftig 70% aller Arztbesuche digital/virtuell durchgeführt - Von der Diagnose bis zur Medikation? M.E. der nächste große Markt, dem Disruption bevorsteht - Online Healthing.

Wer daran partizipieren möchte, sollte das erst mal für sich entscheiden. Die Wahl der Instrumente folgt den bekannten Prinzipien: Stockpicking, aktive Fonds oder ETFs (o.a.)

ETFs sind handhabbar und sparen Zeit und Kosten (etwas disruptiv für klassische Fondsanbieter). Schaut Euch mal folgenden Artikel an:

https://www.justetf.com/de/news/etf/megatrends-wie-sie-ihr-etf-portfolio-auf-globale-entwicklungen-ausrichten.html

und: https://www.justetf.com/de/public-portfolio-profile.html?portfolioGroup=THEME&publicPortfolioId=15523574

Es gibt Megatrend Portfolien, die m.E. eine schöne Ergänzung zur Gesamtstrategie darstellen. Warum nicht einen Anteil des Depots auf Megatrends ausrichten, Schwerpunkt nach Geschmack. Ich habe z.B. klassische Rohstoffe halbiert und durch New Energy ETF ersetzt.

 

Achte auf deine Gedanken! Sie sind der Anfang deiner Taten.

Ja, Indexwerte haben automatisch die richtigen Werte, tatsächlich laufen sie bei jeder Blase mit.

Tesla z.B. liegt heute im MSCI world bei grob 1%.

Für einen Nischenanbieter von PKW ist das extrem hoch, da ist die ganze Zukunftsphantasie schon längst mit drin, wieso also NOCH höher gewichten?

Im übrigen ist es schwer, die Trends zu erkennen, man schaue mal in die Vergangenheit, welche Sektoren da jeweils die Top performer waren:

https://www.gerd-kommer-invest.de/haben-technologieaktien-hoehere-renditen/

 

 

Check ehrlich gesagt nicht genau, was dieser Post sagen will?

Dass in ETF's viele Müllwerte mit drin sind und dass man damit "nur" die Rendite vom Markt bekommt? Ist ja hinlänglich bekannt.

Dass man mit anderen Produkten eine deutlich bessere Rendite erzielen kann, aber das Risiko höher ist? Auch nichts neues.

Oder stehe ich gerade auf dem Schlauch

Mir gehts da ein wenig wie @panameraflow. Als Index-ETF-Anleger glaube ich doch, weder eigenhändig den Markt schlagen zu können, noch diejenigen aktiven Fonds finden zu können, die mir abzüglich Gebühren eine Überrendite liefern. Dass die Rendite von wenigen Aktien kommt und das Portfolio mehrheitlich aus lame ducks besteht, ist ja bekannt und auch bei aktiver Auswahl mehrheitlich nicht anders. Ich sehe noch keinen Grund, speziell ARK da mehr zuzutrauen als anderen Anbietern. Auch bezogen auf die Investition in Zukunftswerte: Wenn jemand sich jemand die Zukunft ausmalt, wirkt das aus der Zukunft betrachtet meist eher drollig (640k sind genug für jeden...) bis unterhaltsam (Steampunk), die späteren Gewinner hatten vorher wenige auf dem Schirm. Und disruptiven Veränderungen werden auch nur von wenigen vorhergesehn (z.B. mobiles Internet für die breite Weltbevölkerung).

Die Paper sind interessante Stichwortgeber für weitere Recherchen, mehr würde ich nicht darauf geben. Ich kann nicht einschätzen, wie weit ARK dort neutral und wissenschaftlich arbeitet, und inwieweit es eine Rolle spielt, dass die Ergebnisse rein zufällig geeignet sind, Kunden der Konkurrenz vom Wechsel zu überzeugen. Ich würde an der Stelle weder ARK noch anderen Unternehmen einen Vertrauensvorschuss gewähren. 🙂

Verwendet ARK selbst eigentlich auch das Blockchain-Beispiel? Für mich steht Blockchain mehr für einen Hype, auf den vermehrt wenig innovative Unternehmen (z.B. deutsche Banken) aufgesprungen sind und der in realen Anwendungen mit Ineffizienz und anderen Hürden kämpft. Da haben sich Algorithmen wie MapReduce zur selben Zeit erfolgreicher verbreitet, allerdings meist unter der Haube und außerhalb der Fachpresse kaum beachtet.

Lieber @PanameraFlow">@PanameraFlow und @PanameraFlow">@TheWanderer,

der Unterschied bzw. die neue Idee (im Vergleich zu den Jahrzehnten zuvor), die von Ark vermarktet wird, besteht darin, dass sie eine Innovationsgeschwindigkeit vorhersehen, die annähernd nur Anfang der Jahre 1900 dagewesen ist. Dies führt zu einer Geschwindigkeit der Umstellung, die eine größere Gefährdung ganzer Industriebereiche als in Jahrzehnten zuvor nach sich zieht. Dies wiederum führt zu einer deutlich schlechteren Entwicklung von Indexanlagen gegenüber einer aktiven Auswahl von Innovatoren -so Ark- als in den vergangenen Jahrzehnten.

Das ist der neue Gedanke/Ansatz von Ark. Wenn man diesen Faktor als vernachlässigbar betrachtet, so ist eure Aussage überspitzt formuliert "alter Wein in neuen Schläuchen" korrekt.

Für mich ist neben der Frage der Bewertung mittlerweile auch die Frage relevant: In welcher Geschwindigkeit vollzieht sich die Disruption? Liegt hier Ark richtig oder geschieht dies (deutlich) langsamer. Wenn dies deutlich langsamer geschieht, als von Ark beschrieben, so sind Eure Aussagen zutreffend.

Für die These, dass die Disruption länger dauern wird, als von Ark vorhergesehen, spricht, dass Ark ihre eigenen Vorhersagen aus der Vergangenheit in längere Zeiträume korrigiert hat oder diese nicht in der Geschwindigkeit eingetroffen sind. Hierzu macht es Sinn, deren anfänglichen white paper durchzulesen.

Hier einige weitere interessante Beiträge von Sven Carlin, der m.E. solide Arbeit -insbesondere, wenn er in die Tiefe geht- macht: https://www.youtube.com/watch?v=sOddFSR9Ll4 und https://www.youtube.com/watch?v=-9cakgSIKTg.

Er sieht aus verschiedenen Gründen nicht die Innovationsgeschwindigkeit von Ark, weiterhin fehlt ihm für eine ausgewogene Darstellung durch Ark die Berücksichtigung von Risiken, die ihre Thesen gefährden würden. Weiterhin ist interessant, wie er die Performance von Ark erklärt: Da Ark vorwiegend in marktenge Werte investiert und sie erhebliche Mittelzuflüsse hatten, haben sie selber (zu weiten Teilen) die Kurssteigerungen verursacht.

Weiterhin führt er in einem der obigen Videos aus, dass Ark durch hervorragendes virales Marketing die Mittelzuflüsse erreicht hat. Diese wiederum führen zu den besagten Kurssteigerungen etc.. Cathy Woods hat kürzlich in erheblichem Umfang Mittel aufnehmen müssen, um die Mehrheit an ihrem Laden behalten zu können (näheres in dem einen der obigen Videos).

Nach alldem ist mein jetziger Überlegungsstand zu Ark wie folgt (und dies kann und wird sich zukünftig ändern. Er kann sogar diametral zu meinen jetzigen Aussagen bei neuen Erkenntnissen gewechselt werden):

  • Die Aussagen von Ark gehen in die richtige Richtung. Sie sind aber m.E. immer kritisch zu hinterfragen!
  • Investments in die Ark ETFs selbst machen nur dann Sinn, wenn Ark abgestraft wird. Dies ist denkbar, wenn aus welchen Gründen auch immer eine Trendumkehr bei Ark eintritt z.B. durch Mittelabflüsse.
  • Die Aktienkäufe von Ark und deren Analysen werde ich weiterhin verfolgen. Werte, die andere von mir geschätzte Investoren haben, verstehe ich dann besser.
  • Investments in die Ark ETFs werde ich zur Zeit nicht vornehmen.

Dieser Thread hat für mich u.a. folgende Funktionen:

  • Zum einen finde ich die Thesen von Ark spannend. Passive Investoren können dies zum Anlaß nehmen, zumindest ihre Allokation der gewählten Indizes zu überdenken.
  • zum anderen für mich ganz persönlich hoffe ich mir ein vollständigeres Bild von Ark zu machen. Hier bin ich dankbar für die Diskussion.

@alle, die hierauf bislang reagiert haben: vielen Dank für Eure Anregungen, sie haben mir weitergeholfen, eine bessere Perspektive zu der Bewertung der bisherigen Informationen einzunehmen.