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Vorstellung

Hallo!

Ich bin ehrlich: ich habe mich heute hier angemeldet, weil ich hauptsächlich in Kontakt mit OM gehen möchte. Ihr Lebensweg scheint mir meinem/unseren ähnlich zu sein bzw. wir haben ein paar Gemeinsamkeiten.

Nichtsdestotrotz möchte ich mich kurz vorstellen ; wenn ich wahrscheinlich in diesem Forum auch nicht sehr aktiv werde...aber wer weiss.

Ich weiss nicht, ob wir (mein Partner und ich) uns Frugalisten nenne können, aber wir leben bescheiden und haben höchstwahrscheinlich die finanzielle Freiheit geschafft. Ich schreibe höchstwahrscheinlich weil immer noch ein wenig der Zweifel besteht.

Mein Partner ist noch berufstätig (in Teilzeit) und ich werde ab nächstes Jahr nicht mehr arbeiten bzw. kein Einkommen mehr beziehen.

Wir haben das geschafft, in dem wir m.M. nach wenig ausgegeben haben und viel gespart haben. Wir leben "nur" in einer 60 qm 3-Zimmer-Mietswohnung, welche auch schon in die Jahre gekommen ist (40). Aus dem Wasserhahn kommt nur noch warmes Wasser (weil die Kaltwasserleitung zugerostet ist), aber dafür haben wir auch seit 20 Jahren keine Mieterhöhung mehr bekommen. Es ist ein geben und nehmen.

Wir haben 15 Jahre lang unser HR-Kapital in die Sanierung von Altbau-Häusern gesteckt. Somit liegt der größte Anteil unseren Vermögens zur Zeit in Immobilien. Aus diesen beziehen wir unser passives Einkommen.

Zur Zeit haben wir nur 1 "Problem". Wir wissen nicht, ob wir die Immobilien versilbern sollen oder nicht. Für alles gibt es Vor- und Nachteile. Niemand wird mit Gewissheit sagen können was das Beste ist.

So, das wars mal! Falls jemand Fragen hat, gern. Ich versuche sie zu beantworten.

Frisa

 

Hallo @frisa,

wenn du wissen willst ob Ihr euer Immobilien versilbern sollt hilft nur eins: rechnen.

Ermittelt doch einfach mal die Eigenkapitalrendite der Mietobjekte und schon solltet ihr einen Schritt in der Entscheidungsfindung weiter sein.

Gruß Energiefuchs

Hallo Energiefuchs!

Die Frage war eher eine rhetorische Frage. Ich habe hier keine Antwort erwartet bzw. erwarte keine. Die heutige Eigenkapitalrendite ausrechnen ist einfach. Aber in die Zukunft schauen....da bräuchte man schon eine verlässliche Glaskugel.

Ich wollte mich nur kurz vorstellen. Und diese "Frage" beschäftigt mich zur Zeit.

Trotzdem Danke für den Tipp!

Frisa

Hi Frisa,

herzlich willkommen im Forum.

Tja, wann ist genug genug. 🙂

Wie ihr habe ich meinen Hauptteil des Vermögens in Immobilien. Hierbei habe ich auch Wohnungen kernsaniert. Ich setze als Ansatz auf die 3 Speichenregel und investiere in Immobilien - Gold und Aktien. Ach ja und wie dein Mann arbeite ich noch in Teilzeit.

Ich habe auch lange mit der Frage wann es genug ist gerungen. Die Lösung für mich war eine umfassende Finanzexcel inklusive Vorschau der einzelnen Jahre bis zur Rente. Damit lies sich der Finanzbedarf gut ableiten. Diesen habe ich dann mit einer 2fachen Sicherheit hinterlegt ohne meinen Immobilienbestand verkaufen zu müssen.

Damit wäre ich jetzt theoretisch finanziell Unabhängig. Praktisch ist man diese meiner Meinung nach erst, wenn man auch auf die angestellten Tätigkeiten verzichtet und wirklich von seinen Finanzeinkünften lebt.

Ob man sich jetzt Frugalist, Minimalist oder sparsam nett ist doch egal. Ich habe mich in meinem Umfeld noch nie als Frugalist bezeichnet. Sparen um jeden Preis ist nicht meins. Ich halt es da eher mit dem Paretoprinzip.

viele Grüße

Lex

 

 

Hallo Lex!

Ja, auch ich habe ein umfangreiches Excel-Planungstool. Etliche Szenarien damit durchgespielt. Aber  egal wie ma es dreht und wendet, die große Ungewissheit ist immer die nicht planbare/vorhersagbare Zukunft.

Wenn wir immer genau wüßten wie sich alles entwickeln wird, dann sind die Entscheidungen einfach. Aber es gibt viele Parameter, die Einfluß auf Entscheidungen nehmen. Vielleicht liegt es auch an (meinem) Alter und man wird generell vorsichtiger.

Zur Zeit leben wir sehr gut. Mit unseren Mieteinnahmen können wir unser Leben bestreiten. Allerdings würde ich gerne die Immobilie(n) loshaben. Ich habe keine Lust auf Mieter und den ganzen Kram der dazugehört. Auch möchte ich keine Kernsanierung mehr durchführen. Man wird halt älter und man hat schließlich auch andere Hobbys. Die Kernsanierungen/Immobilien waren hauptsächlich zur Erreichung der finanziellen Unabhängigkeit gedacht. Das ist/war kein Hobby. Wir sind handwerklich begabt. Es hat uns auch nichts ausgemacht. Aber nun ist Zeit für andere Dinge.

Also zur Zeit tendiere ich eher zum Verkaufen. Wir müssen allerdings noch ein paar Monate warten bis die 10jährige Spekulationsfrist vorbei ist (ca. 1 Jahr noch). Bis dahin hat sich vielleicht das eine oder andere Parameterchen so gedreht, dass die Entscheidung einfacher fällt.

Weiste: was bringt mir das viele Geld, wenn ich es ja doch irgendwo anlegen muss (auf dem Konto gibt es nur für 100.000 € Schutz) und ich jedes Jahr keine bis Minus-Rendite erwirtschafte? Dann lieber Immobilien vermieten und Mieteinnahmen.

Ja, ich weiss. Auch hier gibt es Risiken: Mieter zahlt nicht mehr, Renovierungen, Immobilienpreise fallen, etc. Aber genau das sind die ungewissen Parameter.

Für mich das aller aller wichtigste: finanzielle Unabhängigkeit.

Wobei, wenn man natürlich etwas philosophisch unterwegs ist....man ist ja nie wirklich völlig unabhängig. Ich bin abhängig von meinen Mietern, die die Miete zahlen müssen.

Oder ich bin abhängig vom Kapitalmarkt, der mir Rendite einbringen muss, damit ich von meinem passiven Einkommen leben kann.

In sofern: finanzielle totale Unabhängigkeit gibt es nicht.

Frisa

 

Hi Frisa,

kann ich gut verstehen. Mich stresst das mit den Mietern momentan noch nicht. Klar es ist immer was. Ich habe jedoch auch den Vermietungsprozess mittlerweile an einen Makler abgegeben. Bei der letzten freien Wohnung gab es etwa 140 Bewerber. Klar sowas mach ich nicht mehr, da zahle ich lieber eine Pauschale an den Makler und setze diese wieder von der Steuer ab. Im übrigen würde ich behaupten wer Kernsanieren als Hobby hat der lässt sich auch gern Auspeitschen. Ehrlich mit oder ohne Handwerker jedes mal sage ich dannach - Nie wieder.

Es kann schon sein, dass ich in 15-20 Jahren einen Teil der Wohnungen verkaufe und diese dann in ETF´s in meinem Fall außerhalb der Eurozone umschichte. Ich werde aber wohl immer einen Kernbestand an Immobilien erhalten.  Für mich ist es eine Frage der Rendite und des Risikos. Mal sehen was die Zukunft so bringt. Aktuell erwerbe ich die 10te Wohneinheit. Als Maximum könnte ich mir 20 vorstellen. Mein Mindestkernbestand wäre wohl so Richtung Rente bei 5.

viele Grüße

Lex

 

Hallo Lex!

Die Mietersuche ist gar nicht das was mich stresst. Das geht eigentlich. Nur die Ansprüche sind halt heute ziemlich hoch. Wenn da mal, z.B. die Heizung im Winter einen Tag nicht funktioniert, dann glüht gleich die Leitung. ...vielleicht mach ich mir aber auch den Stress selber. Ich möchte halt, dass alles ordentlich läuft.

Und das aller ärgerlichste sind eigentlich die Handwerker. Die kommen nicht bzw. sind absolut unzuverlässig. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Und Ideen/Vorschläge wie man ein Problem ordentlich löst kommen eigentlich auch keine von den Handwerkern. Alles darf man selbst machen. Das ist nervig.

Ja, die Kernsanierungen. Das ist so eine Sache. Nach der ersten Kernsanierung (1-Familienhaus welches wir mit 3 kleinen Wohneinheiten ausgebaut haben) haben wir gesagt 'nie wieder'. Deswegen sind wir die zweite Kernsanierung (4-Familienhaus) anders angegangen. Und da muss ich sagen, lief es eigentlich ganz gut. Es gab fast keinen Tag, an dem wir mit Unlust auf die Baustelle sind. Aber auch hier muss man sagen, dass die größten Spielverderber die Handwerker sind. Bis die mal antraben. Angebot abgeben tun sie noch schnell, aber dann darf man nur noch hinterher rennen. Und dann machen die ihr Gewerk ohne Rücksicht auf andere Gewerke. Danach ist oft vieles wieder kaputt. Deswegen machen wir bei den Kernsanierung das meiste in Eigenleistung. Was natürlich der Rendite wieder zugute kommt.

Wir haben mind. 7 Jahre harte für die Häuser gearbeitet. Kein Wochenende, kein Urlaub, nach der Hauptarbeit direkt auf die Baustelle.

Aber eine dritte Kernsanierung...weis nicht. Müßte was kleines, übersichtliches sein (Wohnung oder kleines Einfamilienhaus). Aber wir haben eben auch noch andere Hobbys. Die sind mindestens genauso zeitintensiv und machen wir noch lieber. Da müßte schon was absolut geniales vor die Füße fallen.

Und irgendwie bin ich jetzt in einem Alter angekommen, wo ich sagen muss, dass ich mein Leben nur noch mit den Dingen füllen möchte, die mir absolut Spaß machen, oder die absolut notwendig sind.

Ja, auch für mich ist es natürlich eine Frage von Rendite und Risiko. Allerdings ist mir meine Zeit und meine Nerven auch viel wert.  Ach wir werden sehen. Vielleicht verkauf ich das Mehrfamilienhaus, kaufe 1-2 kleine Wohnungen zum vermieten und der Rest in ETF. Aber ich warte jetzt erstmal ein paar Monate. Ich befürchte, dass die Immobilienpreise fallen werden. 'Befürchte' deswegen, weil ich ja dann auch für mein Mehrfamilienhaus weniger bekommen würde.

Frisa

Hi Frisa,

ach die Handwerker. 🙂 Mittlerweile habe ich ein recht gutes Kernteam beisammen. Doch auch da werde ich jetzt wohl wieder einen austauschen. Die Handwerker stressen mich daher nicht besonders. Klar geht immer wieder was schief. Dieses Jahr hatte ich beim Umbau zwei Wasserschäden welche durch die Handwerker verursacht wurden. Irgendwie habe ich bei den Themen die Ruhe weg. Dennoch habe ich gerade genug. Meine Kernsanierungen waren aber auch überschaubarer. Die erste ein Dreifamilienhaus Baujahr 1970 das ich gemeinsam mit einer anderen Partei saniert habe und dieses Jahr eine Dachgeschosswohnung Baujahr 1959 (Einmal Rohbau und zurück) Gerade erwerbe ich eine Wohnung Baujahr 1994, also fast nix zu tun.

Die Immopreise scheinen sich hier ungleichmäßig zu entwickeln. Ich kaufe im Umkreis von 20km von meinem Wohnort. Also die A-Lagen gehen weiter durch die Decke. Allerdings sind die Mieten schon etwas gefallen. Die B und C-Lagen scheinen auch was die Verkaufspreise betrifft langsam zu wackeln. Jedoch gibt es gerade ein eher reduziertes Kaufangebot, was die Preise wieder stützt.  Grundsätzlich hat unsere Region kontinuierlichen Zuzug, was mich eher noch zukaufen lässt wenn es sich rechnet. Ohne günstige Bevölkerungsentwicklung würde ich eher verkaufen.

Du kannst ja die Mehrfamilienhäuser erst in Eigentumswohnungen umwandeln. Diese sind wohl einfacher und besser zu verkaufen als das ganze Ding. 🙂

Lex

 

Hi Lex!

Ja. Das habe ich mir auch schon überlegt, ob ich nicht einzeln die Wohnungen verkaufe bzw. 1 oder 2 behalte. Aber ich glaub dass möchte ich nicht wirklich. Wenn ich mir überleg, dass ich mit einem weiteren Eigentümer über irgendwelche Dinge verhandeln/diskutieren muss...

Und wenn man sich so gut in einem Haus auskennt (ich kenne jedes Kabel persönlich, weiss wo die Abwasserrohre verlaufen, etc.), dann muss man schnell den Hausmeister spielen. Ich weiss nicht...ab liebsten wäre mir ein Abschluss. Aus den Augen aus dem Sinn. Wobei das mit dem Auge schwierig ist. Unsere Immobilien liegen in Fußweite.

Naja, wir werden sehen. Es dauert wie gesagt noch ein paar Monate bis wir verkaufen können.

Frisa

@frisa - und gibt es schon neue Erkenntnisse? Wie werdet Ihr vorgehen?

Erstmal beneide ich Dich wirklich um Deine handwerklichen Fähigkeiten - ich wünschte ich hätte diese auch. Ich bekomme nicht mal einen Nagel gerade in die Wand. Respekt also für diese Leistung und das frühzeitige Erkennen von Chancen.

Mir geht es ähnlich wie Dir - ich hatte nie Bock auf Vermietung und den ganzen Stress mit den Mietern. Daher habe ich die direkte Investition in Wohnimmobilien nie vorgenommen und setze voll auf den Aktienmarkt. Dies aber auch schon seit ca. 1991.

Wie wäre es denn, wenn Du etwas vom Klumpenrisiko Immobilien weggehst und einen Teil (nach Verkauf) in ETFs anlegst.