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voreiliger Renteneintritt

Servus zusammen,

heute hätte ich mal eine Frage an die Community mit dessen Thema ich mich noch nicht soo sehr auseinander gesetzt habe da es für mich bisher nicht relevant war.

Es geht auch nicht um mich direkt sondern um meine Mutter, sie ist jetzt 63 Jahre alt und hat ziemlich überstürzt Ihren Job gekündigt weil es wohl "kaum noch auszahlten war"(viele Kündigungen der langjährigen Kollegen, Chaos, Stress, etc.). Nun habe ich die Ehre mich um den Rentenantrag, etc. zu kümmern und habe mich gefragt was es dabei noch alles zu beachten gibt, bzw. was man jetzt noch beachten kann weil der Job ja jetzt schon gekündigt ist.

Sie ist/war dort seit ca. 20 Jahren angestellt, in Teilzeit und ist nun seit Anfang dieser Woche zuhause (Resturlaub, Überstunden, etc.), das Beschäftigungsverhältnis läuft wohl noch bis zum Monatsende. Sie ist gesetzlich pflichtversichert, mein Vater ist bereits seit 2 Jahren in Rente.

Sie meinte sie möchte in Rente gehen und sich eher nicht arbeitslos melden da sie keine Lust hat sich nochmal irgendwo bewerben zu müssen, bzw. vermittelt zu werden.

 

Ich habe mich gefragt ob man in dieser Situation nicht noch irgendetwas optimieren könnte bevor ich jetzt den Rentenantrag abschicke. Evtl. doch erstmal Arbeitslos melden? Sie hat immerhin Ihr ganzes Leben in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt (abgesehen von den Kindererziehungszeiten), hat hier jemand Erfahrung ob man in dem Alter noch so stark vermittelt wird wenn man ohnehin beabsichtigt bald in Rente zu gehen? Einfach mal nichts machen und mit erspartem überbrücken da pro Monat 0,3% Rentenabzüge zu buche schlagen?

Irgendwelche anderen Optionen an die ich gerade nicht denke?

Mein Tipp wäre tatsächlich sich erst arbeitslos zu melden. Es gibt da wohl mehr Vorteile, z.B. ALG erhöht die Rente, früherer Renteneintritt verringert Rente. siehe hier

Und zum Thema Bewerbungen, je nachdem wie groß der Stress war, kann ein Arzt evtl eine vorläufige Arbeitsunfähigkeit bescheinigen....

Und ich hab mal gehört, es gibt auch so etwas wie eine Verzichtserklärung bzgl der Vermittlung, wenn man ohnehin nach dem Bezug des ALG ohnehin Rente geht/gehen möchte. Ausserdem weiß ich nicht ob die lieben MA der Agentur ein großes Vermittlungsinteresse zeigen, wenn die Kundin auf dem Papier zwar offiziell arbeitswillig ist, aber lieber doch gleich in Rente gehen möchte.

 

Mails bitte an MoneyMaker@nwmf.de

Meine Mutter hat gerade das "gleiche Problem".

Sie hat noch 9 Monate bis sie Altersrente beziehen kann und hat die letzten 30 Jahre in einem Unternehmen angestellt gearbeitet das nun aufgelöst wurde. Da wurde ihr klar gesagt dass man bis dahin keine Versuche mehr unternehmen würde sie für die wenigen Monate zu vermitteln. Nun sind 9 Monate auch nicht lange - wenn es bei deiner Mutter bis zum Rentenbezug aber noch etwas mehr Zeit braucht, dann würde ich nicht darauf vertrauen, dass man sie für z.b. 2 Jahre nicht nochmal vermittelt. Letztlich ist das ja kein Frührentenprogramm sondern eine Arbeitsvermittlungsagentur. Ich denke das sollte man mit dem Arbeitsvermittler recht offen besprechen wenn er einen sozialen und kompetenten Eindruck vermittelt...

Auf jeden Fall arbeitslos melden. Wenn der Vermittlungsdruck zu hoch wird kann man immer noch in Rente gehen.
Wegen der Kündigung wird Sie eine Sperrzeit kassieren und ihr Anspruch um 6 Monate gekürzt, aber 18 Monate Rente sparen ihr 5,4% Rentenminderung. Wenn sie bereits die 45 Beitragsjahre voll hat, würde ich die abschlagsfreie Rente für besonders langjährig Versicherte anstreben.
Die ALG1-Zeit kann man zur Not noch mit Krankheit strecken.

Eine Verzichtserklärung bzgl. der Vermittlung gibt es schon lange nicht mehr, aber ich würde mich prinzipiell arbeitswillig zeigen (dabei aber nicht übertreiben). Falls es hart kommt, wird halt sanktioniert, aber jeder Monat bringt ein Plus von 0,3%. Falls die Rente für besonders langjährig Versicherte eine Option ist, würde ich mich lieber noch die restlichen Monate nach dem ALG1 irgendwie durchschlagen. Schließlich bekommt sie damit quasi 7,2% lebenslang geschenkt.

Natürlich hängt das auch davon ab, wie hoch die Rente letztendlich ausfällt und ob man sich die Abschläge leisten will oder kann.

denke das kann man so pauschal nicht sagen, die Sperrfrist kann z.b. länger als 3 Monate sein und wirkt nicht rentensteigernd usw., da kann es evtl. mehr Sinn machen mit Abschlägen in Rente zu gehen, wenn da Arbeitslosengeld z.b. auch deutlich unter der Rente/evtl. Betriebsrente liegt und sie nicht die Absicht hat wieder zu arbeiten und selbst wenn sie noch weiter  arbeitet könnte sie das nach neuem Recht ja neben der vorgezogenen Rente trotzdem und damit noch weiter Rentenanwartschaften sammeln, dann hätte sie quasi in der Zeit zwei Gehälter, tendenziell würde ich sagen so früh wie möglich in Rente wenn man die 45 Jahre nicht vollbekommt und dann noch bei Interesse weiter arbeiten neben der Rente

also erster Schritt wär vielleicht erst einmal rauszufinden ob sie die 35/45 Jahre Rentenanwartezeiten erfüllt, das könnte man der Rentenauskunft entnehmen, die man ab dem 55 Lebensjahr alle 3 Jahre bekommt, hat sie die 45 Jahre voll müsste man wiederum abwägen weil man dann trotzdem die vollen Abschläge reingedrückt bekommt oder ob sie vielleicht die knapp 2 Jahre noch so  durchhalten will

Zitat von Accountant am 10. Oktober 2024, 22:47 Uhr

...

Sie meinte sie möchte ... sich eher nicht arbeitslos melden da sie keine Lust hat sich nochmal irgendwo bewerben zu müssen, bzw. vermittelt zu werden.

Mit Ü60 eher unwahrscheinlich ...

Und WENN dem tatsächlich so sein sollte, kann man sich bei der Arbeitsagentur spontan wieder abmelden!

... ob man in dieser Situation nicht noch irgendetwas optimieren könnte bevor ich jetzt den Rentenantrag abschicke.

Vermutlich ja.

Eine weitere Diskussion erscheint mir ohne Kenntnis des Versicherungsverlaufs, der Vermögens- und Einkommensverhältnisse, usw. aber nicht sinnvoll ...

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de

Vielen Dank für Euren Input

Ich habe heute nochmal mit meiner Mutter gesprochen und Sie hat sich, trotz meines Vorschlags sich vorerst arbeitslos zu melden, (weil man nichts verlieren könne) nochmals gegen die Arbeitslosmeldung ausgesprochen. Sie hatte wohl nach wie vor große Bedenken relativ zügig wieder vermittelt zu werden und will dem definitv entgehen. (Am Papierkram lag es nicht, denn den hätte ich erledigt)

Die Rente lt. Ihrer Aussage beträgt wohl nur ca. 600€ nach allen Abzügen, die 45 Jahre sind nicht zu erreichen. Meine Eltern meinen es wird Ihnen wohl reichen.

Einkommens-/ und Vermögensverhältnisse sind jetzt nicht sehr üppig, der monatliche Bedarf allerdings auch nicht all zu hoch. Durch eine Erbschaft und Erspartem kommen Sie auf einen mittleren 5-stelligen Betrag + jetzt ca. 2.000€ Nettoeinkommen / Monat. Das "Vermögen" verwalte ich mitunter und bringt zu 90% risikofrei angelegt ca. 130€ - 180€ / Monat on top. Als zukünftige Zusatzoption habe ich angeboten, dass ich noch einen Buchhaltungsjob auf geringfügiger Basis für Sie auftreiben könnte bei dem ich "tatkräftig unterstütze".

Alles in Allem sollten Sie selbst wissen ob es reicht, die Grundlage dafür habe ich vor ca. 2 Jahren schonmal geschaffen (2 Jahre Haushaltsbuch anhand der Kontoauszüge geführt, Fixkosten, etc.)

Mit der Entscheidung hat sich meine Recherchearbeit vorerst jedenfalls erledigt, es ist Ihre Entscheidung und die werde ich so aktzeptieren.

Vielen Dank nochmal für Euren Rat. (Falls es noch Fragen gibt, beantworte ich diese noch gerne)

Sollte es nicht reichen hat man ja noch den lieben Sohn, der in Lohn und Brot steht. Der wird schon aushelfen.

Zitat von Accountant am 14. Oktober 2024, 23:26 Uhr

... Arbeitslosmeldung ... Sie hatte wohl nach wie vor große Bedenken relativ zügig wieder vermittelt zu werden und will dem definitv entgehen. ...

Dem ist ganz einfach zu entgehen:

SOLLTE ein (über)eifriger Arbeitsvermittler Vermittlungsversuche starten, einfach am nächsten Tag wieder abmelden!

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de

Sorry aber mit 63 noch schnell vermittelbar? Jeder AG der mitdenkt weiß genau, dass das nur Kosten sind (Einlernphase, Anmeldung Sozialabgaben etc.) die sich niemals rechnen, wenn jemand sowieso schon den Wunsch hat in Rente zu gehen. Man kann die Bewerbung sowieso so schlecht schreiben, dass keiner einen zu einem VS einlädt.

Zitat von Silberstreif am 13. Oktober 2024, 7:29 Uhr

also erster Schritt wär vielleicht erst einmal rauszufinden ob sie die 35/45 Jahre Rentenanwartezeiten erfüllt, das könnte man der Rentenauskunft entnehmen, die man ab dem 55 Lebensjahr alle 3 Jahre bekommt, hat sie die 45 Jahre voll müsste man wiederum abwägen weil man dann trotzdem die vollen Abschläge reingedrückt bekommt oder ob sie vielleicht die knapp 2 Jahre noch so  durchhalten will

Die Rentenauskunft u. a. kann man jederzeit online beantragen (dafür die Versicherungsnummer der Rentenversicherung raussuchen), ohne sich anmelden/registrieren zu müssen - einfach das Gewünschte anklicken:

https://www.eservice-drv.de/SelfServiceWeb/

Das sollte der erste Schritt sein, um sich ein Lagebild zu verschaffen...

Zitat von Accountant am 14. Oktober 2024, 23:26 Uhr

Vielen Dank für Euren Input

Ich habe heute nochmal mit meiner Mutter gesprochen und Sie hat sich, trotz meines Vorschlags sich vorerst arbeitslos zu melden, (weil man nichts verlieren könne) nochmals gegen die Arbeitslosmeldung ausgesprochen. Sie hatte wohl nach wie vor große Bedenken relativ zügig wieder vermittelt zu werden und will dem definitv entgehen. (Am Papierkram lag es nicht, denn den hätte ich erledigt)

Die Rente lt. Ihrer Aussage beträgt wohl nur ca. 600€ nach allen Abzügen, die 45 Jahre sind nicht zu erreichen. Meine Eltern meinen es wird Ihnen wohl reichen.

Einkommens-/ und Vermögensverhältnisse sind jetzt nicht sehr üppig, der monatliche Bedarf allerdings auch nicht all zu hoch. Durch eine Erbschaft und Erspartem kommen Sie auf einen mittleren 5-stelligen Betrag + jetzt ca. 2.000€ Nettoeinkommen / Monat. Das "Vermögen" verwalte ich mitunter und bringt zu 90% risikofrei angelegt ca. 130€ - 180€ / Monat on top. Als zukünftige Zusatzoption habe ich angeboten, dass ich noch einen Buchhaltungsjob auf geringfügiger Basis für Sie auftreiben könnte bei dem ich "tatkräftig unterstütze".

Alles in Allem sollten Sie selbst wissen ob es reicht, die Grundlage dafür habe ich vor ca. 2 Jahren schonmal geschaffen (2 Jahre Haushaltsbuch anhand der Kontoauszüge geführt, Fixkosten, etc.)

Mit der Entscheidung hat sich meine Recherchearbeit vorerst jedenfalls erledigt, es ist Ihre Entscheidung und die werde ich so aktzeptieren.

Vielen Dank nochmal für Euren Rat. (Falls es noch Fragen gibt, beantworte ich diese noch gerne)

Ihre Mutter hat offenbar schlicht die Nase voll vom Arbeitsleben. Wenn ich es richtig verstanden haben, will sie vorerst keine Rente (mit Abschlägen) beantragen? Mittelfristig bzw. zur Überbrückung wäre ein steuerfreier Mini-Job mit geringen Sozialabgaben vielleicht eine gute Wahl. Ich glaube aber, Ihre Mutter braucht jetzt erstmal Abstand vom Thema Arbeit.

Für mich klingt es eher so als ob die Mutter gerade gar nicht weiß was sie will oder braucht.

Mit einer "ist mir alles egal-Haltung" lässt sich nun aber auch mkt aller Mühe nichts effizientes konstruieren. Es passiert nichts Gutes außer man tut es 😉

Zitat von Rente2027 am 16. Oktober 2024, 14:23 Uhr

Sorry aber mit 63 noch schnell vermittelbar? Jeder AG der mitdenkt weiß genau, dass das nur Kosten sind (Einlernphase, Anmeldung Sozialabgaben etc.) die sich niemals rechnen, wenn jemand sowieso schon den Wunsch hat in Rente zu gehen. Man kann die Bewerbung sowieso so schlecht schreiben, dass keiner einen zu einem VS einlädt.

Natürlich werden auch gering qualifizierte Leute teils händeringend gesucht. Verkäuferin in einer Bäckerei, mal als Beispiel.

Zitat von Accountant am 14. Oktober 2024, 23:26 Uhr

...Durch eine Erbschaft und Erspartem kommen Sie auf einen mittleren 5-stelligen Betrag + jetzt ca. 2.000€ Nettoeinkommen / Monat. Das "Vermögen" verwalte ich mitunter und bringt zu 90% risikofrei angelegt ca. 130€ - 180€ / Monat on top.

Der "sichere" Zins ist halt nicht fix, es sei denn Du hast das Geld sehr lange als Festgeld angelegt.